Robert Gernhardt
Robert Gernhardt (geboren 13. Dezember 1937 in Tallinn (deutsch Reval), Estland; gestorben 30. Juni 2006 in Frankfurt am Main) war ein deutscher Schriftsteller, Zeichner und Maler.
Inhaltsverzeichnis
Leben
Robert Gernhardt wurde als Sohn eines Richters und einer Chemikerin in Reval geboren. Die Familie Gernhardt gehörte in Estland zur Minderheit der Deutsch-Balten und musste 1939 nach Posen übersiedeln.<ref>Robert Gernhardt, AiD, Ausländer in Deutschland 1/2001, 17. Jg., 30. März 2001 (nach unten scrollen)</ref>
1945 fiel der Vater. Nach Kriegsende floh die Mutter mit den Söhnen Robert, Per und Andreas über Thüringen nach Bissendorf. 1946 kam die Familie nach Göttingen. Nach Abschluss seiner Schulausbildung 1956 studierte Gernhardt Malerei an der Staatlichen Akademie der Bildenden Künste in Stuttgart und der Akademie der Künste in Berlin sowie Germanistik an der FU Berlin.<ref>ZDF, Heute, 30. Juni 2006 (Memento vom 17. Juli 2006 im Internet Archive)</ref> Seit 1964 lebte er als freiberuflicher Maler, Zeichner, Karikaturist und Schriftsteller in Frankfurt am Main. 1972 kaufte er in der Gegend von Arezzo in der italienischen Toskana ein altes Gebäude; fortan verbrachte er viel Zeit dort.<ref>Hubert Spiegel: Tagebücher aus der Toskana. faz.net, 3. Juni 2011, abgerufen am 18. Juli 2014.</ref> 1965 heiratete er die Malerin Almut Ullrich, die 1989 starb. 1990 ging Gernhardt eine zweite Ehe mit Almut Gehebe ein. Im Jahr 1996 musste er sich einer schweren Herzoperation unterziehen. Gernhardt war 1999/2000 Stipendiat am Wissenschaftskolleg Berlin und verbrachte 2006 eine Zeit als residenter Autor an der University of Warwick in England. Am 30. Juni 2006 erlag er in Frankfurt am Main einer Darmkrebserkrankung, von der er seit Juli 2002 Kenntnis hatte.<ref>Robert Gernhardt: „Ich litt nicht am Krebs, nur unter der Therapie“, Die Welt, 3. Juli 2006.</ref> Er wurde auf dem Frankfurter Hauptfriedhof beigesetzt.<ref>knerger.de: Das Grab von Robert Gernhardt</ref>
Werk
Von April 1964 bis Dezember 1965 war Gernhardt Redakteur der Satirezeitschrift Pardon, bei der er 1964 einer der Mitbegründer der Nonsensbeilage Welt im Spiegel war, die bis 1976 erschien und die neuere humoristische Literatur erheblich und maßgeblich beeinflusste. Gernhardt hatte eine Reihe von Ausstellungen und Ausstellungsbeteiligungen unter anderem in Berlin, Frankfurt am Main, Basel und Regensburg. Er war Mitglied des Deutschen Künstlerbundes<ref>kuenstlerbund.de: Ordentliche Mitglieder des Deutschen Künstlerbundes seit der Gründung 1903 / Gernhardt, Robert (abgerufen am 26. August 2015)</ref>. Zusammen mit F. W. Bernstein, F. K. Waechter, Chlodwig Poth, Eckhard Henscheid, Bernd Eilert, Peter Knorr und Hans Traxler war er Mitbegründer der Neuen Frankfurter Schule, deren Publikationsorgan nach der Zeitschrift pardon das Satiremagazin Titanic wurde. 1974 liefen im Hessischen Rundfunk sechs Folgen der Sendung HELP, ein satirisches Aushilfsmagazin, das in Zusammenarbeit mit Peter Knorr entstand. In den 1980er-Jahren war Gernhardt gemeinsam mit Bernd Eilert und Peter Knorr unter dem Kürzel GEK-Gruppe als Co-Autor diverser Otto-Shows tätig. Er gab auch Bücher von Otto Waalkes heraus und war am Drehbuch von vier Otto-Filmen beteiligt.
Mit Glück Glanz Ruhm (1983), Gedanken zum Gedicht (1990) und Der letzte Zeichner (1999) trat Gernhardt als Essayist hervor.
