Weltbevölkerung


aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Wechseln zu: Navigation, Suche
Datei:World-pop-hist-de-2.png
Entwicklung der Weltbevölkerung. Oben: absolut in Millionen Menschen; unten: relativer Zuwachs pro Jahr in %

Der Begriff Weltbevölkerung bezeichnet die Anzahl der Menschen, die auf der Erde leben bzw. zu einem bestimmten Zeitpunkt gelebt haben (oder leben werden). Die Disziplinen Demografie und Bevölkerungsgeografie untersuchen den Stand, die historische Entwicklung, die räumliche Verteilung sowie die Dynamik der Weltbevölkerung und erstellen Prognosen.

Die Weltbevölkerung umfasste beim Jahreswechsel 2014/15 rund 7,28 Milliarden Menschen.<ref>Weltbevölkerungsbericht zum Jahresende 2014</ref> Die UNO rechnet für den Zeitraum 2015 bis 2020 mit einem Bevölkerungswachstum von rund 78 Millionen Menschen pro Jahr.<ref> Population Division of the Department of Economic and Social Affairs of the United Nations Secretariat (Hrsg.): World Population Prospects. The 2010 Revision. World Population change per year (thousands) Medium variant 1950–2050. 2012.</ref> Die Vereinten Nationen erwarten 2050 etwa 9,6 Milliarden Menschen auf dem Globus und prognostizieren zu Beginn des 22. Jahrhunderts eine Stabilisierung auf etwa neun Milliarden Menschen.<ref>Absage an den Untergang, Die Zeit, 13. Februar 2014</ref> Nach dem Weltbevölkerungsbericht des Bevölkerungsfonds der Vereinten Nationen wurde die Sieben-Milliarden-Menschen-Marke am 31. Oktober 2011 überschritten.<ref>UNFPA-Weltbevölkerungsbericht 2011, weltbevoelkerung.de, abgerufen am 30. Oktober 2011</ref> Die Festlegung auf einen Tag ist dabei als symbolischer Akt zu verstehen, weil Schätzungen der Weltbevölkerung nur mit einer Bandbreite von 5 % mehr oder weniger möglich sind.<ref>Artikel auf Spiegel Online zum UNFPA-Weltbevölkerungsbericht 2011, abgerufen am 31. Oktober 2011</ref>

Historische Entwicklung der Weltbevölkerung

Datei:Ausbreitung des Menschen nach Amerika.png
Die Ausbreitung des Menschen in der zweiten Siedlungswelle ab etwa 40.000 Jahren vor heute

Der moderne Mensch (Homo sapiens) ist nach dem Aussterben der Neandertaler vor 24.000 Jahren und des Homo floresiensis vor 18.000<ref name="Morwood et al. Oktober 2004">Mike J. Morwood et al.: Archaeology and age of a new hominin from Flores in eastern Indonesia. In: Nature, Bd. 431, 2004, S. 1087–1091, doi:10.1038/nature02956</ref> die einzige überlebende Art der Gattung Homo. Nach der Theorie des Genetischen Flaschenhalses erlitt der moderne Mensch den für seine Existenz bedrohlichsten Rückgang seiner Bevölkerung vor 75.000 Jahren, als sich nach dem Ausbruch des Supervulkans Toba (heute der Tobasee auf Sumatra) weltweit nur 1.000 bis 10.000 Personen retten konnten (siehe auch Toba-Katastrophentheorie). Danach verbreitete sich der moderne Mensch von Afrika aus über alle anderen Kontinente. Bis zum Ende der letzten Kaltzeit vor 10.000 Jahren lebten dann etwa 5 bis 10 Millionen weltweit.

Die Größe der Weltbevölkerung vor 2000 Jahren wird auf 170 bis 400 Millionen geschätzt, die UNO geht von 300 Mio. aus. Das Römische Reich soll zu Beginn unserer Zeitrechnung 57 Mio. Menschen gezählt haben, das Chinesische Reich 75 Mio. Einwohner. Vor 1000 Jahren lebten 250 bis 350 Mio. Menschen, die UNO nimmt 310 Mio. an. Nach diesem Stillstand der Bevölkerungsentwicklung im ersten Jahrtausend unserer Zeitrechnung begann das Wachstum im Hochmittelalter erneut, erlitt im Spätmittelalter jedoch Einbrüche durch Pest, Pocken und andere Seuchen.

