Charles, Prince of Wales


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Charles, Prince of Wales, 2012
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Standarte
des Fürsten von Wales

HRH Charles Philip Arthur George, Prince of Wales (Fürst von Wales) und Duke of Cornwall (Herzog von Cornwall), meist kurz Prince (im deutschsprachigen Raum Prinz) Charles genannt (* 14. November 1948 im Buckingham Palace, London), ist der Thronfolger des Vereinigten Königreiches. Er ist der älteste Sohn von Königin Elisabeth II. und Prinz Philip. Charles gehört mütterlicherseits dem Haus Windsor an und väterlicherseits dem Haus Schleswig-Holstein-Sonderburg-Glücksburg, einer Nebenlinie des Hauses Oldenburg.

Leben

Britische Königsfamilie
100px

HM The Queen
HRH The Duke of Edinburgh


Kindheit und Jugend

Zum Zeitpunkt seiner Geburt belegte Charles hinter seiner Mutter den 2. Platz in der britischen Thronfolge. Aufgrund einer besonderen Entscheidung seines Großvaters und damaligen Königs Georg VI. wurde allen Kindern der damaligen Thronfolgerin Elisabeth der Rang königlicher Prinzen bzw. Prinzessinnen und die damit verbundene Anrede „His/Her Royal Highness“ verliehen, die ansonsten nur im Mannesstamme weitergegeben werden konnten.

Mit der Thronbesteigung seiner Mutter im Jahre 1952 wurde Charles dann Thronfolger und Duke of Cornwall. Im darauffolgenden Jahr nahm er an ihrer Krönung teil. Schon im Kindesalter erzog man Charles in Vorbereitung auf sein künftiges Regentenamt. Er genoss 1954–1967 eine Ausbildung an traditionsreichen Privatschulen in Großbritannien, u. a. an der Cheam School (Preparatory School) und im Internat (Public School) Gordonstoun, das schon sein Vater besucht hatte, sowie einen Aufenthalt als Austauschschüler im australischen Geelong. Nebenbei erhielt er auch Privatunterricht im Buckingham Palast.

Im Jahr 1967 nahm Charles ein Studium der Archäologie und Anthropologie am Trinity College der University of Cambridge auf, wo er dann jedoch zu Geschichte wechselte. 1970 legte er darin seinen Bachelor-Abschluss ab. Anschließend besuchte er als erster Prince of Wales die University of Wales, Aberystwyth, um sich Kenntnisse der walisischen Sprache anzueignen.

Im Anschluss daran absolvierte der Prinz 1971–1976 eine Militärausbildung; er diente dabei insbesondere in der Royal Navy und lernte sowohl Hubschrauber als auch Propeller- und Düsenflugzeuge zu fliegen. Er hat aufgrund nachfolgender Beförderungen (zuletzt am 16. Juni 2012<ref>www.Royal.gov.uk Abgerufen am 1. Juli 2012</ref>) nunmehr folgende militärischen Fünf-Sterne-Ränge inne: Admiral of the Fleet der Royal Navy, Field Marshal der British Army und Marshal (General) der Royal Air Force.

Anfang 1970 wohnte Charles den Sitzungen des House of Lords als Stellvertreter der Königin bei. Gegen Jahresende 1977 wurde der Prinz auch in den Kronrat (Privy Council) aufgenommen. Mit der Übernahme dieser Funktionen begann er, auch bei öffentlichen Veranstaltungen und bei Staatsbesuchen als offizieller Repräsentant der britischen Krone aufzutreten.

Charles ist Mitglied des renommierten White’s Club, in dem er auch seinen Junggesellenabschied feierte.