Schon seit Beginn der 1980er Jahre veröffentlichte Gernhardt Gedichte (Wörtersee, 1981) und wurde im Laufe der 1990er Jahre zunehmend auch von der Kritik als bedeutender Lyriker anerkannt. Zu nennen sind vor allem die Gedichtbände Weiche Ziele (1994), Herz in Not (1996), Lichte Gedichte (1997), Die K-Gedichte, (2004) und Später Spagat (2006 posthum erschienen).
Er gilt heute als einer der wichtigsten zeitgenössischen Dichter deutscher Sprache. Sein Werk hat sich dabei von den Nonsens-Versen und den humoristischen Formen der 1960er- und 1970er-Jahre zu einer vielseitigen Lyrik weiterentwickelt, die Gernhardt auch stets um neue Töne erweiterte. Die Erfahrungen der Herzoperation verarbeitete Gernhardt in dem aus 100 reimlosen Siebenzeilern bestehenden Gedichtszyklus Herz in Not. Auch über seinen Kampf mit dem Krebs ab 2002 verfasste er mehrere Gedichte, die den ersten Teil der K-Gedichte darstellen. Seit 2003 las er in der Sendung Druckfrisch in der ARD regelmäßig ein zeitkritisches Sonett. Im Wintersemester 2005/2006 hielt er als Heine-Gastprofessor dieselben Vorlesungen über Lyrik an der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf, die er fünf Jahre zuvor auch im Rahmen der Frankfurter Poetik-Vorlesungen gehalten hatte.
Gernhardts Nachlass liegt im Deutschen Literaturarchiv Marbach. Aus den rund 40.000 Seiten umfassenden Aufzeichnungen in den sogenannten „Brunnen“-Heften<ref>dla-marbach.de: Januar 2010: Robert Gernhardts Schulheft</ref> wurde 2011 der Band Toscana mia herausgegeben, der eine Auswahl aus Gernhardts Notizen, Versen und Zeichnungen enthält, die er während der Jahre 1979 bis 2005 in seinem Haus in der Toskana zu Papier brachte. Teile des Nachlasses sind im Literaturmuseum der Moderne in Marbach in der Dauerausstellung zu sehen.<ref>sueddeutsche.de: Unter lauter Kugelschreibern eine Welt</ref>
Pseudonyme
Robert Gernhardt kommentierte später seine Verwendung von Pseudonymen während der Arbeit an Welt im Spiegel (WimS):
„Gruppensitzungen in Gasthäusern, außerhalb der Arbeitszeit, anfangs ohne Verwertungsgedanken; während der Arbeitszeit machten wir jede Art von Redaktionsarbeit, außerdem geißelten wir die Missstände, Weigle als Hermann Rabe, F. W. Bernstein oder Bernhard Schuster, ich als Herr Kin, Lützel Jeman, Paul H. Burg, Arthur Klett oder Alfred Karch … Ein wichtiges Datum ist dann der Februar 1970. Von da ab haben wir WimS in eigener Regie gemacht … 1971 ist wieder ein entscheidendes Datum. Lützel Jeman gibt sein Pseudonym auf … Ich habe das dann in einem langen, strategisch breitangelegten Überleitungsprozess ähnlich wie von Coca Cola zu Coke von Lützel Jeman über Robert Jeman Gernhardt zu Robert Gernhardt gebracht“<ref>Jahre der großen Lockerung, Wiener Zeitung, Extra-Lexikon, 8. Juli 2006, Nachruf</ref>
Der gelegentlich als Pseudonym bezeichnete Norbert Gamsbart ist eine Kunstfigur in Gernhardts Werken. Klaus Cäsar Zehrer (siehe Literatur) schreibt dazu:
„Die Erzähler in seinen Geschichten haben oft Namen wie ‚G‘ oder ‚Norbert Gamsbart‘ und sind augenscheinlich eng an den Autor angelehnt. Mit ihrer Hilfe kann Gernhardt Ansichten verbreiten, die im Wesentlichen die eigenen sind, aber von denen er sich jederzeit distanzieren kann mit dem Hinweis, nicht er, sondern seine Kunstfigur habe sie geäußert.“
Hans Mentz ist ein Sammelpseudonym, unter dem im Titanic-Magazin verschiedene Autoren die Rubrik Humorkritik verfassen.
