Netbook
Als Netbook wird eine Klasse von Notebooks bezeichnet, die besonders auf Mobilität und einen niedrigen Preis ausgelegt sind, und die dafür bei der Leistungsfähigkeit und Ausstattung deutliche Kompromisse eingehen; obwohl sie insbesondere als mobile Internet-Clients konzipiert sind, verfügen nur wenige Modelle über ein integriertes Mobilfunk-Modem (UMTS).
Inhaltsverzeichnis
Konzept
Nintendo DS Lite, Asus Eee PC und
Apple MacBook (13″-Notebook).
Netbooks wurden entworfen, um mit Browserfunktionen im Intranet oder im Web zu surfen oder Webapplikationen zu verwenden. Sie sind leistungsschwächer als konventionelle Notebooks und Subnotebooks, z. B. mit kleinen Festplatten und schwächeren Prozessoren. Dadurch konnten Preisvorteile gegenüber den teureren Subnotebooks, welche eine ähnliche Displaygröße besitzen, erzielt werden.
Das Display von Netbooks hat in der Regel eine Bilddiagonale von 18 bis 30 cm (7 bis 11,6 Zoll)<ref>Notebook vs Netbook http://www.youtube.com/watch?v=NQgiZd0-DxI igerDirectBlogvom 6. Oktober 2008</ref><ref>ITWissen Netbook: „Ein Netbook ist ein abgespeckter Subnotebook mit kleineren Abmessungen, kleinerem Display, dessen Größe bei 10″ und darunter liegt“</ref>, ein optisches Laufwerk ist grundsätzlich nicht integriert. In Abgrenzung zu den UMPC haben Netbooks nur selten einen Touchscreen, dafür aber eine vollwertige QWERTZ-Tastatur und Touchpad.
Als Betriebssystem kamen ursprünglich verschiedene Linux-Distributionen und später Microsoft Windows XP<ref name=itwire/> zum Einsatz, denn die Rechenleistung war bei den meisten Netbooks für Windows Vista nicht ausreichend. Mit dem Verkaufsstopp von Windows XP am 22. Oktober 2010<ref>http://www.gulli.com/news/windows-xp-verkaufsstop-morgen-2010-10-21 Seit dem 22. Oktober 2010 wird kein neuer Computer mehr mit Microsoft Windows XP ausgeliefert</ref> war auch die Auslieferung von neuen Netbooks mit XP nicht mehr möglich, sodass fortan Netbooks überwiegend mit dem verhältnismäßig ressourcenschonenden Windows 7 Starter ausgestattet sind.
Da jedoch das Netbook von den meisten Kunden einfach nur als günstiges Notebook wahrgenommen und verwendet wurde, existierte schon bald ein Trend zu stärkeren Komponenten, um den Kundenerwartungen entgegenzukommen.<ref>Barry Collins: Are netbooks losing their shine? (englisch) guardian.co.uk. 29. Mai 2009. Abgerufen am 19. November 2011: „[…] it is the failure of the netbook idea. You were supposed not to need a big hard drive and a powerful processor running Windows because all your applications would be on the net, and you'd access them via a browser. But it seems most people preferred the system they already knew.“</ref> Mit dieser neuen Geräteklasse verschwimmt die Grenze zu den Subnotebooks.<ref>„Die Abgrenzung der Netbooks von Subnotebooks ist nicht eindeutig, Context zählt alle Notebooks bis 12,1 Zoll zu den Netbooks.“ heise c’t 1/2009, Seite 26</ref>
Mit neueren, leistungsstärkeren Modellen mit mehr als 2 GB RAM und einem hochauflösenden 12,1″-Display wird auch Windows 7 Home Premium verwendet.
