Trappstadt


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Wappen Deutschlandkarte
Wappen des Marktes Trappstadt
50.31666666666710.583333333333310Koordinaten: 50° 19′ N, 10° 35′ O{{#coordinates:50,316666666667|10,583333333333|primary
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Basisdaten
Bundesland: Bayern
Regierungsbezirk: Unterfranken
Landkreis: Rhön-Grabfeld
Verwaltungs­gemeinschaft: Bad Königshofen im Grabfeld
Höhe: 310 m ü. NHN
Fläche: 25,8 km²
Einwohner: 1011 (31. Dez. 2014)<ref name="Metadaten Einwohnerzahl DE-BY">Bayerisches Landesamt für Statistik – Tabelle 12411-001: Fortschreibung des Bevölkerungsstandes: Bevölkerung: Gemeinden, Stichtage (letzten 6) vom Oktober 2015 (Einwohnerzahlen auf Grundlage des Zensus 2011) (Hilfe dazu).</ref>
Bevölkerungsdichte: 39 Einwohner je km²
Postleitzahl: 97633
Vorwahl: 09765
Kfz-Kennzeichen: NES, KÖN, MET
Gemeindeschlüssel: 09 6 73 174
Marktgliederung: 2 Ortsteile
Adresse der
Marktverwaltung:
Josef-Sperl-Str. 3
97631 Bad Königshofen i.Grabfeld
Webpräsenz: www.trappstadt.de
Bürgermeister: Michael Custodis (Wählerblock Trappstadt)
Lage des Marktes Trappstadt im Landkreis Rhön-Grabfeld

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Trappstadt ist ein Markt im unterfränkischen Landkreis Rhön-Grabfeld und Mitglied der Verwaltungsgemeinschaft Bad Königshofen im Grabfeld.

Geografie

Geografische Lage

Trappstadt liegt in der Region Main-Rhön. Der Ort grenzt direkt an den Freistaat Thüringen (Gompertshausen, Straufhain, Schlechtsart und Gleichamberg im Landkreis Hildburghausen).

Gemeindegliederung

Trappstadt gliedert sich in zwei Ortsteile<ref>http://www.bayerische-landesbibliothek-online.de/orte/ortssuche_action.html?anzeige=voll&modus=automat&tempus=+20111121/185608&attr=OBJ&val=1617</ref>:

Es gibt die Gemarkungen Alsleben und Trappstadt. In der Gemarkung Alsleben befindet sich die Wüstung Eschelhorn.

Die Naturschutzgebiete Altenburg in Trappstadt mit einer Fläche von 307 Hektar und Trockenrasen am Kapellenberg in Alsleben mit 25 Hektar liegen im Naturpark Haßberge.

Geschichte

Trappstadt war ein Kondominatsort. Die Rechte des Hochstiftes Würzburg fielen 1803 an das Großherzogtum Würzburg des Erzherzog Ferdinand von Toskana. Die Rechte der Grafschaft Sachsen-Römhild (vertreten durch die Herzogtümer Sachsen-Meiningen und Sachsen-Gotha) fielen per Vertrag 1808 an das Großherzogtum. Das Großherzogtum Würzburg kam 1814 zu Bayern. Im Zuge der Verwaltungsreformen in Bayern entstand mit dem Gemeindeedikt von 1818 die heutige Gemeinde.

Im Jahr 1778 haben sämtliche Ganerben dem Ort Trappstadt die Erlaubnis erteilt, 4 Jahr- und Viehmärkte abzuhalten. Die Ganerben, eine Art Erbengemeinschaft, waren damals die Herrschaft Römhild, das Hochstift Würzburg und der Graf von und zu Eltz. Mit „Cunradus de Trapstat“, einem Mönch im Kloster Theres, wurde Trappstadt aber schon 1269 erstmals urkundlich erwähnt. Im Jahr 2005 wurde das über 225 Jahre alte Marktrecht wieder belebt. Am Sonntag nach dem 26. Juli findet seitdem alljährlich das Anna-Marktfest statt. Über 70 Händler und Kunsthandwerker und über 4000 Besucher suchen an diesem Tag die kleinste Marktgemeinde Bayerns auf.

Geschichte der Ganerbschaft

Das Ganerbendorf Trappstadt hat eine äußerst interessante Besitzgeschichte. Im 13. Jahrhundert teilten sich die Grafen von Henneberg und die Klöster Theres und Veilsdorf die Güter der Ortschaft. 300 Jahre später waren es bereits zwölf Ganerben, die 1524 eine gemeinsame Dorfordnung erließen. Um 1600 war das Dorf in vier Ganerbenviertel aufgeteilt, deren jedes im Wechsel ein Jahr den Schultheißen stellen durfte.<ref>Trappstadt im Rhönlexikon</ref> Das Schloss war im Besitz der Freiherren von Bibra.

