Superfast Ferries


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Superfast Ferries
Rechtsform Tochtergesellschaft
Gründung 1993
Sitz GriechenlandGriechenland Griechenland
Branche Transport
Website www.superfast.com
Datei:SuperfastXI.jpg
Superfast XI kurz vor Fertigstellung auf der Flender-Werft in Lübeck 2002
Datei:Superfast Western Greece.jpg
Superfast-Fähre mit den Bergen Westgriechenlands im Hintergrund

Superfast Ferries ist eine Reederei und 100-prozentige Tochtergesellschaft der griechischen Attica Group. <ref> Unternehmensprofil </ref>

Sie verfügt über vier<ref> Flotte der Reederei </ref> moderne, ausschließlich in Deutschland und Italien gebaute Schnellfähren. Daneben ist die Attica Group auch Muttergesellschaft der Marke Blue Star Ferries (früher Strintzis Lines), die mit zehn<ref> Flotte von Blue Star </ref> Fähren – wobei eine davon die Superfast gehörende Superfast XII ist – auf zehn Linien in der Ägäis und im Mittelmeer <ref> Blue Star Routen </ref> verkehrt. Beide Flotten sind Mitglied im internationalen Buchungs- und Vertriebsnetz der Premium Alliance.

Der Konzern wurde 1918 in Piräus, Griechenland gegründet und erhielt 2002 den Namen Attica Enterprises. Im Sommer 2004 erhielt der Konzern seinen heutigen Namen Attica Group S.A. Das Unternehmen ist seit 1924 an der Athener Börse notiert und hat seit dieser Zeit den Zusatz „S.A.“ für eine Aktiengesellschaft nach griechischem Recht. Perikles Panagopulos ist Vorsitzender des heutigen Konzerns.

Geschichte

Das Konzept von Superfast Ferries, mit Hilfe von schnellen, moderne RoPax-Fährschiffen den Fährverkehr zwischen Griechenland und Italien zu revolutionieren, wurde vom griechischen Unternehmer Perikles Panagopulos und dessen Sohn Alexander entwickelt. 1995, ein Jahr nach der Gründung, konnte mit den Schnellfähren Superfast I und Superfast II die Fahrzeit von Griechenland nach Italien um 40 % gesenkt werden, (von 36 auf 20 Stunden)<ref>Willkommen bei Superfast Ferries </ref> wobei neue Maßstäbe bei Sicherheit und Komfort erreicht wurde. Neben einem konsequenten Corporate Design, das alle Gestaltungsbereiche umfasst, verzichtete man auf unrentable Komfortbereiche (z. B. Kino oder Ladenzeile) und betrachtete die Schiffe primär als Verkehrsmittel. (Durchnummerierung statt Namen: z. B. „Superfast IX“).

Am 1. November 1999 geriet ca. 15 Seemeilen vor der westgriechischen Küste die Fähre Superfast III in Brand. Während alle 307 registrierten Passagiere gerettet wurden, starben 14 blinde Passagiere kurdischer Abstammung.<ref>Größte Katastrophen 1991 und 2000 auf ORF online</ref>

Die Route von Bari nach Igoumenitsa und Patras wurde im Jahr 1998 eröffnet, auf denen die Neubauschiffe Superfast III und IV eingesetzt werden. Bis 2001 wurden insgesamt zwölf Fährschiffe für Superfast Ferries gebaut. 2004 erhielt Superfast Ferries vom ADAC im Fähren-Testbericht östliches Mittelmeer die Auszeichnung „sehr gut“.

2008 erwarb Superfast zwei nicht fertiggestellte RoPax-Schiffe von der italienischen Gesellschaft Grandi Navi Veloci. Sie wurden von der italienischen Werft Nuovi Canterie Apuani fertiggebaut und tragen die Namen Superfast I und Superfast II. Die neue Superfast I wurde am 6. Oktober 2008 ausgeliefert und absolvierte am 13. Oktober 2008 ihre Jungfernfahrt. Seither bedient sie die Route Bari–Igoumenitsa–Patras. Die neue Superfast II wurde am 6. Oktober 2009 in Dienst gestellt und bedient dieselbe Route wie ihr Schwesterschiff .