Geschichte
In der zweiten Hälfte der 1990er Jahre wurden Notebooks unterhalb der Standardgröße als „Mini-Notebooks“ bezeichnet (siehe z. B. c’t 15/1998: „Bewegung im Mini-Notebook-Markt“<ref>http://www.heise.de/kiosk/archiv/ct/1998/15/21</ref>). Der erste in Deutschland bekanntere Typ war das Libretto von Toshiba, das bei Veröffentlichung über 5000 DM kostete. In Ostasien gab es 1998/99 einen Trend zu Mini-Notebooks; diese konnten sich in Europa nicht durchsetzen. Die Kategorie verschwand daraufhin – mit Ausnahme einiger Acer-, Toshiba- und Sony-Modelle – für einige Jahre vom Markt. Heute wird diese Gerätekategorie, nach der Preis- und Leistungsdefinition nach wie vor teuer und leistungsfähig, als Subnotebook vermarktet.
Die Idee, ein sehr kleines und mit nur begrenzter Leistung ausgestattetes Notebook anzubieten, gab es bereits lange vor den heutigen Netbooks, derartige Geräte spielten aber am Markt nur eine untergeordnete Rolle. Ein Beispiel hierfür ist ein Gerät des Herstellers Psion aus dem Jahr 2000, das erstmals die Bezeichnung „Netbook“ verwendete.
Weitere in Bezug auf ihre geringe Größe und eingeschränkte Leistung mit heutigen Netbooks vergleichbare Geräte waren Intels Classmate PC und der OLPC XO-1. Beide Geräte sind zunächst als günstige und robuste Notebooks für den Einsatz durch Schüler in Schwellenländern gedacht; ein Verkauf an private Kunden war zunächst nicht vorgesehen. Die Geräte sind inzwischen jedoch auch in Europa und den USA erhältlich; zum Teil jedoch nur unter der Bedingung, ein weiteres zu spenden.<ref>http://www.heise.de/ct/One-Laptop-per-Child-in-Turbulenzen--/artikel/126315</ref>
Auf einer sehr ähnlichen Basis, jedoch für erwachsene Privatkunden gedacht, entstanden schließlich die heute als Netbook bezeichneten Geräte. Das erste Netbook dieser Art war der Asus Eee PC 700, der im Oktober 2007 in Taiwan eingeführt wurde und seit Januar 2008 in Deutschland erhältlich ist. Der Hersteller hatte anfangs aufgrund hoher Nachfrage mit Verfügbarkeitsproblemen zu kämpfen.<ref>Asus Eee PC 4G vorerst ausverkauft, ComputerBase, 6. Februar 2008</ref> Inzwischen sind von diversen Anbietern ähnliche Geräte vorgestellt worden. Im ersten Halbjahr 2009 wurden weltweit etwa 13,5 Millionen Geräte verkauft.<ref>cio.de vom 2. Oktober 2009</ref>
Rechtsstreit zwischen Intel und Psion
Die Bezeichnung Netbook wurde von Chip-Hersteller Intel im Februar 2008 benutzt, obwohl Psion sein „Psion netBook“ bereits seit dem Jahr 2000 vermarktete. Außerdem liegt eine deutsche Wortmarkeneintragung vom 2. Oktober 2008 vor.<ref>Psion netBook Besprechung im Mai 2000</ref><ref>Deutsche Wortmarkeneintragung „netbook“ vom 2. Oktober 2008 für die Markenklassen 09, 35 und 42</ref><ref>IDF: Intel zeigt Classmate-PCs mit 9-Zoll-Bildschirm, ZDNet, 3. April 2008</ref><ref>Spiegel Online vom 26. Dezember 2008: Netbook ist ein Warenzeichen - angeblich droht Abmahnwelle</ref> Psion Teklogix beansprucht die Bezeichnung „Netbook“ für sich. In einem Brief an Webseiten und Portale, die den Begriff in ihrer Berichterstattung verwenden, wies das Unternehmen an, dies künftig zu unterlassen – das Recht an der Marke läge bei ihnen.<ref>DerStandard.at: Psion will Verwendung des Begriffs „Netbook“ unterbinden, DerStandard, 25. Dezember 2008</ref> Anfang Februar 2009 erwirkte Psion die Sperrung des Begriffes bei Google AdWords.<ref>Google to Psion- “netbook” is indeed a protected trademark (Engl.), vom 6. Februar 2009</ref> Dell und Intel hatten eine Klage zur Löschung des Begriffs Netbook als Marke erhoben, da es sich ihrer Meinung nach um einen Gattungsbegriff handelt. Am 1. Juni 2009 gab Psion auf seiner Website bekannt, dass es jedem Unternehmen erlaubt sei, den Begriff Netbook zu verwenden. Das Unternehmen habe sich im Rechtsstreit mit Intel „friedlich geeinigt“, heißt es in der Erklärung.<ref>ORF-Futurezone: Streit über Begriff Netbook endet friedlich, 1. Juni 2009</ref>
