Bad Godesberg
Wappen | Karte | |||||
---|---|---|---|---|---|---|
Wappen von Bad Godesberg | Lage von Bad Godesberg in Bonn | |||||
Basisdaten | ||||||
Stadt | Bonn | |||||
Geografische Lage | 7,155|primary | dim= | globe= | name=Bad Godesberg | region=DE-NW | type=city
}} |
Höhe | 47,2–181,6 m | |||||
Einwohner | 72.353 (31. Dez. 2013)<ref>Statistikstelle der Bundesstadt Bonn – Wohnberechtigte Bevölkerung in der Stadt Bonn am 31.12.2013</ref> | |||||
Fläche | 31,97 km² | |||||
Eingemeindungsdatum | 1. August 1969 | |||||
Bevölkerungsdichte | 2.232 Einwohner/km² | |||||
Vorwahl | 0228 | |||||
Postleitzahlen | 53173, 53175, 53177, 53179 | |||||
Politik | ||||||
Bezirksbürgermeisterin | Simone Stein-Lücke (CDU) |
Bad Godesberg ist ein Stadtbezirk der Bundesstadt Bonn. Bad Godesberg liegt an der südlichen Spitze der Kölner Bucht im Godesberger Rheintaltrichter und markiert somit den Übergang vom Mittelrhein zum Niederrhein.
Inhaltsverzeichnis
Gliederung
Innerhalb des Stadtbezirks Bad Godesberg liegen folgende 13 Ortsteile:
- Alt-Godesberg
- Friesdorf
- Godesberg-Nord
- Godesberg-Villenviertel
- Heiderhof
- Hochkreuz
- Lannesdorf
- Mehlem
- Muffendorf
- Pennenfeld
- Plittersdorf
- Rüngsdorf
- Schweinheim
Des Weiteren existieren 16 statistische Bezirke, die sich teilweise in der Größe und Ausdehnung nur wenig von den Ortsteilen unterscheiden. Auf dem Gebiet des Stadtbezirks existieren folgende Gemarkungen in den Grenzen ehemaliger Gemeinden: Friesdorf, Godesberg, Lannesdorf, Mehlem, Muffendorf, Plittersdorf und Rüngsdorf.<ref>Landesvermessungsamt Nordrhein-Westfalen: Verzeichnis der Gemarkungen (Stand 2005; PDF; 243 kB)</ref>
Geschichte
Bis 1697
Godesberg wurde 722 als ubische Kultstätte Woudensberg (Wotansberg) urkundlich erwähnt. Bedeutung erlangt Godesberg 1210, als der Kölner Kurfürst und Erzbischof Dietrich I. von Hengebach am 15. Oktober den Grundstein für die Godesburg legt.<ref>Geschichte von Bad Godesberg</ref> Am 17. Dezember 1583 wird die Godesburg durch Truppen des Kurfürsten Ernst von Bayern gesprengt, nachdem sich dessen abgesetzter Vorgänger Gebhard I. von Waldburg Truchsess von Waldburg-Zeil dort verschanzt hatte.
1697–1945
Von 1697 bis 1699 wird unter Kurfürst Joseph Clemens von Bayern der Innenraum der Michaelskapelle auf dem Godesberg mit einer prächtigen Barockdekoration ausgestattet und erhält damit ihr heutiges Erscheinungsbild. Ab 1699 wird die Kapelle zur Hauskirche des wenige Jahre zuvor gegründeten Ordens vom Heiligen Michael. 1790 bis 1792 ließ Kurfürst Max Franz die Heilquelle (Draitschbrunnen) neu fassen, den Kurpark anlegen und die Redoute und die anliegenden Logierhäuser errichten. Godesberg wurde zum Badeort.
Landesherrlich gehörte Godesberg bis Ende des 18. Jahrhunderts zum Kurfürstentum Köln und unterstand der Verwaltung des Amtes Godesberg-Mehlem im Oberamt Bonn. 1816 wurde Godesberg Sitz der gleichnamigen Bürgermeisterei im Kreis Bonn, der zum Regierungsbezirk Köln in der späteren Rheinprovinz gehörte.