Vor 500 Jahren hat die Weltbevölkerung 425 bis 540 Mio. betragen, die UNO geht von 500 Mio. aus. Im Laufe des 16. Jahrhunderts soll die amerikanische Bevölkerung (Indianer) durch eingeschleppte Seuchen von etwa 50 Mio. auf nur noch 5 Mio. zurückgegangen sein, während in Europa und Asien die Bevölkerung weiter zugenommen hat. Das weltweite Wachstum stieg im 18. Jahrhundert dauerhaft über 0,5 % im Jahr und Mitte des 20. Jahrhunderts sogar über 2 %, so dass man von einer Bevölkerungsexplosion sprechen kann.

Neuzeit

Nach dem Jahr 1700 setzte ein rapides Bevölkerungswachstum ein und erstmals in der Menschheitsgeschichte lag die Verdopplungzeit im Bereich von Jahrhunderten. Um das Jahr 1800 überschritt die Weltbevölkerung eine Milliarde Menschen. Innerhalb des 20.. Jahrhunderts hat sich die Weltbevölkerung fast vervierfacht. 1927: 2 Milliarden, 1960: 3 Milliarden, 1974: 4 Milliarden, 1987: 5 Milliarden, 1999: 6 Milliarden und 2011: 7 Milliarden Menschen. Bei einem Bevölkerungswachstum von jährlich rund 80 Millionen Menschen steigt die Zahl der Erdenbürger jeden Tag um fast 220.000 und in jeder Minute um über 150 Menschen.

Seit Ende der 1960er-Jahre nimmt das jährliche Wachstum prozentual wieder ab: von damals 2,1 % auf 1,15 % im Jahr 2009. Seit Ende der 1980er-Jahre nimmt das jährliche Weltbevölkerungswachstum auch in absoluten Zahlen ab: von damals 87 Millionen auf 79 Millionen im Jahr 2009.

Der überwiegende Anteil des Bevölkerungswachstums findet derzeit in den Entwicklungsländern bzw. in den wenig entwickelten und ärmeren Staaten der Welt statt. In einigen höher entwickelten Ländern – insbesondere den meisten ehemaligen Ostblock-Staaten – nimmt die Bevölkerung dagegen ab.

Prognosen und Szenarien

Datei:World population (UN) de.svg
UNO-Bevölkerungsanalyse und -prognose nach Kontinenten<ref>Bevölkerungswachstum und Bevölkerungswachstum nach Regionen. Aus: Zahlen und Fakten: Globalisierung, Bundeszentrale für politische Bildung/bpb.</ref>

Die UNO erwartet mit Stand 2010 bei mittlerer Projektion bis 2025 8,17 Milliarden und bis 2100 10,9 Milliarden Menschen.<ref>UNO-Prognose</ref> 1975 betrugen die Prognosen für 2010 7,6 Milliarden Menschen, für 2100 12,3 Milliarden.<ref>UNESCO-Angaben, zitiert nach: Werner Mohrig: Wieviel Menschen trägt die Erde? Urania-Verlag, Leipzig/Jena/Berlin 1976, S. 10.</ref> Bei der aktuellen Prognose gehen die Vereinten Nationen davon aus, dass die durchschnittliche Kinderzahl pro Frau (Fertilitätsrate) von heute 2,5 Kindern pro Frau weltweit bis zum Jahr 2100 unter das so genannte Ersatzniveau (2,1) auf zwei Kinder pro Frau sinken wird.

Wenn die durchschnittliche Kinderzahl um ein halbes Kind pro Frau höher läge, würde die Weltbevölkerung bis 2100 auf 16,6 Milliarden Menschen anwachsen (hohe Variante). Bei einem halben Kind weniger würden im Jahr 2100 nur noch 6,8 Milliarden Menschen auf der Erde leben (niedrige Variante).<ref>http://www.weltbevoelkerung.de/publikationen-downloads/infografiken/slide/bevoelkerungsprojektionen-bis-2100.html</ref>

Neben der Fertilitätsrate hängt die Bevölkerungsentwicklung wesentlich von der – als allgemein weiter steigend angenommenen – Lebenserwartung und insbesondere der Kindersterblichkeit ab. Bei der regionalen Verteilung spielen auch Wanderungsbewegungen eine wichtige Rolle.