Marktentwicklung
Nach einer Studie des Marktforschungsanbieters Gartner machten Netbooks bereits im zweiten Quartal 2008 3 % des weltweiten PC-Marktes aus, bevor viele der großen Anbieter überhaupt derartige Geräte anboten.<ref>http://www.eeepcnews.de/2008/07/17/Netbooks-machen-ca-3-aller-pc-verkaeufe-aus</ref> Im dritten Quartal 2008 stieg dieser Anteil im Wirtschaftsraum Europa, Nahost und Afrika (EMEA) zusammen auf 10 %, in den USA auf 5 %.<ref>http://www.golem.de/0810/62953.html</ref> Eine andere Studie berichtet von 7,7 % für EMEA und nennt mit 2,2 Mio. Geräten erstmals konkrete Zahlen.<ref>http://www.heise.de/newsticker/Europaeischer-PC-Markt-waechst-dank-Netbooks-deutlich-zweistellig--/meldung/118652</ref>
Von Analysten wurde das Netbook-Konzept als eine Herausforderung für die marktdominierende Position des Betriebssystem-Herstellers Microsoft gewertet, da durch die Konzentration auf grundlegende Funktionen und Internetnutzung das Betriebssystem unwichtiger werden könnte<ref>IT-Analysten: Windows kollabiert, heise online, 11. April 2008</ref> und somit auch die Weiterentwicklung von benutzerfreundlicheren Linuxsystemen von breiterem kommerziellen Interesse sein könnte. Das zeigte sich beispielsweise in den Bemühungen von Intel um das Moblin-Projekt.<ref>„Linux-Kongress: Intel wirbt für intuitiven Zugang zu Linux“</ref> Diese Vision hat sich bis 2012 jedoch nicht bewahrheitet: ursprünglich eine reine Linux-Domäne, erhöhte sich bei den Netbook-Verkäufen mit vorinstallierten Betriebssystem der Windows-Anteil, mit dem verfügbar werden von Windows XP als Option 2008, bis 2009 auf über 90 %.<ref name=itwire>Stan Beer: Windows crushing Linux in netbook market: Acer (englisch) itwire.com. 17. Dezember 2008. Abgerufen am 19. November 2011: „[…] Acer and other leading vendors have confirmed that Microsoft Windows XP now dominates the emerging sub-notebook market with more than 90% of new sales. Meanwhile, Linux, which had the netbooks market to itself until April this year, has seen its share of the space eroded to less than 10% in a breath-taking decline.“</ref> Netbooks mit vorinstallierten Linux-Distributionen hatten mit überproportionalen Rückgabe- und Umtauschquoten durch die Käufer zu kämpfen.<ref>Paul McDougall: Microsoft: 96% Of Netbooks Run Windows - Gains in PC market's hottest category come at the expense of Linux, Redmond says. (englisch) InformationWeek. 6. April 2009. Abgerufen am 9. September 2012: „[…] United Kingdom's Car phone Warehouse dropped Linux-based netbooks after seeing return rates as high as 20%.“</ref>
Nach der Einführung der Tablet-PCs fiel das Absatzvolumen für Netbooks deutlich hinter die Erwartungen der Hersteller zurück. Microsoft stellte einen 40%igen Rückgang der Netbook-Verkäufe im ersten Quartal 2011 im Vergleich zum Vorjahresquartal fest.<ref>http://www.netbooktestsieger.de/allgemein/663-entwicklung-des-netbook-marktes-in-2011</ref> Große Netbook Hersteller wie Acer und Asus haben die Einstellung der Produktion bekannt gegeben.<ref>„Das Ende der Netbooks“ www.comsmile.de 13. Mai 2015</ref>
Ausstattung
Software
Die Wahl des Betriebssystems für Netbooks unterscheidet sich deutlich von der für andere PCs, da die Leistung begrenzt ist und Lizenzkosten relativ stärker ins Gewicht fallen.
