OpenSolaris


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OpenSolaris
Logo von OpenSolaris
Bildschirmfoto
Bildschirmfoto von OpenSolaris 2009.06 in einer VirtualBox
OpenSolaris 2009.06
Basisdaten
Entwickler Sun Microsystems
Aktuelle Version 2009.06
(1. Juni 2009)
Abstammung \ UNIX
  \ UNIX System V
    \ Solaris 10
      \ OpenSolaris
Architekturen x86, x86-64, SPARC
Polaris: CHRP-Pegasos
marTux: SPARC
Lizenz CDDL 1.0 (Kernel),
sowie andere (Programmpakete),
darunter GPL
Sonstiges Entwicklung eingestellt
Website http://opensolaris.org

OpenSolaris ist ein UNIXoides Betriebssystem für die Plattformen PC (x86/x86-64-Architektur), SPARC und andere.

Der Name OpenSolaris bezeichnet die bisherige quelloffene Variante des Betriebssystems Solaris der Firma Sun Microsystems. Bis zum Jahre 2010 bestand OpenSolaris im Wesentlichen aus dem Quelltext der jeweils aktuellen Entwicklerversionen von Solaris, aus dem es entstand. Am 13. August 2010 wurde OpenSolaris von Oracle eingestellt.<ref>Jörg Thoma: Opensolaris: Oracle beerdigt offene Entwicklung, Golem.de, 14. August 2010</ref> Seitdem wird die quelloffene Entwicklung in den unabhängigen Community-Projekten Illumos und OpenIndiana weitergeführt.

OpenSolaris ist das einzige Open-Source-Betriebssystem, das direkt von Unix System V abgeleitet ist.<ref>The History of Solaris (PDF) Der Artikel reicht von den frühen 1980er Jahren bis Heute, abgerufen am 18. September 2010</ref> Seine Codebasis ist Unix System V Release 4 (SVR4)-kompatibel und vereinigt Code aus SVR4 und SunOS-4.x. Seine grafische Standardoberfläche unter dem Namen Nimbus wird über GNOME dargestellt, eine Integration von KDE ist jedoch möglich.

Geschichte

Vorgeschichte

Im Jahre 1994 erwarb die Firma Sun Microsystems die Rechte an einer lizenzkostenfreien Unterlizenzierung der Codebasis von Unix System V Release 4 und unterzog diese erheblichen Veränderungen und Verbesserungen. Das Ergebnis floss in Suns Betriebssystem für Suns eigene Rechnersysteme, Solaris, ein.

Die Open Source-Phase

Idee und Planung von OpenSolaris begannen Anfang 2004. Multidisziplinäre Teams u. a. zu den Themen Lizenzierungsfragen, Geschäftsmodelle, Co-Entwicklungs-Prozeduren, Quellcode-Analyse, Quellcode-Management, Tools, Marketing, Webseiten- und Community-Entwicklung wurden gegründet. Ein Pilotprogramm zur Etablierung der Open-Source-Entwicklung wurde am 14. September 2004 ins Leben gerufen. Die Zahl der nicht bei Sun angestellten Mitglieder der Entwickler-Community (Community) belief sich anfangs auf 18. Neun Monate später zählte das Pilotprogramm 145 Sun-externe Teilnehmer.

Die Öffnung des Solaris-Quellcodes war ein inkrementeller Prozess. Der erste veröffentlichte Quellcode-Teil war Solaris' Dynamic Tracing Facility (DTrace), ein Softwarewerkzeug für Administratoren und Entwickler zur Optimierung eines laufenden Systems. DTrace wurde am 25. Januar 2005 veröffentlicht. Zu diesem Zeitpunkt gab Sun die erste Phase der Projekt-Website opensolaris.org frei. Außerdem wurde angekündigt, dass die Codebasis unter der „Common Development and Distribution License“ (CDDL) freigegeben werde.

Nachdem Jörg Schilling am 5. Dezember 2004 die Einrichtung einer OpenSolaris-Verfassung und eines Steuerungsboards gefordert hatte, wurde ein „Community Advisory Board“ (CAB) bestehend aus fünf Mitgliedern gegründet. Die fünf CAB-Mitglieder wurden am 4. April 2005 verkündet. Die Mitglieder des 2005/2006 OpenSolaris Community Advisory Board waren Roy Fielding, Al Hopper, Rich Teer, Casper Dik und Simon Phipps.

