Schloss Fechenbach (Dieburg)


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25px Dieser Artikel befasst sich mit dem Schloss Fechenbach in Dieburg, Kreis Darmstadt-Dieburg (Hessen). Ein namensgleiches Schloss Fechenbach befindet sich in der Gemeinde Collenberg, Landkreis Miltenberg (Bayern).
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Schloss Fechenbach in Dieburg 2009.

Das Schloss Fechenbach zu Dieburg im heutigen Landkreis Darmstadt-Dieburg in Hessen ist ein Stadtschlösschen, in dem von 1842 bis 1939 die Freiherren von Fechenbach lebten.

Geschichte

Das Gebäude geht auf den Sitz der vornehmen Burgmannenfamilie der Ulner von Dieburg zurück. Das Schloss hat verschiedenste Bauphasen erlebt. Den Renaissancebau des Hartmann von Ulner, von dem nur noch Kellergewölbe vorhanden sind und über dessen Baubestand aufgrund fehlender Hinweise und Urkunden kaum wissenswertes vorhanden ist, ersetzte 1717 Pleikard von Ulner durch ein dreiflügliges spätbarockes Schlösschen. Es ist ein eingeschossiger Barockbau mit Mansarddach und zentralem Zwerchhaus. Am Haupteingang über der Freitreppe befindet sich im gesprengten Dreiecksgiebel das Allianzwappen der Ulner und der von Haxthausen. Es stammt von Franz Pleickard Ulner von Dieburg und seiner Gattin, die das Schloss in seiner heutigen Form erbauen ließen. Der Wappenstein stammt von 1717, wie die Jahreszahl am Schlußstein des Portals belegt.<ref>vgl. auch Dieburg: Das Fechenbach-Schloß - eine Heraldikwebseite von Bernhard Peter</ref> An einer Wasserpforte an der Gersprenz unweit des Schlosses befindet sich ein interessanter Wappenstein der "HARTMAN VLNER VON DIEPVRGK ANNA VLLNERIN GEBORENE CRECZIN VON SCHARPFFENSTEIN", der ursprünglich zum Schloss gehörte und auf 1564 datiert ist<ref>vgl. Dieburg: Wasserpforte - eine Heraldikwebseite von Bernhard Peter </ref>.

Nach dem Aussterben der Ulner im Mannesstamm 1771 kam das Anwesen in den Besitz der von Dalberg. Die Tochter Friedrich Wilhelms von Dalberg verkaufte es 1841 an den Freiherrn Friedrich Karl Joseph von Fechenbach. 1860/1861 wurde es durch Kreisbaumeister Krauß im (spät)klassizistischen Stil ausgebaut. Bis zum Verkauf an die Stadt Dieburg 1939 durch Karoline Freiin von Dieburg lebten hier Angehörige der Familie.

Neuzeit

In der Zeit des Nationalsozialismus wurde es der NSDAP-Ortsgruppe Dieburg als Gemeinschaftshaus überlassen. Zahlreiche NS-Organisationen hatten dort ihren Sitz. Es wurde renoviert und um eine große Freitreppe mit Terrasse im Süden erweitert. Als Baumaterial wurden Sandsteingräber vom jüdischen Friedhof verwendet. 1945 wurden diese jedoch wieder zurückgebracht.

Das Schloss wurde bis Anfang 2007 tiefgreifend saniert. Unter dem Namen Museum Schloss Fechenbach dient es seit 1951 als Stadt- und Kreismuseum.

Das Schloss ist ein Kulturdenkmal aufgrund des Hessischen Denkmalschutzgesetzes. Es erhielt wegen seiner vorbildlichen denkmalgerechten Sanierung im Jahr 2008 den Hessischen Denkmalschutzpreis.

Literatur

  • Schlösser, Burgen, alte Mauern. Herausgegeben vom Hessendienst der Staatskanzlei, Wiesbaden 1990 ISBN 3-89214-017-0, S. 77-79.

Weblinks

Einzelnachweise

<references />

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