Air Canada
Air Canada | ||
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Logo der Air Canada | ||
Boeing 777-300ER der Air Canada | ||
IATA-Code: | AC | |
ICAO-Code: | ACA | |
Rufzeichen: | AIR CANADA | |
Gründung: | 1936 als Trans-Canada Airlines | |
Sitz: | Montréal, Kanada Kanada | |
Drehkreuz: | ||
Heimatflughafen: |
Montréal | |
IATA-Prefixcode: | 014 | |
Leitung: | Calin Rovinescu (Präsident & CEO) | |
Mitarbeiterzahl: | 24.500<ref name="Annual Report Air Canada"> Geschäftsjahresergebnisse der Air Canada 2013 PDF-Datei (englisch) abgerufen 1. Februar 2015</ref> | |
Umsatz: | C$ 12,4 Milliarden<ref name="Annual Report Air Canada" /> (2013) | |
Fluggastaufkommen: | 35,8 Millionen<ref name="Annual Report Air Canada" /> (2013) | |
Allianz: | Star Alliance | |
Vielfliegerprogramm: | Aeroplan | |
Flottenstärke: | 175 (+ 97 Bestellungen) | |
Ziele: | 186<ref>Factsheet Air Canada (Star Alliance) 2014 (englisch) abgerufen am 1. Februar 2015</ref> (National und International) | |
Website: | www.aircanada.com |
Air Canada mit Sitz in Montreal ist die größte kanadische Fluggesellschaft und ein Tochterunternehmen der ACE Aviation Holdings sowie Gründungsmitglied der Luftfahrtallianz Star Alliance.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Ursprünge
Am 10. April 1937 wurde die Trans-Canada Air Lines (kurz TCA) als eine Tochtergesellschaft der Canadian National Railway (kurz CNR) mit Sitz in Winnipeg gegründet. Erste Passagierflüge wurden ab dem 1. September desselben Jahres zwischen Vancouver und Seattle aufgenommen; als Flugzeugtyp verwendete man eine Lockheed 10A, mit der zwei Passagiere und Briefpost transportiert werden konnte, der Flug dauerte 50 Minuten.
1949 wurde der Firmensitz nach Montreal verlegt, später folgte auch die Wartungseinrichtungen dorthin. Dieser Umzug bedeutete für das westliche Kanada einen bedeutenden wirtschaftlichen Schicksalsschlag. 1953 führte Trans-Canada Airlines als erste Fluggesellschaft der Welt ein rechnergesteuertes Reservierungssystem ein.<ref name="AC Innovations">Air Canada: „Air Canada Innovations“</ref> 1964 wurde Trans-Canada Airlines auf Grund ihrer mittlerweile beachtlichen Größe die nationale Fluggesellschaft Kanadas und sollte auf einen Entwurf Jean Chrétiens hin in Air Canada umbenannt werden, was aber erst am 1. Januar 1965 umgesetzt werden konnte. Grund hierfür waren die zu dieser Zeit noch zu großen Widerstände gegen den neuen Namen. In den späten 70er Jahren wurde die Canadian National Railway umstrukturiert, und Air Canada wurde in der Folge ein unabhängiges Unternehmen.
1980er- und 1990er-Jahre
1983 tätigte Air Canada ihre erste Großbestellung bei Airbus, als man 34 Airbus A320 bestellte; seitdem war Air Canada lange Zeit Stammkunde bei Airbus, mehrere Exemplare der Airbus-A320-Familie wurden nachbestellt, und man baute eine Langstreckenflotte bestehend aus Airbus A330/A340 auf. 1987 führte Air Canada als erste Fluggesellschaft überhaupt ein allgemeines Rauchverbot ein.<ref name="AC Innovations" /> 1989 wurde Air Canada vollständig privatisiert. 1994 führte Air Canada eine radikal umgestaltete Lackierung der Flotte ein und schaffte das Drei- zugunsten eines Zweiklassensystems ab. Elektronische Tickets führte man 1995 ein.
1997 gründete Air Canada zusammen mit Lufthansa, Thai Airways, SAS Scandinavian Airlines und United Airlines mit der Star Alliance die erste und bis heute größte Luftfahrtallianz.