Ehe mit Diana

Charles wurde von der Presse über die Jahre mit einer Reihe von Frauen in Verbindung gebracht, die jedoch allesamt nicht als Ehefrau des Thronfolgers in Betracht kamen. Am 29. Juli 1981 heiratete er unter den Augen eines weltweiten TV-Publikums in der St Paul’s Cathedral in London nach kurzer Verlobungszeit Lady Diana Spencer, Tochter des 8. Earl Spencer, die dadurch zur Fürstin von Wales wurde. In dieser Ehe wurden am 21. Juni 1982 Prinz William und am 15. September 1984 Prinz Harry geboren. Die Familie wohnte in Highgrove, Gloucestershire und im Kensington Palace in London.

Die Ehe war von Anfang an schwierig, da es beiden an der nötigen Einfühlsamkeit für die Probleme des Partners fehlte. Diana war dem ständigen Rampenlicht nicht gewachsen und entwickelte eine schwere Essstörung. Prinz Charles wiederum konnte nicht damit umgehen, dass nicht mehr er als Thronerbe, sondern seine Frau im Mittelpunkt des Interesses stand. Weiter nahm er kurz nach der Hochzeit wieder Kontakt zu seiner langjährigen Geliebten Camilla Parker Bowles auf, was die Ehe letztendlich zerstörte.

Die Ehekrise wurde 1992 durch die Publikation des Buches Diana: Her True Story (dt.: „Diana: Ihre wahre Geschichte“), in welchem der Reporter Andrew Morton die Liebesbeziehung zwischen Camilla und Charles enthüllte, zum öffentlichen Skandal. Im Dezember 1992 sah sich das Paar gezwungen, die offizielle Trennung bekannt zu geben. Prinz Charles ließ über seinen Privatsekretär mitteilen, dass seine Beziehung zu Camilla rein freundschaftlich gewesen sei.

Am 29. Juni 1994 gestand Prinz Charles in einem TV-Interview den Ehebruch mit Camilla ein; auch Diana hatte zugeben müssen, mit ihrem Reitlehrer James Hewitt ihrem Mann untreu geworden zu sein. Unter dem Druck Königin Elisabeths II. und einem öffentlich ausgetragenen Streit um die Abfindungsbedingungen wurden Charles und Diana am 28. August 1996 geschieden. Diana konnte ihren Status als „Fürstin von Wales“ beibehalten, musste allerdings auf den Titel einer „Königlichen Hoheit“ verzichten. Prinz Charles ließ über seinen Privatsekretär mitteilen, dass er sich nicht wieder verheiraten würde.

Diana erlitt gemeinsam mit Dodi Al-Fayed, dem Sohn des ägyptischen Milliardärs und Eigentümer des Londoner Kaufhauses HarrodsMohamed Al-Fayed, mit dem sie seit relativ kurzer Zeit liiert war, am 31. August 1997 einen tödlichen Verkehrsunfall in einem Straßentunnel von Paris. Ihr Tod hatte zunächst einen rapiden Ansehensverlust ihres Ex-Mannes und seiner Familie zur Folge. Im Zuge der Trauerfeierlichkeiten gewann Prinz Charles etwas mehr Ansehen in der Öffentlichkeit, da er nach Paris flog und den Leichnam seiner Ex-Frau nach Großbritannien zurückbegleitete. Auch für das offizielle Begräbnis von Diana soll er nach Angaben seines Privatsekretärs mitverantwortlich gewesen sein.

Nach Dianas Tod

Als Mitglied und Schirmherr zahlreicher wissenschaftlicher, politischer und kultureller Organisationen konnte Prinz Charles in den folgenden Jahren seinen angeschlagenen Ruf in der britischen und weltweiten Öffentlichkeit aufbessern. Als alleinerziehendem Vater zweier heranwachsender Jungen wurden ihm ebenfalls Sympathien entgegengebracht. Außerdem ließ er über seinen Privatsekretär mitteilen, dass eine Heirat mit seiner langjährigen Geliebten Camilla Parker Bowles nicht geplant sei.