Zur Markteinführung der Netbooks schied das zu dieser Zeit aktuelle Microsoft Windows Vista als Betriebssystem aus, da die Leistung typischer Netbooks nur geringfügig über den Minimalanforderungen des Systems lag und vor allem die Lizenzkosten die Geräte deutlich verteuert hätten. In Europa waren die meisten Geräte noch für längere Zeit mit dem eigentlich eingestellten Vorgänger Microsoft Windows XP ausgestattet, dessen Verfügbarkeit speziell für Ultra Low Cost PCs um zwei Jahre zunächst bis Juni 2010 verlängert worden war.<ref>Microsoft verlängert Verfügbarkeit von Windows XP, heise online, 4. April 2008</ref> Die Lizenz wurde je nach Leistung des Systems weiter verbilligt und die zulässige Ausstattung allerdings nach oben begrenzt.<ref>http://ht4u.net/news/1903_je_schwaecher_der_ulpc_desto_billiger_die_windows_xp_lizenz/</ref> Maximal 1 GB Arbeitsspeicher waren zulässig; darüber sollte nach Microsofts Vorstellungen Windows Vista verwendet werden. De facto wurde diese Begrenzung jedoch entweder ignoriert oder Systeme mit mehr als 1 GB Arbeitsspeicher gar nicht mit Windows angeboten.<ref>Wird Microsoft Vista in den ULPC-Sektor drücken?, HT4U.net, 10. Oktober 2008</ref> Netbooks durften von den OEM-Herstellern nur bis 22. Oktober 2010 mit Windows XP vorinstalliert werden,<ref>Chip.de, abgerufen 20. Juni 2010</ref> hiernach wurde die neuere Betriebssystemversion Microsoft Windows 7 Starter lizenziert.
Viele Netbooks wurden mit verschiedenen Linux-Versionen ausgeliefert; der Eee PC beispielsweise mit einer angepassten Version der Linux-Distribution Xandros,<ref>„Test: Asus Eee-PC in der Praxis“</ref> Des Weiteren wurden auch das Fedora-Derivat Linpus (beim Acer Aspire One)<ref>„Acer kündigt Billig-Notebook Aspire One an“</ref> und SUSE Linux Enterprise Desktop 10 von Novell<ref>„MSI Wind Updates: SUSE Linux, Lieferdatum, Preise“</ref><ref>„Technische Daten HP 2133“</ref> eingesetzt. Die Geräte von Dell und Toshiba benutzten eine angepasste Ubuntu-Version.<ref name="ubuntu">Ubuntu für Netbooks Heise online, 4. Juni 2008</ref> Im Zusammenhang mit der Vorstellung des Atom-Prozessors richtete Intel unter dem Namen Moblin ein Entwicklerportal ein und stellte Linux-Kernel-Patches bereit, die über die Stromsparfunktionen der Plattform längere Akkulaufzeiten ermöglichen.<ref>Xandros Adopts Moblin for 25 Percent Battery Boost on Netbooks 3. Juni 2008</ref>
Ein weiteres linuxbasierendes Betriebssystem, das zuvor in Mobiltelefonen und Tablet-PCs eingesetzte Google Android, wurde im Februar 2009 von Google für den Einsatz in Netbooks angekündigt.<ref>Android vs. Windows: Google greift Microsoft an. In: stern.de, 23. Februar 2009. </ref><ref>Alpha 680: Android-Netbook kommt im Sommer. In: pro-linux.de, 27. April 2009. Abgerufen am 3. Mai 2009. </ref>
Hardware
Die Hardwareausstattung von verschiedenen Netbooks unterscheidet sich nur wenig. Ein im Vergleich zu normalen Notebooks sehr langsamer Prozessor wird mit einem älteren Notebook-Chipsatz mit integrierter Grafikeinheit verbunden. Als Datenspeicher kommen teilweise Solid State Disks, zum größten Teil aber 2,5″-Festplatten zum Einsatz. Die verwendeten Displays haben zumeist eine (eher ungewöhnliche) Auflösung von 1024 × 600 Pixeln; einige Netbooks haben HD-ready-Displays.