Seit 1. Juni 2011 kooperiert Superfast Ferries mit ANEK Lines für zunächst drei Jahre auf den Linien Ancona-Igoumenitsa-Patras und Piraeus-Heraklion, um die Auslastung der Schiffe zu verbessern <ref>Kooperation zwischen Superfast und Anek Pressemitteilung ANEK vom 24. Mai 2011 </ref>

Ostsee

Ab 2001 verkehrten Superfast VII und Superfast VIII zwischen Rostock (Deutschland) und Hanko (Finnland). Der Erfolg der Finnlandroute war so groß, dass im November 2005 die Superfast IX aus der Nordsee abgezogen wurde und als drittes Finnlandschiff zum Einsatz kam. Anfang 2007 entschied sich die Reederei, nicht mehr Hanko sondern den Westhafen Helsinki anzulaufen.

Das Konzept der Schiffe als "Verkehrsmittel statt Kreuzfahrt" konnte sich jedoch mittelfristig auf der Ostseeroute nicht bewähren, der Wettbewerb um größere und komfortable Schiffe ging weiter. Nach fünf erfolgreichen Betriebsjahren gab Superfast Ferries Ende März 2006 bekannt, dass die drei Schiffe der Ostseeroute, Superfast VII, VIII und IX, im April 2006 an die estnische AS Tallink Group verkauft werden. Die neuen Eigentümer haben den Namen und das Erscheinungsbild der Fähren beibehalten und zahlen dafür Lizenzgebühren. Die Ursache für den Verkauf der drei Ostseefähren war die kommende Konkurrenz durch Finnlines, die auf noch größere und damit marktgerechte Tonnage investiert hatte.

Die Superfast IX wurde 2008 an die kanadische Reederei Marine Atlantic verchartert. Im Dezember 2009 gab Tallink bekannt, dass die Route ab Anfang 2010 bis auf Weiteres auf Grund eines planmäßigen Werftaufenthaltes ausgesetzt wird. Bis März 2010 wurden die Superfast VII und Superfast VIII als Ersatzschiffe auf verschiedenen Ostseerouten eingesetzt. Im März 2010 wurde schließlich bekannt, dass Stena Line die Schiffe chartert.

Aktuelle Flotte

RoRo-Fähren

Am 10. Februar 2007 nahm das RoRo-Schiff „Marin“ den Fracht-Fährverkehr zwischen Venedig und Patras auf.

Strecken

Adria

In der Adria laufen die Superfast-Fähren die Häfen Ancona, Bari, Patras, Igoumenitsa und, in der Hauptsaison, Korfu an. Mit einer Reisegeschwindigkeit von maximal 31 Knoten ist zum Beispiel das griechische Patras vom italienischen Ancona aus in rund 20 Stunden erreicht.

Ägäis

Seit März 2009 verkehrt Superfast Ferries täglich mit Superfast XII zwischen Piräus und Heraklion auf Kreta.<ref> Willkommen bei Superfast Ferries </ref>

Nordsee

Das Schiff Superfast X wurde im August 2006 an Veolia Environnement verkauft.<ref>Superfast X verkauft, Superfast Ferries, Pressemitteilung, 8. August 2006.</ref> Die Route wurde seit dem 30. Januar 2007 von Blue Star 1, einem Passagierfährschiff der europaweit tätigen Attica Group betrieben. Diese Fährverbindung wurde Mitte September 2008 eingestellt und Blue Star I in das Mittelmeer verlegt. Seit 2009 hat Norfolkline die Route wieder aufgenommen.

Einzelnachweise

<references/>

Weblinks