In der Vergangenheit haben die Prognosen die tatsächliche Bevölkerungsentwicklung fast immer deutlich überschätzt. Hierfür ist allerdings vor allem die Fehleinschätzung der Entwicklung in der Volksrepublik China verantwortlich, wo das Bevölkerungswachstum sehr viel deutlicher sank als allgemein erwartet.

Das Durchschnittsalter der Weltbevölkerung im Jahr 2004 betrug gemäß WHO 27,6 Jahre und wird nach UNO-Angaben bis zum Jahr 2050 voraussichtlich auf 38,1 Jahre steigen. Die UNO erwartet bis zum Jahr 2050 einen weltweiten Zuwachs bei den Über-60-Jährigen von jetzt gut 10 % auf dann knapp 22 % bei gleichzeitigem Rückgang des Bevölkerungsanteils der Kinder bis 15 Jahre von jetzt knapp 30 % auf knapp 20 %.

Die Weltbevölkerung nach Kontinenten

Weltbevölkerung nach Kontinenten (in Mio.)
2015 2030 2050
Asien 4397 4939 5324
Afrika 1171 1658 2473
Amerika 987 1117 1221
Europa 742 744 728
Ozeanien 40 48 59
Welt 7336 8505 9804

Die folgende Bevölkerungszahlen und -projektionen sind dem DSW-Datenreport 2015<ref>Länderdatenbank der Stiftung Weltbevölkerung</ref> der Stiftung Weltbevölkerung vom September 2015 entnommen und entsprechen der Publikation des Population Reference Bureau: 2015 World Population Data Sheet.<ref>2015 World Population Data Sheet, Population Reference Bureau</ref>

Historische Entwicklung

400 v. Chr. bis heute

Datei:World population de.svg
Weltbevölkerung nach Kontinenten (Asien dreigeteilt), von 400 v. Chr. bis heute<ref>Quelle der Zahlen: Colin McEvedy and Richard Jones, Atlas of World Population History (Penguin, 1978), zitiert auf [1]</ref>

Zur Zeitenwende lebten etwa 69 % der Weltbevölkerung in Asien (31 % in China, 21 % in Indien und ca. 18 % im restlichen Asien), 18 % in Europa, 10 % in Afrika und 3 % in Amerika und dem Rest der Welt. Diese Anteilsverhältnisse blieben bis zum Jahr 1800 weitgehend konstant.

Indien hatte im frühen Mittelalter seinen prozentual größten Anteil an der Weltbevölkerung mit 30 %. In dieser Zeit lag Europa mit 13 % auf einem historischen Minimum.

China hatte drei Maxima um die Jahre 200, 1200, und 1800 mit Anteilen über 30 %, dazwischen Perioden um die 20 %.

Der Anteil von Nord- und Südamerika blieb lange gering und hatte um 1700 ein historisches Tief mit nur 2 %. Er nahm jedoch seit 1800 stark zu und erreichte 1975 die 15-%-Marke.

Afrika schwankte zwischen 7 und 13 %, wobei sein Anteil, um 1900 auf einem historischen Tief angekommen, im Verlauf des 20. Jahrhunderts wieder rasch aufholte.

Um 1900 erreichte Europa sein Maximum mit 24 %, seither fiel es wieder ab. Zeitgleich befand sich Indien auf seinem historischen Minimum mit 18 %.

