Königskerzen
Königskerzen | ||||||||||||
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Kleinblütige Königskerze (Verbascum thapsus)
Kleinblütige Königskerze (Verbascum thapsus) | ||||||||||||
Systematik | ||||||||||||
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Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||
Verbascum | ||||||||||||
L. |
Die Pflanzengattung Königskerzen<ref name="Zander2008" /> (Verbascum)<ref name="ExkA2005"/> gehört zur Familie der Braunwurzgewächse (Scrophulariaceae). Die mit etwa 300 Arten artenreiche Gattung kommt weitverbreitet in Eurasien vor; viele davon werden als Heilpflanzen verwendet.
Wie für viele andere Heilpflanzen sind für die Königskerzen-Arten zahlreiche Trivialnamen gebräuchlich: z. B. Donner- und Blitzkerze, Himmelsbrand, Kunkel, Unholdskerze, Wetterkerze, Winterblom, Wollblume oder Wollkraut.
Inhaltsverzeichnis
Beschreibung
Verbascum-Arten wachsen als ein-, zwei-, mehrjährige oder ausdauernde krautige Pflanzen. Die einfachen Laubblätter stehen in grundständigen Rosetten zusammen und sind wechselständig am Stängel verteilt.
In engständigen, ährigen, rispigen oder traubigen Blütenständen stehen viele Blüten zusammen. Die zwittrigen Blüten sind leicht zygomorph und fünfzählig mit doppelter Blütenhülle. Es sind fünf Kelchblätter vorhanden. Die Farben der Kronblätter sind meist gelb, selten weiß oder purpurfarben. Die fünf Kronblätter sind nur an ihrer Basis verwachsen und die ausgebreiteten Kronlappen sind ungleich. Es ist nur ein Kreis mit vier oder fünf Staubblättern vorhanden. Die Staubfäden sind meist wollig behaart und die Staubbeutel sind unterschiedlich geformt. Zwei Fruchtblätter sind zu einem oberständigen, zweikammerigen Fruchtknoten verwachsen.
Die septizidale Kapselfrucht enthält viele Samen. Die konisch-zylindrischen Samen sind sechs- bis achtrippig.
Verwendung
Hippokrates empfiehlt Verbascum für Wundbehandlungen. Die in der Pflanze enthaltenen Saponine sollen für Fische giftig sein, laut Aristoteles betäubt der in ein Gewässer gestreute Samen die Fische und erleichtert so den Fischfang.
Hildegard von Bingen erwähnt die Königskerze als wullena als Heilmittel für ein „traurig Herz“. In der Phytotherapie werden die Wollblumen der als Wollkraut bezeichneten Königskerze (Flor. verbasci) als schleimlösendes Mittel – als Einzeldroge oder in Kräuterteemischungen – bei Erkältungen verwandt.<ref name="Pflanzenbestimmung" />
Systematik
Die Gattung Verbascum wurde 1753 durch Carl von Linné in Species Plantarum 1, S. 177–179 aufgestellt. Typusart ist Verbascum thapsus L. <ref name="tropicos" /> Synonyme für Verbascum L. sind: Celsia L., Rhabdotosperma Hartl, Staurophragma Fisch. & C.A.Mey. Die Gattung Verbascum gehört zur Tribus Scrophularieae innerhalb der Familie Scrophulariaceae.<ref name="GRIN" />
Es gibt mehr als 300 Verbascum-Arten (Auswahl):<ref name="FloraEuropaea1972" /><ref name="Euro+Med" />
- Verbascum agrimoniifolium (C. KOch) Huber-Morath, sie kommt in der Türkei, in Armenien und in Palästina vor<ref name="Euro+Med" />
- Woll-Königskerze<ref name="Zander2008" /> (Verbascum alpinum Turra), kommt nur in Europa vor
- Bärenschwanz-Königskerze (Verbascum arcturus L.; Syn.: Celsia arcturus (L.) Jacq.), kommt nur auf Kreta vor
- Verbascum barnadesii Vahl (Syn.: Celsia barnadesii (Vahl) G. Don f.): Die Heimat ist Portugal und Spanien<ref name="Euro+Med" />.
