Landkreis Ansbach
Wappen | Deutschlandkarte | |||||
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Wappen des Landkreises Ansbach | Deutschlandkarte, Position des Landkreises Ansbach hervorgehobenKoordinaten: 49° 15′ N, 10° 28′ O{{#coordinates:49,25|10,47|primary | dim= | globe= | name= | region=DE-BY | type=adm2nd
}} |
Basisdaten | ||||||
Bundesland: | Bayern | |||||
Regierungsbezirk: | Mittelfranken | |||||
Verwaltungssitz: | Ansbach | |||||
Fläche: | 1.972 km² | |||||
Einwohner: | 179.419 (31. Dez. 2014)<ref name="Metadaten Einwohnerzahl DE-BY">Bayerisches Landesamt für Statistik – Tabelle 12411-001: Fortschreibung des Bevölkerungsstandes: Bevölkerung: Gemeinden, Stichtage (letzten 6) vom Oktober 2015 (Einwohnerzahlen auf Grundlage des Zensus 2011) (Hilfe dazu).</ref> | |||||
Bevölkerungsdichte: | 91 Einwohner je km² | |||||
Kfz-Kennzeichen: | AN, DKB, FEU, ROT | |||||
Kreisschlüssel: | 09 5 71 | |||||
NUTS: | DE256 | |||||
Kreisgliederung: | 58 Gemeinden | |||||
Adresse der Kreisverwaltung: |
Crailsheimstr. 1 91522 Ansbach | |||||
Webpräsenz: | ||||||
Landrat: | Jürgen Ludwig (CSU) | |||||
Lage des Landkreises Ansbach in Bayern | ||||||
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Der Landkreis Ansbach im Regierungsbezirk Mittelfranken ist flächenmäßig der größte Landkreis Bayerns. Die kreisfreie Stadt Ansbach ist ganz vom Landkreis Ansbach umgeben.
Inhaltsverzeichnis
Geographie
Lage
Die Europäische Wasserscheide trennt von Nordwesten bis Südosten des Landkreises die Wasserläufe zu den großen Flüssen Rhein und Donau. Der tiefste Punkt im Landkreis liegt bei Tauberzell (298 m ü. NN), der höchste Punkt ist der Hesselberg mit 689,4 m ü. NN.
- Streuobstwiese auf Frankenhöhe.jpg
Im Norden wird der Landkreis vom Höhenzug der Frankenhöhe abgegrenzt.
- Oettinger-Forst.jpg
Der Oettinger Forst markiert die südliche Grenze des Landkreises.
- Obere Altmyhl.jpg
Die Altmühl entspringt im Landkreis Ansbach (hier der Flusslauf bei Leutershausen).
- Wildbad1.JPG
Die Tauber durchfließt den westlichen Landkreis (hier beim Wildbad Rothenburg).
Nachbarkreise
Der Landkreis grenzt im Uhrzeigersinn im Norden beginnend an die Landkreise Neustadt an der Aisch-Bad Windsheim, Fürth, Roth, Weißenburg-Gunzenhausen und Donau-Ries (alle in Bayern) sowie an die Landkreise Ostalbkreis, Schwäbisch Hall und Main-Tauber-Kreis (alle in Baden-Württemberg).
Geschichte
Landgerichte
Das Gebiet des heutigen Landkreises Ansbach gehörte vor 1800 überwiegend zum Fürstentum Ansbach, den Reichsstädten Rothenburg ob der Tauber und Dinkelsbühl sowie kleineren Herrschaftsgebieten. 1802 kam das Gebiet zu Bayern und es entstanden die Landgerichtsbezirke Ansbach, Dinkelsbühl, Feuchtwangen, Heilsbronn, Herrieden, Leutershausen, Rothenburg ob der Tauber und Wassertrüdingen sowie das Herrschaftsgericht Schillingsfürst, aus dem 1840 das Landgericht Schillingsfürst hervorging. Alle Gerichtsbezirke gehörten ab 1808 zunächst zum Rezatkreis (Hauptstadt Ansbach) bzw. ab 1838 zu Mittelfranken. Die Städte Ansbach, Dinkelsbühl und Rothenburg ob der Tauber waren 1809 kreisunmittelbare Städte geworden und unterstanden somit direkt der Kreisverwaltung.