21. Jahrhundert
Im Januar 2001 übernahm Air Canada Kanadas zweitgrößte Fluggesellschaft Canadian Airlines. Dadurch stieg Air Canada zur weltweit zwölftgrößten kommerziellen Fluggesellschaft auf. Trotz dieser Erfolge litt man, wie fast alle Fluggesellschaften zu dieser Zeit, an den weltpolitischen Folgen des 11. Septembers, und auch auf Grund anderer Schwierigkeiten drohte 2003 die Zahlungsunfähigkeit. Man begab sich am 1. April 2003 unter Insolvenzschutz, den man 18 Monate später am 30. September 2004 verlassen konnte. In dieser Zeit wurde die Gesellschaft radikal umstrukturiert und auch eine Neuausrichtung der Flottenbeschaffung beschlossen. Neuer Eigentümer der Fluglinie wurde die neugegründete ACE Aviation Holdings.
Am 31. Oktober 2004 führte Air Canada den letzten Flug mit einer Boeing 747-400 durch; sie wurde durch kleinere Airbus A340 ersetzt.
Obwohl Airbus-Stammkunde, entschied man sich durch eine Großbestellung über 18 Boeing 777 und 14 Boeing 787 für die Langstreckenflotte zu einem Wechsel zu Boeing. Diese Bestellung wurde 2007 noch erhöht. Im Juli 2008 wurden die letzten bestellten A340-600 storniert.<ref name="Air Canada cancels outstanding A340-600 order">Air Canada: „Air Canada cancels outstanding A340-600 order“</ref>
Tochtergesellschaften
Air Canada Jazz/Express
Die Fluggesellschaften Air BC, Air Ontario, Air Nova und Canadian Regional Airlines fusionierten im Januar 2002 zu der Regionalgesellschaft und dem Tochterunternehmen der Air Canada: Air Canada Jazz (ICAO:ARN; IATA:QK; Callsign: Transcan). Air Canada Jazz bediente hauptsächlich ein großes Netz innerhalb Kanadas. Zu den über 85 Zielen der Gesellschaft zählten unter anderem: Toronto, Vancouver, Montréal, Calgary, Halifax, Yellowknife, Victoria, Prince Albert, Yarmouth, Regina, Kenora, Comox, Repulse Bay, Saskatoon, Timmins, Winnipeg und Whitehorse in Kanada sowie Seattle, Chicago und Fairbanks in den USA. Air Canada Jazz war somit eine der größten Regionalfluggesellschaften der Welt.
2006 verkaufte Air Canada ihre Anteile an Air Canada Jazz, diese befindet sich heute unter dem Namen Jazz Aviation im Besitz der Chorus Aviation Inc., führt aber unter dem Namen Air Canada Express nach wie vor Regionalflüge für Air Canada durch.<ref>flyjazz.ca – History (englisch) abgerufen am 27. August 2011</ref>
Air Canada Jetz
Air Canada Jetz wurde am 31. Oktober 2001 als hundertprozentiges Tochterunternehmen der Air Canada gegründet. Der ehemalige Präsident der Air Alliance, Robert Perrault, war von Anfang an Leiter dieses Unternehmens. Zurzeit wird die Airline von Alain Boudreau geleitet. Während der NHL-Saison 2006–2007 wurden die Mannschaften der Vancouver Canucks, der Calgary Flames, der Edmonton Oilers, der Ottawa Senators, der Canadiens de Montréal und der Toronto Maple Leafs mit Flugzeugen der Air Canada Jetz transportiert. Für die Saison 2008 wurde zusätzlich noch die Mannschaft der Boston Bruins befördert. Weiters transportiert Jetz auch noch die NBA-Mannschaft Toronto Raptors. In den Jahren 2005 und 2006 beförderte Jetz unter anderem die irische Rockband U2 während ihrer Vertigo-Tour, die Rolling Stones auf ihrer Nordamerika-Tour und viele weitere bekannte Gruppen und Geschäftsleute.
