Wirecard


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Wirecard AG
Wirecard Logo.svg
Rechtsform Aktiengesellschaft
ISIN DE0007472060
Gründung 1999
Sitz Aschheim, Deutschland

Leitung

Mitarbeiter 1.750 (2014)<ref name="gb2014" />
Umsatz 601,03 Mio. (2014)<ref name="gb2014" />
Branche Software/IT-Dienstleistung
Website www.wirecard.de
Stand: 31. Dezember 2014 Vorlage:Infobox Unternehmen/Wartung/Stand 2014

Die Wirecard AG (bis 13. März 2005: InfoGenie AG) ist ein börsennotiertes Technologie- und Finanzdienstleistungs-Unternehmen mit Sitz im bayerischen Aschheim, einem Vorort von München. Das Unternehmen bietet seinen Kunden Lösungen für den elektronischen Zahlungsverkehr, das Risikomanagement sowie die Herausgabe und Akzeptanz von Kreditkarten. Die Tochtergesellschaft Wirecard Bank AG verfügt über eine deutsche Banklizenz und ist Principal Member bei VISA und MasterCard. Darüber hinaus bestehen Verträge mit American Express, Discover/Diners, JCB sowie China UnionPay.

Produkte und Dienstleistungen

Wirecard ist internationaler Anbieter für elektronische Zahlungs- und Risikomanagementlösungen.

Im Bereich Mobile Payment hat Wirecard mehrere Verträge mit Telekommunikationsanbietern für technische Dienstleistungen rund um das mobile Bezahlen mit dem Smartphone auf Basis der Technologie Near Field Communication (NFC) abgeschlossen. Zur Annahme von Kartenzahlungen über das Smartphone oder Tablets bietet der Zahlungsabwickler Vertriebspartnern einen Mobile Card Reader als White-Label-Programm an.

Im November 2006 startete Wirecard den Prepaid-Internet-Bezahldienst mywirecard. Kunden können sich online anmelden und ein Konto bei der Wirecard-Bank eröffnen, das sie dann per Überweisung, Lastschrift, Bareinzahlung oder Einzahlung über die Kreditkarte aufladen. Dabei erhält jeder Kunde grundsätzlich eine virtuelle Prepaid-MasterCard, auf Wunsch auch als Plastikkarte. Zusätzlich lassen sich Geldtransfers zwischen Wirecard-Konten in Echtzeit abwickeln.

Seit 2010 ist die mywirecard 2Go VISA im Portfolio der Bank – eine Prepaid-Kreditkarte, die im Einzelhandel erworben und bereits beim Kauf mit Guthaben aufgeladen werden kann. Vor der Nutzung ist noch eine Online-Aktivierung notwendig.

Das Produkt Supplier and Commission Payments (SCP) der Wirecard basiert auf der automatischen Herausgabe von virtuellen Kreditkarten und ermöglicht elektronische Auszahlungen an Partner und Zulieferer, zum Beispiel für Provisionszahlungen. So können internationale Zahlungen über den elektronischen Versand von virtuellen Kreditkartennummern abgewickelt werden.

Kennzahlen

Geschäftsjahr Umsatz in Mio. € Gewinn in Mio. € Mitarbeiter
(Jahresdurchschnitt)
2004 6,83 0,053 18
2005 54,13 8,00 323
2006 81,94 15,44 361
2007 134,17 30,47 459
2008 196,79 42,31 442
2009 228,51 45,52 468
2010 271,62 53,97 500
2011 324,80 61,19 498
2012 394,60 73,29 674
2013 481,74 82,73 1.025
2014 601,03 107,92 1.750

Stand: 31. Dezember 2014<ref>Geschäftsbericht des jeweiligen Jahres</ref>

Wirecard Bank

  Wirecard Bank AG
Logo der Wirecard Bank AG
Staat Deutschland
Sitz Aschheim
Rechtsform Aktiengesellschaft
Bankleitzahl 512 308 00<ref name="Daten051903">Stammdaten des Kreditinstitutes bei der Deutschen Bundesbank</ref>
BIC WIRE DEMM XXX<ref name="Daten051903"></ref>
Gründung 2006
Website www.wirecardbank.de
Geschäftsdaten 2011<ref name="GDaten">Jahresabschluss 2011 der Wirecard Bank AG im Bundesanzeiger, Recherche unter http://www.bundesanzeiger.de</ref>
Bilanzsumme 281,0 Mio. Euro
Einlagen 117,5 Mio. Euro
Kundenkredite 29,4 Mio. Euro
Mitarbeiter 49
Leitung
Vorstand Alexander von Knoop
Burkhard Ley
Rainer Wexeler
Aufsichtsrat Wulf Matthias (Vors.)