Robert-Gernhardt-Preis
Im Dezember 2008 stiftete die Landesbank Hessen-Thüringen im Andenken an Robert Gernhardt den beim Hessischen Ministerium für Wissenschaft und Kunst angesiedelten Robert-Gernhardt-Förderpreis (heute: Robert-Gernhardt-Preis). Er wird seit 2009 jährlich an je zwei hessische Autoren vergeben, um es ihnen zu ermöglichen, ein besonderes literarisches Projekt zu verwirklichen.<ref>bildungsklick.de</ref> Das Preisgeld beträgt für jeden der beiden Preisträger jeweils 12.000 Euro.
Einzeltitel (Auswahl)
- mit F. W. Bernstein und F. K. Waechter: Die Wahrheit über Arnold Hau. Frankfurt am Main 1966.
- Ich höre was, was du nicht siehst. Mit Bildern von Almut Gernhardt. Frankfurt am Main 1975.
- Mit dir sind wir vier. Mit Bildern von Almut Gernhardt. Frankfurt am Main 1976.
- mit F. W. Bernstein: Besternte Ernte. Gedichte aus fünfzehn Jahren. Frankfurt am Main 1976.
- Die Blusen des Böhmen. Zweitausendeins, Frankfurt am Main 1977; daraus u.a. auch die Erzählung Die Falle. Haffmans Verlag, Zürich 1993, ISBN 3-251-30029-6.
- Was für ein Tag. Gedicht. Bebildert von Almut Gernhardt. Frankfurt am Main 1978.
- mit F. W. Bernstein und F. K. Waechter: Welt im Spiegel. WimS 1964–1976. Frankfurt 1979.
- Halbritters Buch der Entdeckungen. München 1980.
- Die Magadaskar-Reise. Ein Bericht. Frankfurt am Main 1980.
- Wörtersee. Gedichte. Frankfurt am Main 1981.
- mit F. W. Bernstein und F. K. Waechter: Die Drei. Zweitausendeins, Frankfurt am Main 1981.
- Ich Ich Ich. Roman. Zürich 1982.
- Glück Glanz Ruhm. Erzählung Betrachtung Bericht. Haffmans, Zürich 1983; Fischer (TB), Frankfurt am Main 1997, ISBN 3-596-13399-8.
- Gernhardts Erzählungen. Bildgeschichten. 1983.
- Letzte Ölung. Ausgesuchte Satiren 1962–1984. Haffmans, Zürich 1984; Fischer (TB), Frankfurt am Main 2008, ISBN 978-3-596-17913-8.
- Hier spricht der Dichter. 120 Bildgedichte. Zürich 1985.
- Was bleibt. Gedanken zur Literatur. 1985.
- Hier spricht der Dichter. Bildgedichte. 1985.
- Schnuffis sämtliche Abenteuer. Bildgeschichten. 1986.
- Die Toscana-Therapie. Schauspiel. 1986.
- Kippfigur. Haffmans, Zürich 1986, ISBN 3-251-00081-0.
- Es gibt kein richtiges Leben im valschen. Humoresken. 1987.
- Körper in Cafés. Gedichte. 1987.
- Innen und außen. Bilder, Zeichnungen, Über Malerei. Haffmans, Zürich 1988, ISBN 3-251-00114-0.
- Was gibt's denn da zu lachen? …. Kritik der Komiker, Kritik der Kritiker, Kritik der Komik. Essay. 1988.
- mit F. W. Bernstein: Hört, hört! – Das WimS-Vorlesebuch. 1989. / Hörbuch: Audiobuch Verlag, 2004, ISBN 3-89964-077-2.
- Die Toscana-Therapie. Hörspiel. DeutschlandRadio, 1989.
- Gedanken zum Gedicht. Haffmans, Zürich 1990.
- Reim und Zeit. Gedichte. Stuttgart 1990.
- Lug und Trug. Erzählungen. 1991.
- Weiche Ziele. Gedichte. 1994.
- Über alles. Ein Lese- und Bilderbuch. Haffmans Verlag, Zürich 1994; Fischer (TB), Frankfurt am Main 1996, ISBN 3-596-12985-0.
- Ostergeschichte. Haffmans, Zürich 1995, ISBN 3-251-00274-0.
- Prosamen. Reclam, Stuttgart 1995, ISBN 3-15-009385-6.
- Wege zum Ruhm. Haffmans, Zürich 1995; Fischer (TB), Frankfurt am Main 1999, ISBN 3-596-13400-5.
- Gedichte 1954–1994. Zürich 1996.
- Lichte Gedichte. Haffmans, Zürich 1997, ISBN 3-251-00366-6.
- Vom Schönen, Guten, Baren. Bildergeschichten und Bildgedichte. Haffmans, Zürich 1997, ISBN 3-251-00356-9.