Netbooks, welche von Mobilfunkanbietern subventioniert mit Vertrag angeboten werden, beinhalten generell ein eingebautes Mobilfunkmodem mit entsprechender SIM-Karte. Üblich sind weiterhin teilweise Bluetooth und ein integriertes WLAN-Modem.
Prozessor
Der Asus Eee 700 bzw 701 basierte noch auf einem Celeron-ULV-Prozessor, der von den ursprünglichen 800 oder 900 MHz nochmals um etwa 1/3 verlangsamt wird, um so den Energieverbrauch zu senken. Spätere Modelle verwenden dann Prozessoren, die speziell für diese Geräte und die in den Anforderungen sehr ähnlichem UMPCs gedacht sind.
Die meisten Netbooks verwenden hierbei die Intel-Atom-Prozessoren, die zwischenzeitlich mehrfach verbessert wurden. Teilweise werden diese aufgrund der sehr niedrigen Leistung der integrierten Grafikeinheit mit Nvidia-ION-Grafikkernen kombiniert.
Später werden in High-End-Netbooks aber auch speziell dafür konzipierte, stromsparende Core-i-Prozessoren eingebaut. Sie sind zwar teurer, erzielen aber eine höhere Leistung und bieten meist weitere Funktionen wie zum Beispiel Turbo Boost oder integrierte Grafikprozessoren.
Von AMD wurden Netbooks anfangs eher abgelehnt, eingesetzt wurden vereinzelt die veralteten Geode-Prozessoren oder verschiedene AMD-Neo-Versionen. Seit Anfang 2011 steht mit AMD Fusion jedoch eine für diesen Bereich besonders geeignete Architektur zur Verfügung, die sich auch am Markt verbreitet.
Einige Anbieter, unter anderem Hewlett-Packard, setzen auch auf einen C7-Prozessor von VIA, der als preisgünstiger, aber deutlich langsamer als die Intel-CPUs gilt. Als Nachfolger erschien hier der pinkompatible VIA Nano, der zumindest mit Intel gleichziehen soll.<ref>http://www.eeepcnews.de/2008/04/12/via-isaiah-und-nvidia-der-intel-atom-killer/</ref> Um diesen herum haben VIA und Nvidia eine komplette Plattform für Netbooks und UMPCs entwickelt.
Ebenfalls finden sich Netbooks auf dem Markt, die einen besonders stromsparenden x86 SoC verwenden.<ref>http://winfuture.de/news,45625.html</ref> Gleichzeitig finden sich in besonders günstigen Geräten auch Prozessoren, die die MIPS-Architektur verwenden.<ref>http://www.heise.de/mobil/Linux-Netbook-fuer-179-Euro--/artikel/119375</ref> Derzeit in der Entwicklung befindet sich zudem eine auf die ARM-Architektur portierte Version von Ubuntu-Linux, welches mit den entsprechenden Prozessoren eingesetzt werden soll. ARM verspricht sich einen deutlichen Vorsprung im Stromverbrauch gegenüber Intel.<ref>http://www.golem.de/0811/63525.html</ref> Laut Intel liegt dies aber nicht an der Architektur selbst, sondern an den bisherigen Implementierungen. Intel plant, in Zukunft x86-CPUs auf den Markt zu bringen, die nicht mehr Strom verbrauchen als ARM-CPUs.<ref>Extremetech: Intel dismisses ‘x86 tax’, sees no future for ARM or any of its competitors</ref>
Datenspeicher
Durch die Optimierung auf geringen Stromverbrauch, günstigen Preis und kompakte Bauform erscheinen übliche Notebook-Festplatten für Netbooks teilweise überdimensioniert. Aus diesem Grund verfügten die ersten Geräte dieser Klasse ausschließlich über Solid-State-Drives (SSD) mit einer Kapazität von wenigen Gigabyte. Festplatten werden in diesen Größen nicht mehr angeboten und würden in den Geräten wesentlich mehr Platz verbrauchen. Mit dem Aufkommen größerer Netbooks mit einer Bilddiagonalen von 9 bis 10″ werden jedoch zunehmend konventionelle 2,5″-Festplatten verbaut – üblicherweise mit 160, 250, 320 oder 500 GB –, die einige Vorteile der Solid-State-Drives wie beispielsweise die bessere Stoßfestigkeit nicht mehr bieten, dafür aber wesentlich mehr Datenspeicher für den gleichen Preis bieten.