Mit dem Bau der Eisenbahnstrecke wurde die Stadt endgültig zum Sommer- und Alterssitz wohlhabender Bürger, was zu einem deutlichen Wachstum führte. 1899 wurden Plittersdorf und Rüngsdorf eingemeindet, 1904 folgte Friesdorf und 1915 Muffendorf. 1925 erhielt Godesberg den Titel Bad zugesprochen, der ab dem 1. Oktober 1926 urkundlich geführt wurde. Mit der Eingemeindung von Lannesdorf und Mehlem erhielt Bad Godesberg 1935 Stadtrechte.
In der Zeit des Nationalsozialismus kam Bad Godesberg in den Ruf, ein besonders beliebter Ort des „Führers“ zu sein. Adolf Hitler hielt sich zwischen 1926 und 1945 70 mal<ref>Stadtmuseum Bonn: „Adolf Hitler“</ref> am Rhein auf. Sein spektakulärster Auftritt fand hier vom 22. bis 24. September 1938 statt, als er in Bad Godesberg mit dem britischen Premier Arthur Neville Chamberlain zusammentraf, um mit ihm über die Sudetenkrise zu verhandeln. Bei diesem Besuch wie auch schon anlässlich früherer Besuche säumten zahlreiche Bad Godesberger Bürger die Straßen, um Hitler auf seiner Fahrt von der Godesberger Innenstadt zum Rheinhotel Dreesen zuzujubeln.
1945 bis heute
Den Zweiten Weltkrieg überstand Bad Godesberg weitgehend unzerstört: Vom Luftkrieg weitestgehend verschont, war die Stadt mit Verwundeten und Alten stark belegt. Deshalb entschloss sich Generalleutnant Richard Schimpf (1897–1972) in Absprache mit einigen Godesberger Bürgern, die rund 7000 Mann seiner Division in der Nacht zum 8. März 1945 über den Rhein nach Osten übersetzen zu lassen und die Stadt nicht zu verteidigen, sondern kampflos zu übergeben.<ref>[1]</ref><ref>Klaus-Dietmar Henke: Die amerikanische Besetzung Deutschlands. 2. Auflage. Oldenbourg, München 1996, ISBN 3-486-56175-8, S. 358ff.</ref> Vize-Bürgermeister Heinrich Ditz übergab die Stadt telefonisch an die Amerikaner, nachdem sich der NS-Bürgermeister Heinrich Alef auf die rechte Rheinseite abgesetzt hatte. Damit war Bad Godesberg die erste größere Stadt, die den Alliierten kampflos und unzerstört in die Hände fiel. Eine Gedenktafel am Godesberger Rathaus erinnert an die drei entscheidenden Menschen, die Bad Godesberg unter Lebensgefahr retteten: Generalleutnant Schimpf, Stadtrat Ditz und den Schweizer Generalkonsul François-Rodolphe de Weiss.
Nachdem Bonn 1949 zur provisorischen Bundeshauptstadt geworden war, wurde das im Krieg weitgehend unzerstörte Bad Godesberg zum Sitz vieler Botschaften. Godesberg erhielt den Spitznamen Diplomatenstadt, die B 9 nach Bonn wurde zur Diplomatenrennbahn. Die Weinstube Maternus nahe dem Bahnhof, in der Konrad Adenauer regelmäßig zu Mittag aß, erhielt bald den Spitznamen „Wohnzimmer der Republik“, da dort zahlreiche diplomatische Verhandlungen geführt wurden.
1959 wählte die SPD die vier Jahre zuvor durch den damaligen Bundespräsidenten Theodor Heuss eröffnete Godesberger Stadthalle als Tagungsort, um mit dem Godesberger Programm den Wandel zur Volkspartei zu vollziehen. Der Bau gilt als prägnantes Beispiel des Baustils der 1950er Jahre; er wurde im Juli 2012 unter Denkmalschutz gestellt.<ref>Lisa Inhoffen: Stadthalle ist jetzt ein Denkmal. In: General-Anzeiger. Bonn vom 28. Juli 2012.</ref>
Bis 1981 war Bad Godesberg auch Zweigsitz des Bundeskriminalamtes.