Bezirksämter
Das Bezirksamt Ansbach wurde im Jahr 1862 durch den Zusammenschluss der Landgerichte älterer Ordnung Ansbach und Leutershausen neu gebildet.<ref>Wilhelm Volkert, Richard Bauer (Hrsg.): Handbuch der bayerischen Ämter, Gemeinden und Gerichte 1799–1980. Beck, München 1983, ISBN 3-406-09669-7, S. 420.</ref> Ebenso wurden die Landgerichte Dinkelsbühl und Wassertrüdingen zum Bezirksamt Dinkelsbühl, die Landgerichte Feuchtwangen und Herrieden zum Bezirksamt Feuchtwangen sowie die Landgerichte Rothenburg und Schillingsfürst zum Bezirksamt Rothenburg ob der Tauber zusammengefasst. Die Städte Ansbach, Dinkelsbühl und Rothenburg ob der Tauber gehörten keinem Bezirksamt an.
Das Bezirksamt Heilsbronn, das im Jahr 1862 in Fortführung des Landgerichts älterer Ordnung Heilsbronn gebildet wurde, wurde am 1. Januar 1880 auf die Bezirksämter Ansbach, Gunzenhausen und Schwabach aufgeteilt.<ref>Wilhelm Volkert, Richard Bauer (Hrsg.): Handbuch der bayerischen Ämter, Gemeinden und Gerichte 1799–1980. Beck, München 1983, ISBN 3-406-09669-7, S. 480.</ref> Das Bezirksamt Ansbach trat Gemeinden an die Bezirksämter Rothenburg ob der Tauber und Uffenheim ab. Zudem erhielt das Bezirksamt Rothenburg ob der Tauber die Gemeinde Preuntsfelden des Bezirksamtes Uffenheim.
Landkreise
Am 1. Januar 1939 wurde wie überall im Deutschen Reich die Bezeichnung Landkreis eingeführt.<ref>Wilhelm Volkert, Richard Bauer (Hrsg.): Handbuch der bayerischen Ämter, Gemeinden und Gerichte 1799–1980. Beck, München 1983, ISBN 3-406-09669-7, S. 97.</ref> So wurden aus den Bezirksämtern die Landkreise Ansbach, Dinkelsbühl, Feuchtwangen und Rothenburg ob der Tauber.
Die Stadt Dinkelsbühl wurde am 1. April 1940 wieder dem Landkreis Dinkelsbühl zugeteilt, ebenso die Stadt Rothenburg ob der Tauber dem gleichnamigen Landkreis, doch wurde dies im Falle Rothenburgs am 1. April 1948 wieder rückgängig gemacht, während Dinkelsbühl die Kreisfreiheit nicht wiedererlangte.
Am 1. Oktober 1970 wurde die Stadt Ansbach um die Gemeinde Eyb des Landkreises vergrößert.
Am 1. Juli 1971 wurde der Landkreis Feuchtwangen um Gemeinden des Landkreises Dinkelsbühl vergrößert.
Landkreis Ansbach
Im Zuge der Gebietsreform in Bayern wurden am 1. Juli 1972 die kreisfreie Stadt Rothenburg ob der Tauber sowie die Landkreise Ansbach, Dinkelsbühl und größtenteils Feuchtwangen und Rothenburg ob der Tauber sowie einige Gemeinden der Landkreise Gunzenhausen, Schwabach und Neustadt an der Aisch zum heutigen Landkreis Ansbach, dem flächengrößten Landkreis in Bayern, vereinigt. Rothenburg ob der Tauber erhielt aufgrund des Verlusts der Kreisfreiheit den Status einer Großen Kreisstadt. Ansbach blieb als kreisfreie Stadt erhalten. Sie wurde durch Eingemeindung einiger Gemeinden der Landkreise Ansbach und Feuchtwangen vergrößert und wurde Sitz des neuen Landkreises Ansbach. Am 1. Januar 1998 wurde auch Dinkelsbühl wegen seiner historischen Bedeutung bzw. aufgrund der Tatsache, dass es bis 1940 kreisfrei war, zur Großen Kreisstadt erhoben.
