Veles (Mazedonien)
Veles Велес | ||||||
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Basisdaten | ||||||
Region: | Vardar | |||||
Koordinaten: | 21,783333333333|primary | dim=10000 | globe= | name= | region=MK-13 | type=city
}} |
Höhe: | 225 m. i. J. | |||||
Fläche (Opština): | 427,45 km² | |||||
Einwohner: | 43.716 (2002) | |||||
Einwohner (Opština): | 55.108 (2002) | |||||
Bevölkerungsdichte: | 129 Einwohner je km² | |||||
Telefonvorwahl: | (+389) 043 | |||||
Postleitzahl: | 1300 | |||||
Kfz-Kennzeichen: | VE | |||||
Struktur und Verwaltung | ||||||
Gliederung: | 29 Ortschaften | |||||
Bürgermeister: | Slavčo Čadiev (VMRO-DPMNE)<ref>http://veles.gov.mk/veles3/index.php/2014-03-31-12-59-49</ref> | |||||
Webpräsenz: |
Veles (kyrillisch Велес; türkisch Köprülü; griechisch Βελεσά Velesa; früher auch Keuprulu, in der Antike Bylazora) ist eine Stadt im Zentrum der Republik Mazedonien am Fluss Vardar. Sie ist Hauptort einer gleichnamigen Gemeinde.
Inhaltsverzeichnis
Bevölkerung
In der Opština Veles, die außer Veles noch weitere Ortschaften miteinschließt, leben 55.108 Einwohner. Die ethnische Gliederung setzt sich wie folgt zusammen<ref>Volkszählung 2002: Offizielles Resultat, S. 34 (PDF; 394 kB)</ref>:
Ethnie | Absoluter Anteil | Anteil in % |
---|---|---|
Mazedonier | 46.767 | 84.86 % |
Bosniaken | 2.406 | 4.36 % |
Albaner | 2.299 | 4.17 % |
Türken | 1.724 | 3.12 % |
Roma | 800 | 1.45 % |
Serben | 540 | 0.97 % |
Walachen | 343 | 0.62 % |
Andere | 229 | 0.41 % |
Total | 55.108 | 100 % |
Bemerkung: die Prozentwerte sind auf zwei Kommastellen gerundet
Geschichte
Antike und Mittelalter
Die Stadt ist bereits seit der Antike besiedelt. Das Volk der Paionier nannte den Ort Bylazora. In römischer Zeit stand die Stadt im Schatten des etwas weiter flussabwärts gelegenen Stobi, das heute allerdings eine Ruinenstadt ist. Im 6. Jahrhundert begann die slawische Besiedelung der Gegend, im 9. und 10. Jahrhundert gehörte der Ort zum Bulgarischen Reich, seit 1018 wieder zum Byzantinischen Reich und wurde administrativ in der byzantinischen Provinz Bulgarien zusammengefasst. Nach der Restauration des Bulgarischen Reiches im Jahre 1185 und mit dem Erstarken von Raszien war die Region zwischen dem bulgarischen, byzantinischen und serbischen Reich, sowie dem Königreich Thessaloniki umstritten, jedoch konnten sich zeitweise auch lokale Herrscher wie Vukašin Mrnjavčević und Chreljo behaupten.
Osmanische Epoche
Im 14. Jahrhundert eroberten die Serben das Gebiet. Bald darauf begann für Veles die Zeit der osmanisch-türkischen Herrschaft. In der Mitte des 16. Jahrhunderts erwähnte der osmanische Reisende Hadschi Kalfa die Stadt. Eine weitere Beschreibung von Köprülü aus der hochosmanischen Zeit (16./17. Jahrhundert) findet sich im „Reisebuch“ (Seyahatnâme) des osmanischen Reisenden Evliya Çelebi. 1704 beschrieb der serbische Mönch Jerotej Račanin in seinem Werk Putašastvije k gradu Ierusalimu Veles als eine bulgarische Stadt, welche von den Osmanen „Küprülija“ genannt wird.
1831 und 1840 wurde die Stadt von der Pest heimgesucht. Zum Beginn des 20. Jahrhunderts wurde Veles durch die Bahnlinie Skopje–Thessaloniki mit dem osmanischen Eisenbahnnetz verbunden.