Bis zum 1. August 1969 war Bad Godesberg eine selbstständige Stadt.<ref>Martin Bünermann: Die Gemeinden des ersten Neugliederungsprogramms in Nordrhein-Westfalen. Deutscher Gemeindeverlag, Köln 1970, S. 82.</ref> Eine Klage gegen die Eingemeindung nach Bonn blieb erfolglos. Die Stadt wurde vor dem Verwaltungsgericht Münster von ihrem Stadtdirektor Fritz Brüse (CDU) und dem 1. Beigeordneten Walter Viktor (SPD) vertreten. Der frühere Ministerpräsident von NRW, Franz Meyers, wickelte den Zusammenschluss der Stadt Bonn mit Bad Godesberg, Duisdorf und Beuel zur neuen Stadt Bonn ab.
Mit der Eingemeindung verbundene Zusagen wurden teilweise sehr spät eingelöst. So wird Bad Godesberg erst seit 1989 mit Trinkwasser aus der Wahnbachtalsperre versorgt,<ref>http://www.wahnbach.de/Eckdaten-und-Ereignisse.164.0.html</ref> zuvor hatte man weiterhin qualitativ schlechteres Rheinuferfiltrat erhalten. Auch die damalige direkte Anbindung der südlichsten Stadtteile bis einschließlich Mehlem durch die ursprüngliche Straßenbahn Bonn–Godesberg–Mehlem (BGM) wurde mit dem Bau der neuen Stadtbahn nicht wieder erreicht, da diese an der Stadthalle Bad Godesberg endet.
Heute ist Bad Godesberg ein Stadtbezirk von Bonn; er hat sich in vielerlei Weise seine Unabhängigkeit bewahrt. So fühlen sich die meisten Einwohner nach wie vor als Godesberger, die für bestimmte Einkäufe „nach Bonn“ fahren. Auch hat die Bezirksvertretung sämtliche Rechte zugestanden bekommen, die die Gemeindeordnung NRW zulässt.
Am 16. April 2008 beschloss die Bad Godesberger Bezirksvertretung, die Redoute zu verkaufen und die Häuserzeile in der Kurfürstenallee „europaweit als hochwertiges Wellness-Hotel“ auszuschreiben. Zum Erhalt der historischen Gebäude in städtischem Besitz begann im April 2008 ein Bürgerbegehren mit dem Titel „Rettet das Rathaus und die Redoute“. Die Initiative für das Bürgerbegehren legte im Januar 2009 11.000 Unterschriften vor. In der Zeit nach der deutschen Einheit und dem Wegzug der Regierung nach Berlin entwickelte sich Bad Godesberg zu einem Stadtteil, der an einigen Stellen die Charakteristika eines sozialen Brennpunktes aufweist. Die Zahl schwerer Gewaltdelikte nahm im Jahre 2011 gegenüber den Vorjahren erheblich zu.<ref>Bürger haben Angst: Bad Godesberg, was ist aus dir geworden? In: Express. Bonn, 24. Januar 2013.</ref><ref>Vom schicken Diplomatenviertel zur „No-Go-Area“. In: Die Welt. 27. Oktober 2009.</ref> 2012 kam es angesichts einer Gegendemonstration von Salafisten gegenüber einer Kundgebung von PRO-NRW-Anhängern zu schweren Angriffen auf Polizisten durch Salafisten.<ref>Artikel im Solinger Tageblatt</ref>
Wappen
Das Wappen von Bad Godesberg ist spatenförmig, zeigt auf rotem Grund eine dreiteilige Darstellung der Godesburg, in der Mitte durch den Turm überhöht und mit dem kurkölnischen Kreuz bezeichnet. Die Burg soll die drei Ortsteile Godesberg, Rüngsdorf und Plittersdorf symbolisieren, die durch königlich-preußische Verfügung 1899 zur Gemeinde Godesberg zusammengeschlossen wurden.
1896 bemühte sich der damalige Bürgermeister Anton Dengler erstmals, ein eigenes Wappen für Godesberg einzuführen. Am 14. September 1900 wurde der Bürgermeister durch den Regierungspräsidenten von Köln darüber informiert, dass der König „durch allerhöchsten Erlaß“ die Führung des Wappens genehmigt habe. Ein Jahr später wurde das Wappen durch das Königlich-preußische Heroldsamt genehmigt, erst danach durfte es öffentlich genutzt werden.