Die erste von Sun freigegebene Quelltextversion von OpenSolaris war Build 17 einer Entwicklerversion, deren Erstellung nach der Veröffentlichung von Solaris 10 im Januar 2005 begann. Der offizielle Veröffentlichungstag, an dem der größte Teil des Solaris-Quellcodes freigegeben wurde, war der 14. Juni 2005. Drei Tage später veröffentlichten Jörg Schilling und andere Entwickler SchilliX als erste OpenSolaris-Distribution überhaupt.<ref>Vorlage:Internetquelle/Wartung/Zugriffsdatum nicht im ISO-FormatVorlage:Internetquelle/Wartung/Datum nicht im ISO-FormatSchilliX – OpenSolaris als Live-CD. Golem.de, 20. Juni 2005, abgerufen am 17. September 2010.</ref>

Am 10. Februar 2006 unterzeichnete Sun die „OpenSolaris Charter“.<ref>OpenSolaris Charter</ref> Dadurch wurde die OpenSolaris-Community in die unabhängige Aufsicht des „OpenSolaris Governing Board“ (OGB)<ref>OpenSolaris Independence Day</ref> übergeben. Das CAB wurde so zum ersten OGB.

Offizielles Ende

In den Jahren 2009 bis 2010 übernahm Oracle Corp. die bisherige Firma Sun und gliederte sich deren wesentliche Bestandteile ein. Im Rahmen dieses Prozesses wurden die unter der Kontrolle von Sun stehenden Ressourcen schrittweise politisch neu ausgerichtet.

Am Freitag, dem 13. August 2010 verbreitete sich ein internes Oracle-Dokument langsam im Internet und verkündete das, was viele bereits vermutet hatten: Oracles OpenSolaris-Unterstützung wird mit sofortiger Wirkung eingestellt.<ref name="cancel"/> Die Open-Source-Entwickler des Betriebssystems bekommen keinen freien Zugriff mehr auf aktuelle Entwicklerversionen. Updates für die Solaris-Teile unter CDDL soll es aber dennoch, mit zeitlichem Versatz, weiter geben. Der Zugriff auf den in der Entwicklung befindlichen Solaris-Code ist nun nur noch für Technologiepartner über die Teilnahme an einem „Oracle Technology Partner Program“ möglich. Wer zu diesem Programm zugelassen wird, entscheidet Oracle von Fall zu Fall.

In Folge verkündet das OpenSolaris Governing Board am Montag, dem 23. August 2010 seine Auflösung; nachdem sich Oracle vom offenen Entwicklungsmodell abgekehrt hatte, habe das Board keinen Sinn mehr.<ref name="OGB">Oliver Diedrich: OpenSolaris Government Board tritt zurück, Heise online, 23. August 2010</ref>

Unabhängige Weiterführung der Entwicklung

Die massiven Änderungen der Produktpolitik durch Oracle zulasten der Quelloffenheit von Solaris und der Aktualität der quelloffen verfügbaren Systembestandteile<ref name="cancel">Vorlage:Internetquelle/Wartung/Zugriffsdatum nicht im ISO-FormatOpenSolaris cancelled, to be replaced with Solaris 11 Express. OpenSolaris, abgerufen am 14. August 2010.</ref> wurden in der unabhängigen Entwickler-Community, von der wesentliche Teile der Entwicklung von Solaris geleistet wurden, als Ende des Systems gewertet.<ref>Vorlage:Internetquelle/Wartung/Zugriffsdatum nicht im ISO-FormatIconoclastic Tendencies – OpenSolaris is Dead. Abgerufen am 27. August 2010.</ref>

Bisherige Versionen von OpenSolaris sind nach aktuellem Informationsstand weiterhin verfügbar. Die Ergebnisse der weiteren Entwicklung seitens Oracle sind jedoch zukünftig nicht mehr auf dem jeweils aktuellen Stand quelloffen verfügbar. Dies bedeutet eine radikale Abkehr von der bisherigen Praxis, bei der die Open-Source-Komponenten Snapshots der aktuellen Solaris Entwicklerversion waren.<ref>Vorlage:Internetquelle/Wartung/Zugriffsdatum nicht im ISO-FormatWhat version of the Solaris OS has been open sourced? In: OpenSolaris FAQ: General. OpenSolaris, abgerufen am 2. Dezember 2008.</ref>