1950 bis 2010

Folgendes Diagramm zeigt die Entwicklung der Bevölkerung der Welt und ihrer Kontinente von 1950 bis 2010 (in Millionen; NA.: Nordamerika, AA.: Südamerika, Zentralamerika, Karibik, OZ.: Ozeanien):<ref>United Nations, Department of Economic and Social Affairs: World Population Prospects: The 2010 Revision, Daten online abrufbar</ref>

<timeline>

Colors=

id:lightgrey value:gray(0.9)
id:darkgrey value:gray(0.7)
id:sfondo value:rgb(1,1,1)
id:barra value:rgb(0.6,0.7,0.8)

ImageSize = width:1100 height:500 PlotArea = left:50 bottom:50 top:30 right:30 DateFormat = x.y Period = from:0 till:7000 TimeAxis = orientation:vertical AlignBars = justify ScaleMajor = gridcolor:darkgrey increment:1000 start:0 ScaleMinor = gridcolor:lightgrey increment:500 start:0 BackgroundColors = canvas:sfondo

BarData=

bar:1950 text:1950
bar:1950e
bar:1950n
bar:1950o
bar:1950s
bar:1950a
bar:1950af
bar:1960 text:1960
bar:1960e
bar:1960n
bar:1960o
bar:1960s
bar:1960a
bar:1960af
bar:1970 text:1970
bar:1970e
bar:1970n
bar:1970o
bar:1970s
bar:1970a
bar:1970af
bar:1980 text:1980
bar:1980e
bar:1980n
bar:1980o
bar:1980s
bar:1980a
bar:1980af
bar:1990 text:1990
bar:1990e
bar:1990n
bar:1990o
bar:1990s
bar:1990a
bar:1990af
bar:2000 text:2000
bar:2000e
bar:2000n
bar:2000o
bar:2000s
bar:2000a
bar:2000af
bar:2010 text:2010
bar:2010e
bar:2010n
bar:2010o
bar:2010s
bar:2010a
bar:2010af

PlotData=

color:barra width:12 align:left
bar:1950 from:0 till:2532.229000 text:Weltbevölkerung
color:orange width:12 align:left
bar:1950o from:0 till:12.675000 text:OZ.
bar:1950n from:0 till:171.615000 text:NA.
bar:1950s from:0 till:167.368000 text: AA.
bar:1950a from:0 till:1403.389000 text: Asien
bar:1950e from:0 till:547.287000 text: Europa
bar:1950af from:0 till:229.895000 text:Afrika
color:barra width:12 align:left
bar:1960 from:0 till:3038.413000 text:Weltbevölkerung
color:orange width:12 align:left
bar:1960o from:0 till:15.773000 text:OZ.
bar:1960n from:0 till:204.318000 text:NA.
bar:1960s from:0 till:220.058000 text: AA.
bar:1960a from:0 till:1707.682000 text: Asien
bar:1960e from:0 till:603.854000 text: Europa
bar:1960af from:0 till:286.729000 text:Afrika
color:barra width:12 align:left
bar:1970 from:0 till:3696.186000 text:Weltbevölkerung
color:orange width:12 align:left
bar:1970o from:0 till:19.506000 text:OZ.
bar:1970n from:0 till:231.284000 text:NA.
bar:1970s from:0 till:286.377000 text: AA.
bar:1970a from:0 till:2134.993000 text: Asien
bar:1970e from:0 till:655.879000 text: Europa
bar:1970af from:0 till:368.148000 text:Afrika
color:barra width:12 align:left
bar:1980 from:0 till:4453.007000 text:Weltbevölkerung
color:orange width:12 align:left
bar:1980o from:0 till:22.970000 text:OZ.
bar:1980n from:0 till:254.454000 text:NA.
bar:1980s from:0 till:362.326000 text: AA.
bar:1980a from:0 till:2637.586000 text: Asien
bar:1980e from:0 till:692.869000 text: Europa
bar:1980af from:0 till:482.803000 text:Afrika
color:barra width:12 align:left
bar:1990 from:0 till:5306.425000 text:Weltbevölkerung
color:orange width:12 align:left
bar:1990o from:0 till:26.967000 text:OZ.
bar:1990n from:0 till:281.162000 text:NA.
bar:1990s from:0 till:443.032000 text: AA.
bar:1990a from:0 till:3199.481000 text: Asien
bar:1990e from:0 till:720.497000 text: Europa
bar:1990af from:0 till:635.287000 text:Afrika
color:barra width:12 align:left
bar:2000 from:0 till:6122.770000 text:Weltbevölkerung
color:orange width:12 align:left
bar:2000o from:0 till:31.130000 text:OZ.
bar:2000n from:0 till:313.289000 text:NA.
bar:2000s from:0 till:521.429000 text: AA.
bar:2000a from:0 till:3719.044000 text: Asien
bar:2000e from:0 till:726.777000 text: Europa
bar:2000af from:0 till:811.101000 text:Afrika
color:barra width:12 align:left
bar:2010 from:0 till:6895.889000 text:Weltbevölkerung
color:orange width:12 align:left
bar:2010o from:0 till:36.593000 text:OZ.
bar:2010n from:0 till:344.529000 text:NA.
bar:2010s from:0 till:590.082000 text: AA.
bar:2010a from:0 till:4164.252000 text: Asien
bar:2010e from:0 till:738.199000 text: Europa
bar:2010af from:0 till:1022.234000 text:Afrika