Am 8. Juni 1925 beschloss der Godesberger Gemeindehauptausschuss schließlich, die Farben Rot und Gold als Godesberger Farben einzuführen.
Die Godesberger Flagge war nach der Eingemeindung zu Bonn 1969 fast völlig aus dem Stadtbild verschwunden. Seit den 1980er Jahren ist sie in der Öffentlichkeit wieder präsenter – unterstützt durch den damaligen Bezirksvorsteher Norbert Hauser. So weht sie seit einigen Jahren wieder auf der Godesburg, dem Wahrzeichen des Stadtbezirks.
Politik
Die 19 Sitze der Bezirksvertretung teilen sich wie folgt auf:
Partei | Sitze 2004 |
Sitze 2009 |
Sitze 2014 |
---|---|---|---|
CDU | 8 | 8 | 6 |
SPD | 5 | 4 | 4 |
Grüne | 3 | 3 | 3 |
FDP | 2 | 2 | 2 |
Bürger Bund Bonn | 1 | 1 | 2 |
Linke | – | 1 | 1 |
Die Godesberger | – | – | 1 |
CDU und BBB haben für die Wahlperiode 2014 bis 2020 eine Kooperationsvereinbarung geschlossen.
Verkehr
Die Bundesstraße 9 durchquert Bad Godesberg in Nord-Süd-Richtung. Seit 1999 wird die Godesberger Innenstadt in einem Straßentunnel unterfahren. Seit Eröffnung des Tunnels ist der Verkehr im oberirdischen Bereich teilweise stark zurückgegangen, weshalb dort Neuordnungen vorgenommen wurden.
Der Bahnhof Bonn-Bad Godesberg war bis in die 1980er Jahre D-Zug-Haltepunkt. Heute halten hier folgende RE- und RB-Linien, die Bad Godesberg bis zu viermal pro Stunde mit dem Bonner Hauptbahnhof verbinden:
Linie | Linienname | Zuglauf | Takt | Betreiber |
---|---|---|---|---|
RE5 | Rhein-Express | Emmerich – Duisburg – Düsseldorf – Köln – Bonn – Remagen – Andernach – Koblenz | 60 min | DB Regio NRW |
MRB26 | MittelrheinBahn | Köln Messe/Deutz – Köln – Bonn – Remagen – Andernach – Koblenz (– Mainz) | 60 min | trans regio |
RB30 | Rhein-Ahr-Bahn | Bonn – Remagen – Bad Neuenahr – Ahrbrück | 60 min | DB Regio Südwest |
RB48 | Rhein-Wupper-Bahn | Wuppertal – Köln – Bonn – Bonn-Mehlem | 60 min | DB Regio NRW |
Mit der Stadtbahn (Linien 16 und 63) besteht bis zu neunmal stündlich eine Verbindung in die Bonner Innenstadt (siehe auch Stadtbahnstrecke Bonn–Bad Godesberg), dreimal stündlich weiter bis Köln. Ein Großteil der Strecke verläuft seit 1994 unabhängig vom übrigen Verkehr in einem Tunnel, die oberirdische Strecke wurde zurückgebaut. Bad Godesberg verfügt über ein Busnetz, das von den SWB Bus und Bahn und der RVK betrieben wird. Mit dem Bus sind neben innerörtlichen Zielen auch Remagen, Meckenheim, Oedingen, Bonn und Beuel zu erreichen.
In den Zügen, Bahnen und Bussen gilt der Tarif des Verkehrsverbundes Rhein-Sieg (VRS).
Früher fuhr die Straßenbahn (Linie GM) von Bonn Hauptbahnhof kommend oberirdisch bis zur Haltestelle Rheinallee und weiter über die Rüngsdorfer Straße, Römerplatz (Rüngsdorf), die Konstantinstraße, sowie der Mainzer Straße (Mehlem) bis zur Kreuzung Mainzer Straße/Drehholzstraße (Mehlem-Ort). Der Streckenabschnitt von der Haltestelle Mehlem-Bahnhof bis Mehlem-Ort war einspurig. Nach einem schweren Unfall im Sommer 1973 am Mehlemer Bahnhof (durch eine falsch gestellte Weiche kollidierten zwei Straßenbahnwagen frontal) wurde der Straßenbahnverkehr zwischen Rheinallee und Mehlem-Ort im Laufe des Jahres 1975 eingestellt und durch Gelenkbusse ersetzt.