- Der letzte Zeichner. Aufsätze zu Kunst und Karikatur. Haffmans, Zürich 1999; Fischer (TB), Frankfurt am Main 2001, ISBN 3-596-14987-8.
- Unsere Erde ist vielleicht ein Weibchen: 99 Sudelblätter von Robert Gernhardt zu 99 Sudelsprüchen von Georg Christoph Lichtenberg. Haffmans, Zürich 1999.
- In Zungen reden. Stimmimitationen von Gott bis Jandl. Frankfurt am Main 2000.
- Was deine Katze wirklich denkt. Heyne, 2000.
- Berliner Zehner. Hauptstadtgedichte. Haffmans, Zürich 2001.
- Septemberbuch. Zwanzig Bilder zu zehn Gedichten. Haffmans, 2002, ISBN 3-251-00375-5.
- Im Glück und anderswo. Gedichte. S. Fischer, Frankfurt am Main 2002, ISBN 3-596-15751-X.
- Herz in Not. Gedichte. S. Fischer, Frankfurt am Main 2004, ISBN 3-596-16072-3.
- Die K-Gedichte. Gedichte. S. Fischer, Frankfurt am Main 2004, ISBN 3-10-025507-0.
- mit Barbara Hoffmeister: Das Randfigurenkabinett des Doktor Thomas Mann. S. Fischer, Frankfurt am Main 2005.
- Gesammelte Gedichte. S. Fischer, Frankfurt am Main 2005, ISBN 3-10-025506-2.
- Später Spagat. Gedichte. S. Fischer, Frankfurt am Main 2006, ISBN 3-10-025509-7.<ref>Rezension von Dieter Hildebrandt in Die Zeit. Nr. 33, 10. August 2006.</ref>
- posthum
- Denken wir uns. Erzählungen. S. Fischer, Frankfurt am Main 2007, ISBN 978-3-10-025510-5.
- Ein gutes Wort ist nie verschenkt – Gedichte und Geschichten von Robert Gernhardt. mit Bildern von Almut Gernhardt. S. Fischer, Frankfurt am Main 2009, ISBN 978-3-596-85384-7.
- Lutz Hagestedt, Johannes Möller (Hrsg.): Was das Gedicht alles kann: Alles. Texte zur Poetik. S. Fischer, Frankfurt am Main 2010, ISBN 978-3-10-025504-4.
- Hörbuch aus Mitschnitten: Was das Gedicht alles kann: Alles. 5 CDs. Der Hörverlag, München, ISBN 978-3-86717-347-6.
- Kristina Maidt-Zinke (Hrsg.): Toscana Mia. S. Fischer, Frankfurt am Main 2011, ISBN 978-3-10-025512-9.
- Wenn schöne Frauen morgens sich erheben. Ein Lesebuch mit Bildern von Rudi Hurzlmeier. Edition Büchergilde, Frankfurt am Main 2012, ISBN 978-3-940111-93-7.
- Kristina Maidt-Zinke (Hrsg.): Hinter der Kurve. Reisen 1978–2005. Fischer, Frankfurt am Main 2012, ISBN 978-3-10-025513-6. (Auswahl aus Gernhardts „Brunnen-Heften“.)
Übersetzung der Werke
Englisch
- One More Makes Four. 1978.
Japanisch
- ミスター・Pのふしぎな冒険 (Misutā-P-no-fushigi-na-bōken.) 1993, ISBN 4-87576-754-4.
Niederländisch
- Wie dit leest is het vierde beest. 1976.
- Wat een dag! Een verhaal. 1978.
- Het goedhartige varken. En andere geschiedenissen. 1981.
Schwedisch
- Resan till Amerika. 2001.
Herausgabe
- Halbritters Buch der Entdeckungen. aus dem Nachlass. Carl Hanser Verlag, München 1980, ISBN 3-446-13115-9.
- Otto Waalkes: Das Buch Otto. Hamburg 1980.
- Otto Waalkes: Das zweite Buch Otto. Hamburg 1984.
- mit Christoph Buchwald: Jahrbuch der Lyrik. Darmstadt 1993.
- Günter Nehm: Verspektiven. Fischer Taschenbuchverlag, Frankfurt 2006, ISBN 3-596-17231-4.
- mit Klaus Cäsar Zehrer: Hell und Schnell. 555 komische Gedichte aus 5 Jahrhunderten. Fischer Verlag, Frankfurt 2004, ISBN 3-10-025505-4.
