Veit (Heiliger)


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Datei:Flein-st-veit.jpg
Das Martyrium des hl. Veit im Kessel mit siedendem Öl, Darstellung vom Veitsaltar (1514/17) der Veitskirche in Flein.
Datei:St. Vitus Iffeldorf innen 56a.jpg
Darstellung der Vituslegende auf dem Deckenfresko der Pfarrkirche Pfarrkirche St. Vitus in Iffeldorf.

Der hl. Veit auch lat. Vitus genannt (* in Mazara, Sizilien; † um 304 in Lukanien, Süditalien) starb unter Diokletian als Märtyrer. Er wird in der römisch-katholischen Kirche als Heiliger verehrt und ist einer der vierzehn Nothelfer.

Legende

Der Legende nach gaben seine Eltern Veit als Kind der Amme Crescentia und deren Mann Modestus zur Erziehung, die ihn im christlichen Glauben unterrichteten. Als sein Vater davon erfuhr, wollte er seinen Sohn vom Glauben abbringen und später umbringen. Veit aber blieb standhaft und floh mit Crescentia und Modestus nach Lukanien, wo ihnen ein Adler Brot brachte und Veit allerlei Wunder wirkte.

Als Kaiser Diokletian von dem Jungen hörte, holte er ihn nach Rom, weil Veit seinen Sohn, der von einem bösen Geist befallen war, heilen sollte. Obwohl Veit dies gelang, sollte er seinen Glauben aufgeben und den heidnischen Göttern opfern. Als Veit sich wieder weigerte, wurde er vor die Löwen geworfen, damit diese ihn zerfetzten. Die Löwen aber legten sich vor ihm nieder, leckten seine Füße und taten ihm nichts. Schließlich wurde Veit zusammen mit Modestus und Crescentia in siedendes Öl geworfen. Engel retteten sie daraus und brachten sie zurück nach Lukanien, wo sie starben. Adler bewachten ihre Körper, bis die Witwe Florentia sie fand und begrub.

Verehrung und Reliquien

756 kamen die Reliquien des heiligen Veit in die Basilika Saint-Denis bei Paris, von dort 836 als Geschenk in das erste Benediktinerkloster Sachsens, die später gefürstete Reichsabtei Corvey an der Weser (gegr. 822), deren Patron Vitus noch heute ist. Über Corveyer Bendiktinermissionare (z. B. Hl. Ansgar) gelangten Vitusverehrung und die Reliquien des hl. Vitus weiter nach Norden und Osten. So wurde 1355 sein Haupt nach Prag überführt, um dort im Veitsdom, der ihm zu Ehren durch König Karl IV. erbaut worden war, aufbewahrt zu werden.

Der hl. Veit ist der Schutzpatron der Apotheker, Gastwirte, Bierbrauer, Winzer, Kupferschmiede, Tänzer und Schauspieler, der Sachsen, der Jugend, der Haustiere, von Böhmen, Prag, Mönchengladbach, Ellwangen, Höxter und Sizilien. Er wird angerufen, um Krämpfe, Epilepsie, Tollwut, Veitstanz, Bettnässen und Schlangenbiss zu heilen. Der Tag dieses Heiligen hat außerdem als Vidovdan eine besondere Bedeutung für die Serben.

Bei den Slawen ist Sankt Veit zudem der Schwammerlpatron (=Pilzpatron), dem gute Kobolde zur Seite stehen, die die Pilze gut wachsen lassen. Bei der im Mittelalter auch immer wieder auftretenden Fallsucht, wie auch der Tanzwut, wurde er angerufen. Bei dieser „psychischen Epidemie“ hatten die Menschen das Bedürfnis, einen Reigen zu bilden und zu tanzen, bis die totale Erschöpfung eintrat. In slawisch geprägten Ländern ersetzte der Pilzpatron Sankt Veit im Zuge der Christianisierung den Gott Svantevit. Svantevit, als Feldbeschützer verehrt, ritt ein weißes Pferd und trug ein Füllhorn. Aus dem schäumenden Geifer seines Pferdes entstanden die Pilze.

Der Gedenktag des hl. Veit ist der 15. Juni, der im Mittelalter auch als Anfang des Mittsommers („Hier mag die Sunn nit höher!“, „Nach St. Veit wendet sich die Zeit.“) galt.

Die US-amerikanische Doom-Metal-Band Saint Vitus benannte sich nach ihm.

Patrozinien

Veitskirche

Der hl. Veit ist Schutzpatron bzw. namensbildend für folgende Städte:

Datei:St.Veit 1672.jpg
St. Veit, eine Darstellung von 1672 in Eichstätt.
Datei:AUT Sankt Veit COA.png
Wappen des Wiener Stadtteils St. Veit
Datei:San Vito Romano-Stemma.gif
Wappen von San Vito Romano
Belgien
Deutschland
Frankreich
Italien
Österreich
Slowenien
Ungarn

Siehe auch

Literatur

Weblinks

Commons Commons: Vitus – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien