Opatija


aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Wechseln zu: Navigation, Suche
Opatija
Wappen von Opatija

<imagemap>-Fehler: Bild ist ungültig oder nicht vorhanden

45.33471111111114.3068611111110Koordinaten: 45° 20′ 5″ N, 14° 18′ 25″ O{{#coordinates:45,334711111111|14,306861111111|primary
dim=10000 globe= name= region=HR-08 type=city
  }}
Basisdaten
Staat: Kroatische Flagge Kroatien
Gespanschaft: Wappen der Gespanschaft Primorje-Gorski kotar Primorje-Gorski kotar
Höhe: m. i. J.
Einwohner: 11.659 (2011)
Telefonvorwahl: (+385) 051
Postleitzahl: 51 410
Kfz-Kennzeichen: RI
Bootskennzeichen: OP
Struktur und Verwaltung
(Stand: 2013, vgl.)
Gemeindeart: Stadt
Bürgermeister: Ivo Dujmić (SDP)
Postanschrift: Maršala Tita 3
51 410 Opatija
Website:
Sonstiges
Schutzpatron: Hl. Jakob
Stadtfest: 25. Juli
270x220px
Seeseite von Opatija

Opatija [ɔˈpatiaː] (ital. Abbazia [aba'zia], deutsch Sankt Jakobi) ist ein Seebad an der Kvarner-Bucht, bzw. auf der Halbinsel Istrien, im Nordwesten Kroatiens mit 11.659 Einwohnern (2011) und gilt als einer der ältesten Fremdenverkehrsorte Kroatiens.

Geografie

Opatija liegt am Fuß des Učka-Gebirgsmassivs und ist etwa 18 km von Rijeka entfernt. Der Kurort ist von einer üppigen subtropischen Vegetation umgeben.

Geschichte

Datei:Abbazia 1902.jpg
Abbazia um 1902
Datei:Plakat Abbazia 1911.jpg
Werbeplakat für Abbazia (1911)

Mit seiner Fülle an Architektur im Stil des Historismus ist Opatija das bedeutendste Beispiel eines mondänen Seebades der österreichischen Riviera mit dem architektonischen Flair aus der Zeit der Donaumonarchie. Die Architektur vieler Hotels, Pensionen und Villen trägt Merkmale verschiedener historischer Neostile mit vereinzelten Beispielen des Jugendstils; das mediterrane Aussehen verleihen den vielfach von Carl Seidl errichteten Bauten die gegliederten Fassaden, die Größe und Öffnungen (Balkons, Loggias) sowie die Fassadendekoration. Dazu kontrastieren allerdings einzelne modernere Bauten wie das aus den 1960er Jahren stammende Hotel Ambasador (Architekt Zdravko Bregovac) und das vom selben Architekten errichtete Hotel Paris.

Die Ursprünge des Fremdenverkehrs gehen auf das Jahr 1844 zurück, als der wohlhabende Kaufmann Iginio Scarpa aus Rijeka die nach seiner früh verstorbenen Frau benannte Villa Angiolina als Sommerfrische erbaute. Der Naturliebhaber ließ einen großen Park mit einer Vielzahl exotischer Pflanzen anlegen. Beginnend in den 80er Jahren des 19. Jh. wurde eine Reihe von Grand Hotels, Pensionen, Villen, Sommerhäusern, Sanatorien („Cur-Häuser“), Pavillons, Badeanstalten, Promenaden und Parks errichtet. Das erste Hotel war 1884 das Hotel Quarnero (heute Hotel Kvarner), unmittelbar danach (1885) entstand das heutige Hotel Imperial (Opatija), damals nach Kronprinzessin Stephanie benannt.

Entscheidenden Anteil an dem Aufschwung des Kurortes hatte die österreichische Südbahngesellschaft, deren 1873 eröffnete Zweigstrecke Pivka–Rijeka an Opatija vorbeiführte. Unter ihrem Direktor Friedrich Julius Schüler, der auch den Semmering bei Wien zum internationalen Kurort ausbaute, erstand sie 1882 die Villa Angiolina samt den Parkanlagen. Vom Bahnhof Opatija-Matulji führte von 1908 bis 1933 eine elektrische Straßenbahn durch Opatija bis Lovran.

Durch kaiserliches Dekret vom 4. März 1889 wurde Opatija zum ersten heilklimatischen Kurort an der österreichischen Adriaküste erhoben. Adel, darunter viele gekrönte Häupter aus ganz Europa und das Großbürgertum machten es zu einem auch international bekannten Seebad. Am 29. März 1894 trafen sich Kaiser Franz Joseph I. und der deutsche Kaiser Wilhelm II. in Opatija. Weitere hochadelige Kurgäste waren Kaiserin Elisabeth von Österreich, die deutsche Kaiserin Auguste Viktoria, König Carol I. und Königin Elisabeth von Rumänien, Georg I. von Griechenland, Albert von Sachsen, Wilhelm IV. von Luxemburg, Nikolaus von Montenegro sowie „einem Glück verheißenden Doppelgestirn gleich“ (Lokalpresse) das österreichisch-ungarische Kronprinzenpaar Rudolf und Stephanie.