Filme
Drehbücher
- Otto – Der Film. 1985, Drehbuch
- Otto – Der neue Film. 1987, Drehbuch
- Otto – Der Außerfriesische. 1989, Drehbuch
- Otto – Der Liebesfilm. 1992, Drehbuch
Filme mit und über Robert Gernhardt
- »Wortwechsel.« Gabriele von Arnim im Gespräch mit Robert Gernhardt. 30 Min., Produktion: SWR, Erstausstrahlung: 30. März 2003.
- Ars Poetica – Robert Gernhardt – Der Reim ist eine komische Fessel. 30 Min., Produktion: Universität Regensburg in Kooperation mit dem Bayerischen Rundfunk, Erstausstrahlung: 22. August 2003, 18:00 Uhr.
- »Das Literarische Quartett«. Zu Ehren Thomas Manns. Produktion: ZDF, Erstausstrahlung: 17. August 2005<ref>Das Literarische Quartett, ZDF, 17. August 2005 (Memento vom 12. November 2006 im Internet Archive)</ref>
- Richtige Gedichte. Robert Gernhardt präsentiert sein Lebenswerk. 48 Min., Produktion: SWR, Erstausstrahlung: 15. Februar 2006, Dichterlesung und anschließend »Literatur im Foyer«. Diskussion mit dem Autor und Heinrich Detering, Kurt Flasch, Martin Lüdke, Rolf Stephan, 60 Min. mit Seite nicht mehr abrufbar, Suche in Webarchiven: Interview
Auszeichnungen und Ehrungen
- 1977 Zilveren Griffel (Jugendliteraturpreis im Niederländischen Sprachgebiet)
- 1983 Deutscher Jugendliteraturpreis für Der Weg durch die Wand, zusammen mit Almut Gernhardt
- 1987 Deutscher Kritikerpreis
- 1988 Kulinarischer Literaturpreis der Stadt Schwäbisch Gmünd
- 1991 Kasseler Literaturpreis für grotesken Humor
- 1991/1992 Stadtschreiber von Bergen
- 1996 Richard-Schönfeld-Preis für literarische Satire
- 1997 Preis der LiteraTour Nord
- 1998 Bertolt-Brecht-Literaturpreis
- 1999 Göttinger Elch für das Lebenswerk
- 1999 Erich Kästner Preis für Literatur der Erich Kästner Gesellschaft
- 2001 Dr. h.c. der Philosophischen Fakultät der Universität Freiburg im Üechtland, Schweiz
- 2001 Schubart-Literaturpreis
- 2002 e.o.plauen Preis
- 2002 Poet in Residence der Universität-Gesamthochschule Essen im Wintersemester 2001/2002
- 2002 Rheingau Literatur Preis
- 2002 Friedrich-Stoltze-Preis
- 2002 Gernhardt-Eschen an der Wörthspitze in Frankfurt am Main
- 2003 Deutscher Kleinkunstpreis in der Kategorie „Kleinkunst“
- 2003 Binding-Kulturpreis
- 2003 Ehrenmitglied des Art Directors Clubs für Deutschland (ADC)
- 2003 Robert-Gernhardt-Linde in der Lichtenau im Hafenlohrtal im Spessart
- 2004 Heinrich-Heine-Preis der Stadt Düsseldorf
- 2004 Joachim-Ringelnatz-Preis für Lyrik der Stadt Cuxhaven
- 2006 Wilhelm-Busch-Preis
- 2007 Robert-Gernhardt-Brücke mit Skulptur des Frankfurter Grüngürteltiers in Frankfurt-Bonames
- 2013 Robert-Gernhardt-Platz in Göttingen
Literatur über Gernhardt
- Daniel Arnet: Der Anachronismus anarchischer Komik: Reime im Werk von Robert Gernhardt. Dissertation. 1996.
- Heinz Ludwig Arnold (Hrsg.): Robert Gernhardt. Aufsatzsammlung. (= Text und Kritik, Zeitschrift für Literatur. Heft 136). Edition Text und Kritik, München 1997, ISBN 3-88377-563-0.
- Tobias Glodek: Robert Gernhardt als Theoretiker und Lyriker. Erfolgreiche komische Literatur in ihrem gesellschaftlichen und medialen Kontext. Dissertation. 2010; veröffentlicht als: Tobias Eilers: Robert Gernhardt: Theorie und Lyrik: Erfolgreiche komische Literatur in ihrem gesellschaftlichen und medialen Kontext. Waxmann 2011, ISBN 978-3-8309-2556-9.