Air Canada rouge
Im Dezember 2012 gab Air Canada die Gründung einer neuen Charterfluggesellschaft mit dem Namen Air Canada rouge bekannt. Die Billigfluggesellschaft fliegt Urlaubsziele in Europa, Mexiko, der Karibik und den USA an. Die Flotte besteht aus 20 Airbus A319-100 und acht Boeing 767-300ER.<ref>Flotte der Air Canada Rouge auf CH Aviation 21. September 2014</ref>
Flugziele
Air Canada bedient in ihrem Streckennetz fünf Kontinente. In Asien werden Ziele in China, sowie Hongkong, Tokio, Seoul-Incheon und Tel Aviv angeflogen. In Europa werden Frankreich, Deutschland, Irland, Großbritannien, Italien, Dänemark, die Türkei und die Schweiz angeflogen. In Amerika ist Air Canada fast an jedem großen Flughafen vertreten und bietet das grösste ausländische Angebot an.<ref>Air Canada will US-Airlines Kunden wegschnappen, abgerufen am 24. November 2015</ref>
Air Canada verbindet Frankfurt mit Calgary, Montreal, Ottawa und Toronto, sowie Genf, Zürich und München mit Toronto. Eine tägliche Flugverbindung besteht außerdem zwischen Montreal und Brüssel sowie zwischen Toronto und Kopenhagen. Seit der Sommersaison 2010 werden auch Barcelona und Athen mit Montreal und Toronto verbunden. Ab 2010 werden zudem weitere tägliche Verbindungen zwischen Toronto und sieben anderen amerikanischen Städten in den Flugplan aufgenommen. Damit erhöht sich die Anzahl angeflogener US-amerikanischer Städte auf 55, mehr als bei jeder anderen Fluglinie außerhalb der USA. Innerhalb Kanadas erweitert Air Canada sein Flugnetz von Ottawa und Montreal nach Norden bis Iqaluit und bietet außerdem eine neue Verbindung von Ottawa nach Regina an.
Codesharing
Air Canada unterhält Codeshare-Abkommen mit folgenden Fluggesellschaften<ref>Air Canada Codeshare Flights abgerufen am 10. Januar 2015</ref> (Star Alliance-Mitglieder sind mit * gekennzeichnet):
Flotte
Aktuelle Flotte
Mit Stand August 2015 besteht die Flotte der Air Canada aus 174 Flugzeugen<ref>ch-aviation - Fleet (englisch), abgerufen am 2. August 2015</ref> mit einem Durchschnittsalter von 13,8 Jahren:<ref>airfleets.net – Fleet age Air Canada (englisch), abgerufen am 2. August 2015</ref>
Flugzeugtyp | aktiv | bestellt<ref>boeing.com – Orders and Deliveries (englisch), abgerufen am 2. August 2015</ref> | Anmerkungen | Sitzplätze<ref>aircanada.com - Our Fleet (englisch) abgerufen am 10. Januar 2015</ref> (Executive/Eco+/Eco) |
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Airbus A319-100 | 17 | C-FZUH in Retrolackierung; 1 betrieben für Air Canada rouge | 120 (14/-/106) | |
Airbus A320-200 | 42 | 5 betrieben für Air Canada Jetz | 146 (14/-/132) | |
Airbus A321-200 | 13 | 174 (20/-/154) | ||
Airbus A330-300 | 8 | C-GHLM in Star Alliance-Sonderlackierung | 265 (37/-/228) | |
Boeing 737 MAX 8 | 33 | + 18 Optionen (auch Boeing 737 MAX 9); Auslieferung voraussichtlich ab 2017 | - offen - | |
Boeing 737 MAX 9 | 28 | + 18 Optionen (auch Boeing 737 MAX 8); Auslieferung voraussichtlich ab 2017 | - offen - | |
Boeing 767-300ER | 17 | 191 (25/-/166) 211 (24/-/187) | ||
Boeing 777-200LR | 6 | 270 (42/-/228) | ||
Boeing 777-300ER | 17 | 349 (42/-/307) </br /> 458 (36/24/398) | ||
Boeing 787-8 | 9 | 7 | erste Auslieferung am 12. Mai 2014 | 251 (20/21/210) |
Boeing 787-9 | 29 | erste Auslieferung am 27. Juli 2015 | 298 (30/21/247) | |
Embraer 190 | 45 | 97 (9/-/88) | ||
Lockheed Modell 10 | 1 | wird für Rundflüge genutzt | 10 | |
Gesamt | 175 | 97 |
Weitere Flugzeuge werden durch Jazz Aviation, einer eigenständigen Nachfolgerin der ehemaligen Air-Canada-Tochtergesellschaft Air Canada Jazz, und der Sky Regional Airlines unter dem Namen Air Canada Express betrieben.