- Schaben-Königskerze, Schabenkraut<ref name="Zander2008" /> (Verbascum blattaria L.), kommt in Europa, Asien und Nordwestafrika vor und ist in Nordamerika, Australien, Neuseeland, Japan, Afghanistan und Indien eingebürgert
- Verbascum boerhavii L.: Die Heimat ist Marokko, Spanien, die Balearen, Frankreich, Korsika und Italien<ref name="Euro+Med" />.
- Seidenhaar-Königskerze (Verbascum bombyciferum Boiss.) aus der Westtürkei, mit dichter weißer Behaarung, ist in Großbrittaninen eingebürgert.
- Verbascum brevipedicellatum (Engl.) Huber-Mor.: Die Heimat ist Ostafrika.
- Verbascum calycosum Hausskn. ex Murb.: Die Heimat ist die Türkei<ref name="Euro+Med" />.
- Chaix-Königskerze i.w.S., Österreich-Königskerze i.w.S. (Verbascum chaixii Vill. s. lat.), mit den Unterarten:
- Eigentliche Österreich-Königskerze<ref name="Zander2008" /> (Verbascum chaixii subsp. austriacum Hayek)
- Eigentliche Chaix-Königskerze<ref name="Zander2008" /> (Verbascum chaixii subsp. chaixii)
- Verbascum chaixii subsp. orientale Hayek
- Verbascum chinense (L.) Santapau
- Verbascum creticum (L.) Cav. (Syn.: Celsia cretica L.), kommt in Europa und Nordafrika vor und ist in Australien und Neuseeland eingebürgert.
- Verbascum daenzeri (Fauché & Chaub.) O.Kuntze (Syn.: Celsia daenzeri Fauché & Chaub.), kommt nur in Süd-Griechenland vor
- Großblütige Königskerze, Großblüten-Königskerze<ref name="Zander2008" /> (Verbascum densiflorum Bertol.; Syn.: V. thapsiforme Schrad.), kommt in Europa und Nordafrika vor und ist in den USA eingebürgert.
- Verbascum drymophiloides Gritsenko: Die Heimat ist Armenien<ref name="Euro+Med" />.
- Verbascum epixanthinum Boiss. & Heldr.: Die Heimat ist Griechenland<ref name="GRIN" />
- Verbascum giganteum Willk.: Die Heimat ist Spanien<ref name="Euro+Med" />.
- Verbascum laxum Filar. & Jáv.: Die Heimat ist das Kaukasusgebiet.
- Mehlige Königskerze, Heidefackel-Königskerze<ref name="Zander2008" /> (Verbascum lychnitis L.), kommt in Europa und Marokko vor
- Verbascum megricum (Tzvelev) Huber-Morath: Die Heimat ist Armenien<ref name="Euro+Med" />.
- Verbascum nevadense Boiss.: Die Heimat ist Spanien<ref name="Euro+Med" />.
- Schwarze Königskerze, Dunkel-Königskerze<ref name="Zander2008" /> (Verbascum nigrum L.), kommt in Europa und Asien vor
- Verbascum nudicaule (Wydler) Takht.: Die Heimat ist Armenien und die Türkei<ref name="Euro+Med" />.
- Verbascum olympicum Boiss., mit verzweigten Blütenständen: Die Heimat ist Griechenland und die Türkei
- Verbascum oreophilum C.Koch : Die Heimat ist die Türkei, Armenien, der Irak, der Libanon und der Iran<ref name="GRIN" />
- Verbascum orientale (L.) All. (Syn.: Celsia orientalis L.): Die Heimat ist Südeuropa, Osteuropa und Vorderasien<ref name="Euro+Med" />
- Verbascum ×patris Bordz.
- Windblumen-Königskerze<ref name="Zander2008" /> (Verbascum phlomoides L.), kommt in Europa und Vorderasien vor und ist in Nordamerika und Ecuador eingebürgert.
- Violette Königskerze, Purpur-Königskerze<ref name="Zander2008" /> (Verbascum phoeniceum L.), kommt in Europa und Asien vor
- Flockige Königskerze, Flocken-Königskerze<ref name="Zander2008" /> (Verbascum pulverulentum Thuill.), kommt nur in Europa vor
- Verbascum samniticum Ten.: Die Heimat ist Italien, Kroatien, Albanien und Griechenland<ref name="Euro+Med" />.