Einwohnerentwicklung
Zwischen 1988 und 2008 wuchs der Landkreis Ansbach um fast 23.000 Einwohner bzw. um rund 14 %. Seit 2005 ist die Tendenz nach einem Höchststand von rd. 184.600 Einwohnern rückläufig.
Die nachfolgenden Zahlen beziehen sich auf den Gebietsstand vom 25. Mai 1987.
Bevölkerungsentwicklung | ||||||||||||||
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Jahr | 1840 | 1900 | 1939 | 1950 | 1961 | 1970 | 1987 | 1995 | 2000 | 2005 | 2008 | 2012 | 2013 | 2014 |
Einwohner | 111.153 | 116.024 | 117.077 | 168.909 | 149.022 | 155.809 | 157.632 | 178.265 | 183.207 | 183.755 | 181.417 | 178.289 | 178.914 | 179.121 |
Politik
Landratsamt
Das Landratsamt befindet sich in der Crailsheimstraße 1 in der kreisfreien Stadt Ansbach. Zudem gibt es weitere sechs Außenstellen im Kreisgebiet.
Landräte
- 1972–1990: Georg Ehnes (CSU)
- 1990–2002: Hermann Schreiber (CSU)
- 2002–2012: Rudolf Schwemmbauer (CSU)
- seit 2012: Jürgen Ludwig (CSU)
Zum Nachfolger von Rudolf Schwemmbauer als Landrat wurde am 25. März 2012 Jürgen Ludwig (CSU) mit 60,27 % der Stimmen gewählt. Die Wahl war nötig geworden, da Schwemmbauer aufgrund einer beginnenden Parkinsonerkrankung beim Kreistag um vorzeitige Entbindung vom Amt des Landrats zum 30. April 2012 gebeten hatte.<ref>Landrat Rudolf Schwemmbauer bittet Kreistag um Amtsentbindung, auf altmühlfranken-live.de</ref> Zu stellvertretenden Landräten wurden auf der konstituierenden Sitzung Kurt Unger (SPD) und Stefan Horndasch (CSU) bestimmt.
Kreistag
Die letzten Kommunalwahlen führten zu den folgenden Sitzverteilungen im Kreistag:<ref name="Kreistagswahl 2008" /><ref name="Kreistagswahl 2014" />
2002 | 2008 | 2014 | |
---|---|---|---|
CSU | 36 | 32 | 29 |
SPD | 14 | 13 | 12 |
Freie Wähler | 10 | 11 | 13 |
Grüne | 4 | 7 | 9 |
ÖDP | 3 | 4 | 4 |
FDP | 3 | 3 | 3 |
Summe | 70 | 70 | 70 |
Bürgerschaftliches Engagement
Das Lokale Bündnis für Familie läuft im Jahr 2008 noch als eines von bundesweit mehreren Modellprojekten. Es dient der Förderung der Familien und des bürgerschaftlichen Engagements in Zusammenarbeit mit Politik, Verwaltung, Bürgern, Bildungseinrichtungen und Vereinen.
Wappen und Flagge
Aktuelles Wappen
Das Wappen wurde am 24. Juli 1979 durch Bescheid der Regierung von Mittelfranken genehmigt.
Blasonierung: „Unter gespaltenem Schildhaupt, darin vorne geviert von Silber und Schwarz, hinten in Rot drei silberne Spitzen, in Gold ein rot bewehrter schwarzer Doppeladler.“
Bedeutung: Das Wappen nimmt Bezug auf drei frühere Regentschaften im Bereich des heutigen Landkreises Ansbach:
Das gesamte Gebiet gehörte im frühen Mittelalter zum Herzogtum Franken, das ursprünglich vom jeweiligen Kaiser als reichsunmittelbares Gebiet selbst regiert wurde. Herrschaftssymbol war der Reichsadler als Zeichen des Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation. Zur Repräsentation der ehemaligen Reichsstädte Rothenburg und Dinkelsbühl sowie der reichsfreien Stadt Feuchtwangen wurde der sogenannte Reichsadler Bestandteil des Landkreiswappens.
1168 wurden die Bischöfe von Würzburg nominell Herzöge von Franken. Sie führten als Herrschaftszeichen den sogenannten fränkischen Rechen, der ab 1804 auch in das bayerische Wappen aufgenommen wurde. Heute verwenden alle drei fränkischen Regierungsbezirke und Schillingsfürst (früher Frankenheim) dieses heraldische Zeichen.
Ansbach als Mittelpunkt des Landkreises war von 1456 bis 1791 Hauptstadt der Markgrafschaft Brandenburg-Ansbach unter den Hohenzollern. Der preußische Zweig der Familie beherrschte noch bis 1806 den größten Teil des Gebiets des heutigen Landkreises. Diese Tatsache symbolisiert die Verwendung der sogenannten Hohenzollernvierung im Landkreiswappen.<ref>Wappen im Landkreis Ansbach, von Claus Broser, herausgegeben im Hercynia Verlag Ansbach 1990 ISBN 3-925063-23-4</ref>
Historisches Wappen
Blasonierung: „Unter Schwarz und Silber geviertem Schildhaupt in Grün ein schräglinker silberner Wellenbalken.“
Flagge
Am gleichen Tag wie das heutige Wappen genehmigte die Regierung von Mittelfranken auch die Flagge des Landkreises. Diese ist gleichmäßig längsgestreift von Weiß und Rot und mit dem Landkreiswappen belegt.
- Wappen des Landkreises Ansbach.svg
heutiges Wappen
- Wappen Landkreis Ansbach alt.svg
Wappen bis 1972
- Banner des Landkreises Ansbach.svg
Banner
- Hissflagge des Landkreises Ansbach.svg
Hissflagge
Partnerschaften
Der Landkreis Ansbach hat eine Partnerschaft mit dem Erzgebirgskreis (Sachsen).
Wirtschaft
Die Wirtschaftsstruktur im Landkreis Ansbach wird durch kleine und mittlere Unternehmen geprägt. Als besonders wichtige Branchen lassen sich die kunststoffverarbeitende Industrie und Unternehmen der Informationstechnik nennen.
Der Playmobil-Hersteller geobra Brandstätter beschäftigt in Dietenhofen rund 600 Mitarbeiter. Die Kunststoffspritzerei ist eine der größten in Europa. Die Firma Pan-plast in Aurach fertigt Kunststoff-Formteile für die Branchen Elektrotechnik, Automobilbau und Medizintechnik. Mittelständische IT-Unternehmen ergänzen die sonst eher an der „old economy“ ausgerichtete Wirtschaftsstruktur im Landkreis Ansbach.
Kultur und Bildung
Kultur
Im Landkreis Ansbach gibt es viele verschiedene kulturelle Veranstaltungen: Von den vielen Kirchweihen im Jahresablauf bis hin zu den großen Konzertveranstaltungen wie das Taubertal-Festival in Rothenburg ob der Tauber. Mit der Kinderzeche in Dinkelsbühl gibt es im Landkreis überregional bekannte Historienfestspiele.
Bildung
Der Landkreis betreibt viele Schulen in den einzelnen Gemeinden: Die Realschulen in Heilsbronn und Dinkelsbühl zum Beispiel.
In der vom Landkreis umschlossenen Stadt Ansbach gibt mehrere Schulen, die rege von den Schülern aus dem Landkreis genutzt werden. In Weidenbach-Triesdorf sind die Landwirtschaftlichen Lehranstalten Triesdorf angesiedelt.
Baudenkmäler
Jüdische Friedhöfe
Im Landkreis Ansbach gibt es drei jüdische Friedhöfe: In Bechhofen, in Rothenburg ob der Tauber und in Schopfloch. Dabei ist der Friedhof in Bechhofen mit 2223 Grabsteinen der größte.
Gesundheit
Im Klinikverbund ANregiomed sind die Kliniken in Rothenburg ob der Tauber, Feuchtwangen und Dinkelsbühl, nebst dem Klinikum in der kreisfreien Stadt Ansbach, zusammengeschlossen. Daneben gibt es noch die Clinic Neuendettelsau, die die Diakonie Neuendettelsau unterhält.
Verkehr
Straßen
Der Landkreis wird von zwei Bundesautobahnen durchquert, die A 6 von West nach Ost in der Mitte des Landkreises, die A 7 von Nord nach Süd am westlichen Rand des Landkreises. Beide Bundesautobahnen treffen sich am Autobahnkreuz Feuchtwangen/Crailsheim.
