Lizenz
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Apache 2.0, GPLv2<ref name="Lizenz">Licenses (englisch) In: Licenses. Open Handset Alliance. Abgerufen am 9. September 2012: „The preferred license for the Android Open Source Project is the Apache Software License, 2.0. </ref> Im SDK werden zusätzlich eine Reihe von Anwendungen, darunter ein Webbrowser, die Kartenanwendung Google Maps, eine SMS-, E-Mail- und Adressbuchverwaltung, ein Musikprogramm, eine Kamera- und Galerieapplikation, sowie ein Satz von API-Demoanwendungen mitgeliefert.
Erstellte Software kann von den Entwicklern bei Google Play angeboten werden. Verkaufen kann man sie dort allerdings nur, wenn man in bestimmten Staaten ansässig ist, aufgeführt sind unter anderem Deutschland, Österreich sowie die Schweiz.<ref>Vorlage:Internetquelle/Wartung/Zugriffsdatum nicht im ISO-FormatUnterstützte Standorte für Händler. Google, abgerufen am 27. Juni 2012. </ref> Kostenfreie Software macht etwa 69 Prozent aus.<ref>AndroidLib: Distribution of free and paid apps. Androlib.com. Abgerufen am 17. Dezember 2011.</ref>
Neben Google Play stehen Entwicklern und Endanwendern auch noch eine Reihe anderer Märkte und Plattformen für Android-Software offen; manche vermeintlich eigenständige verweisen jedoch wiederum auf Google Play.
Google behält eine gewisse Kontrolle über Android-Software. Nur lizenzierte Android-Distributionen dürfen die Google-eigenen (closed-source) Anwendungen wie Google Mail oder Google Maps verwenden sowie auf den Google Play Store für weitere Applikationen zugreifen. Verschiedene Tablets verwenden ein unlizenziertes Android 4; „gerootete“ Geräte verwenden oft ein Custom-ROM. Diese haben nach dem flashen der entsprechenden GApps ebenfalls die Berechtigung für den Zugriff auf den Google Play Store sowie die anderen GApps der Google Mobile Services (GMS). Allerdings ist es nicht möglich, Applikationen aus dem Google Play Store auf einem Nicht-Android-System herunterzuladen (z.B. einem normalen PC), um sie dann über USB auf einem Android-Gerät zu installieren. Einige Software-Hersteller bieten jedoch ihre Applikationen auch in alternativen App-Stores oder direkt als Installationsdatei an; diese lässt sich dann auf beliebige Weise herunterladen und auf dem Android-Gerät installieren.
Dateiverwaltung
Standardmäßig ist auf purem Android kein Dateimanager vorinstalliert. Um das Dateisystem des Android-Geräts zu verwalten, muss also auf Drittlösungen wie PC-Remote-Dienste oder andere Dateimanager zurückgegriffen werden. Auch die Verwaltung per Anschluss an einen Computer ist möglich, der genaue Funktionsumfang und die Funktionsweise ist aber herstellerspezifisch. Seit Android 4.4 „KitKat“ gibt es zudem ein Media-System, über das indirekt auf das Dateisystem zugegriffen werden kann, wenn z. B. ein Hintergrundbild ausgewählt oder ein E-Mail-Anhang verschickt wird. Diese Oberfläche direkt zu starten oder Dateien zu löschen, verschieben, kopieren oder umbenennen ist aber dennoch nicht möglich.
Barrierefreiheit
Seit Version 4.0 (Ice Cream Sandwich) besitzt das Betriebssystem einen hohen Grad an Barrierefreiheit. Die benötigte Software ist bereits installiert und kann theoretisch von einem Blinden selbständig aktiviert werden. Dabei bietet Android den Vorteil, dass Sprachausgabe (Screenreader) und Bildschirmvergrößerung parallel genutzt werden können. Unterstützung für Braillezeilen bietet Android seit der Version 4.1 und der Erweiterung BrailleBack.<ref>BrailleBack&hl=de</ref>
Verbreitung und Erfolg
Marktanteile laut Gartner Inc. für das Jahr 2010 (Verkäufe)<ref></ref> sowie das AP121 (entspricht dem THL W200)<ref> (englisch), Stand 5. Mai 2014</ref> Das Projekt betreibt einen Git-Server, auf dem sämtliche Forks des (portierten) Betriebssystemcodes vorgehalten werden.
- WindowsAndroid
- Portierung von Android 4.0.3 auf Windows-PCs.
- Jar of Beans
- JellyBean-Emulator der Nexus-ROMs. (Android 4.1.1)
- AndroVM
- Virtuelle Maschine für Android 4.1.1.
Bekannte Derivate
Derivat
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Bemerkungen
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Aliyun OS
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Von AliCloud entwickelt, einer Tochterfirma der chinesischen Alibaba Group.