Die Stadt ist an mehrere Radwanderwege angeschlossen. Die 524 km lange Wasserburgen-Route verbindet mehr als 130 Burgen am Rand der Eifel und in der Kölner Bucht. Die 1.045 Kilometer lange D-Route 4 (Mittelland-Route) führt von Aachen über Bonn, Siegen, Erfurt, Jena und Chemnitz nach Zittau. Die 733 km lange D-Route 7 (Pilgerroute) führt von Aachen über Köln, Düsseldorf, Duisburg, Münster, Osnabrück, Bremen und Hamburg nach Flensburg. Der Rhein-Radweg verläuft am Godesberger Rheinufer. Ein Teil davon ist die 1.019 Kilometer lange D-Route 8, vom Bodensee entlang des Rheins bis zur niederländischen Grenze.
Öffentliche Einrichtungen
Kultur
- Kammerspiele Bad Godesberg, das größte Schauspielhaus der städtischen Bühnen Bonns
- Kleines Theater im Park (Intendanz: Walter Ullrich), Spielstätte für Boulevardstücke und Musicals in kleiner Besetzung
- Haus an der Redoute, ehemaliges kurfürstliches Theater und heute städtische Einrichtung für Wechselausstellungen
- Piccolo Puppenspiele, in Bad Godesberg ansässiges Figurentheater mit Reisespielbetrieb
- Kleine Beethovenhalle als Sitz der Heimatbühne Muffendorf
Schullandschaft
Die verschiedenen Formen weiterführender Schulen sind in Bad Godesberg sehr ungleichmäßig verteilt. Der Stadtbezirk hat mit dem rund 300 Schüler umfassenden Schulzentrum Pennenfeld eine Hauptschule, die Johannes-Rau-Schule. Realschulen gibt es in Bad Godesberg zwei, die Carl-Schurz-Realschule mit etwa 350 Schülern und die Gertrud-Bäumer-Schule mit ca. 450 Schülerinnen. Grundschulen gibt es 15. Größte Schule ist die Elisabeth-Selbert-Gesamtschule. Den größten Anteil an der Bildungsinfrastruktur des Stadtbezirks haben die Gymnasien, von denen es sechs gibt: das Aloisiuskolleg (AKO), das Amos-Comenius-Gymnasium Bonn (ACG), das Clara-Fey-Gymnasium (CFG), das Konrad-Adenauer-Gymnasium (KAG), das Nicolaus-Cusanus-Gymnasium (NCG) und das Pädagogium Godesberg – Otto-Kühne-Schule. Daneben gibt es in Bad Godesberg auch einige Privatschulen, wie zum Beispiel das 1972 gegründete Bonner Lehrinstitut, an denen man neben der Mittleren Reife auch das Abitur erlangen kann. Zudem gibt es das Friedrich-List-Berufskolleg. Förderschulen sind die Johannes-Gutenberg-Schule und die Siebengebirgsschule.
Sonstige
Da Bonn jahrelang Hauptstadt der Bundesrepublik Deutschland war und auch heute stark international ausgerichtet ist, gibt es in der früheren „Diplomatenstadt“ mehrere internationale Schulen. Die „Bonn International School“ in Plittersdorf ist unter anderem aus der ehemaligen amerikanischen Schule hervorgegangen. Sie ist eine von nur 53 Schulen weltweit, die die offizielle Anerkennung aller drei Ausbildungsprogramme gemäß der „International Baccalaureate Organisation“ (IBO) in Genf besitzen.
Daneben gibt es in Bad Godesberg eine iranische, eine arabische und eine japanische Schule. Auch die spanische Weiterbildungsakademie kann zu dieser Kategorie gezählt werden. Die privat geführte „École DeGaulle-Adenauer“ besteht seit 1950 und bietet einen bilingual deutsch-französischen Kindergarten und eine ebenso bilinguale Grundschule an. Weiterhin befindet sich im Godesberger Stadtteil Lannesdorf die König-Fahd-Akademie. Sie wird durch Saudi-Arabien finanziert und richtet sich vor allem an muslimische Kinder und Jugendliche, deren Familien sich nur zeitweise in Deutschland aufhalten.
