Maria Himmelfahrt (Kertsch)
Die Kirche Maria Himmelfahrt ist die einzige römisch-katholische Kirche in Kertsch auf der Krim und trägt das Patrozinium Mariä Aufnahme in den Himmel.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Anfang der 1830er Jahre bekam die italienische Gemeinde von Kertsch die Erlaubnis, am Fuße des Berges Mitridat ihre Kirche zu bauen. Sie wurde nach den Plänen des piemontesischen Architekten Alexander Digby (1758–nach 1840) im klassizistischen Stil mit Toskanischer Säulenordnung auf Kosten der italienischen Gemeinde und mit Hilfe fremder Schiffskapitäne erbaut und am 19. März 1840 konsekriert. Noch heute ist die Kirche als Kirche der Italiener bekannt.
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1840 lebten zirka 30 katholische Familien in Kertsch, fast alle italienischer Abstammung.
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Nach dem Übergriff der Bolschewiki sind die meisten Kirchen geschlossen und in Kulturklubs oder Ähnliches verwandelt worden. Die katholische Kirche von Kertsch funktionierte bis zum Zweiten Weltkrieg. Unter dem Vorwand, die Hungersnot bekämpfen zu wollen, wurden den Kirchen 1921/22 gewaltsam sämtliche Kirchenschätze genommen.<ref>Deutsche in der russischen Geschichte: Bildband zur Wanderausstellung im Rahmen des 250. Jubiläums der Übersiedlung der Deutschen nach Russland, Band 1, Moskau 2012 (S. 252) ISBN 978-5-98355-092-6</ref> Der Kirche in Kertsch wurden 16 religiöse Silbergegenstände und 27 von Gläubigen gespendete Gegenstände beschlagnahmt.
Noch im selben Jahr wurde der italienische Pfarrer gezwungen, die Sowjetunion zu verlassen und kehrte nach Italien zurück. Fortan durften nur die Pfarrer dienen, die die sowjetische Staatsbürgerschaft hatten. Von 1921 bis 1926 diente in Kertsch Pfarrer Alexander Frison, ein Schwarzmeerdeutscher. Als er im März 1926 'in aller Stille' zum Bischof geweiht wurde,<ref>Ernst Christoph Suttner: Markus Glaser und Alexander Frison: zwei Glaubenszeugen unter unseren Confratres majores (S. 6)</ref> zog er nach Simferopol, kümmerte sich aber trotzdem um die Kirchengemeinde Kertsch.
1942 wurde die Kirche geschlossen und in eine Turnhalle verwandelt. In den 1990er Jahren wurde die Kirche mit Spenden der Kirchengemeinde, einiger Bürger und Bauunternehmen der Stadt wieder aufgebaut. Der Wiederaufbau endete 1998.
Siehe auch
Literatur
- Giulia Giacchetti Boico - Giulio Vignoli, La tragedia sconosciuta degli Italiani di Crimea - Neisvestnaja traghedija italianzev Kryma - Nevidoma traghedija italijzev Krymu, Kerch, 2007 (italienisch, russisch, ukrainisch)
Weblinks
- Römisch-katholische Kirche Maria Himmelfahrt (russisch)
- Römisch-katholische Kirche Maria Himmelfahrt im Architekturportal Krim (russisch)
- die katholische Kirche in Kirchen und Kapellen des alten Kertsch (russisch)
Einzelnachweise
<references />
Koordinaten: 45° 21′ 9″ N, 36° 28′ 23″ O{{#coordinates:45,352402|36,473022|primary
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