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Android Open Kang Project (AOKP)<ref>Webseite von AOKP</ref>
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Basiert auf Android 4.0.3, 4.1.1, 4.2.2, 4.3 und 4.4.2.<ref>AOKP nun für KitKat</ref>
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CyanogenMod
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Wird unter Leitung der Cyanogen Inc. von deren Mitarbeitern und einer Entwickler-Community gepflegt und weiterentwickelt.<ref>Cyanogen Inc. "About", abgerufen am 31. März 2014: "This whole package by now is not wholly developed by CyanogenMod developers alone, but is a collaborative effort between them and independent developers around the world."</ref>
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Fire OS<ref>Entwicklerseite Fire OS</ref>
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Android-Derivat von Amazon, welches auf Kindle-Fire-Geräten und dem Fire Phone installiert ist.
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ColorOS
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Eine Entwicklung der chinesischen Firma Oppo.<ref> The version of Linux included in Android is not entirely free software, since it contains non-free “binary blobs” </ref>
Schadsoftware
Mit seinem ständig steigenden Verbreitungsgrad wird Android für Schadsoftware-Schreiber immer interessanter.<ref>[15]</ref> Insbesondere die Möglichkeit, ungeprüfte Apps von Drittanbietern zu installieren (dazu ist die Zustimmung des Nutzers erforderlich), erhöht die Gefahr. Google prüft seit Anfang 2012 alle Apps im Play Store automatisch.<ref>Google: Android and Security</ref> Daher ist man, wenn man Apps nur von dort installiert, relativ sicher; es sind jedoch auch Fälle von Schadsoftware-Verbreitung über den Play Store bekannt. Weitere Sicherheit bietet das in Android standardmäßige Sandboxing: Alle Apps laufen getrennt in einer Virtuellen Maschine. Angeforderte Berechtigungen der Apps werden angezeigt und bedürfen der Zustimmung des Nutzers.
Diverse Anbieter von Sicherheitssoftware stellen Sicherheits-Apps mit mehr oder weniger guten Resultaten zur Verfügung. Diese Hersteller sind es auch, die oftmals laut und medienwirksam auf eine „Bedrohung“ aufmerksam machen, um ihre Produkte zu vermarkten.<ref>Heise: Die angebliche Trojaner-Flut bei Android</ref>
Eine weitere Art der Bedrohung über den in den neuesten Geräten vorhandenen Nahbereichsfunk NFC wurde von einem Sicherheitsspezialisten auf der Hackerkonferenz Black Hat 2012 vorgeführt.<ref>ITespresso: Forscher führt Angriff auf Android-Smartphones über NFC vor</ref>
Verfügbarkeit aktueller Versionen für vorhandene Geräte
Android-Smartphones werden oft mit einer älteren Version des Betriebssystems verkauft.<ref name="pcwelt-updates">Benjamin Schischka: Aufgedeckt: Der Android-Update-Skandal Auf: pcwelt.de. 28. November 2011, abgerufen am 7. Mai 2012.</ref> Meist haben die Hersteller gegenüber den Kunden keine vertraglichen Verpflichtungen, neuere Versionen zur Verfügung zu stellen; auch den einwandfreien Betrieb der Geräte im Auslieferungszustand muss vor allem der Verkäufer sicherstellen, nicht der Hersteller. Letztlich ist es also dem Hersteller überlassen, ob er den technischen Aufwand, der je nach Situation unterschiedlich hoch ist, betreibt oder nicht. Dass aktuelle Android-Versionen „verspätet“ oder gar nicht für ein bestimmtes Smartphone erscheinen, wird dennoch von Kunden scharf kritisiert.<ref name="pcwelt-updates" />
Auf der Entwicklerkonferenz Google I/O im Mai 2011 wies Google jedoch darauf hin, dass zahlreiche Hersteller bei jedem neuen Gerät mindestens 18 Monate lang die jeweils aktuelle Android-Version bereitstellen würden.<ref name="connect-updates">Markus Eckstein: Smartphone-Updates im Vergleich Auf: connect.de. 17. August 2011, abgerufen am 7. Mai 2012.</ref><ref>MG Siegler: Google's New Partner Android Update Initiative: Very Promising — Maybe; We'll See Auf: techcrunch.com. 10. Mai 2011, abgerufen am 7. Mai 2012.</ref> Allerdings gab es schon kurz darauf Meldungen, wonach Hersteller diese Selbstverpflichtung brechen.<ref>Steve Kovach: How Samsung Just Screwed Over About 10 Million Of Its Android Phone Customers In: businessinsider.com. 23. Dezember 2011, abgerufen am 7. Mai 2012.</ref> Auf der Konferenz Google I/O im Juni 2012 veröffentlichte Google ein Platform Development Kit, das es Herstellern frühzeitig ermöglicht, neue Android-Versionen auf ihre Hardware zu portieren.<ref>Heise: Google will das Android-Update-Problem entschärfen, 28. Juni 2012, abgerufen am 28. Juni 2012.</ref>
Auf der anderen Seite ist durch die Quelloffenheit von Android und des Linux-Kernels die technische und juristische Voraussetzung dafür erfüllt, dass herstellerunabhängige Entwicklergruppen „inoffizielle“ Android-Portierungen, sogenannte Custom-ROMs, für Android-Geräte bereitstellen können. Welche Geräte davon profitieren, hängt aber von der Motivation der entsprechenden Entwickler und der Verfügbarkeit benötigter hardware-naher Software-Komponenten (Treiber) ab.