Mittlerweile haben mehrere Entwicklerteams angekündigt, die quelloffene Entwicklung des Systems weiter zu führen, einmal unter dem Namen Illumos<ref>Vorlage:Internetquelle/Wartung/Zugriffsdatum nicht im ISO-FormatIllumos project announced. Abgerufen am 27. August 2010.</ref> und weiter auch als OpenIndiana.<ref>Vorlage:Internetquelle/Wartung/Zugriffsdatum nicht im ISO-FormatOpenIndiana project announced. Abgerufen am 11. September 2010.</ref>

Lizenz

Bestimmungen

OpenSolaris unterliegt der „Common Development and Distribution License“ (CDDL). Einige Teile des Codes liegen aufgrund von Lizenzrechten nur in binärer Form vor.

Sun hat insgesamt große Teile des Solaris-Quellcodes unter die CDDL gestellt. Die Lizenz ist ein Abkömmling der MPL (Version 1.1), seit Mitte Januar 2005 von der OSI anerkannt, und erlaubt ausdrücklich die Verwendung des Quelltextes für proprietäre Lösungen. Dateien, die unter der CDDL stehen, können mit andersartigen, frei oder proprietär lizenzierten Dateien kombiniert werden.<ref>Vorlage:Internetquelle/Wartung/Zugriffsdatum nicht im ISO-FormatCan code licensed under the CDDL be combined with code licensed under other open source licenses? In: OpenSolaris FAQ: Common Development and Distribution License (CDDL). OpenSolaris, abgerufen am 2. Dezember 2008.</ref>

Lizenzierungsgeschichte

Während Suns Ankündigung, dass Java unter die „GNU General Public License“ (GPL) gestellt werden soll, gaben Jonathan Schwartz und Rich Green Hinweise auf eine Veröffentlichung von Solaris unter der GNU-Lizenz. Im Januar 2007 meldete eWeek, dass eine anonyme Quelle berichtet habe, Sun stelle OpenSolaris unter eine Duale Lizenz (CDDL und GPL).<ref>Peter Galli: Sun to License OpenSolaris Under GPLv3, eWeek. 16. Januar 2007. </ref> In seinem Sun-Blog antwortete Green, die Meldung sei falsch, Sun denke nur über eine duale Lizenz nach. Allerdings müsse dazu eine Übereinkunft mit der OpenSolaris-Community erzielt werden.<ref>Vorlage:Internetquelle/Wartung/Zugriffsdatum nicht im ISO-FormatVorlage:Internetquelle/Wartung/Datum nicht im ISO-FormatRich Green: All the News That's Fit to Print. In: Rich Green's Weblog. 17. Januar 2007, abgerufen am 2. Dezember 2008.</ref>

GPL-Kompatibilität

Sun hat für OpenSolaris eine Lizenz gewählt, die nicht vollständig mit der am häufigsten verwendeten freien Software-Lizenz (GPL) vereinbar ist. Suns CDDL ist eine von der Open Source Initiative bestätigte freie Software-Lizenz. Allerdings kann aufgrund des starken Copyleft in beiden Lizenzmodellen ein Werk nicht unter einer der Lizenzen veröffentlicht werden, wenn es Teile enthält, die unter der jeweils anderen Lizenz stehen. Im Kontext eines Sammelwerkes (im Sinne des US-amerikanischen Copyright) ist die Benutzung von Komponenten unter inkompatiblen Lizenzen zulässig, allerdings ist die genaue Grenze zwischen einem Sammelwerk und einem abgeleiteten Werk juristisch nicht abschließend geklärt.<ref>Vorlage:Internetquelle/Wartung/Zugriffsdatum nicht im ISO-FormatQualipso Report. In: Thomas Gordon OSS License Compatibility. www.osscc.net, abgerufen am Juli 2010 (PDF; 844 kB).</ref>

Weitere Details im Hauptartikel: Common Development and Distribution License

Projekte

Binärdistributionen

OpenSolaris (Indiana) (Live, PC)