TextData=

fontsize:S pos:(20,20)
text:"Quelle: United Nations, Department of Economic and Social Affairs"
</timeline>

Aktueller Stand

Datei:Anteil Weltbevoelkerung 2011.svg
Anteile der Kontinente an der Weltbevölkerung
Datei:Weltbevölkerung 2011.svg
Die Weltbevölkerung 2011
Datei:Staaten Bevölkerung 2011.svg
Bevölkerung der vier größten Staaten 2011
Datei:Bevölkerungstabelle 2011.svg
Bevölkerungstabelle 2011

Die Angaben zu einer Weltbevölkerung von 7336 Millionen Menschen sind dem DSW-Datenreport 2015<ref>Länderdatenbank der Stiftung Weltbevölkerung</ref> der Deutschen Stiftung Weltbevölkerung vom September 2015 entnommen und entsprechen der Publikation des Population Reference Bureau: 2015<ref>2015 World Population Data Sheet, Population Reference Bureau</ref> World Population Data Sheet.

Nebenstehende Karten und Tabellen:

  • Anteile der Kontinente an der Weltbevölkerung
  • Die Weltbevölkerung 2011
  • Bevölkerung der vier größten Staaten 2011
  • Bevölkerungstabelle 2011

bieten einen vollständigen Überblick zur Verteilung einer Weltbevölkerung von genau sieben Milliarden Menschen auf die in der Liste der Staaten der Erde (am Ende des Jahres 2011) angeführten 206 Staaten:

  1. Karte: Anteile der Kontinente an der Weltbevölkerung – beinhaltet einen farblich gegliederten Überblick zur Bevölkerungsverteilung auf die Kontinente, wobei jedes Feld für ein Prozent der Weltbevölkerung steht.
  2. Karte: Die Weltbevölkerung 2011 – beinhaltet die 136 größeren Staaten mit jeweils mehr als 0,05 % der Weltbevölkerung. In diesen 136 der 206 Staaten leben zusammen 99,2 % der Weltbevölkerung.
  3. Karte: Staaten Bevölkerung 2011 – beinhaltet die Regionen der vier größten Staaten (China, Indien, USA, Indonesien) mit zusammen 45,0 % der Weltbevölkerung, sowie eine Auflistung der 70 kleineren Staaten mit zusammen 0,8 % der Weltbevölkerung.
  4. Karte: Bevölkerungstabelle 2011 – beinhaltet die Bevölkerungszahlen der Kontinente und der 206 Staaten zum Zeitpunkt an dem sieben Milliarden Menschen auf der Welt lebten.

• Quellen der Bevölkerungszahlen nebenstehender Karten: DSW-Datenreport 2011 der Deutschen Stiftung Weltbevölkerung vom September 2011 (teilweise auf die nächste Million gerundet), sowie die Volkszählungsergebnisse in China, Indien, USA und Indonesien im Jahr 2010 bzw. 2011 (gerundet zur Angleichung an die Bevölkerungszahlen des DSW-Datenreport 2011)

Die bevölkerungsreichsten Staaten

Datei:Die 16 bevölkerungsreichsten Staaten.png
Die 16 bevölkerungsreichsten Staaten 2011

Die Angaben sind dem DSW-Datenreport 2015 der Deutschen Stiftung Weltbevölkerung vom September 2015 entnommen und entsprechen der Publikation des Population Reference Bureau: 2015 World Population Data Sheet.

