Kötschlitz
Kötschlitz Stadt Leuna
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dim=10000 | globe= | name=Kötschlitz | region=DE-ST | type=city
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Höhe: | 97 m | |||
Fläche: | 5,4 km² | |||
Einwohner: | 927 (31. Dez. 2008) | |||
Bevölkerungsdichte: | 172 Einwohner/km² | |||
Eingemeindung: | 31. Dezember 2009 | |||
Postleitzahl: | 06254 | |||
Vorwahl: | 034638 | |||
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Kötschlitz ist ein Ortsteil der Stadt Leuna im Saalekreis in Sachsen-Anhalt (Deutschland).
Inhaltsverzeichnis
Geografie
Kötschlitz einschließlich der ehemaligen Ortsteile Möritzsch und Zschöchergen liegt zwischen Merseburg und Leipzig nördlich des Elster-Saale-Kanals, südlich schließt sich Günthersdorf an.
Das Westende des Kanals befindet sich wenige hundert Meter westlich von Kötschlitz.
Geschichte
Im Jahr 1299 erfolgte die erste urkundliche Erwähnung des Ortes als Koziliz im Hersfelder Zehntregister. Der Ortsteil Zschöchergen war 1659 von Hexenverfolgung betroffen. Der Schneider Hans Schmied wurde in einem Hexenprozess beklagt, weil er eine Frau beschuldigte einen Drachen zu besitzen.<ref>Manfred Wilde, Die Zauberei- und Hexenprozesse in Kursachsen. Köln, Weimar, Wien 2003, S. 568.</ref>
Kötzschlitz, Möritzsch und Zschöchergen gehörten bis 1815 zum hochstiftlich-merseburgischen Amt Schkeuditz, das seit 1561 unter kursächsischer Hoheit stand und zwischen 1656/57 und 1738 zum Sekundogenitur-Fürstentum Sachsen-Merseburg gehörte.<ref>Karlheinz Blaschke, Uwe Ulrich Jäschke: Kursächsischer Ämteratlas, Leipzig 2009, ISBN 978-3-937386-14-0;S. 84 f.</ref> Durch die Beschlüsse des Wiener Kongresses wurden Kötzschlitz, Möritzsch und Zschöchergen mit dem Westteil des Amts Schkeuditz im Jahr 1815 an Preußen abgetreten. Bei der politischen Neuordnung Preußens wurden sie 1816 dem Kreis Merseburg<ref>Der Landkreis Merseburg im Gemeindeverzeichnis 1900</ref> im Regierungsbezirk Merseburg der Provinz Sachsen zugeteilt, zu dem sie bis 1952 gehörten.
Am 26. Oktober 1937 wurde im Rahmen von Germanisierungen von Ortsnamen die Schreibweise Kötzschlitz in Kötschlitz geändert.<ref> Statistik des Deutschen Reichs, Band 450: Amtliches Gemeindeverzeichnis für das Deutsche Reich, Teil I, Berlin 1939; Seite 261</ref> Am 1. Juli 1950 wurden Möritzsch und Zschöchergen nach Kötschlitz eingemeindet.<ref>Kötschlitz und seine Ortsteile auf gov.genealogy.net</ref> Bei der Kreisreform in der DDR wurde Kötschlitz im Jahr 1952 dem Kreis Merseburg im Bezirk Halle zugeteilt, der 1994 im Landkreis Merseburg-Querfurt und 2007 zum Saalekreis kam. Am 1. Oktober 1965 wurden die bis dahin selbstständigen Nachbargemeinden Horburg und Maßlau eingemeindet. Am 6. Mai 1990 wurden sie als Gemeinde Horburg-Maßlau wieder in die Selbstständigkeit entlassen.<ref>Gemeinden 1994 und ihre Veränderungen seit 01.01.1948 in den neuen Ländern, Verlag Metzler-Poeschel, Stuttgart, 1995, ISBN 3-8246-0321-7, Herausgeber: Statistisches Bundesamt</ref>
Von 2006 bis 2009 gehörte Kötschlitz zur Verwaltungsgemeinschaft Leuna-Kötzschau. Bis zum 30. Dezember 2009 war Kötschlitz eine selbständige Gemeinde mit den zugehörigen Ortsteilen Möritzsch und Zschöchergen. Am 31. Dezember 2009 wurde Kötschlitz in die Stadt Leuna eingemeindet.<ref>StBA: Änderungen bei den Gemeinden Deutschlands, siehe 2009, 2. Liste</ref> Letzter Bürgermeister der Gemeinde Kötschlitz war Andreas Stolle.
Wappen und Flagge
Blasonierung: „In Gold zwischen zwei blauen Flanken pfahlweise drei sinkende rot bewehrte blaue Falken.“
Die Gemeinde Kötschlitz umfasste drei Dörfer, die früher selbständig waren. Es handelt sich um Kötschlitz, Zschöchergen und Möritzsch. In der Heimatliteratur und Beschreibungen des 19. Jahrhunderts wird erwähnt, dass in der Region viele Falken heimisch waren, die auf den ausgedehnten Wiesen und Feldern ideale Jagd- und Lebensbedingungen hatten. Auch gab und gibt es zahlreiche Quellgebiete. Die genannten drei Dörfer werden im Gemeindewappen darum als drei Falken symbolisiert. Das Wasser stellen die blauen Flanken im Schild dar.
Das Wappen wurde 2000 vom Magdeburger Kommunalheraldiker Jörg Mantzsch gestaltet und ins Genehmigungsverfahren geführt.
Kötschlitz führt eine blau-gelb gestreifte Flagge mit dem mittig aufgelegten Wappen.
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Bauwerke
- Annenkapelle, 1516 im spätgotischen Stil erbaut mit einem Schreinaltar. Hans Christoph von Zweymen schaffte den Gottesdienst in dieser Kapelle ab und ließ dafür 1746 eine Betstube in der Kirche in Zweimen auf seine Kosten errichten.
- Elster-Saale-Kanal
Regelmäßige Veranstaltungen
Das Pfingstbier wird auf den Koppeln des Rittergutes gefeiert.
Wirtschaft und Infrastruktur
Das Einkaufszentrum Nova Eventis (vorher Saale-Park) mit etwa 76.000 m² Einkaufsfläche sowie Restaurants und einem Kino gehört zum benachbarten Ortsteil Günthersdorf.
Der Schule im Ort stellte 1977 ihren Betrieb ein, seitdem nutzen die Kinder die Schule in Zöschen.
Das Hotel der Kette Holiday Inn besitzt 89 Zimmer und 8 Konferenzräume.
Verkehrsanbindung
Die Bundesautobahn 9 und die Bundesstraße 181 kreuzen sich 1000 Meter südöstlich Kötschlitz.
Auf der B 181 verkehren die Buslinien Merseburg-Leipzig sowie Merseburg-Günthersdorf.
Die Bahnstrecke Merseburg–Leipzig, die 1931 fertiggestellt wurde, hatte einen Haltepunkt im Ort. 1998 wurde die Strecke jedoch stillgelegt.
Einzelnachweise
<references />
Weblinks
- Commons Commons: Kötschlitz – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
- Kötschlitz
Ortschaften: Friedensdorf | Günthersdorf | Horburg-Maßlau | Kötschlitz | Kötzschau | Kreypau | Leuna | Rodden | Spergau | Zöschen | Zweimen
Ortsteile: Daspig | Dölkau | Göhlitzsch | Göhren | Kröllwitz | Möritzsch | Ockendorf | Pissen | Rampitz | Rössen | Schladebach | Thalschütz | Witzschersdorf | Wölkau | Wüsteneutzsch | Zscherneddel | Zschöchergen