Die Zentrale des Nationalen Cyber-Abwehrzentrums befindet sich im Stadtbezirk Bad Godesberg.<ref name="FRFurcht">Steffen Hebestreit: Wahrlich nicht furchteinflößend. In: Frankfurter Rundschau. 16. Juni 2011, abgerufen am 16. Juni 2011. </ref> Auf der Viktorshöhe im Ortsteil Schweinheim ist seit 1999 ein Generalkonsulat der Russischen Föderation in den Gebäuden der vormaligen Botschaft ansässig. In der ehemaligen Botschaft der Volksrepublik China, weiterhin im Eigentum des Landes, soll zukünftig ein Gästehaus für chinesische Diplomaten eingerichtet werden.
Städtepartnerschaften
Bad Godesberg unterhält folgende Städtepartnerschaften:
- Saint-Cloud (Frankreich) (seit 1957)
- Frascati (Italien) (1960)
- Windsor and Maidenhead (Vereinigtes Königreich) (seit 1960)
- Berlin-Steglitz-Zehlendorf (seit 1962 Städtefreundschaft)
- Kortrijk (Belgien) (seit 1964)
- Yalova (Türkei) (seit 1969 Städtefreundschaft)
Bad Godesberg in der Literatur
Eine ganze Reihe von literarischen Werken spielt in Bad Godesberg. Die Protagonisten in Juli Zehs Roman „Spieltrieb“ sind Päda-Schüler, Orte der Handlung sind die Schule und das Godesberger Villenviertel. Heinrich Bölls Roman „Frauen vor Flußlandschaft“ handelt im Villengebiet am Rhein zwischen Bonn und Bad Godesberg.
Am 30. Oktober 2009 hatte das Dokumentationsstück „Zwei Welten“ von Ingrid Müller-Münch in den Kammerspielen Premiere. Es soll, so die Autorin, Bad Godesberg im Wandel zeigen, eine Stadt, in der die Welt der „feinen“ Leute auf die Welt der „Migranten“ stößt.<ref>Hans Weingartz: Kampf der Kulturen in Bad Godesberg. rheinraum-online.de</ref> Neun Schauspieler tragen bei dem Stück Auszüge von Protokollen von zumeist jugendlichen Bad Godesbergern vor, die Müller-Münch in den vergangenen Jahren aufgezeichnet hat. In der Vorberichterstattung über das Stück sprach die Frankfurter Rundschau von einem „Bad-Godesberg-Phänomen“.<ref>Randale, Prügel und Attacken: Das Bad-Godesberg-Phänomen. In: Frankfurter Rundschau. 26. Oktober 2009.</ref> Die beiden „Welten“, die es auch in anderen Städten gebe, lägen, so Ingrid Müller Münch, in Bad Godesberg so eng beieinander wie sonst nirgends.
Veranstaltungen
- Rhein in Flammen am ersten Samstag im Mai: Großfeuerwerke und Schiffsrundfahrt von Linz am Rhein entlang Erpel, Unkel, Remagen, Rheinbreitbach, Rheininsel Nonnenwerth bei Rolandswerth/Bad Honnef, Bad Godesberg, Königswinter zur Bonner Rheinaue bei Bonn
- FeenCon
- GODEMA Verbraucherausstellung
- Godesberger Ritterfestspiele
- Stadtfest Bad Godesberg (Innenstadt)
- European Go Congress 2012
Rheinisches Brauchtum
Verschiedene Karnevalsvereine haben sich der Pflege des rheinischen Brauchtums verschrieben, insbesondere das Godesberger Stadtsoldatenkorps, die Fidelen Burggrafen und die AKP. Koordinationsgremium aller Karnevalsvereine ist der Festausschuss Godesberger Karneval (FAGK). In der Karnevalssession veranstalten die Vereine u.a. verschiedene Sitzungen und an Karnevalssonntag einen aufwendigen Karnevalsumzug. Alle Vereine engagieren sich in der Jugendarbeit.