Charles und Camilla Parker Bowles führten ihre Beziehung fort, wobei beide ab 2000 auch gemeinsam in der Öffentlichkeit auftraten. Im Juli 2002 ließ die Liberalisierung des Scheidungsrechts durch die Anglikanische Kirche eine Wiederheirat des geschiedenen Prinzen, jedenfalls in Form einer rein zivilen Eheschließung, als möglich erscheinen.

Hochzeit mit Camilla Parker Bowles

Datei:George W. Bush and the Prince of Wales with spouses.jpg
Der Prince of Wales und die Duchess of Cornwall mit Präsident George W. Bush und seiner Frau Laura Bush im November 2005 bei einem Besuch in den Vereinigten Staaten

Am 10. Februar 2005 bestätigte ein Sprecher des Thronfolgers, dass Charles zum zweiten Mal heiraten werde. Die Hochzeit mit Camilla Parker Bowles war zunächst für den 8. April geplant.

Im Zuge der Vorbereitungen der Hochzeit gab es dann jedoch einige Pannen. So konnte die Trauung aus juristischen Gründen nicht in Windsor Castle stattfinden, wie es ursprünglich geplant war. Auch gab es im Vorfeld einige juristische Einsprüche gegen die Ehe, die aber abgewiesen wurden.

Königin Elisabeth deutete zunächst an, nicht an der Trauung teilnehmen zu wollen. Auch ihr Mann ließ sein Erscheinen offen. Internationale Gäste wie Schwedens Kronprinzessin Victoria oder Dänemarks Kronprinz Frederik sagten ebenfalls ab, da es sich nicht um eine offizielle „königliche Hochzeit“ handelte.

Die Eheschließung wurde durch den Tod von Papst Johannes Paul II. überschattet; mit Rücksicht auf sein Begräbnis wurde die Trauung um einen Tag verschoben.

Am 9. April 2005 heirateten Prinz Charles und Camilla Parker Bowles in Windsor. Im Anschluss an die Ziviltrauung im Rathaus fand in der St. George’s Chapel in Windsor Castle eine kirchliche Segensfeier statt. Millionen von Fernsehzuschauern verfolgten die Feierlichkeit. Als Ehefrau des Fürsten von Wales ist Camilla nunmehr die Fürstin von Wales; sie führt diesen Titel jedoch nicht, sondern wird (außerhalb von Schottland) als Duchess of Cornwall bezeichnet. Prinz Charles ließ über seinen Privatsekretär mitteilen, dass sie sich nach seiner Thronbesteigung nicht wie üblich Queen Consort, sondern Princess Consort (Prinzessingemahlin) nennen würde – in Anlehnung an Prinz Albert, den Mann von Königin Victoria.

Die britischen Untertanen haben mittlerweile die Ehe des Prince of Wales und der Duchess of Cornwall akzeptiert, vor allem seit Prinz Charles über seinen Privatsekretär mitteilen ließ, dass Charles’ Söhne, Prinz William und Prinz Harry, mit seiner neuen Heirat einverstanden gewesen seien.

Aufgaben und Interessen

Repräsentanz

  • Bei der Vertretung der Königin in der Öffentlichkeit spielt der Prinz eine zentrale Rolle. Er nimmt bereits seit vielen Jahren jährlich viele Termine wahr. Ein weiterer Schwerpunkt seiner Tätigkeit ist die Stellung als Schirmherr von Organisationen. Dabei besonders hervorzuheben ist der Prince’s Trust, den Charles 1976 gegründet hat. Die Wohltätigkeitsorganisation unterstützt benachteiligte Jugendliche und junge Erwachsene.
  • Wie fast alle Mitglieder der Königsfamilie ist Charles Ehrenoberst einer größeren Anzahl von Einheiten aller Teilstreitkräfte im Vereinigten Königreich und in anderen Staaten des Commonwealth. Hierzu gehören beispielsweise die Welsh Guards, die 1st The Queen’s Dragoon Guards und das Parachute Regiment.
  • Seit dem 27. Januar 2007 ist Charles der am längsten amtierende direkte Thronfolger in der Geschichte der britischen Monarchie, gefolgt von seinem Ur-Urgroßvater Eduard VII.<ref>http://www.newsru.com/world/27jan2008/zh.html</ref>