Im Zuge der Tanzimat-Reformen von 1839 konnte sich in den 1840er Jahren eine bulgarische Gemeinde bilden, welche die erste neubulgarische Schule und die Kirche St. Pantaleon in der Stadt und 1867 eine Bücherei und Druckerei (Druckerei Christo Danow) stiftete.<ref>Jordan Vančev: Новобългарската просвета в Македония през Възраждането. 1982, S. 94-95.</ref> Aus dem Jahre 1862 ist eine detaillierte Beschreibung Veles' vom russischen Konsul in Bitola bekannt.<ref>detaillierte Beschreibung Veles' aus dem Jahre 1862 (Memento vom 4. Oktober 2010 im Internet Archive)</ref> 1870 wurde die Stadt durch einen Erlass des Sultans (Berât) Sitz einer Eparchie und eines Metropoliten des Bulgarischen Exarchats. Erster bulgarischer Metropolit wurde Genadij von Veles.<ref>Almanach Mazedonien, 1931</ref> Nach dem Ethnographie des Vilayets d'Andrinople, de Monastir et de Salonique von 1878 hatte Veles 1873 1.470 Haushalte mit etwa 6.000 männlichen Einwohnern, davon 4.884 Bulgaren (darunter sind auch die Vorfahren der heutigen Mazedonier zu verstehen). In den 1890er Jahren soll die Stadt eine Bevölkerung von etwa 19.700 Einwohnern gehabt haben.<ref>V. Kanchoff: Macedonia. Etnography and Statistics</ref> Um 1905 zählte die Stadt 13.820 Einwohner. Zu dieser Zeit gab es in der Stadt je zwei bulgarische Progymnasien und Grundschulen, beziehungsweise je ein serbisches, ein griechisches und ein aromunisches Progymnasium und Grundschule.<ref>D.M.Brancoff: La Macédoine et sa Population Chrétienne. Paris 1905, S. 118–119.</ref>
Teil Serbiens und Jugoslawiens
Im Ersten und im Zweiten Balkankrieg kämpften bis zu 306 Freiwillige aus Veles als Teil des 9. Veles Bataillon des Makedonien-Adrianopel-Freiwilligen-Korps der bulgarischen Armee gegen Osmanen und Serben.<ref>Bulgarischer Staatsarchiv (aus dem bul. Главно управление на архивите):„Македоно-одринското опълчение 1912-1913 г. Личен състав“, Sofia, 2006, S. 833-834.</ref> Nach dem Zweiten Balkankrieg wurde Veles, wie das gesamte Gebiet des heutigen Mazedonien, dem Königreich der Serben, Kroaten und Slowenen zugesprochen. Die muslimische und bulgarische Bevölkerung wurde in der Folge größtenteils vertrieben. Im Ersten und im Zweiten Weltkrieg wurde die Stadt und die ganze Region von Bulgarien eingenommen. In diesen Perioden wurde Veles von der IMRO verwaltet.
Mit der Übernahme der Stadt durch Titos Partisanen und der ASNOM wurden zum Weihnachten 1944 die Kollaborateure und Mitglieder der IMRO sowie zum Bulgarentum bekennende Leute ohne Prozess oder Gerichtsurteil misshandelt und teils ermordet. Die Opfer wurden hinter der Kirche „St. Spas“ begraben.<ref>Zeitung „Nova Makedonija“ vom 23.II.1991, S. 13.</ref> Nach dem Zweiten Weltkrieg gehörte die Stadt zum kommunistischen Jugoslawien und trug nach dem Staatsführer Josip Broz Tito den Namen Titov Veles. In dieser Zeit wurde die Stadt industrialisiert, was zum gesellschaftlichen und ökonomischen Wandel führte.
Seit 1990
Nach der Unabhängigkeit der Republik Mazedonien 1991 folgte ein Bruch im wirtschaftlichen Leben der Stadt (wie auch in anderen mazedonischen Städten: Ohrid, Bitola, Tetovo u. a.). Die großen Betriebe wurden geschlossen und der Lebensstandard sank stark. Mit dem Gesetz zur territorialen Aufteilung Mazedoniens (mazedonisch Законот за територијлната поделба на Република Македонија и одредување на единиците на локалната самоуправа на Македонија) bekam die Stadt ihren alten Namen – Veles - zurück.
Wirtschaft
Veles gehört neben der mazedonischen Hauptstadt Skopje und Bitola zu den Wirtschaftszentren des Landes. Die geografische Lage begünstigte die wirtschaftliche Entwicklung seit der Antike. Hier befinden sich heute die größte Butterfabrik des Landes und eine Zinkfabrik.
Sehenswürdigkeiten
- Kirchen
- Kirche St. Pantaleon
- Mariä-Himmelfahrts-Kirche
- Kirche Sveti Spas
- Kloster Hl. Dimitrius
- weitere
- Uhrturm von Veles
- Kale von Veles (Festung)
- Theater
- Volksmuseum
Mit der Stadt verbundene Personen
- Dimitar Trajkowitsch (1817–1880), bulgarischer Freiheitskämpfer und Politiker
- Ilija Georgow (1860–1945), bulgarischer Journalist und Politiker
- Iwan Georgow (1862–1936), bulgarischer Philosoph, Wissenschaftler und Gründer der modernen bulgarischen Philosophie
- Dimitar Matow, (1864–1896) bulgarischer Wissenschaftler
- Kâzım Özalp (1880–1968), türkischer Politiker und Militär
- Miletij von Veles (1868–1924), bulgarischer Geistlicher
- Andrej Mazanow, (1880–1947) bulgarischer Freiheitskämpfer und führende Persönlichkeit der BMARK
- Panko Brašnarov (1883–1951), Kommunistenführer
- Kočo Racin (1908–1943), Kommunistenführer und Schriftsteller
- Kiril Lazarov (* 1980), mazedonischer Handballspieler
Partnerstädte
Weblinks
Einzelnachweise
<references />
über 400.000 Einwohner: Skopje
über 50.000 Einwohner: Bitola | Kumanovo | Prilep | Tetovo
über 30.000 Einwohner: Veles | Štip | Ohrid | Gostivar | Strumica
über 10.000 Einwohner: Kavadarci | Kočani | Kičevo | Struga | Radoviš | Gevgelija | Debar | Kriva Palanka | Sveti Nikole | Negotino | Delčevo | Vinica
über 2000 Einwohner: Resen | Probištip | Berovo | Kratovo | Bogdanci | Kruševo | Makedonska Kamenica | Valandovo | Makedonski Brod | Demir Kapija | Pehčevo | Demir Hisar