Schloss Willingshausen


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Schloss Willingshausen

Das von Schwertzellsche Schloss Willingshausen ist heute eine barocke Schlossanlage mit Gut und englischem Landschaftsgarten in Willingshausen im Schwalm-Eder-Kreis in Hessen.

Lage

Es befindet sich am nördlichen Ortsrand von Willingshausen (Merzhäuser Straße 9).

Beschreibung

Die Familie von Schwertzell wurde erstmals im 13. Jahrhundert in Willingshausen urkundlich erwähnt. Die Herren von Schwertzell, die früh in Willingshausen sesshaft wurden, erwarben 1489 die Gerichtsbarkeit von Domian von Weitershausen aus Merzhausen. Das aus einer Burg entstandene Rittergut Willingshausen war später ein eigenständiger Gutsbezirk der von Schwertzell zu Willingshausen und umfasste 1885 775 Hektar mit 94 Hektar Ackerland, 38 Hektar Wiesen und 641 Hektar Wald.

Der Stammsitz der hessischen Adelsfamilie von Schwertzell wurde Mitte des 16. Jahrhunderts in Willingshausen errichtet. Am Herrenhaus, einem repräsentativen Renaissancebau, befindet sich eine Wappentafel von 1496. Im Dreißigjährigen Krieg wurde das Schloss teilweise zerstört und ausgeplündert. 1697 wurde das Fachwerkschloss mit zwei Steingeschossen erneuert und aufgestockt, um mehr Wohnraum zu bieten.

Im Siebenjährigen Krieg wurde das Inventar des Schlosses abermals geplündert.

1814 trafen sich erstmals auf Schloss Schwertzell Gerhardt Wilhelm von Reutern, der zur Rekonvaleszenz nach der Völkerschlacht bei Leipzig zu Gast in Willingshausen war und der Maler Ludwig Emil Grimm. Das Schloss Willingshausen wurde erster Treffpunkt und Gründungsort der Willingshäuser Malerkolonie. 1820 heiratet Gerhardt Wilhelm von Reutern Charlotte von Schwertzell auf Schloss Schwertzell.

Die Ahnen der Familie von Schwertzell wurden in einen Mausoleum im Englischen Garten bestattet.

Heute ist Schloss Willingshausen Gutsverwaltung der landwirtschaftlichen Güter der Familie von Schwertzell.

Baubeschreibung

Das barocke dreigeschossige (plus zwei Dachgeschossen) Herrenhaus mit Giebelverschindelung besitzt an seiner Südecke einen zweigeschossigen Renaissance-Erker mittig an der längeren Südwestseite einen runden Treppenturm mit Wappenstein von 1496.<ref>Vergleich Bild auf LAGIS Hessen: Schwertzellsches Schloss Willingshausen</ref>

Literatur

  • Rudolf Knappe: Mittelalterliche Burgen in Hessen: 800 Burgen, Burgruinen und Burgstätten (2. Auflage), Wartberg-Verlag, Gudensberg-Gleichen 1995, ISBN 3-86134-228-6, S. 166
  • Friedhelm Häring, Hans J. Klein (Hrsg.): DuMont Reiseführer Hessen. DuMont Buchverlag, 8. Auflage, Köln 1988, S. 158–159
  • Eduard Brauns: Wander- und Reiseführer durch Nordhessen und Waldeck. A. Bernecker Verlag, Melsungen 1971, S. 202
  • Grieben: Oberhessen, Kurhessen Waldeck. Verlag Karl Thieming AG, München 1981, ?. Auflage, S. 162

Weblink

Einzelnachweise

<references />

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