Architektur

  • Architektur und Stadtplanung gehören seit vielen Jahren zu seinen Interessenschwerpunkten. Charles äußert sich hierzu oft in der Öffentlichkeit. Er fordert eine kontextuelle, nachhaltige Architektur, die sich an der klassischen Formensprache und regionalen Traditionen ausrichtet. 1989 veröffentlichte Prinz Charles das Buch A Vision Of Britain, dessen Ideen zum Teil in der Modellstadt Poundbury verwirklicht werden.
  • Die Schirmherrschaft der Gesellschaft zum Schutz alter Gebäude hat Prinz Charles im Juli 2009 niedergelegt, ausgehend von einem verbandsinternen Streit über seine konservative Haltung in architektonischen Fragen. So lehnte es die Denkmals-Gesellschaft ab, ein vom Prinzen für ein geplantes Handbuch geschriebenes Vorwort abzudrucken. Darin fordert Charles, dass alte Gebäude stets in ihrem Originalstil wiederhergestellt werden sollten. Dagegen ist die Leitung des Verbands offen für die Einbeziehung moderner Elemente.
  • Im Jahre 2010 eröffnete Prince Charles in Siebenbürgen (Transsilvanien) im Dörfchen Zalánpatak (rum.: Zălan) im Kreis Covasna eine Pension mit fünf Doppelzimmern. Durch diese Einrichtung und eine weitere für 2011 in Viscri (Deutsch Weißkirch) geplante Pension mit drei Doppelzimmern sollen Erhaltungsmaßnahmen an Gebäuden der Gegend finanziert werden.<ref>Financial Times 28. August 2010, S. 8: „Life and Arts“</ref> Weiters unterstützt er die Mihai-Eminescu-Stiftung, die sich für den Erhalt von Kulturgütern, Baudenkmälern und Naturlandschaften in Siebenbürgen und der Maramuresch einsetzt.<ref>http://www.mihaieminescutrust.org/</ref>

Landwirtschaft, Naturschutz und Klimawandel

  • Prinz Charles besitzt u. a. zum Herzogtum Cornwall gehörende Güter in Cornwall und Highgrove mit einer Produktionsstätte für Lebensmittel (z. B. die Kekse Duchy Originals), die nach biologisch-ökologischen Grundsätzen produziert werden und deren Erlös für wohltätige Zwecke verwendet wird. Insgesamt fördert er die ökologische Landwirtschaft und auf diese Weise gewonnene Lebensmittel im Rahmen seiner Möglichkeiten, wobei er seit den 1980er-Jahren von dem deutschen Ökolandbau-Vordenker Prof. Hartmut Vogtmann beraten wird. Im Rahmen von mehr Transparenz beim Verbleib der EU-Agrar-Subventionen hat die britische Regierung erstmals im Jahr 2005 Empfängernamen und Summen der in Großbritannien gezahlten Beträge veröffentlicht. Demnach hat Prinz Charles im Jahr 2004 für seine Güter in Cornwall und Highgrove um die 990.000 Euro bezogen.
  • Seit Oktober 2007 engagiert er sich im Projekt The Prince’s Rainforests Project für den Schutz der Regenwälder.
  • Auf der Eröffnungsrede der internationalen Konferenz zur Klimafolgenforschung, Impacts World 2013, sprach sich Prinz Charles eindringlich für Maßnahmen gegen den Klimawandel aus.<ref>Eröffnungsrede, Impacts World 2013 Konferenz, Potsdam, 27. Mai 2013. Abgerufen am 14. Juli 2013.</ref>

Kunst, Schreiben und Sport

  • Privat ist er ein anerkannt guter Aquarellmaler.
  • Er hat mehrere Bücher zu seinen Schwerpunktinteressen geschrieben. Das Buch Harmonie – Eine neue Sicht unserer Welt kann als sein philosophisches Manifest angesehen werden.
  • Als Pferdeliebhaber reitet und jagt er viel. Sein Einsatz für die Fuchsjagd, die 2005 mit der Hunting Act verboten worden ist, war umstritten. Den Polosport, in der Vergangenheit intensiv von ihm betrieben, hat Charles inzwischen aufgrund seines Alters aufgegeben.

