Wiliberg
Wiliberg | ||||||
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Staat: | Schweiz | |||||
Kanton: | Aargau (AG) | |||||
Bezirk: | Zofingen | |||||
BFS-Nr.: | 4288 | |||||
Postleitzahl: | 5058 | |||||
Koordinaten: | 644104 / 235474 {{#coordinates:47,2687|8,02144|primary | dim=5000 | globe= | name= | region=CH-AG | type=city
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Höhe: | 652 m ü. M. | |||||
Fläche: | 1.17 km² | |||||
Einwohner: | 165 (31. Dezember 2014)<ref>Bevölkerungsentwicklung im zweiten Halbjahr 2014. Departement Finanzen und Ressourcen, Statistik Aargau, 4. März 2015, abgerufen am 10. Mai 2015 (PDF; 563 kB). </ref> | |||||
Einwohnerdichte: | 141 Einw. pro km² | |||||
Ausländeranteil: | 1,2 % (31. Dezember 2014)<ref>Bevölkerungsentwicklung im zweiten Halbjahr 2014. Departement Finanzen und Ressourcen, Statistik Aargau, 4. März 2015, archiviert vom Original am 14. Juni 2015, abgerufen am 10. Mai 2015 (PDF; 563 kB). </ref> | |||||
Website: | www.wiliberg.ch | |||||
Blick vom Reidermoos auf Wiliberg | ||||||
Karte | ||||||
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Wiliberg (schweizerdeutsch: ˈʋiːlibærɡ)<ref name="name">Beat Zehnder: Die Gemeindenamen des Kantons Aargau. In: Historische Gesellschaft des Kantons Aargau (Hrsg.): Argovia. Band 100, Verlag Sauerländer, Aarau 1991, ISBN 3-7941-3122-3, S. 466–467.</ref> ist eine Einwohnergemeinde im Bezirk Zofingen im Schweizer Kanton Aargau. Sie liegt im oberen Uerkental und grenzt an den Kanton Luzern. Wiliberg ist flächenmässig die viertkleinste und bezüglich der Einwohnerzahl die zweitkleinste Gemeinde des Kantons.
Inhaltsverzeichnis
Geographie
Die Gemeinde liegt in einem kurzen Seitentals östlich der Uerke. Dieser in nordwestlicher Richtung fliessende Bach bildet gleichzeitig die Grenze zum Kanton Luzern. Das steil ansteigende Seitental geht im Osten in eine kleine Hochebene über. Es gibt zwei Hauptsiedlungen, das Dorf Wiliberg am Rande der Hochebene und das Buechacker-Quartier am Südhang des Buechwalds. In einem weiteren Seitental an der südlichen Gemeindegrenze liegen die Höfe Hinterwiliberg und Sacher.<ref>Landeskarte der Schweiz, Blatt 1109, Swisstopo</ref>
Die Fläche des Gemeindegebiets beträgt 117 Hektaren, davon sind 21 Hektaren bewaldet und 14 Hektaren überbaut. Der höchste Punkt befindet sich auf 685 Metern auf der Hochebene, der tiefste auf 520 Metern an der Uerke.
Nachbargemeinden sind Bottenwil im Norden, Staffelbach im Nordosten, Attelwil im Osten, Reitnau im Südosten sowie die luzernischen Gemeinden Reiden im Südwesten und Wikon im Westen.
Geschichte
Im Mittelalter lag das Dorf im Herrschaftsbereich der Grafen von Kyburg. Nachdem diese 1273 ausgestorben waren, wurden die Habsburger die neuen Landesherren. Die erste urkundliche Erwähnung von Wileberch erfolgte im Jahr 1251, als Bürger der Stadt Zofingen die niedere Gerichtsbarkeit an das Kloster Engelberg verkauften. Der Ortsname lässt sich aus dem althochdeutschen Wilinberg ableiten und bedeutet «Berg(siedlung) des Wilo».<ref name="name"/> Um 1350 entstand das Muhenamt, ein gesonderter Gerichtsbezirk, dem auch Wiliberg angehörte.
1415 eroberten die Eidgenossen den Aargau; Wiliberg gehörte nun zum Untertanengebiet der Stadt Bern, dem so genannten Berner Aargau. 1528 führten die Berner die Reformation ein. Jahrhundertelang war Wiliberg ein autonomer Steckhof. Als die Berner im Jahr 1751 alle Steckhöfe in ihren Untertanengebieten auflösten, ging Wiliberg aus unbekannten Gründen vergessen. Die Anerkennung als eigenständiges Gemeinwesen erfolgte erst am 16. Januar 1781.
Im März 1798 nahmen die Franzosen die Schweiz ein, entmachteten die «Gnädigen Herren» von Bern und riefen die Helvetische Republik aus. Seither gehört die Gemeinde zum Kanton Aargau. Wegen seiner Abgeschiedenheit ist Wiliberg seither kaum gewachsen, noch heute spielt die Landwirtschaft eine dominierende Rolle.