  1. Volksrepublik China: 1380 Millionen (etwa 18,8 % der Weltbevölkerung)
  2. Indien: 1314 Mio. (17,9 %)
  3. Vereinigte Staaten: 321 Mio. (4,4 %)
  4. Indonesien: 256 Mio. (3,5 %)
  5. Brasilien: 205 Mio. (2,8 %)
  6. Pakistan: 199 Mio. (2,7 %)
  7. Nigeria: 182 Mio. (2,5 %)
  8. Bangladesch: 160 Mio. (2,2 %)
  9. Russland: 144 Mio. (2,0 %)
  10. Mexiko: 127 Mio. (1,7 %)
  11. Japan: 127 Mio. (1,7 %)
  12. Philippinen: 103 Mio. (1,4 %)
  13. Äthiopien: 98 Mio. (1,3 %)
  14. Vietnam: 92 Mio. (1,2 %)
  15. Ägypten: 89 Mio. (1,2 %)
  16. Deutschland: 81 Mio. (1,1 %)

In diesen 16 bevölkerungsreichsten Staaten leben 4878 Millionen Menschen und somit rund zwei Drittel der gesamten Weltbevölkerung von 7336 Millionen. Die Europäische Union würde mit 510 Millionen Einwohnern (etwa 7,0 % der Weltbevölkerung) in 28 Mitgliedstaaten den 3. Rang einnehmen. In China, Indien, der EU und den USA leben zusammen fast die Hälfte der Weltbevölkerung.

Bevölkerungsdichte und Verstädterung

Gebiet Bevölkerungs-
dichte 2015
Welt insgesamt 000000000000054.000000000054
Indien 000000000000400.0000000000400
Volksrepublik China 000000000000144.0000000000144
Europäische Union 000000000000116.0000000000116
Afrika 000000000000040.000000000040
Vereinigte Staaten 000000000000034.000000000034
Südamerika 000000000000024.000000000024
Russland 000000000000008.00000000008
Kanada 000000000000004.00000000004
Australien 000000000000003.00000000003
Mongolei 000000000000002.00000000002
Datei:Population density.png
Bevölkerungsdichte nach Regionen
Datei:Countries by population density.svg
Bevölkerungsdichte nach Staaten

Die Bevölkerungsdichte der Welt ist regional extrem unterschiedlich. Die höchste Bevölkerungsdichte eines Staates weisen die Stadtstaaten Monaco mit rund 19.000, Singapur mit fast 8.000 und Vatikanstadt mit 1.900 Einwohnern pro Quadratkilometer auf. Die größte Bevölkerungsdichte eines Flächenstaats hat Bangladesch mit etwa 1.100 E./km². Deutschland zählt 230 E./km², die Schweiz 200 E./km² und Österreich rund 100 E./km². Unter den deutschen Bundesländern ist Berlin mit rund 3.900 E./km² am dichtesten besiedelt. Bei den Flächenbundesländern ist es Nordrhein-Westfalen mit 520 E./km². Der Staat mit der geringsten Bevölkerungsdichte ist die Mongolei mit nur etwa 2 E./km². Die durchschnittliche Bevölkerungsdichte der Erde liegt bei etwa 54 Einwohnern pro Quadratkilometer Landfläche (ohne Antarktis).

Die UNO erwartet auch in der Zukunft eine weitere Zunahme der weltweiten Verstädterung. Im Jahr 2007 lebten erstmals in der Geschichte mehr Menschen in Städten als auf dem Land. Der Anteil der Stadtbevölkerung wird bis zum Jahr 2030 voraussichtlich auf über 60 % steigen und im Jahr 2050 rund 70 % erreichen. Im Jahr 1950 lag er noch bei 30 %, der Anteil der ländlichen Bevölkerung folglich bei 70 %. In absoluten Zahlen bedeutet dies eine Verdopplung der Stadtbevölkerung zwischen 2005 und 2050 von gut drei auf gut sechs Milliarden Menschen. In derselben Prognose aus dem Jahre 2007 erwartet die UNO<ref>UN World Urbanization Prospects The 2007 Revision</ref> hingegen, dass die absolute Anzahl der auf dem Land lebenden Menschen zwischen 2010 und 2025 nahezu konstant sein und danach fallen wird.