Titel

Die Thronfolger Großbritanniens tragen seit Übernahme des Amtes traditionell die Titel Duke of Cornwall und Earl of Chester bzw. Duke of Rothesay (in Schottland). Der Titel Prince of Wales wird später gesondert verliehen. Die englische Bezeichnung „Prince“ ist mehrdeutig und bedeutet im Deutschen entweder „Prinz“ (Königs- bzw. Fürstensohn) oder „Fürst“. Im Falle des „Prince of Wales“ ist „Fürst“ die korrekte Übersetzung. Charles ist der 21. Träger dieses Titels, der ihm am 26. Juli 1958 verliehen wurde, zeremoniell eingesetzt wurde Charles am 1. Juli 1969 in Caernarfon Castle, Wales. In der Regel wird er als His Royal Highness The Prince of Wales angesprochen, in Schottland jedoch als His Royal Highness The Prince Charles, Duke of Rothesay.

Titel von der Geburt bis heute

  • His Royal Highness Prince Charles of Edinburgh (1948–1952)
  • His Royal Highness Prince Charles, Duke of Cornwall, Earl of Chester, Duke of Rothesay, Baron of Renfrew, Lord of the Isles, Prince and Great Steward of Scotland (1952–1958)
  • His Royal Highness Prince Charles, Prince of Wales, Duke of Cornwall, Earl of Chester, Duke of Rothesay, Earl of Carrick, Baron of Renfrew, Lord of the Isles, Prince and Great Steward of Scotland (seit 1958)<ref>Siehe auch: vollständige Liste der Titel und Ehrungen</ref>

Vollständiger Titel

„His Royal Highness The Prince Charles Philip Arthur George, Prince of Wales, Duke of Cornwall and Earl of Chester, Duke of Rothesay, Earl of Carrick, Baron of Renfrew, Lord of the Isles, Prince and Great Steward of Scotland, Knight Companion of the Most Noble Order of the Garter, Knight of the Most Ancient and Most Noble Order of the Thistle, Great Master and First and Principal Knight Grand Cross of the Most Honourable Order of the Bath, Member of the Order of Merit, Knight of the Order of Australia, Companion of the Queen’s Service Order, Member of Her Majesty’s Most Honourable Privy Council, Aide-de-camp to Her Majesty“

Möglicher Name als König

Aufsehen erregte Charles Ende Dezember 2005 mit der Ankündigung einiger Vertrauter, dass er sich im Falle der Thronbesteigung nicht König Karl III. (Charles III.), sondern König Georg VII. nennen wolle. Der letzte Träger dieses Namens, Georg VI., war der Vater von Elisabeth II. und somit sein Großvater.

Der Name Karl/Charles ist in der Geschichte der britischen Könige nicht allzu positiv besetzt, Karl I. wurde hingerichtet, Karl II. war für die Mätressenherrschaft an seinem Hofe bekannt und hatte zahlreiche uneheliche Kinder, aber keinen legitimen Thronfolger. Zudem gab es den Thronprätendenten Charles Edward Stuart, der als Enkel des abgesetzten Jakob II. Anspruch auf den Thron erhob und von seinen Anhängern, den Jakobiten, als Charles III. bezeichnet wurde. In der Erbfolge dieser Linie gibt es zudem noch König Karl Emanuel IV. von Sardinien, der von den Jakobiten als Karl IV. (bzw. Charles IV.) geführt wurde. Die Zählweise des Namens Karl wäre also problematisch.