Der Besitz der Ganerbenviertel verteilte sich wie folgt:

  • Würzburger Untertanen (ehemaliges Kloster Theres) saßen in 22 Häusern.
  • Kloster Veilsdorf (ab 1699 Domkapitel Würzburg) hatte 28 Häuser.
  • Hennebergische (ab 1584 sächsische) Vasallen besaßen 22 Häuser.
  • Weitere 9 Häuser waren seit 1524 im Besitz folgender Geschlechter: Schott (bis 1585), Echter (bis 1665), Faust von Stromberg (bis 1738), Grafen von Eltz (bis 1824).<ref>Ganerbenviertel von Trappstadt im Rhönlexikon</ref>

1656 wurde der Amtmann von Römhild als Vertreter des hennebergisch-sächsischen Teils zum Direktor der Ganerbenschaft gewählt.

Religionen

Die evangelische Gemeinde im Ort gehört zum Evangelisch-Lutherischen Dekanat Bad Neustadt an der Saale.

Eingemeindungen

Am 1. Januar 1978 wurde die bis dahin selbständige Gemeinde Alsleben eingegliedert.<ref name=Gemeindeverzeichnis1970bis1982> Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27. 5. 1970 bis 31. 12. 1982. W. Kohlhammer GmbH, Stuttgart/Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 741.</ref>

Einwohnerentwicklung

  • 1961: 1166 <ref name= Gemeindeverzeichnis1970bis1982/>
  • 1970: 1112 <ref name= Gemeindeverzeichnis1970bis1982/>
  • 1987: 1022
  • 2000: 1065
  • 2005: 1033
  • 2011: 1011
  • 2012: 1036

Politik

Bürgermeister ist seit 1. Mai 2014 Michael Custodis (Wählerblock Trappstadt). Vorgänger war Kurt Mauer (Wählergemeinschaft Alsleben).

Die Gemeindesteuereinnahmen betrugen im Jahr 2006 ca. 365.000 Euro, davon betrugen die Gewerbesteuereinnahmen (netto) ca. 41.000 Euro. Der Markt Trappstadt gehörte zu den wenigen Gemeinden in Deutschland, die keine Verschuldung aufwiesen (Stand 2007), nach Sanierungen in den Ortsteilen stieg die Prokopfverschuldung auf ca. 700 € (Stand 2012).

Wappen

Beschreibung: In Silber mit blauen Schildfuß ein silberner Wellenbalken, eine schwarze Trappe mit goldenen Füßen und einem goldenen Getreidehalm im Schnabel haltend.

Datei:Schloss Trappstadt.jpg
Neues Schloss Trappstadt, um 1710 Joseph Greissing

Kommunale Allianz

Der Markt Trappstadt ist Mitglied in der Kommunalen Allianz Fränkischer Grabfeldgau.

Wirtschaft sowie Land- und Forstwirtschaft

Es gab 1998 nach der amtlichen Statistik im produzierenden Gewerbe keine und im Bereich Handel und Verkehr keine sozialversicherungspflichtig Beschäftigte am Arbeitsort. In sonstigen Wirtschaftsbereichen waren am Arbeitsort 14 Personen sozialversicherungspflichtig beschäftigt. Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte am Wohnort gab es insgesamt 389. Im verarbeitenden Gewerbe gab es drei Betriebe, im Bauhauptgewerbe zwei Betriebe. Zudem bestanden im Jahr 1999 59 landwirtschaftliche Betriebe mit einer landwirtschaftlich genutzten Fläche von 1715 Hektar, davon waren 1628 Hektar Ackerfläche und 84 Hektar Dauergrünfläche.

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Einrichtungen

Es gibt folgende Einrichtungen (Stand: 2006):

  • einen Kindergarten mit 50 Plätzen und 42 Kindern

Sehenswürdigkeiten

  • Wasserschloss Trappstadt (Neues Schloss) um 1710 Joseph Greissing
  • Altes Schloss
  • Kapelle St. Ursula bei Alsleben
  • Kirche St. Kilian mit Seuffert-Orgel in Alsleben
  • Pfarrkirche St. Burkard mit Büste aus der Werkstatt Tilman Riemenschneiders (heute durch Kopie ersetzt) in Trappstadt
  • Torhaus in Trappstadt
  • Baudenkmal "Alte Burg" in Alsleben
  • Naturschutzgebiet "Magerrasen am Kapellenberg" bei Alsleben
  • Naturschutzgebiet "Altenburg" bei Trappstadt
  • Wanderweg "Grenzgänger" zu Geschichte und Ökologie der ehemaligen innerdeutschen Grenze
  • Die Gemeinde wird auf gleicher Trasse durchquert von den Europäischen Fernwanderwegen E3 und E6.
  • Durch Trappstadt verläuft der Keltenradweg. Der Saalbrunnen bei Alsleben ist eine der beiden Quellbäche der Fränkischen Saale und gleichzeitig Startort des Fränkischen-Saale-Radweges.

Baudenkmäler

Regelmäßige Veranstaltungen

  • Großer Faschingszug des TCV am Faschingssonntag
  • Anna-Marktfest am Samstag und Sonntag nach dem 26. Juli (Annatag)

Söhne und Töchter der Gemeinde

  • Marcus Goldman (1821–1904), Gründer der Investmentbank Goldman Sachs in Amerika
  • Bernhard Hellmuth (1725–1810), fränkischer Stuckateur

Weblinks

Commons Commons: Trappstadt – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

<references/>