Temnitztal
Wappen | Deutschlandkarte | ||||||
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Die Gemeinde Temnitztal führt kein Wappen |
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dim= | globe= | name= | region=DE-BB | type=city
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Basisdaten | |||||||
Bundesland: | Brandenburg | ||||||
Landkreis: | Ostprignitz-Ruppin | ||||||
Amt: | Temnitz | ||||||
Höhe: | 42 m ü. NHN | ||||||
Fläche: | 52,47 km² | ||||||
Einwohner: | 1410 (31. Dez. 2014)<ref name="Metadaten Einwohnerzahl DE-BB">Bevölkerung im Land Brandenburg nach amtsfreien Gemeinden, Ämtern und Gemeinden 31. Dezember 2014 (XLS-Datei; 83 KB) (Fortgeschriebene amtliche Einwohnerzahlen) (Hilfe dazu).</ref> | ||||||
Bevölkerungsdichte: | 27 Einwohner je km² | ||||||
Postleitzahl: | 16845 | ||||||
Vorwahl: | 033928 | ||||||
Kfz-Kennzeichen: | OPR, KY, NP, WK | ||||||
Gemeindeschlüssel: | 12 0 68 426 | ||||||
Gemeindegliederung: | 6 Ortsteile | ||||||
Adresse der Amtsverwaltung: | Bergstr. 2 16818 Walsleben | ||||||
Webpräsenz: | |||||||
Bürgermeister: | Thomas Voigt (WG Temnitztal) | ||||||
Lage der Gemeinde Temnitztal im Landkreis Ostprignitz-Ruppin | |||||||
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Temnitztal ist eine Gemeinde im Landkreis Ostprignitz-Ruppin (Brandenburg). Sie entstand am 30. Dezember 1997 aus dem freiwilligen Zusammenschluss der bis dahin selbständigen Gemeinden Kerzlin, Küdow-Lüchfeld, Rohrlack, Vichel und Wildberg. Später schloss sich noch die Gemeinde Garz an.
Inhaltsverzeichnis
Geografie
Die Ortsteile der Gemeinde Temnitztal liegen ca. 12 km westlich von Neuruppin und ca. 8 km östlich von Neustadt (Dosse) im Landkreis Ostprignitz-Ruppin im Temnitztal. Namensgebend ist die das Gemeindegebiet durchfließende Temnitz, ein linker Nebenfluss des Rhin.
Gemeindegliederung
Zur Gemeinde Temnitztal gehören folgende Ortsteile sowie Wohnplätze und sonstige Siedlungsgebiete:<ref>Dienstleistungsportal der Landesverwaltung / Kommunen / Landkreis Ostprignitz-Ruppin / Amt Temnitz / Gemeinde Temnitztal</ref>
Ortsteile
Garz, Kerzlin, Küdow-Lüchfeld, Rohrlack, Vichel, Wildberg
Wohnplätze und sonstige Siedlungsgebiete
Küdow, Lüchfeld
Geschichte
Garz
Garz wurde 1390 erstmals urkundlich erwähnt. Der Name stammt von dem slawischen Wort „gard“ bzw. „gord“ für Burg. Garz befand sich 1390 im Besitz des Neuruppiner Kalands. Seit Anfang des 15. Jahrhunderts war dort die Familie von Quast ansässig. Im 18. Jahrhundert ließ die Familie von Quast die Parks von Garz und Vichel als Barockgärten anlegen. Hermann von Quast (1812–1888), Gutsherr auf Garz, ließ Mitte des 19. Jahrhunderts den Park des Herrenhauses in Garz als Landschaftsgarten gestalten, ebenso wie sein Bruder Albrecht (1813–1871), der Gutsherr auf Vichel, den Park des dortigen Herrenhauses. Von Adolf Friedrich von Quast (1893–1976) sind diverse Fotos des Gutsparks aus der Zeit von 1916 bis 1943 erhalten. 1945 wurde die Familie von Quast enteignet, das Herrenhaus wurde Kulturhaus und enthielt in der oberen Etage Wohnungen. Nachdem 1992 Teile des Garzer Gutshofes samt Gutspark in Privatbesitz übergingen, wurden dort Restaurierungsarbeiten nach historischem Vorbild durchgeführt. Garz wurde am 26. Oktober 2003 nach Temnitztal eingemeindet.<ref>StBA: Änderungen bei den Gemeinden Deutschlands, siehe 2003</ref>
Wildberg
Wildberg an der Temnitz wurde 1335 erstmals urkundlich erwähnt. Zuvor gab es hier eine slawische Siedlung, von der die bewaldeten hügeligen Reste einer slawischen Burg aus dem 10./13. Jahrhundert stammen. Eroberer waren wahrscheinlich die Grafen von Arnstein, die die Burg um 1214 als Ausgangsbasis für ihre Raubzüge nutzten. 1319, mit der Übernahme der Herrschaft Wusterhausen durch die Grafen von Lindow-Ruppin, verliert die Burg ihre Bedeutung. 1491 scheinen die Herren von Zieten in den Besitz von Wildberg gekommen zu sein. Hans von Zieten auf Wildberg wird als Rat des letzten Grafen von Lindow-Ruppin genannt. Die Gräfin Anna Jakobine Stollberg-Wernigerode wohnte bis 1526 hier, die Burg war danach verfallen. Die Burg Wildberg ist nicht erhalten und nur noch die Reste der Wallanlage und der trockenen Burggraben sind vorhanden.