Weniger betroffen von der späten bzw. nicht vorhandenen Aktualisierung sind die Geräte der Google Nexus-Serie (z. B. Google Nexus 5, Nexus 4, Galaxy Nexus, Nexus 7 (2012), Nexus 7 (2013) und Nexus 10). Diese erhalten aktuelle Android-Versionen mit kürzeren Verzögerungen und bleiben so lange auf dem neuesten Stand, bis die 18-monatige Zeitspanne der „Update-Unterstützung“ endet.<ref>Google-Support/FAQ: Kit-Kat Update for other devices: Google bietet nur 18 Monate lang Android-Updates. Abgerufen am 3. November 2013.</ref> Im Zuge der Stagefright-Sicherheitslücke gab Google im August 2015 bekannt, dass Nexus-Geräte künftig monatliche Sicherheitsupdates für drei Jahre nach Erscheinen des Geräts erhalten werden, unabhängig von den Updates der Android-Plattform, die für etwa zwei Jahre verteilt werden sollen.<ref>Offizieller Android-Blog: An update to Nexus devices. Abgerufen am 6. August 2015</ref>
Patentstreitigkeiten
Google wird beschuldigt, mit Android eine große Anzahl von Patenten anderer Firmen zu verletzen. Infolgedessen kam es seit 2009 weltweit zu einer Reihe von Rechtsstreiten mit Geräteherstellern. Microsoft hat mit den drei Auftragsfertigern Quanta, Wistron und Compal sowie den Herstellern Samsung, HTC, Acer, ViewSonic, Onkyo, General Dynamics, Itronix und Velocity Micro Lizenzverträge abgeschlossen und verdient dadurch Schätzungen zufolge zwischen 3 und 12,50 US-Dollar pro verkauftem Android-Gerät, insgesamt etwa 500 Mio. US-Dollar im Geschäftsjahr 2012.<ref>Heise Online: Microsoft: Der halbe Android-Markt zahlt an uns, 24. Oktober 2011</ref><ref>Jens Ihlenfeld: Android: Microsoft verhöhnt Google golem.de vom 6. Juli 2011, abgerufen am 18. Dezember 2011.</ref><ref>heise online: Bericht: Microsoft verdient knapp eine halbe Milliarde an Android 29. September 2011, abgerufen am 18. Dezember 2011.</ref>
Zudem wurde Google im August 2010 von Oracle verklagt, weil angeblich Patent- und Markenrechte im Zusammenhang mit Java verletzt wurden.<ref>Florian Müller: Oracle sues Google, says Android infringes seven Java patents (plus unspecified copyrights) 13. August 2010, abgerufen am 18. Dezember 2011.</ref> Den Rechtsstreit konnte Google in erster Instanz für sich entscheiden.<ref>Financial Times Deutschland: Oracle unterliegt Google (Memento vom 2. Juni 2012 im Internet Archive) 1. Juni 2012, abgerufen am 18. Juni 2012.</ref> Das Berufungsgericht gab Oracle jedoch recht und erkannte darauf, dass Urheberrechte an Java-APIs verletzt worden seien. Über den weiteren Fortgang entscheidet ein noch anhängiges Wiederaufnahmeverfahren.<ref>heise online: Oracle vs. Google: Android-Marktdominanz soll im Java-Urheberrechtstreit berücksichtigt werden 24. Juli 2015, abgerufen am 19. Oktober 2015.</ref>
Siehe auch
Literatur
- Arno Becker, Marcus Pant: Android 2. Grundlagen und Programmierung. dpunkt-Verlag, Heidelberg 2010, ISBN 978-3-89864-677-2 (Online Version der 1. Auflage).
- Mark L. Murphy: Beginning Android 2. Beginning the journey toward your own successful Android 2 applications. APress, 2010, ISBN 978-1-4302-2629-1.
- Reto Meier: Professional Android 4 Application Development. John Wiley & Sons, 2012, ISBN 978-1-118-10227-5.
- Ed Burnette: Hello, Android: Introducing Google's Mobile Development Platform. Pragmatic Programmers, 2010, ISBN 978-1-934356-56-2.
- Mike Bach: Mobile Anwendungen mit Android: Entwicklung und praktischer Einsatz. Addison-Wesley, 2010, ISBN 978-3-8273-3047-5.
- Donn Felker: Android Apps Entwicklung für Dummies. Wiley-VCH Verlag GmbH & Co, 2011 ISBN 978-3-527-70732-4.
Weblinks
- .NET-Compiler für Android
Einzelnachweise
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