Dabei ist eine Umbenennung bei der Thronbesteigung nicht unüblich. König Edward VIII. hatte den Rufnamen David, sein Bruder, König Georg VI., wurde Albert genannt. Da Albert aber kein gebräuchlicher Königsname in Großbritannien war und Königin Victoria sich gewünscht hatte, dass kein britischer König den Namen Albert tragen sollte, entschied er sich für den Namen Georg. Dieser war bei ihm wie bei Charles einer seiner Vornamen.

Wohnsitz

Offizielle Residenz des Fürsten ist Clarence House in London, das vor seinem Einzug grundlegend umgebaut wurde. Bis zum Tode seiner Großmutter nutzte Charles privat Räumlichkeiten im St James’s Palace. Heute befinden sich dort noch seine Büros. Sein Landsitz ist Highgrove House. In den schottischen Highlands, wo er sich gern aufhält, nutzt Charles das Anwesen Birkhall, welches er von seiner Großmutter geerbt hat.

Auszeichnungen

Orden und Auszeichnungen des Commonwealth (Auswahl)

Land Kürzel Orden Jahr der Verleihung Abb.
Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Vereinigtes Königreich KG Ritter des Hosenband-Ordens 1958 50px 25px
Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Vereinigtes Königreich AdC(P) Flügeladjutant (Aide-de-Camp) der Königin 1973
Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Vereinigtes Königreich GCB Großmeister des Bath-Ordens 1975 50px 25px
SchottlandSchottland Schottland KT Ritter des Ordens der Distel 1977 50px 25px
Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Vereinigtes Königreich PC Lord of Her Majesty’s Most Honourable Privy Council 1977
AustralienAustralien Australien AK Ritter des Ordens von Australien 1981 50px
NeuseelandNeuseeland Neuseeland QSO Extra Companion of the Queen’s Service Order 1983 50px
20px Saskatchewan SOM Ehrenmitglied des Saskatchewanischen Verdienstordens 2001 50px
Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Vereinigtes Königreich OM Mitglied des Verdienstordens 2002 50px
Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Vereinigtes Königreich FM Field Marshal (als Vertreter der Königin)<ref>The Queen Appoints the Prince of Wales to Honorary Five-Star rank. The Prince of Wales website. 16. Juni 2012. Abgerufen am 27. Juni 2012.</ref> 2012 50px
Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Vereinigtes Königreich Admiral of the Fleet (als Vertreter der Königin) 2012
Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Vereinigtes Königreich MRAF Marshal of the Royal Air Force (als Vertreter der Königin) 2012

Ehrungen anderer Staaten (Auswahl)

Land Kürzel Orden Jahr der Verleihung Abb.
FinnlandFinnland Finnland SVR SR Großkreuz des Ordens der Weißen Rose 1969 50px
JapanJapan Japan Großer Verdienstorden Chrysanthemenblütenorden am Band 1971 50px 25px
NiederlandeNiederlande Niederlande Großkreuz des Hausordens von Oranien<ref>PPE Agency, König Willem Alexanders Inthronisation 2013, Foto</ref> 1972 50px
LuxemburgLuxemburg Luxemburg Großkreuz des Ordens der Eichenkrone 1972 50px
DanemarkDänemark Dänemark RE Ritter des Elefanten-Ordens 1974 50px
NepalNepal Nepal Großkreuz des Ordens von Ojaswi Rajanya 1975 50px
SchwedenSchweden Schweden RSerafO Ritter des Königlichen Seraphinenordens 1975 50px 25px
GhanaGhana Ghana Orden des Sterns von Ghana 1977 50px
NorwegenNorwegen Norwegen Großkreuz mit Kollane des Sankt-Olav-Ordens 1978 50px 25px
BrasilienBrasilien Brasilien Großkreuz des Ordens vom Kreuz des Südens 1978 50px 20px
AgyptenÄgypten Ägypten Großkreuz mit Kolane des Ordens der Republik 1981 50px
NiederlandeNiederlande Niederlande Großkreuz des Ordens von Oranien-Nassau 1982 50px 25px
FrankreichFrankreich Frankreich Großkreuz des Ordens der Ehrenlegion 1982 50px
MalawiMalawi Malawi Großkommandeur des Löwen-Ordens 1985 50px
BahrainBahrain Bahrain Großkreuz des Ordens von al-Khalifa 1986 50px
KatarKatar Katar Kollane des Verdienstordens von Katar 1986 50px
SpanienSpanien Spanien Großkreuz des Ordens Karls III. 1986 50px 25px
Saudi-ArabienSaudi-Arabien Saudi-Arabien Großkreuz des Ordens König Abdul Aziz 1987 50px
KuwaitKuwait Kuwait Mitglied des Ordens Mubarak des Großen 1993 50px
UngarnUngarn Ungarn Großkreuz des Verdienstordens der Republik Ungarn 2010 50px