- Verbascum schachdagense Gritsenko: Die Heimat ist das Kaukasusgebiet.
- Verbascum sinuatum L.: Die Heimat ist Südeuropa, Osteuropa, Nordafrika und Vorder- bis Mittelasien<ref name="GRIN" />
- Verbascum songaricum Schrenk ex Fisch. & C. A. Mey.: Die Heimat ist West- und Mittelasien bis China<ref name="GRIN" />
- Pracht-Königskerze (Verbascum speciosum Schrad.), kommt in Europa und im Kaukasus vor
- Verbascum spinosum L., kommt nur auf Kreta vor
- Verbascum suworowianum (C. Koch) Kuntze: Die Heimat ist Armenien und die Türkei<ref name="Euro+Med" />.
- Kleinblütige Königskerze, Kleinblüten-Königskerze (Verbascum thapsus L., inkl. Verbascum crassifolium Lam. & DC.), kommt in Europa und Asien vor und ist in Nord- und Südamerika, Australien und Neuseeland, sowie auf Hawaii eingebürgert
- Gewelltblättrige Königskerze<ref name="Zander2008" /> (Verbascum undulatum Lam.): Die Heimat ist Albanien, Griechenland und das frühere Jugoslawien<ref name="GRIN" />
- Verbascum varians Freyn & Sint.: Die Heimat ist Armenien und die Türkei<ref name="Euro+Med" />.
- Verbascum virgatum Stokes: Die Heimat sind die Kanaren, Madeira, Portugal, Spanien, Italien, Frankreich und Großbritannien, eingebürgert kommt sie aber auch auf den Azoren, in Nord- und Südamerika, Japan, Südafrika, in Australien, Neuseeland, Neukaledonien und auf Hawaii vor<ref name="GRIN" />.
Quellen
- Deyuan Hong, Hanbi Yang, Cun-li Jin, Manfred A. Fischer, Noel H. Holmgren & Robert R. Mill: Scrophulariaceae, S. 4 Verbascum - Online. In: Wu Zheng-yi, Peter H. Raven (Hrsg.): Flora of China. Volume 18: Scrophulariaceae through Gesneriaceae, Science Press/Missouri Botanical Garden Press, Beijing/St. Louis 1998, ISBN 0-915279-55-X.
- www.gbif.org/species
Einzelnachweise
<references> <ref name="ExkA2005"> Manfred A. Fischer, Wolfgang Adler, Karl Oswald: Exkursionsflora für Österreich, Liechtenstein und Südtirol. 2., verbesserte und erweiterte Auflage. Land Oberösterreich, Biologiezentrum der Oberösterreichischen Landesmuseen, Linz 2005, ISBN 3-85474-140-5.</ref> <ref name="tropicos"> Eintrag bei Tropicos.eingesehen am 12. Juni 2011</ref> <ref name="GRIN"> Verbascum im Germplasm Resources Information Network (GRIN), USDA, ARS, National Genetic Resources Program. National Germplasm Resources Laboratory, Beltsville, Maryland.eingesehen am 12. Juni 2011, abgerufen am 15. März 2014</ref> <ref name="Pflanzenbestimmung"> Eintrag bei Pflanzenbestimmung.</ref> <ref name="Zander2008"> Walter Erhardt, Erich Götz, Nils Bödeker, Siegmund Seybold: Der große Zander. Enzyklopädie der Pflanzennamen. Band 2. Arten und Sorten. Eugen Ulmer, Stuttgart (Hohenheim) 2008, ISBN 978-3-8001-5406-7. </ref> <ref name="FloraEuropaea1972">Ian Keith Ferguson: Verbascum L. In: Thomas Gaskell Tutin u.a.: Flora Europaea Band 3, S. 205-216. Cambridge University Press 1972. ISBN 0-521-08489-X </ref> <ref name="Euro+Med">Karol Marhold: Scrophulariaceae. [1]. In: Euro+Med Plantbase – the information resource for Euro-Mediterranean plant diversity. Berlin 2011.</ref> </references>
Weblinks
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