Zahl aller jemals geborenen Menschen

Die im Jahr 2011 lebenden 7 Milliarden Menschen sind über 6 Prozent der rund 110 Milliarden jemals geborenen modernen Menschen; über 100 Milliarden sind somit in der Vergangenheit einschließlich der Steinzeit gestorben. Zur Berechnung der Zahl aller jemals geborenen Menschen gibt es verschiedene Quellen, so zum Beispiel ein Artikel des Population Reference Bureau aus dem Jahr 2002<ref>How Many People Have Ever Lived on Earth? vom Population Reference Bureau</ref> mit rund 106 Milliarden jemals geborenen modernen Menschen.

Diese Hochrechnung beginnt mit zwei Menschen im Jahr 50.000 v. Chr., während man heute annimmt, dass die Menschwerdung bereits vor 200.000 Jahren oder früher in die Entstehung des modernen Menschen gemündet hat. Die frühen Menschen spielen in der Gesamtzahl jedoch nur eine untergeordnete Rolle. Trotz der langen Zeitspanne, der geringen Lebenserwartung (die Hochrechnung geht von 12½ Jahren aus) und entsprechend hohen Geburtenraten entfallen auf die 42.000 Jahre bis zum Beginn der Sesshaftwerdung vor etwa 10.000 Jahren nur rund 1 Prozent der Gesamtzahl, während mehr als die Hälfte allein auf die letzten 2000 Jahre entfällt.

Andere Arten der Gattung Homo, die in einem Zeitraum bis vor etwa 2,5 Millionen Jahren gelebt haben, sind in dieser Hochrechnung nicht enthalten. Beim Neandertaler wird davon ausgegangen, dass niemals mehr als wenige tausend gleichzeitig gelebt haben.

Eine andere Hochrechnung stammt vom Mathematik-Department der Universität Hawaii aus dem Jahr 1999<ref>How many people have ever lived?, Universität Hawaii</ref> und startet bereits vor einer Million Jahren mit zwei Personen. Bei ähnlicher Methodik kommt sie zu einer Gesamtzahl von etwa 96 Milliarden Menschen. Obwohl die Gesamtpopulation bereits zum Beginn der Sesshaftwerdung viel höher eingeschätzt wird, entfällt auch hier mit rund 20 Milliarden Menschen nur eine klare Minderheit auf die Zeit vor 8000 vor Christus. Ausgegangen wird dabei allerdings von einer über den ganzen Zeitraum konstanten Lebenserwartung von 25 Jahren.

Beide Hochrechnungen gehen für die gesamte Frühzeit von einem konstanten Bevölkerungswachstum aus, das sich aufgrund der Rahmenannahmen zu lediglich 0,035 bzw. 0,0015 Prozent pro Jahr errechnet (entspricht einer Verdopplung der Population innerhalb von ungefähr 2.000 bzw. 45.000 Jahren).

Weltbevölkerungstag

Um das Jahr 1800 betrug die Weltbevölkerung rund 1 Milliarde Menschen; um 1930 waren es 2 Milliarden; 1960 dann 3 Milliarden und im Jahr 1975 mehr als 4 Milliarden.<ref>spiegel.de, 24. Mai 1999</ref>

Am 11. Juli 1987 überschritt die Weltbevölkerung nach UN-Berechnungen die Zahl von fünf Milliarden Menschen. Um auf die damit verbundenen Probleme aufmerksam zu machen, wurde seit 1989 der 11. Juli eines jeden Jahres zum Internationalen Weltbevölkerungstag erklärt. Am 12. Oktober 1999 wurde nach UN-Berechnungen der sechsmilliardste Mensch auf der Erde geboren;<ref>spiegel.de</ref> am 31. Oktober 2011 der siebenmilliardste Mensch.<ref>weltbevoelkerung.de</ref>

Siehe auch

Literatur

Weblinks

Einzelnachweise

<references />id:Penduduk#Penduduk dunia