Weiche Rose


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Weiche Rose
Weiche Rose (Rosa mollis), Illustration

Weiche Rose (Rosa mollis), Illustration

Systematik
Familie: Rosengewächse (Rosaceae)
Unterfamilie: Rosoideae
Gattung: Rosen (Rosa)
Untergattung: Rosa
Sektion: Hundsrosen (Caninae)
Art: Weiche Rose
Wissenschaftlicher Name
Rosa mollis
Sm.

Die Weiche Rose (Rosa mollis)<ref name="FloraWeb" /> ist eine Pflanzenart aus der Gattung Rosen (Rosa) innerhalb der Familie der Rosengewächse (Rosaceae). Sie ist von Europa bis Westasien weitverbreitet.

Beschreibung

Erscheinungsbild und Blatt

Die Weiche Rose wächst als selbstständig aufrechter Strauch und erreicht Wuchshöhen von bis zu 1 Meter. Die Rinde der Zweige ist rötlich und bereift. Die Stacheln sind gleichartig, dünn und ziemlich gerade.<ref name="Roloff2014" />

Die wechselständig angeordneten Laubblätter sind in Blattstiel und Blattspreite gegliedert. Die Blattspreite ist unpaarig gefiedert mit fünf oder sieben Fiederblättchen. Die Fiederblättchen sind bei einer Länge von 1 bis 3,5 Zentimetern<ref name="Roloff2014" /> mehr elliptisch als die von Rosa villosa<ref name="FloraWeb" />, doppelt gesägt. Die Oberseite der Fiederblättchen ist anliegend behaart und die Unterseite seidig behaart<ref name="InfoFlora" /> sowie mit wenigen bis vielen Drüsenhaaren.<ref name="Roloff2014" /> Das Endblättchen ist höchstens 3 Zentimeter lang.<ref name="FloraWeb" />

Blüte und Frucht

Die Blütezeit reicht von Juni bis Juli. Die Blüten stehen einzeln oder bis zu viert zusammen. Die Blütenstiele, der Blütenbecher und die Hagebutten haben nur wenig Drüsenborsten und keine Stachelborsten. Die zwittrigen Blüten sind bei einem Durchmesser von 4 bis 5 Zentimetern radiärsymmetrisch und fünfzählig mit doppelter Blütenhülle. Die fünf Kelchblätter sind etwas gefiedert, drüsenborstig und nach der Anthese noch auf der Hagebutte vorhanden. Die fünf freien Kronblätter sind rosafarben. Die relativ kurzen Griffel<ref name="Roloff2014" /> besitzen mit einer Breite von meist etwa 1,6 (1,2 bis 2,2) Millimetern einen relativ weiten Griffelkanal<ref name="FloraWeb" />.

Der Fruchtstiel ist manchmal nur spärlich mit gestielten Drüsen besetzt.<ref name="FloraWeb" /><ref name="InfoFlora" /> Die bei Reife meist nicht herabhängenden,<ref name="FloraWeb" /> scharlachroten Hagebutten sind bei einem Durchmesser von 1 bis 1,5 Zentimetern kugelig.<ref name="Roloff2014" /> Die Hagebutte ist von den fünf aufrechten, haltbaren Kelchblättern gekrönt.<ref name="InfoFlora" />

Chromosomensatz

Die Chromosomengrundzahl beträgt x = 7; es liegt Tetraploidie vor, also 2n = 28.<ref name="IPCN" /><ref name="BIB" /><ref name="BiolFlor" /><ref name="InfoFlora" />

Vorkommen und Gefährdung

Die Weiche Rose kommt in Europa (mit Ausnahme der Apenninenhalbinsel) in der Türkei und in Westasien vor. Es gibt in Europa Fundorte in Portugal, Spanien, Frankreich, England, Irland, auf den Faroer Inseln, in Belgien, Dänemark, Norwegen, Schweden, Finnland, in den Baltischen Staaten, im europäischen Teil Russlands, in der Ukraine, in Kaukasien, Transkaukasus, in der Schweiz, in Deutschland, Polen, Albanien und im früheren Jugoslawien.<ref name="FloraDe" /> Das Hauptverbreitungsgebiet der Rosa mollis ist Skandinavien.<ref name="UniGießen" /> In Deutschland gibt es Einzelfunde in Niederbayern (unbeständig), im südwestlichen Franken (unbeständig),<ref name="BIB" /> am Vogelsberg, bei Gießen sowie in der Lausitz.<ref name="HasslerSchmitt" />

Die Weiche Rose gilt in der Roten Liste der gefährdeten Arten Deutschlands von 1996 als nicht gefährdet. In den deutschen Bundesländern Mecklenburg-Vorpommern sowie Schleswig-Holstein ist sie vom Aussterben bedroht.<ref name="HasslerSchmitt" /><ref name="FloraDe" />

Rosa mollis ist in weiten Teilen der Schweiz ausgestorben und kommt nur noch in den Westlichen Zentralalpen im Kanton Wallis vor; sie gilt dort als stark gefährdet.<ref name="InfoFlora" />

Als Standorte bevorzugt sie trockene, nährstoffreiche, steinige Abhänge, Weideflächen und Waldränder.