Einige Flugzeuge von Air Canada sind mit einem System zur Internetnutzung an Bord des Anbieters Gogo ausgestattet, wodurch auch während eines Fluges, zurzeit aber nur innerhalb der USA, das Surfen im Web gegen Gebühr möglich ist. Die Versorgung von Kanada mit diesem Dienst ist laut Angaben des Herstellers gerade im Aufbau.<ref>Gogoair.com Teilnehmende Fluggesellschaften, abgerufen am 4. Januar 2014</ref>
Historische Flotte
Zuvor betrieben Trans-Canada Air Lines und Air Canada u.a. folgende Flugzeugtypen:<ref>Ulrich Klee und Frank Bucher et al.: jp airline-fleets international. Zürich-Airport 1966 bis 2007</ref>
- Airbus A340-300, -500
- Avro Lancastrian
- Boeing 727-200
- Boeing 737-200
- Boeing 747-100, -200, -400
- Boeing 767-200
- Bristol 170
- Canadair CRJ 100
- Canadair North Star
- Douglas DC-3/C-47
- Douglas DC-8-40, -50, -60
- Douglas DC-9-10, -30
- Embraer 175
- Lockheed Lodestar
- Lockheed Super Constellation
- Lockheed TriStar
- Vickers Vanguard
- Vickers Viscount
Zwischenfälle
- 5. Juli 1970 – Air-Canada-Flug 621: Im Endanflug auf Toronto fuhr der Kopilot einer Douglas DC-8 die Störklappen versehentlich vollständig aus. Beim Versuch durchzustarten setzte das Flugzeug für einen kurzen Moment sehr hart auf der Landebahn auf, wobei ein Triebwerk abriss und eine Tankhülle beschädigt wurde. Nach dem Abheben zerstörten mehrere Explosionen die rechte Tragfläche. Beim Absturz kamen alle 109 Insassen ums Leben.
- 2. Juni 1983 – Air-Canada-Flug 797: Auf dem Flug von Dallas/Fort Worth, USA, nach Toronto, Kanada kam es an Bord einer Douglas DC-9-30 zu starker Rauchentwicklung. Infolge von Kabelbränden fielen auch einige Cockpitinstrumente aus. Trotzdem gelang den Piloten eine Notlandung auf dem Northern Kentucky Airport. In der folgenden Evakuierung des Flugzeuges starben durch den Brand 23 Passagiere, während sich alle anderen 18 Passagiere und 5 Besatzungsmitglieder retten konnten.
- 23. Juli 1983 – Air-Canada-Flug 143: Die mit 61 Passagieren und 8 Besatzungsmitgliedern besetzte Boeing 767-200 auf dem Weg von Montreal, Kanada über Ottawa nach Edmonton erlitt auf Reiseflughöhe einen totalen Triebwerksausfall, da aufgrund einer Verwechslung der Maßeinheiten nicht genügend Treibstoff mitgeführt wurde. Das Flugzeug konnte jedoch auf einer bereits stillgelegten und (auch an diesem Tag) für Autorennen genutzten Landebahn des Flughafens Gimli landen. Dabei brach das Bugfahrwerk zusammen, es kam jedoch zu keinem Personenschaden.
- 14. Januar 2011 – Air Canada Flug 878: Nach einer Kollisionswarnung im Cockpit auf dem Flug von Toronto nach Zürich reagierte der übermüdete Pilot unbedacht, da er die Venus mit einem entgegenkommenden Flugzeug verwechselte.<ref>Report der Kanadischen Flugsicherheitsbehörde, abgerufen am 12. Mai 2012</ref> Nur wenige Momente nach seinem Aufwachen nach einer Schlafpause leitete er einen 46 Sekunden langen rapiden Sinkflug ein. Dabei sank die Boeing 767-300ER innerhalb von Sekunden um 300 Fuß (ca. 100 Meter). 14 Passagiere und 2 Besatzungsmitglieder wurden verletzt. Air Canada wurde in der Folge auf 20 Millionen Kanadische Dollar verklagt.<ref>Thompson Rogers, abgerufen am 12. Mai 2012</ref>
- 6. November 2014 - Air Canada Flug 8481 von Calgary nach Grand Prairie: Als beim Start ein Reifen der Bombardier Dash 8Q-400 platzte, entschlossen sich die Piloten umzukehren. Wegen starker Winde wichen die Piloten von Calgary nach Edmonton aus. Als bei der Landung in Edmonton das rechte Hauptfahrwerk abbrach, drang ein Propeller auf Höhe der siebten Reihe in das Flugzeug ein. Von den 71 Passagieren und vier Besatzungsmitgliedern wurden vier Passagiere leicht verletzt.<ref>Propellerblatt schlitzt Rumpf auf, abgerufen am 9. November 2014</ref>
- 29. März 2015 - Air Canada Flug 624 von Toronto nach Halifax: Bei der Landung kam ein Airbus A320 von der Landebahn ab. 23 der 137 Insassen wurden verletzt. Zum Zeitpunkt der Unglücks herrschte schlechtes Wetter.
Siehe auch
Weblinks
- Webpräsenz der Air Canada (teilweise deutsch, sonst englisch oder französisch)
Einzelnachweise
<references />
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