Ammoniumacetat


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Strukturformel
Struktur von Ammoniumacetat
Allgemeines
Name Ammoniumacetat
Summenformel C2H7NO2
CAS-Nummer 631-61-8
Eigenschaften
Molare Masse 77,08 g·mol−1
Aggregatzustand

fest

Dichte

1,17 g·cm−3<ref name="GESTIS">Eintrag zu CAS-Nr. 631-61-8 in der GESTIS-Stoffdatenbank des IFA, abgerufen am 31.12.2007 (JavaScript erforderlich)</ref>

Schmelzpunkt

114 °C<ref name ="GESTIS"/>

Siedepunkt

Zersetzung ab 90 °C<ref name ="GESTIS"/>

Löslichkeit
  • sehr gut in Wasser (1480 g·l−1 bei 20 °C)<ref name ="GESTIS"/>
  • gut in Ethanol<ref>Eintrag zu Ammoniumacetat. In: Römpp Online. Georg Thieme Verlag, abgerufen am 29. September 2014.</ref>
Sicherheitshinweise
GHS-Gefahrstoffkennzeichnung <ref name="GESTIS" />
keine GHS-Piktogramme
H- und P-Sätze H: keine H-Sätze
P: keine P-Sätze <ref name="GESTIS" />
Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet. Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen.

Ammoniumacetat, CH3COONH4, ist das Ammoniumsalz der Essigsäure. Es bildet farblose, schwach nach Essigsäure riechende Kristalle, die sich sehr gut in Wasser und gut in Ethanol lösen. Im festen Zustand bildet es eine hygroskopische Masse, die in Lösung neutral reagiert.

Synthese

Ammoniumacetat lässt sich durch Umsetzung von Ammoniumcarbonat oder Ammoniak mit Eisessig gewinnen.

Verwendung

Verwendung findet das Ammoniumacetat in der Färberei, bei der Fleischkonservierung und in der biochemischen Laborarbeit. Im Labor wird es zur Herstellung von Pufferlösungen zur Stabilisierung des pH-Werts verwendet. Die Dissoziationskonstanten von Ammoniak und Essigsäure in Wasser sind nahezu identisch; Lösungen von Ammoniumacetat haben deshalb relativ unabhängig von der Konzentration einen pH-Wert von 7,0<ref name="ammoniumacetate als neutraler standard">R. J. Williams, C. M. Lyman: A Neutral Buffered Standard for Hydrogen Ion Work and Accurate Titrations Which Can be Prepared in One Minute. In: J. Am. Chem. Soc.; 1932; 54(5) 1911 - 1912; doi:10.1021/ja01344a025</ref>. In der Mikroskopie wird es in Mischung mit Gummi arabicum als Einschlussmittel zur Herstellung von Dauerpräparaten eingesetzt.

In der Gentechnik wird die DNA manchmal mit Hilfe von Ammoniumacetat ausgefällt. Im Gegensatz zu Natriumacetat werden so keine Oligonukleotide und keine freien dNTPs mitgefällt, so dass auf diese Art gefällte DNA für die Transfektion von Säugerzellen besser geeignet ist. Sie ist allerdings nicht geeignet, wenn später Kinasen verwendet werden sollen.

Reaktionen

Beim Erhitzen zerfällt Ammoniumacetat unter Wasserabspaltung zu Acetamid.

<math>\mathrm{CH_3COONH_4 \ \xrightarrow[]{\Delta T} \ CH_3{-}CO{-}NH_2 + H_2O}</math>

Einzelnachweise

<references />