- Lutz Hagestedt (Hrsg.): Alles über den Künstler. Zum Werk von Robert Gernhardt. Aufsatzsammlung. Frankfurt am Main, Fischer Taschenbuch Verlag 2002, ISBN 3-596-15769-2.
- Kerstin Hoffmann-Monderkamp: Komik und Nonsens im lyrischen Werk Robert Gernhardts: Annäherungen an eine Theorie der literarischen Hochkomik. Dissertation. 2001.
- Peter Köhler: Nonsens. Theorie und Geschichte der literarischen Gattung. Carl Winter Universitätsverlag, Heidelberg 1989, ISBN 3-533-04111-5.
- Thomas Georg Ringmayr: Humor und Komik in der deutschen Gegenwartsliteratur: Arno Schmidt, Eckhard Henscheid und Robert Gernhardt. Dissertation 1994. Books on Demand, Norderstedt 2001, ISBN 3-8311-2401-9.
- Oliver Maria Schmitt: Die schärfsten Kritiker der Elche. Die Neue Frankfurter Schule in Wort und Strich und Bild. Alexander Fest, Berlin 2001, ISBN 3-8286-0109-X, S. 145–168.
- Klaus Cäsar Zehrer: Dialektik der Satire. Zur Komik von Robert Gernhardt und der „Neuen Frankfurter Schule“. Dissertation. Der Andere Verlag, Osnabrück 2002, ISBN 3-936231-64-8. online (PDF; 9,5 MB)
- Thomas Steinfeld (Hrsg.): Der große Dichter sieht die Dinge größer. Der Klassiker Robert Gernhardt. Aufsatzsammlung. Fischer, Frankfurt am Main 2009, ISBN 978-3-10-070406-1.
Weblinks
Beiträge zu Gernhardt
- Aktuelle Ausstellungen von Robert Gernhardt
- Literatur von und über Robert Gernhardt im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Werke von und über Robert Gernhardt in der Deutschen Digitalen Bibliothek
- ub.fu-berlin.de Linksammlung der Universitätsbibliothek der Freien Universität Berlin
- Materialien zu Robert Gernhardt (u.a. eine Bibliografie) von Lutz Hagestedt
- 170 Artikel zu Gernhardt, Innsbrucker Zeitungsarchiv (pdf-Dateien sind kostenfrei)
- Kurzbiografie und Rezensionen zu Werken von Robert Gernhardt bei perlentaucher.de
Beiträge von Gernhardt
- „Zur Heiterkeit bereit“, FAZ, 12. Februar 2004, Gernhardt präsentiert „Zehn Thesen zum komischen Gedicht“
- Dankesrede Gernhardts anlässlich der Verleihung des Heinrich-Heine-Preises am 13. Dezember 2004
Interviews mit Gernhardt
- „Entweder ihr redet oder ich rede!“, Literaturcafé, 09/1997
- HipHop und Lyrik. Pelham und Goethe, literaturkritik.de, 05/1999
- „Dichter brauchen Instinkt – wie Stürmer“, FAZ, 07/2005
- „Heine, Heino und ein Entertainer“ (Memento vom 6. April 2008 im Internet Archive) (Archivversion), WDR, 02/2006
- „Mein Sechser im Lotto war Otto“ (PDF; 183 kB), karriere (Magazin), 02/2006
- Die Islamisten haben die Medien eingeschüchtert, FAZ, 03/2006
- Peter Voß im Gespräch mit Robert Gernhardt, Bühler Begegnungen, Sendung vom 2. Juli 2006, Interview als VoD auf 3sat.de (45 Min.)
- Katja Thimm: Mensch, lass locker. In: Der Spiegel, 25. Februar 2006
Nachrufe
- Harry Rowohlt und Ulrich Greiner in Die Zeit | FAZ | FAZ.NET-Spezial | SZ | Netzeitung (Memento vom 29. September 2007 im Internet Archive) | Tagesspiegel | ZDF (Memento vom 17. Juli 2006 im Internet Archive) | Hessischer Rundfunk (Memento vom 18. August 2006 im Internet Archive) | Titanic-Nachrufkritik
Einzelnachweise
<references />
Personendaten | |
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NAME | Gernhardt, Robert |
ALTERNATIVNAMEN | Jeman, Lützel; Gamsbart, Norbert |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Schriftsteller, Comiczeichner und Maler |
GEBURTSDATUM | 13. Dezember 1937 |
GEBURTSORT | Tallinn, Estland |
STERBEDATUM | 30. Juni 2006 |
STERBEORT | Frankfurt am Main |