Unter dem Namen „OpenSolaris“ veröffentlichte Sun auf dem Versionsstand OpenSolaris 2008.05 erstmals eine Binärdistribution von OpenSolaris in Form einer Live-CD.<ref>Sun schickt OpenSolaris 2008.05 gegen Ubuntu & Co ins Rennen</ref> Diese ist das Ergebnis des OpenSolaris-Unterprojekts „Indiana“. Die verwirrende Wahl des Namens OpenSolaris für die Binärdistribution Indiana, die Verwechslungen begünstigt, wurde von Sun gegen den erklärten Willen der Community durchgesetzt. Indiana enthält unter anderem das Dateisystem ZFS und eine Systemwiederherstellungsfunktion. Die letzte als CD verbreitete Version ist die Version 2009.6 vom Mai 2009 basierend auf ONNV Build 111b, der letzte existierende Update geht auf ONNV Build 134 vom Februar 2010. Danach wurde das Projekt eingestellt.

SchilliX (Live, PC)

Hauptartikel: SchilliX

SchilliX aus der Hand von Jörg Schilling, Fabian Otto, Thomas Blaesing und Tobias Kirschstein erschien als erste Live-CD-Distribution von OpenSolaris bereits am 17. Juni 2005. Der Fokus lag anfangs auf der Beschleunigung der Ladevorgänge, weshalb die Distribution in den Versionen vor 0.5.1 auf eine grafische Benutzeroberfläche verzichtete. In Version 0.5.1 musste der X-Server noch manuell vom Benutzer root mit dem Befehl startx gestartet werden.

Nach dem Release von Version 0.7.1 Ende August 2010 hat das Projekt angekündigt, zukünftig auf Illumos als Basis zu setzen.<ref>Vorlage:Internetquelle/Wartung/Zugriffsdatum nicht im ISO-FormatVorlage:Internetquelle/Wartung/Datum nicht im ISO-FormatSchillix wendet sich an Illumos. Golem.de, 1. September 2010, abgerufen am 17. September 2010.</ref> Eine entsprechende Version 0.7.1i wurde kurz darauf am 6. September vorgestellt.<ref>Vorlage:Internetquelle/Wartung/Zugriffsdatum nicht im ISO-FormatVorlage:Internetquelle/Wartung/Datum nicht im ISO-FormatSchilliX mit erster Illumos-Version. IDG Business Media GmbH, 7. September 2010, abgerufen am 17. September 2010.</ref> Die am 27. August 2012 veröffentlichte Version 0.8 basiert auf einem eigenen, von OpenSolaris abgeleiteten, Systemkern mit Namen Schillix-ON.<ref>en.sourceforge.jp/projects/freshmeat_schillix/releases/216534/</ref>

marTux (Live, SPARC)

Mit marTux existiert zunächst als Live-CD seit April 2006 eine erste Distribution für die SPARC-Plattform.

BeleniX (Live, PC)

BeleniX ist eine weitere Live-CD-Distribution mit grafischer Benutzeroberfläche; das Hauptaugenmerk dieser Distribution liegt auf der Erhöhung des Bekanntheitsgrades, weshalb sich einige populäre Open-Source-Programme mit auf der Live-CD befinden (z. B. Mozilla Firefox, KDE mit CUPS und XMMS).<ref>BeleniX</ref>

Nexenta OS (PC)

Nexenta OS ist eine weitere Distribution, die den OpenSolaris-Kernel mit der umfangreichen Software-Distribution Ubuntu (in Version 8.04 „Hardy Heron“) kombiniert. Aktuell ist die stabile Version 2.0, die im Mai 2009 unter der Bezeichnung „Nexenta Core 2.0“ veröffentlicht wurde.

Seit August 2010 gibt es „Nexenta Core Platform 3.0“, basierend auf der Entwicklerversion 134+ (plus Backports). Es unterstützt ZFS3, Access Control Lists (ACLs) auf Shares sowie die Projekte Comstar und Crossbow sowie Deduplikation. Das freie Project napp-it erweitert NexentaCore um einem Online-Installer und eine Weboberfläche sowie um Dienste wie AFP-Dateiserver, MySQL-Datenbank und weitere Tools zum Aufbau einer freien browserbedienten Appliance. Für die Zukunft ist geplant, statt auf OpenSolaris auf Illumos aufzusetzen.<ref>Oliver Diedrich: Nexenta 3.0: GNU/OpenSolaris im Umbruch, Heise online, 20. August 2010</ref>

OpenIndiana (PC u. a.)

OpenIndiana ist die Binärdistribution des Community-Projekts Illumos zur Fortführung der Entwicklung und Verfügbarkeit von OpenSolaris durch die unabhängige Entwickler-Community, und auch der Name des Community-Projekts, das die Distribution erstellt, selbst.<ref>http://openindiana.org/</ref> Das Projekt OpenIndiana wurde am 14. September 2010 offiziell begründet und bietet bereits eine Solaris 11-kompatible Illumos-Distribution zum Download an sowie Hinweise zum Upgrade von OpenSolaris auf Illumos bzw. OpenIndiana.

OmniOS (Fileserver, PC, Appliancelösungen)

Das am 3. April 2012 auf der DTrace-Konferenz neu vorgestellte OmniOS<ref>http://omniti.com/remembers/2012/omniti-debuts-omnios-an-open-source-operating-system-for-the-solaris-community</ref> basiert ebenfalls auf Illumos und wird momentan im Serverbereich, insbesondere im Bereich ZFS NAS Appliance Lösungen, zu einer bedeutsamen Alternative. OmniOS bietet dem Anwender einen traditionellen dem Solaris-Betriebssystem vergleichbaren Ansatz mit minimalen Package Sets um gerade im Bereich der Datensicherheit die Einhaltung gesetzlicher Vorschriften zu erleichtern. Es liefert eine Self-Hosting-Umgebung mit vereinfachten Verfahren für die laufende Wartung. OmniOS beansprucht für sich selbst, am schnellsten Neuerungen und Bugfixes im System zu übernehmen. Nach eigenen Aussagen eines der Hauptmängel anderer Alternativen, die teils Jahre an wesentlichen Komponenten ändern. Die Solaris üblichen Technologien wie ZFS, DTrace, Solaris Container und Crossbow werden aktiv gepflegt und entsprechen dem neuesten Stand der Technik. Auf OmniOS<ref>http://omnios.omniti.com</ref> basierend gibt es eine VMware Appliance Lösung die mit napp-it <ref>http://www.napp-it.org/downloads</ref> einen einfach zu wartenden SAN-NAS Storage Controller bietet, der für VMware die nötigen NAS LUNs zur Verfügung stellen kann.

eon (Fileserver, PC)

eon ist ein auf das Wesentliche abgespecktes OpenSolaris zum Einsatz als Dateiserver. Die freie Weboberfläche napp-it ist auf eon lauffähig.

Portierungen und Ableitungen

Polaris (PowerPC)

Anfang 2006 wurde von den Blastwave-Entwicklern eine Portierung auf die Pegasos-basierte PowerPC-/CHRP-Workstation ODW von IBM/Freescale/Genesi mit 1 GHz MPC7447 bekanntgegeben.

Illumos

Da Sun das Versprechen, die OpenSolaris-Entwicklung für die Community zu öffnen, nicht eingehalten hat und da Oracle nach der Übernahme von Sun zunehmend Teilprojekte einstellte, haben Mitglieder der OpenSolaris-Entwickler-Community am 3. August 2010 die Gründung des Projektes Illumos zur Entwicklung eines wirklich freien Open-Source-Solaris bekanntgegeben.<ref name=webinarslides>Garrett D'Amore: Illumos – Hope and Light Springs Anew – Presented by Garrett D'Amore. illumos.org. August 3rd, 2010. Abgerufen am 3. August 2010.</ref> In diesem Projekt sollen die Entwickler aus der Community die lange erwartete Mitgestaltungsmöglichkeit haben und es gibt das Ziel, schnellstmöglich auch die Closed-Source-Anteile von OpenSolaris durch offene Implementierungen zu ersetzen und dabei eine vollständige Kompatibilität zu Solaris-OS/Net (auch als ON bekannt) zu erhalten.

Illumos ist ein Abkömmling von Solaris-OS/Net, bei dem es sich um einen Solaris/OpenSolaris-Kernel mit dem Großteil der Treiber, den Dateisystemen, den Kernel-Bibliotheken und grundlegenden Kommandos handelt. Illumos will zukünftige Änderungen aus OS/Net übernehmen und dabei gleichzeitig versuchen, die eigenen Änderungen am Code zu erhalten, die möglicherweise für den Eigentümer des OpenSolaris-Codes als nicht akzeptabel gelten. IIllumos hat als Ziel, eine 100-prozentige Kompatibilität mit der Binärschnittstelle (Application Binary Interface) von Solaris-ON zu erreichen (mit Konzentration auf die Kernfunktionen). Es handelt sich aber nicht um eine Distribution (und auch nicht um einen Fork, denn Illumos existiert nicht mit dem Ziel anders als die Oracle-Version zu sein, sondern reagiert infolge der Notwendigkeit Closed Source durch Open Source zu ersetzen).