Neben den Bundesstraßen 13, 14 und 25 verlaufen kurze Teilstücke der B 466 östlich von Windsbach und der B 470 nordöstlich von Rothenburg ob der Tauber durch den Landkreis.
Kfz-Kennzeichen
Am 1. Juli 1956 wurde dem Landkreis bei der Einführung der bis heute gültigen Kfz-Kennzeichen das Unterscheidungszeichen AN zugewiesen. Es wird durchgängig bis heute ausgegeben.
Bis in die 1990er Jahre erhielten Fahrzeuge aus den Altkreisen besondere Erkennungsnummern:
Gebiet | Buchstaben | Zahlen |
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Altkreis Ansbach | AA bis AZ | 100 bis 999 |
CA bis CZ | ||
JA bis JZ | ||
KA bis KY | ||
NA bis NZ | ||
RA bis RZ | ||
SC bis SZ | ||
Altkreis Dinkelsbühl | DA bis DZ | |
LA bis LZ | ||
Altkreis Feuchtwangen | EA bis EZ | |
PA bis PZ | ||
Altkreis Rothenburg ob der Tauber | HA bis HZ | |
MA bis MZ |
Seit dem 10. Juli 2013 sind auch die Unterscheidungszeichen DKB (Dinkelsbühl), FEU (Feuchtwangen) und ROT (Rothenburg ob der Tauber) erhältlich.
Bahnlinien
In der Kreisstadt kreuzen sich zwei wichtige Eisenbahnlinien: Von Nord nach Süd führt die Strecke Würzburg – Treuchtlingen, deren erster Teil 1859 auf Kosten der Stadt Ansbach als Anschlussbahn erbaut wurde; diese stellte in Gunzenhausen einen Abzweig von der Staatsbahn Nürnberg – München her, die schon im Jahre 1849 bei Wassertrüdingen das Kreisgebiet berührt hatte.
Die Bayerischen Staatseisenbahnen setzten 1864 den Bau von Ansbach in Richtung Würzburg fort. 1875 nahmen sie die Ost-West-Linie Nürnberg – Ansbach – Crailsheim in Betrieb.
Die ländlichen Gegenden und zahlreiche Kleinstädte wurden bis zum Beginn des Ersten Weltkrieges mit staatlichen Lokalbahnen versorgt: Schon 1876 führten Stichbahnen einerseits von Dombühl an der Ost-West-Strecke nach Feuchtwangen und andererseits von Nördlingen nach Dinkelsbühl, die ab 1881 miteinander verbunden wurden. 1905 nahm man die Lokalbahn von Dombühl über Schillingsfürst nach der Stadt Rothenburg o. T. in Betrieb, die allerdings bereits seit 1873 eine Verbindung nach Steinach an der Hauptstrecke Ansbach – Würzburg besaß.
Von der Hauptstrecke Nürnberg – Crailsheim zweigten ferner folgende Lokalbahnen ab: 1894 Wicklesgreuth – Neuendettelsau – Windsbach und 1903 Leutershausen-Wiedersbach – Herrieden – Bechhofen. 1914/15 erhielten einige Gemeinden östlich von Ansbach einen direkten Bahnanschluss durch die Bibertbahn vom Bahnhof Nürnberg-Stein nach Unternbibert-Rügland.
Damit war das Eisenbahnnetz auf 229 km Länge angewachsen. In den Jahren 1966 bis 1985 wurde der Personenverkehr auf 107 km eingestellt:
- 1966/68: Leutershausen-Wiedersbach – Herrieden – Bechhofen 23 km;
- 1971: Steinach bei Rothenburg o. T. – Schillingsfürst – Dombühl 26 km; Nürnberg-Stein – Unternbibert-Rügland 13 km;
- 1985: Gunzenhausen – Wassertrüdingen – Nördlingen 7 km; Dombühl – Feuchtwangen – Dinkelsbühl – Nördlingen 38 km
Seitdem werden nur noch das Kreuz der Hauptbahnen und zwei Nebenbahnen von 122 km mit Personenverkehr bedient. Allerdings stehen zusätzlich 45 km für Museumsbahnen zur Verfügung.
