Siena (Farbe)
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Gebrannte Siena(Farbcode: #8C4139)
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Siena natur(Farbcode: #E79239)
Terra di Siena (italienisch „Erde aus Siena“), italienischer Ocker ist ein gelbes bis rotbraunes Pigment, benannt nach der Erde rund um die Stadt Siena in der Toskana (Italien).
Die Erdfarbe hat eine typische gelb-bräunliche Farbe, Siena natur.<ref name="schmincke">Farbmuster nach Farbton 660, 661 (Memento vom 14. Februar 2008 im Internet Archive), H. Schmincke & Co. GmbH & Co. KG (12. August 2006)</ref> Durch Erhitzen wird das Kristallwasser aus dem Pigment entfernt und es erhält eine rot-braune Farbe, die als gebrannte Siena<ref name="schmincke" /> bezeichnet wird.
Als Farbe bezeichnet Siena aber nur minder farbsatte Rotgelbtöne: Gelbbrauns werden Ocker, grünliche Brauns Umbra genannt, stärker rotbraune Töne Eisenoxidrot.
Inhaltsverzeichnis
Beschaffenheit
Die Sienaerde entspricht im Wesentlichen dem Ocker, färbender Bestandteil ist das enthaltene Limonit-Tonmineral. Sie wird jedoch von den Ockern durch den Gehalt an kolloidaler Kieselsäure unterschieden.
Verwendung
Verwendet werden können die Pigmente in allen Bindemitteln. Die echte Terra di Siena zeichnet sich aber durch ihre besondere Transparenz und Lasurfähigkeit aus, was sie im Aquarell, insbesondere aber als bestes Lasurocker der Wandmalerei auszeichnet.<ref name="Wehlte">Wehlte, Terra di Siena. S. 94f; Gebrannte Terra di Siena. S. 114f</ref>
Gewinnung
Die Gewinnung der Erde dauerte in der Gegend von Siena bis in die 1940er Jahre. Heute werden die Siena-Erden in anderen Gebieten Italiens (am Monte Amiata, Sardinien, Sizilien), Korsika und in Nordamerika (Appalachen) abgebaut, weil die Lagerstätten in Siena selbst erschöpft sind. Daneben gelingt auch die synthetische Herstellung.<ref name="Wehlte" />
Geschichte
Siena war neben anderen Erdfarben das früheste Farbpigment, das Menschen nutzten. Es lässt sich schon in steinzeitlichen Höhlenmalereien nachweisen, was auch seine Haltbarkeit dokumentiert. Häufig anzutreffen ist es in den ausgegrabenen römischen Städten rund um den Vesuv (Pompei, Herkulaneum).
Einzelnachweise
<references />
Literatur
- Kurt Wehlte: Werkstoffe und Techniken der Malerei. Otto Maier, Ravensburg 1967, ISBN 3-473-48359-1 (früher: ISBN 3-473-61157-3)
Siehe auch
Die in diesem Artikel angezeigten Farben sind nicht farbverbindlich und können auf verschiedenen Monitoren unterschiedlich erscheinen.
Eine Möglichkeit, die Darstellung mit rein visuellen Mitteln näherungsweise zu kalibrieren, bietet das nebenstehende Testbild (nur wenn die Seite nicht gezoomt dargestellt wird):
Tritt auf einer oder mehreren der drei grauen Flächen ein Buchstabe („R“ für Rot, „G“ für Grün oder „B“ für Blau) stark hervor, sollte die Gammakorrektur des korrespondierenden Monitor-Farbkanals korrigiert werden. Das Bild ist auf einen Gammawert von 2,2 eingestellt, der gebräuchliche Wert bei TV-Geräten und Computern mit Windows oder OS X (ab Version 10.6)