Systematik

Die Erstbeschreibung von Rosa mollis erfolgte 1812 durch James Edward Smith in Smith und Sowerby: English Botany, Volume 35, Tafel 2459. Synonyme für Rosa mollis Sm. sind: Rosa pomifera subsp. mollis (Sm.) Christ, Rosa villosa subsp. mollis (Sm.) Hook. f., Rosa dubitabilis Lindstr., Rosa heldreichii Boiss. & Reut., Rosa huteri Heinr.Braun, Rosa mollissima Fr. non Willd., Rosa pulchella Woods non Willd., Rosa ruprechtii Boiss., Rosa zakatalensis Gadzh., Rosa kitaibelii Borbás.<ref name="Tropicos" /><ref name="GRIN" /><ref name="Euro+Med" />

Rosa mollis gehört zur Untersektion Vestitae (auch Filzrosen genannt<ref name="FloraDe" />) aus der Sektion Caninae in der Untergattung Rosa innerhalb der Gattung Rosa. Nah verwandte europäische Arten aus der Untersektion Filzrosen (Vestitae) sind Weiche Rose (Rosa mollis), Samt-Rose (Rosa sherardii) und Apfel-Rose (Rosa villosa).<ref name="Kellner2014" /> Rosa mollis ist morphologisch mit der nahe verwandten Rosa villosa sehr ähnlich und kann beispielsweise im Schweizer Valais mit dieser Hybriden bilden.<ref name="UniGießen" />

Trivialnamen in anderen Sprachen

Trivialnamen in anderen Sprachen sind: in französisch: Rosier à feuilles molles; in italienisch: Rosa a foglie flosce.<ref name="InfoFlora" />

Quellen

Einzelnachweise

<references> <ref name="Roloff2014"> Andreas Roloff, Andreas Bärtels: Flora der Gehölze: Bestimmung, Eigenschaften und Verwendung. 4. Auflage, Eugen Ulmer, Stuttgart (Hohenheim), 2014, ISBN 978-3-8001-8246-6. </ref> <ref name="UniGießen"> Kurze Informationen zu Rosa mollis / Rosa villosa von der Universität Gießen. </ref> <ref name="FloraWeb"> Weiche Rose. In: FloraWeb.de.</ref> <ref name="Tropicos"> Rosa mollis bei Tropicos.org. Missouri Botanical Garden, St. Louis. Abgerufen am 22. November 2014. </ref> <ref name="GRIN"> Rosa mollis im Germplasm Resources Information Network (GRIN), USDA, ARS, National Genetic Resources Program. National Germplasm Resources Laboratory, Beltsville, Maryland. Abgerufen am 22. November 2014. </ref> <ref name="IPCN"> Rosa mollis bei Tropicos.org. In: IPCN Chromosome Reports. Missouri Botanical Garden, St. Louis </ref> <ref name="Euro+Med"> Arto Kurtto, 2009: Rosaceae (pro parte majore). Datenblatt bei Euro+Med Plantbase - the information resource for Euro-Mediterranean plant diversity. </ref> <ref name="FloraDe"> Datenblatt Filzrosen mit Weiche Rose (Rosa mollis) bei Flora-de: Flora von Deutschland (alter Name der Webseite: Blumen in Schwaben) von Thomas Meyer.</ref> <ref name="Kellner2014"> Alexandra Kellner, Christiane M. Ritz, Volker Wissemann: Low genetic and morphological differentiation in the European species complex of Rosa sherardii, R. mollis and R. villosa (Rosa section Caninae subsection Vestitae). In: Botanical Journal of the Linnean Society, Volume 174, 2014, S. 240–256. Volltext-online. </ref> <ref name="HasslerSchmitt"> Michael Hassler, Bernd Schmitt: Pflanzenwelt von Deutschland.</ref> <ref name="BIB"> Datenblatt mit Verbreitung in Bayern bei Steckbriefe zu den Gefäßpflanzen Bayerns des Botanischen Informationsknoten Bayern.</ref> <ref name="BiolFlor"> S. Klotz, I. Kühn, W. Durka (Hrsg.), 2002: Datenblatt bei BiolFlor - Eine Datenbank zu biologisch-ökologischen Merkmalen der Gefäßpflanzen in Deutschland. </ref> <ref name="InfoFlora"> Datenblatt bei InfoFlora dem nationalen Daten- und Informationszentrum der Schweizer Flora. </ref> </references>

Weblinks

Commons Commons: Weiche Rose (Rosa mollis) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
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