Es wird aber eine Reaktivierung der Bahnstrecke Nördlingen–Dombühl von den Lokalpolitikern angestrebt.<ref>Bayerisches Wirtschaftsministerium:Fortschritte bei Reaktivierung der Bahnlinie Dombühl-Dinkelsbühl / Freistaat gibt Bestellgarantie ab (Memento vom 9. November 2013 im Internet Archive), 9. April 2013.</ref>
Flugverkehr
Nächster Verkehrsflughafen ist Nürnberg. Bei Ansbach gibt es den Flugplatz Ansbach-Petersdorf. Außerdem gibt es nahe Rothenburg ob der Tauber den Flugplatz Schweinsdorf und in Katterbach einen Militärflugplatz der US-Armee für Hubschrauber. Am Flugplatz Dinkelsbühl-Sinbronn befindet sich eine Luftrettungsstation der ADAC gGmbH mit dem Rettungshelikopter Christoph 65.<ref>"Christoph 65" startet in Dinkelsbühl, br.de</ref>
Städte und Gemeinden
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(Einwohner am 31. Dezember 2014<ref>Bayerisches Landesamt für Statistik – Tabelle 12411-001: Fortschreibung des Bevölkerungsstandes: Bevölkerung: Gemeinden, Stichtage (letzten 6) vom Oktober 2015 (Einwohnerzahlen auf Grundlage des Zensus 2011) (Hilfe dazu).</ref>)
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Unterer Wald (1,82 km², unbewohnt) |
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Städte und Gemeinden des Landkreises vor der Gebietsreform 1971/78
Vor der Gebietsreform hatte der Landkreis Ansbach 81 Gemeinden.<ref>Stadt und Landkreis Ansbach</ref> Die Gemeinden, die es heute noch gibt, sind fett geschrieben:
frühere Gemeinde | heutige Gemeinde | heutiger Landkreis |
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Aich | Neuendettelsau | Landkreis Ansbach |
Alberndorf | Sachsen bei Ansbach | Landkreis Ansbach |
Altendettelsau | Petersaurach | Landkreis Ansbach |
Auerbach | Colmberg | Landkreis Ansbach |
Bechhofen | Neuendettelsau | Landkreis Ansbach |
Bernhardswinden | Ansbach | Kreisfreie Stadt Ansbach |
Bertholdsdorf | Windsbach | Landkreis Ansbach |
Betzendorf | Heilsbronn | Landkreis Ansbach |
Bonnhof | Heilsbronn | Landkreis Ansbach |
Brodswinden | Ansbach | Kreisfreie Stadt Ansbach |
Bruckberg | Bruckberg | Landkreis Ansbach |
Brunn | Windsbach | Landkreis Ansbach |
Brünst | Lehrberg | Landkreis Ansbach |
Büchelberg | Leutershausen | Landkreis Ansbach |
Bürglein | Heilsbronn | Landkreis Ansbach |
Colmberg | Colmberg | Landkreis Ansbach |
Elpersdorf bei Ansbach | Ansbach | Kreisfreie Stadt Ansbach |
Elpersdorf bei Windsbach | Windsbach | Landkreis Ansbach |
Erlbach | Leutershausen | Landkreis Ansbach |
Eyb | Ansbach | Kreisfreie Stadt Ansbach |
Fischbach | Lichtenau | Landkreis Ansbach |
Flachslanden | Flachslanden | Landkreis Ansbach |
Forst | Weihenzell | Landkreis Ansbach |
Götteldorf | Dietenhofen | Landkreis Ansbach |
Gräfenbuch | Lehrberg | Landkreis Ansbach |
Großhaslach | Petersaurach | Landkreis Ansbach |
Grüb | Weihenzell | Landkreis Ansbach |
Haag | Neuendettelsau | Landkreis Ansbach |
Haasgang | Weihenzell | Landkreis Ansbach |
Heilsbronn | Heilsbronn | Landkreis Ansbach |
Hennenbach | Ansbach | Kreisfreie Stadt Ansbach |
Herpersdorf | Lichtenau | Landkreis Ansbach |
Heßbach | Lehrberg | Landkreis Ansbach |
Höfstetten | Ansbach | Landkreis Ansbach |