Wappen
Die Blasonierung des Gemeindewappens lautet: «Geteilt von Weiss mit blauer Traube an grüner Rebe mit zwei Blättern und von Blau mit halbem gelbem Mühlrad.» Das Wappen erschien erstmals 1811 auf dem Gemeindesiegel und soll die zwei Hauptgeschlechter des Dorfes symbolisieren, die Müller und die Lässer (Weinleser). Bis 1966 war die Weinrebe kleiner gezeichnet und stand auf einem grünen Dreiberg.<ref>Joseph Galliker, Marcel Giger: Gemeindewappen des Kantons Aargau. Lehrmittelverlag des Kantons Aargau, Buchs 2004, ISBN 3-906738-07-8, S. 315.</ref>
Bevölkerung
Bevölkerungsentwicklung:<ref>Bevölkerungsentwicklung in den Gemeinden des Kantons Aargau seit 1850. In: Eidg. Volkszählung 2000. Statistisches Amt des Kantons Aargau, 2001, abgerufen am 3. April 2012. </ref>
Jahr | 1850 | 1900 | 1930 | 1950 | 1960 | 1970 | 1980 | 1990 | 2000 | 2010 |
Einwohner | 197 | 133 | 127 | 155 | 137 | 114 | 127 | 148 | 151 | 155 |
Am 31. Dezember 2014 lebten 165 Menschen in Wiliberg, der Ausländeranteil betrug 1,2 %. Bei der Volkszählung 2000 waren 80,1 % reformiert und 13,9 % römisch-katholisch.<ref>Eidg. Volkszählung 2000: Wirtschaftliche Wohnbevölkerung nach Religionszugehörigkeit sowie nach Bezirken und Gemeinden. Statistisches Amt des Kantons Aargau, abgerufen am 26. August 2012. </ref> Sämtliche Einwohner bezeichneten Deutsch als ihre Hauptsprache.<ref>Eidg. Volkszählung 2000: Wirtschaftliche Wohnbevölkerung nach Hauptsprache sowie nach Bezirken und Gemeinden. Statistisches Amt des Kantons Aargau, abgerufen am 26. August 2012. </ref>
Politik und Recht
Die Versammlung der Stimmberechtigten, die Gemeindeversammlung, übt die Legislativgewalt aus. Ausführende Behörde ist der fünfköpfige Gemeinderat. Seine Amtsdauer beträgt vier Jahre und er wird im Majorzverfahren (Mehrheitswahlverfahren) vom Volk gewählt. Er führt und repräsentiert die Gemeinde. Dazu vollzieht er die Beschlüsse der Gemeindeversammlung und die Aufgaben, die ihm von Kanton und Bund zugeteilt wurden.
Für Rechtsstreitigkeiten ist das Bezirksgericht Zofingen zuständig. Wiliberg gehört zum Friedensrichterkreis Staffelbach.
Wirtschaft
In Wiliberg gibt es gemäss Betriebszählung 2008 rund 30 Arbeitsplätze, davon 61 % in der Landwirtschaft und 39 % im Dienstleistungsbereich; Industrie existiert nicht.<ref>Betriebszählung 2008. Statistisches Amt des Kantons Aargau, abgerufen am 26. August 2012. </ref> Die meisten Erwerbstätigen sind Wegpendler und arbeiten in der Region Zofingen oder in der Region Aarau.
Verkehr
Wiliberg liegt abseits der Verkehrsachsen und ist über Nebenstrassen vom Suhrental und Wiggertal aus erreichbar. Der Busanschluss nach Reiden, die Postautolinie (Rufbus-System) wurde gestrichen.
Bildung
Die Gemeinde verfügt über eine Primarschule, der Kindergarten befindet sich in Reitnau. Sämtliche Oberstufen der obligatorischen Volksschule (Realschule, Sekundarschule, Bezirksschule) können in Schöftland oder Staffelbach besucht werden. Die nächstgelegenen Kantonsschulen (Gymnasien) befinden sich in Zofingen und Aarau.
Literatur
- Michael Stettler: Die Kunstdenkmäler des Kantons Aargau, Band I: Die Bezirke Aarau, Kulm, Zofingen. (= Kunstdenkmäler der Schweiz. Band 21). Hrsg. von der Gesellschaft für Schweizerische Kunstgeschichte GSK. Bern 1948. DNB 366495623.
Weblinks
- Commons Commons: Wiliberg – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
- Offizielle Website der Gemeinde Wiliberg
- Wetterstation Wiliberg
- Christian Lüthi: Wiliberg im Historischen Lexikon der Schweiz
Einzelnachweise
<references />
Aarburg | Attelwil | Bottenwil | Brittnau | Kirchleerau | Kölliken | Moosleerau | Murgenthal | Oftringen | Reitnau | Rothrist | Safenwil | Staffelbach | Strengelbach | Uerkheim | Vordemwald | Wiliberg | Zofingen
Ehemalige Gemeinde: Balzenwil | Mühlethal | Riken | Wittwil
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