Persönlichkeiten
Söhne und Töchter der Stadt
- Peter Schwingen (1813–1863), Genre- und Porträtmaler der Düsseldorfer Malerschule
- Aennchen Schumacher (1860–1935), „Lindenwirtin“
- Paul Kemp (1896–1953), Schauspieler und Charakterkomiker
- Klaus Barbie (1913–1991), nationalsozialistischer Kriegsverbrecher, bekannt als „Schlächter von Lyon“
- Juan José Linz (* 1926), Politikwissenschaftler
- Heinz Butin (* 1928), Phytopathologe und Forstwissenschaftler
- Georg von Hatzfeld (1929-2000), Verleger, Finanzmakler und „Retter von Helgoland“
- Roswitha Esser (* 1941), Kanutin
- Franz Jarnach (* 1944), Musiker und Schauspieler
- Jochen Dieckmann (* 1947), Politiker (SPD)
- Susanna Partsch (* 1952), Kunsthistorikerin und Autorin
- Gabriela Sperl (* 1952), Film- und Fernsehproduzentin, Dramaturgin und Drehbuchautorin
- Wolfgang Ueberhorst (* 1952), Bildhauer
- Peter Stützer (* 1954), Sportjournalist und Fernsehmoderator
- Jutta Blatzheim-Roegler (* 1957), Politikerin (Bündnis 90/Die Grünen)
- Harald Weinberg (* 1957), Politiker (Die Linke), MdB
- Norman Rentrop (* 1957), Verleger und Gründer von Bibel.TV
- Barbara Schleicher-Rothmund (* 1959), Politikerin (SPD)
- Carol Pilars de Pilar (* 1961), Bildende Künstlerin
- Jörg F. Debatin (* 1961), Mediziner und HSV-Aufsichtsratsmitglied
- Benedikt Hauser (* 1964), Politiker (CDU), MdL
- Ursula Molka (* 1964), Direktorin beim Landtag Rheinland-Pfalz
- Johannes B. Kerner (* 1964), Fernsehmoderator
- Anthony Baffoe (* 1965), Fußballspieler und Sportmoderator
- Uta Glaubitz (* 1966), Berufsberaterin und Autorin
- Sonja Zietlow (* 1968), Fernsehmoderatorin
- Liz Baffoe (* 1969), Schauspielerin
- Gerd J. Pohl (* 1970), Puppenspieler, Schauspieler und Theaterleiter
- Juli Zeh (* 1974), Schriftstellerin und Juristin
- Bushido (* 1978), Rapper
- Marc Zwiebler (* 1984), Badmintonspieler
Persönlichkeiten mit Bezug zur Stadt
- Ludwig Maximilian von Rigal-Grunland (1809–1885), Unternehmer, Stifter der Rigal’schen Kapelle
- Paul von Franken (1818–1884), Landschafts- und Genremaler, wohnte in Godesberg
- Josef Zander (1878–1951), Bürgermeister von Bad Godesberg
- Willy Maß (1880–1947), Architekt
- Hans Karl Rosenberg (1891–1942) war ein deutscher Professor an der Pädagogischen Akademie in Bonn
- Adolf von Hatzfeld (1892–1957), Schriftsteller
- Joseph Roth (1896–1945), Lehrer und Politiker, seit 2000 Märtyrer der Kirche
- Heinrich Hopmann (1897–1968), Bürgermeister von Bad Godesberg
- Robert Carl (1902–1987), Komponist, Dirigent und Musikverleger
- Ulrich de Maizière (1912–2006), von 1966 bis 1972 Generalinspekteur der Bundeswehr
- Ria Maternus (1914–2001), Gastwirtin und Inhaberin des Prominentenlokals Weinhaus Maternus
- Oskar von Siegfried (1920–2011), Generalkonsul a.D.
- Alois Rummel (1922–2013), Publizist und Journalist
- Ursula Lehr (* 1930), Gerontologin und Politikerin (CDU), Bundesministerin für Jugend, Familie, Frauen und Gesundheit a. D.
- Wolfgang Clement (* 1940), Politiker (SPD)
- Heide Keller (* 1941), Schauspielerin
- Konrad Beikircher (* 1945), Kabarettist, Musiker und Autor
- Peer Steinbrück (* 1947), Politiker (SPD), Bundesminister der Finanzen a. D.