Immeldorf | Lichtenau | Landkreis Ansbach |
Jochsberg | Leutershausen | Landkreis Ansbach |
Kehlmünz | Dietenhofen | Landkreis Ansbach |
Ketteldorf | Heilsbronn | Landkreis Ansbach |
Kettenhöfstetten | Flachslanden | Landkreis Ansbach |
Kleinhaslach | Dietenhofen | Landkreis Ansbach |
Lehrberg | Lehrberg | Landkreis Ansbach |
Leutershausen | Leutershausen | Landkreis Ansbach |
Lichtenau | Lichtenau | Landkreis Ansbach |
Malmersdorf | Lichtenau | Landkreis Ansbach |
Mitteldachstetten | Oberdachstetten | Landkreis Ansbach |
Mittelramstadt | Leutershausen | Landkreis Ansbach |
Moosbach | Windsbach | Landkreis Ansbach |
Müncherlbach | Heilsbronn | Landkreis Ansbach |
Neuendettelsau | Neuendettelsau | Landkreis Ansbach |
Neunkirchen | Leutershausen | Landkreis Ansbach |
Neuses | Ansbach | Kreisfreie Stadt Ansbach |
Neustetten | Flachslanden | Landkreis Ansbach |
Oberdachstetten | Oberdachstetten | Landkreis Ansbach |
Obersulzbach | Lehrberg | Landkreis Ansbach |
Petersaurach | Petersaurach | Landkreis Ansbach |
Ratzenwinden | Sachsen bei Ansbach | Landkreis Ansbach |
Rauenbuch | Leutershausen | Landkreis Ansbach |
Retzendorf | Windsbach | Landkreis Ansbach |
Rügland | Rügland | Landkreis Ansbach |
Sachsen | Sachsen bei Ansbach | Landkreis Ansbach |
Sauernheim | Windsbach | Landkreis Ansbach |
Schalkhausen | Ansbach | Kreisfreie Stadt Ansbach |
Schlauersbach | Lichtenau | Landkreis Ansbach |
Seitendorf | Heilsbronn | Landkreis Ansbach |
Sondernohe | Flachslanden | Landkreis Ansbach |
Suddersdorf | Windsbach | Landkreis Ansbach |
Unternbibert | Rügland | Landkreis Ansbach |
Unterrottmannsdorf | Lichtenau | Landkreis Ansbach |
Veitsaurach | Windsbach | Landkreis Ansbach |
Vestenberg | Petersaurach | Landkreis Ansbach |
Virnsberg | Flachslanden | Landkreis Ansbach |
Volkersdorf | Sachsen bei Ansbach | Landkreis Ansbach |
Wattenbach | Lichtenau | Landkreis Ansbach |
Weihenzell | Weihenzell | Landkreis Ansbach |
Weißenbronn | Heilsbronn | Landkreis Ansbach |
Weiterndorf | Heilsbronn | Landkreis Ansbach |
Wernsbach bei Ansbach | Weihenzell | Landkreis Ansbach |
Wernsbach | Neuendettelsau | Landkreis Ansbach |
Wiedersbach | Leutershausen | Landkreis Ansbach |
Windsbach | Windsbach | Landkreis Ansbach |
Wollersdorf | Neuendettelsau | Landkreis Ansbach |
Zailach | Lehrberg | Landkreis Ansbach |
Schutzgebiete
Im Landkreis Ansbach befinden sich 16 Naturschutzgebiete, zwei Landschaftsschutzgebiete und 22 vom Bayerischen Landesamt für Umwelt ausgewiesene Geotope. Im Landkreis liegt das Wiesmet, eines der größten und bedeutendsten Feuchtgebiete im süddeutschen Raum.
Literatur
- Landkreis Ansbach, Bayerische Landeszentrale für politische Bildungsarbeit (Hrsg.): Unser Landkreis Ansbach. Geschichte, Kultur, Landschaft, Bevölkerung, Wirtschaftsstruktur, Verwaltung und Finanzen, Kommunale Einrichtungen und Aufgaben. Nord-Süd-Werbung, München 1980 (Unser Landkreis, Bd. 137).
Siehe auch
Weblinks
- Literatur von und über Landkreis Ansbach im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Landkreis Ansbach: Wappengeschichte vom HdBG
- Landkreis Ansbach: Amtliche Statistik des LStDV
Einzelnachweise
<references/>
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