Kommunikation
Vorgesehen für die mobile Nutzung ist der WLAN-Standard. Auch Bluetooth-Module sind vergleichsweise häufig eingebaut. Eher selten (Beispiel: Samsung NC10 BH) sind jedoch integrierte UMTS-Module zu finden, die für den mobilen Internetzugang außerhalb von Hot Spots benötigt werden. Durch das eingebaute UMTS-Modul wird keine USB-Schnittstelle für einen UMTS-Stick benötigt.
Nettop
Die Bezeichnung Nettop wird für vergleichbar ausgestattete Desktop-PCs verwendet,<ref>IDF: Intel setzt auf Billig-Rechner, ZDNet.de, 3. April 2008</ref> wie sie mittlerweile z. B. in Form der Asus EeeBox b202 oder dem MSI Wind PC angeboten werden. Nettops können entweder als Komplettsystem oder auch in Einzelteilen gekauft werden. Mainboards für Nettops sind meist im ITX-Format mit aufgelötetem Prozessor und bereits aufgesetztem Kühler erhältlich.
Die Geräte basieren, abhängig vom Gehäuse und Mainboard, häufig auf den aus Note- und Netbooks bekannten Bauteilen, wie etwa 2,5″-Festplatten, optischen Laufwerken im Slim-Format oder SODIMM-Speichermodulen, sowie auf verschiedenen Varianten des Intel-Atom- und Celeron-M-Prozessors. Zahlreiche Firmen wie Intel bieten ITX-Mainboards an, die mit einem fest aufgelöteten Atom-Prozessor bestückt sind.
Nettops sind in der Regel nur begrenzt aufrüstbar (Festplatte, RAM) und verfügen wie Netbooks lediglich über eine ausreichende Leistung. Dafür sind sie jedoch sehr preiswert (ab 200 Euro aufwärts) und zeichnen sich durch einen sehr geringen Stromverbrauch aus.
Bei neuen Modellen konnte durch die Weiterentwicklung des Chipsatzes der Stromverbrauch weiter gesenkt werden. Ein voll ausgestatteter Nettop, basierend auf der Intel-Hauptplatine D510MO, die mit dem Atom-D510-Prozessor ausgestattet ist, benötigt selbst unter Last nur 27 Watt. Nettops mit dem weit verbreiteten Vorgänger (Intel Atom 330) benötigten im Schnitt noch 35 Watt unter Last.<ref>Mini-PCs im Eigenbau – Teil 1: Der Nettop, PCFreunde.de, 14. Juli 2010</ref>
Des Weiteren arbeiten Nettops sehr leise oder bei passiv gekühlten Komponenten in Kombination mit einem Solid-State-Drive sogar völlig geräuschlos. Beispielsweise verursacht die EeeBox b202 von Asus unter Volllast lediglich einen Geräuschpegel von 26 dB. Darüber hinaus sind bei diesen Geräten spezielle Gehäuseformen mit einem Volumen von maximal zwei Litern marktüblich. Einige Varianten lassen sich sogar an die Rückwand eines Monitors montieren oder sind direkt in das Monitorgehäuse integriert.
Einzelnachweise
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