Im Mittelalter war Wildberg ein kleines Städtchen an der Handelsstraße von Berlin nach Hamburg. Während des Dreißigjährigen Krieges wurde 1638 Wildberg durch den kaiserlichen General Matthias Gallas völlig zerstört. Der städtebauliche Grundriss blieb jedoch bis heute erhalten das Stadtrecht nicht. Bis 1945 war mit einem Gut das Adelsgeschlecht von Zieten hier ansässig, deren Familiengruft in der evangelischen Kirche Sankt Nicolaus ist. Das Gut ist danach verfallen.
Bevölkerungsentwicklung
Blaue Linie: Bevölkerungsentwicklung des Gebietes in den heutigen Grenzen.
Gepunktete Linie: Normierte Bevölkerungsentwicklung des Landes Brandenburg.
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Kultur und Sehenswürdigkeiten
Garz
- Die Burg Garz ist eine der ältesten Gutsanlagen im Land Brandenburg. Von der mittelalterlichen Befestigungsanlage ist ein Wohnturm erhalten. Der aus dem 13. oder 14. Jahrhundert stammende Feldsteinturm (11 m hoch, mit bis zu 1,40 m dicken Wänden) diente der Familie von Quast nach dem Dreißigjährigen Krieg als Wohnhaus. 1681 wurde der polygonale Fachwerktreppenturm angebaut.<ref>Anke Matthesius: Gutspark Garz. Beitrag zur Anlageforschung - Bestandsanalyse und Beurteilung - Denkmalpflegerische Zielvorstellung. In: Materialien zur Geschichte der Gartenkunst Bd. 8. Johannes Küchler - Technische Universität Berlin, 2005, archiviert vom Original am 13. Januar 2007, abgerufen am 21. August 2013 (PDF; 1,18 MB). </ref>
- An das um 1700 entstandene Herrenhaus schließt sich südlich ein etwa sechs Hektar großer, im landschaftlichen Stil gestalteter Gutspark an (inkl. Teich mit Brücke und Insel sowie die Schneise nach Vichel).<ref>Die Quast-Gärten im Temnitztal (Memento vom 11. Januar 2007 im Internet Archive), PDF-Datei (2,30 MB)</ref>
- Die Kirche von 1727 wurde im barocken Stil erbaut
- Das Vorlaubenhaus in der Dorfstraße 4 ist der ehemalige Dorfkrug. 2005 beteiligte sich die Deutsche Stiftung Denkmalschutz an der Sanierung.
Kerzlin
- Die evangelische Kirche wurde im Jahr 1913 erbaut. Baubeginn war am 8. März, die Einweihung erfolgte im November 1913.
- Das Kriegerdenkmal wurde im Jahre 1922 von Max Wiese erschaffen für die gefallenen Soldaten im Ersten Weltkrieg. Im Oktober 1992 erfolgte eine vollständige Restaurierung.
Vichel
- Das Herrenhaus mit Rundbogen-Loggia, bis 1945 im Besitz der Familie von Quast, wurde 2005 von der anthroposophisch ausgerichteten "Gesellschaft zur Förderung musischer Erziehung in der sozialen und therapeutischen Arbeit (GzF) e.V." ersteigert.
- Die Kirche von 1867 wurde in einem italienisch-romanisierendem Stil erbaut.
Wildberg
- Die evangelische Kirche Sankt Nicolaus mit der Familiengruft des Adelsgeschlechts von Zieten.
- Reste der Wallanlage mit dem trockenen Graben der früheren Burg Wildberg (Südlich der Hauptstraße (B167), bei der Bahnanlage).
Bilder
- Temnitz.JPG
Der namensgebende Fluss Temnitz in der Nähe von Garz
- Garz Wohnturm.jpg
Mittelalterlicher Wohnturm der Burg Garz
- OPR Temnitztal Garz Gutshaus.jpg
Herrenhaus in Garz
- OPR Temnitztal Garz Dorfkirche.jpg
Dorfkirche Garz
- Rittergut Lüchfeld Sammlung Duncker.jpg
Rittergut Lüchfeld um 1860, Sammlung Alexander Duncker
- Kirche Sankt Nicolaus in Wildberg.jpg
Kirche Sankt Nicolaus in Wildberg
- Dorfkirche Kerzlin.JPG
Dorfkirche Kerzlin
- Garz Vorlaubenhaus.jpg
Vorlaubenhaus in Garz
- Temnitztal Vichel manor.jpg
Herrenhaus derer von Quast in Vichel
- Vichel church.jpg
Kirche in Vichel
Wirtschaft und Infrastruktur
Verkehr
Die Ortsteile von Temnitztal werden durch die Bundesstraße 167 erschlossen.
Die durch Temnitztal verlaufende Bahnstrecke Neustadt–Neuruppin wird seit Ende 2006 nicht mehr im Schienenpersonenverkehr betrieben.
Schulen
- Grundschule am Burgwall Wildberg
Literatur
- Gemeindeverwaltung Vichel (Hrsg.): Chronik der Gemeinde Vichel, 1992
- Andrea Gosten (Bearb.): Dorf und Rittergut Vichel, Bd. I-III, TU-Berlin, 1994
Einzelnachweise
<references />
Weblinks
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