Der Name Illumos ist eine Anspielung auf Solaris, mit dem lateinischen „Illum“ = Licht [das von der Sonne kommt] + OS für Betriebssystem (englisch Operating System).<ref>Peter Marwan: Ex-Solaris-Entwickler ruft Open-Source-Projekt Illumos ins Leben, ZDNet, 4. August 2010</ref>

Derzeit ist Illumos unter der Leitung von Garrett D'Amore, der ebenfalls für Nexenta arbeitet.<ref>Illumos will freies OpenSolaris entwickeln, derStandard.at, 4. August 2010</ref>

Aktuelle Ziele

Die Anstrengungen konzentrieren sich im Moment darauf, Closed-Source-Anteile zu ersetzen, wie:

  • libc_i18n (der dazugehörige Code ist bereits in Mercurial integriert und kann getestet werden)
  • iconv (an der Integration einer gemeinsamen Implementierung mit FreeBSD wird gearbeitet)
  • Programme wie tr, tail, more, sed, pax
  • NFS-Lock-Manager für NFSv1..NFSv3
  • Krypto-Module
  • zahlreiche Gerätetreiber, die bislang von Sun als Closed Source von den Herstellern (z. B. Adaptec) bezogen wurden

Das Ziel ist, ein OpenSolaris ohne Closed-Source-Komponenten zu erhalten, das eine Kompilation von Solaris-OS/Net ermöglicht (self hosting).

Notwendigkeit

Nachdem am 13. August 2010 aus mehreren Quellen<ref>Anonymer Mail Paste zur Einstellung von OpenSolaris</ref><ref>Blog von Steven Stallion zur Einstellung von OpenSolaris</ref> die Information über die geplante Einstellung von OpenSolaris durch Oracle in die Öffentlichkeit drang, wurde die Notwendigkeit, der Community OpenSolaris zu erhalten, offensichtlich.

Die Community

Sun versprach den Aufbau einer Entwickler-Community zur Weiterentwicklung von OpenSolaris. Ein „Community Advisory Board“ (CAB) genannter Beirat wurde zur Initiierung einer demokratisch basierten OpenSolaris-Gemeinde gegründet. Dieser wurde teilweise von Sun bestimmt.

Die Mitglieder des CAB, welches zwischen 2005 und 2007 amtierte, waren:

  • Rich Teer (Autor von Solaris Systems Programming, von der OpenSolaris-Pilot-Community gewählt)
  • Al Hopper (von Logical Approach, von der OpenSolaris-Pilot-Community gewählt)
  • Casper Dik (Senior Staff Engineer bei Sun, von Sun eingesetzt)
  • Simon Phipps (Damals Chief Technology Evangelist bei Sun, von Sun eingesetzt)
  • Roy Fielding (Mitgründer der Apache Software Foundation, von Sun eingesetzt). Roy Fielding hat seine Mitarbeit am OpenSolaris-Projekt am 14. Februar 2008 gekündigt, weil Sun das Versprechen, die OpenSolaris-Quellen zu öffnen, nicht eingehalten hat.<ref>Roy Fieldings Blog zum Rücktritt</ref>

Zwischenzeitlich gab es eine OpenSolaris-Verfassung und ein jeweils auf ein Jahr durch die Core-Contributoren gewähltes OpenSolaris Government Board (OGB). Da Oracle das aktuelle OGB bislang ignoriert, hat das OGB am 12. Juli 2010 Oracle aufgefordert, bis zum 16. August einen Ansprechpartner zu benennen und Gespräche aufzunehmen und für den Fall der Nichterfüllung den kollektiven Rücktritt angekündigt.<ref>Agenda und Protokoll der OGB.Sitzung (vom 12. Juli 2010)</ref> Das OGB hat sich Ende August 2010 auch mit einstimmigem Beschluss aufgelöst.<ref name="OGB"/>

Weblinks

Commons Commons: OpenSolaris – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

<references/>