- Gisbert Haefs (* 1950), Schriftsteller und Übersetzer
- Manfred Nelting (* 1950), Arzt und Schriftsteller
- Andrea Schacht (* 1956), Schriftstellerin
- Frank H. Asbeck (* 1959), Manager und Vorstandsvorsitzender der Solarworld AG
- Oliver Welke (* 1966), Moderator und Journalist
- Aziz Acharki (* 1972), Bundestrainer der Deutschen Taekwondo Union, mehrfacher Taekwondo-Weltmeister
Siehe auch
Literatur
- Alfred Wiedemann: Geschichte Godesbergs und seiner Umgebung. 2., vermehrte Auflage. Frankfurt am Main 1930; NA: Weidlich, Frankfurt am Main 1979, ISBN 3-8128-0025-X.
- Godesberger Heimatblätter. (jährlich seit 1963), ISSN 0436-1024.
- Albert Schulte: Romantisches Godesberg. Festschrift zum 100-jährigen Bestehen des Vereins für Heimatpflege und Heimatgeschichte e.V., Bad Godesberg. 1869 - 1969. Verein für Heimatpflege und Heimatgeschichte, Bad Godesberg 1969, DNB 458901385.
- Herbert Strack: Bonn-Bad Godesberg. Vom kurfürstlichen Bad zur Diplomatenstadt. 2. Auflage. Neusser Druck und Verlag, Neuss 1990, ISBN 3-88094-635-3.
- Michael Wenzel: Generation Godesberg. Books on Demand, Norderstedt 2004, ISBN 3-8334-1960-1.
- Bonner Geschichtswerkstatt e.V. (Hrsg.), Sabine Harling u. a. (Red.): Wie herrlich duftet es hier nach Eau de Cologne! Bad Godesberg – ein historisches Lesebuch. Bonner Geschichtswerkstatt, Bonn 2008, ISBN 978-3-9806609-3-8, DNB 991853288.
- Ingrid Müller-Münch: Zwei Welten – Protokolle aus einer Stadt im Wandel. Emons, Köln 2009, ISBN 978-3-89705-704-3.
- Michael Wenzel: Kleine Geschichte(n) Bad Godesberger Botschaften – Ein diplomatischer Reiseführer. SP-Medienservice, Bonn 2010, ISBN 978-3-931715-09-0.
- Wilhelm Rometsch: Die Geschichte von Bad Godesberg. Verlag Ralf Liebe, Weilerswist 2010, ISBN 978-3-941037-59-5.
Weblinks
Weiterführende Informationen in den Schwesterprojekten von Wikipedia: | |||
20x20px | Commons | – | Multimedia-Inhalte |
20x20px | Wikivoyage | – | Reiseführer |
- Webseite des Stadtbezirks Bad Godesberg
- 800 Jahre Godesburg und historischer Stadtrundgang
- Stadtrundgang Bad Godesberg
- Verein für Heimatpflege und Heimatgeschichte Bad Godesberg e. V.
Einzelnachweise
<references />
Stadtbezirke: Bonn | Bad Godesberg | Beuel | Hardtberg
Ortsteile: Alt-Godesberg | Auerberg | Beuel-Mitte | Beuel-Ost | Bonn-Castell | Bonn-Zentrum | Brüser Berg | Buschdorf | Dottendorf | Dransdorf | Duisdorf | Endenich | Friesdorf | Geislar | Godesberg-Nord | Godesberg-Villenviertel | Graurheindorf | Gronau | Hardthöhe | Heiderhof | Hochkreuz | Hoholz | Holtorf | Holzlar | Ippendorf | Kessenich | Küdinghoven | Lannesdorf | Lengsdorf | Lessenich/Meßdorf | Limperich | Mehlem | Muffendorf | Nordstadt | Oberkassel | Pennenfeld | Plittersdorf | Poppelsdorf | Pützchen/Bechlinghoven | Ramersdorf | Röttgen | Rüngsdorf | Schwarzrheindorf/Vilich-Rheindorf | Schweinheim | Südstadt | Tannenbusch | Ückesdorf | Venusberg | Vilich | Vilich-Müldorf | Weststadt