Seit Januar 2006 ist die Wirecard Bank AG Teil der Wirecard-Unternehmensgruppe und verfügt über eine deutsche Banklizenz. Die Bank hat Verträge mit mehreren Kartenorganisationen und kann für deren Kredit- und Debitkarten-Marken Kartenakzeptanzverträge (Acquiring) schließen. Die Wirecard Bank ist Mitglied im Bundesverband deutscher Banken sowie dessen Einlagensicherungsfonds.

Technik

Die Wirecard Bank ist dem genossenschaftlichen Rechenzentrum der GAD eG in Münster angeschlossen und nutzt als Kernbankensystem deren Software bank21.<ref>Vgl. Internetbanking der Bank unter https://internetbanking.gad.de</ref>

Wirecard Card Solutions Ltd.

Die Wirecard Card Solutions Ltd. (WDCS) ist ein Tochterunternehmen der Wirecard AG mit Sitz in Newcastle upon Tyne, Vereinigten Königreich und bietet Prepaid-Kreditkarten-Lösungen für Geschäftskunden (u. a. Skrill) an. Sie ist wie ihre Muttergesellschaft Principal Member von MasterCard und Visa und von der FSA-Nachfolgeregulierungsbehörde FCA autorisiert.

Der Standort Newcastle entstand 2011, als Wirecard das in sechs europäischen Ländern vertretene Prepaidkarten-Geschäft der Genossenschaftsbank Newcastle Building Society übernahm.

Kursmanipulationen

Im Sommer 2008 warf die Schutzgemeinschaft der Kapitalanleger (SdK) der Wirecard falsche bzw. irreführende Bilanzierung vor. Infolgedessen beauftragte Wirecard die Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Ernst & Young mit einem Sondergutachten für das Geschäftsjahr 2007. Später wurde bekannt, dass Mitglieder der SdK über Differenzkontrakte auf fallende Kurse vor Bekanntmachung der Bilanzdefizite spekuliert hatten. Auch Fondsmanager der Privatbank Sal. Oppenheim setzten auf fallende Kurse und wiesen institutionelle Anleger zur Kursmanipulation bereits vor Bekanntwerden der Vorwürfe auf Bilanzfehler hin.<ref>Bilanzierung: Wirecard beauftragt Ernst&Young. Handelsblatt, 5. August 2008, abgerufen am 22. März 2011.</ref><ref>Wirecard erstattet Anzeige gegen Oppenheim-Fondsmanager. In: Boersenreport.de. 27. Juli 2008, abgerufen am 22. März 2011.</ref> Die Aktie des Unternehmens fiel daraufhin um fast siebzig Prozent.

Wirecard erstattete Ende Juni 2008 Anzeige bei der Staatsanwaltschaft gegen die Fondsmanager der Privatbank Sal. Oppenheim und Mitarbeiter der SdK.<ref>Wirecard AG tritt Marktmanipulationen entschieden entgegen. Wirecard, 30. Juni 2008, abgerufen am 22. März 2011.</ref>

Am 6. April 2010 fiel die Aktie des Unternehmens infolge einer Falschmeldung des Nachrichtendienstes „Goldman, Morgenstern & Partners“ (GoMoPa) erneut um mehr als dreißig Prozent. Die BaFin gab daraufhin am 7. April 2010 bekannt, eine förmliche Ermittlung eingeleitet zu haben.<ref>Marktgerüchte: Finanzaufsicht untersucht Kursachterbahn bei Wirecard. Handelsblatt, 7. April 2010, abgerufen am 22. März 2011.</ref> Laut GoMoPa Presseaussendung vom 26. Oktober 2012 wurde das Ermittlungsverfahren der Staatsanwaltschaft München I gegen GoMoPa wegen des Verdachts auf ein Vergehen nach dem Wertpapierhandelsgesetz mangels Nachweis am 12. Oktober 2012 eingestellt.<ref>Pressemeldung der GoMoPa, vom 26. Oktober 2012, abgerufen am 29. April 2013 </ref>

Weblinks

Einzelnachweise

<references> <ref name="gb2014">Jahresabschluss 2014. Wirecard AG, abgerufen am 11. Mai 2015 (PDF).</ref> </references>

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