Ab 1908 forcierte die Kurverwaltung den Bau von einfacheren und preiswerteren Domizilen, um auch anderen sozialen Schichten den Aufenthalt zu ermöglichen. Anders als im ebenfalls österreichischen Seebad Grado in der Grafschaft Görz und Gradisca durften Damen und Herren in den Badeanstalten von Opatija gemeinsam das Meerwasser genießen. Ein umfangreiches Veranstaltungsprogramm mit „Ruder-Disciplinen“, Fechtturnieren, „Pistolenschieß-Konkurrenzen“, Wettschwimmen, Segel-Regatten, täglichen Kurkonzerten sowie Ausflugsfahrten mit Eildampferlinien zu den Küstenstädten und größeren Inseln des Österreichischen Küstenlandes sorgte für Unterhaltung und Kurzweil bei den Kurgästen.

Das Ende Österreich-Ungarns, die Übergabe an Italien nach 1918 und an Jugoslawien nach 1945 führten zu einem Abstieg und Niedergang des Kurortes, dessen Fremdenverkehr vor allem in der jugoslawischen Epoche an Qualität verlor. Seit der Mitte der 1990er Jahre ist wieder ein deutlicher Aufschwung zu bemerken. Vor allem die Grundstücksnachfrage bei österreichischen Gästen und Prominenten steigt kontinuierlich.

Name

Im deutschen Sprachraum kann die deutsche Bezeichnung „Sankt Jakob“ als ausgestorben angesehen werden. Lange Zeit wurde die italienischsprachige Bezeichnung Abbazia noch fast genauso häufig verwendet wie der kroatische Name Opatija. Ursache dürfte sein, dass der Ort in den letzten Jahrzehnten der Donaumonarchie offiziell den italienischsprachigen Namen Abbazia trug. Inzwischen hat sich allerdings der heutige Name Opatija auch in deutschen Texten weitgehend durchgesetzt. Der Name selbst leitet sich von der kroatischen Bedeutung für „Abtei“<ref>Opatija (kroat. WP)</ref> ab.

Kultur und Sehenswürdigkeiten

  • Uferpromenade:

Die Uferpromenade, der Lungomare von Opatija, einst nach Friedrich Julius Schüler, heute nach Kaiser Franz Josef I. benannt, führt über 12 Kilometer von Volosko (Volosca) nach Lovran (Lovrana). Sie wurde 1911 fertiggestellt.

Dank der weitläufigen, direkt am Meer gelegenen Parkanlagen, sowie zahlreicher eleganter Villen und Hotels aus der Kaiserzeit ist Opatija und seine Umgebung zu jeder Jahreszeit touristisch gut besucht.

Im Juni 2007 wurden einige Strände Opatijas mit der Blauen Flagge, einem Umweltpreis für die Erfüllung strenger Kriterien bei Wasserqualität, Sicherheitsstandards, Serviceleistungen und anderen Umweltauflagen, ausgezeichnet. Konkret handelt es sich dabei um die Strände:

  • Plaža Slatina: ist mit knapp 20.000 Quadratmetern Opatijas größter Strand, direkt im Stadtzentrum.
  • Plaža Tomasevac: befindet sich in der Nähe des Hotels Ambasador und besteht vorwiegend aus Sand, sowie Stein-Plateaus.
  • Plaža Lido: liegt in der Nähe des Parks der Villa Angiolina.


  • Slatina / Walk of Fame:


In Opatija befindet sich der kroatische Walk of Fame. Es haben u.a. folgende kroatische Berühmtheiten einen Stern auf der Slatina-Straße: Ivo Robić, Janica Kostelić, Dražen Petrović, Krešimir Ćosić, Oliver Dragojević, Miroslav Krleža, Dragutin Tadijanović, Miroslav Radman und Nikola Tesla.

Sport

Im Osten der Stadt befand sich die Motorsport-Rennstrecke Preluk, die aus öffentlichen Straßen bestand und zwischen 1939 und 1977 genutzt wurde. Unter anderem wurde hier von 1969 bis 1977 der Großer Preis von Jugoslawien zur Motorrad-Weltmeisterschaft ausgetragen.

Städtepartnerschaften

Persönlichkeiten

Söhne und Töchter:

  • Robert Gerle (1924–2005), US-amerikanischer Geiger und Musikpädagoge ungarischer Herkunft
  • Janez Lenassi (1927–2008), slowenischer Bildhauer
  • Leo Sternbach (1908–2005), US-amerikanischer Chemiker, Pharmazeut und Erfinder des Valiums, österreich-ungarischer Herkunft


Personen mit Beziehung zur Stadt:

Literatur

  • Carl Schubert: Der Park von Abbazia, Hartleben, Wien 1894.
  • Amir Muzur: Opatija-Abbazia. Spaziergang durch Raum und Zeit, Grafika Zambelli, Rijeka / Opatia 2000, ISBN 978-95-3981-003-8.
  • Boris Zakosek: Schönheit, Trauer und Profite, in: Miljenko Majnaric (Hrsg): Opatija, Tetraksis, Zagreb 2005, ISBN 953-95048-0-5.
  •  Marion Kraske: Gleich ums Eck. Österreicher entdecken das alte Seebad Opatija neu. In: Der Spiegel. Nr. 28, 2007, S. 128 (9. Juli 2007, ISSN 0038-7452, online).
  • Renate Basch-Ritter: Zu Kaisers Zeiten, in: Holleis Hotels (Hrsg): Opatija-Riviera, Salzburg 2008.

Weblinks

Commons Commons: Opatija – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Referenzen

<references />