Deutsche Auszeichnungen

Kürzel Orden Jahr der Verleihung Abb.
Bodo-Manstein-Medaille des BUND für sein Engagement für den Ökolandbau 1991
Deutscher Nachhaltigkeitspreis<ref>Vorlage:Internetquelle/Wartung/Zugriffsdatum nicht im ISO-FormatDeutscher Nachhaltigkeitspreis für Prinz Charles. deutscher-nachhaltigkeitspreis.de, abgerufen am 29. April 2009 (PDF).</ref> 2008
Eckart-Witzigmann-Preis für seine herausragenden Verdienste um eine nachhaltige Landwirtschaft 2010

Vorfahren

Ahnentafel Charles, Prince of Wales
Ururgroßeltern

König
Christian IX. (Dänemark)
(1818–1906)
∞ 1842
Prinzessin
Louise von Hessen-Kassel
(1817–1898)

Großfürst
Konstantin Nikolajewitsch Romanow
(1827–1892)
∞ 1848
Prinzessin
Alexandra von Sachsen-Altenburg
(1830–1911)

Prinz
Alexander von Hessen-Darmstadt
(1823−1888)
∞ 1851
Gräfin
Julia Hauke
(1825−1895)

Großherzog
Ludwig IV. (Hessen-Darmstadt)
(1837–1892)
∞ 1862
Prinzessin
Alice von Großbritannien und Irland
(1843–1873)

Britische St.-Edwards-Krone
König Eduard VII.
(1841–1910)
∞ 1863
Prinzessin Alexandra von Dänemark
(1844–1925)

Herzog
Franz von Teck
(1837–1900)
∞ 1866
Prinzessin Mary Adelaide von Großbritannien
(1833–1897)


Claude Bowes-Lyon, 13. Earl of Strathmore and Kinghorne
(1824–1904)
∞ 1853
Frances Dora Smith
(1833–1922)

Charles Cavendish-Bentinck
(1817–1865)
∞ 1859
Caroline Louisa Burnaby
(1832–1918)

Urgroßeltern

König Georg I. (Griechenland) (1845–1913)
∞ 1867
Großfürstin Olga Romanowa (1851–1926)

Louis Mountbatten, 1. Marquess of Milford Haven (1854–1921)
∞ 1884
Prinzessin Viktoria von Hessen-Darmstadt (1863–1950)

Britische St.-Edwards-Krone
König Georg V. (1865–1936)
∞ 1893
Prinzessin Maria von Teck (1867–1953)

Claude Bowes-Lyon, 14. Earl of Strathmore and Kinghorne (1855–1944)
∞ 1887
Cecilia Nina Cavendish-Bentinck (1862–1938)

Großeltern

Prinz
Andreas von Griechenland (1882–1944)
∞ 1903
Prinzessin Alice von Battenberg (1885–1969)

Britische St.-Edwards-Krone
König Georg VI. (1895–1952)
∞ 1923
Elizabeth Bowes-Lyon (1900–2002)

Eltern

Prinz Philip von Griechenland und Dänemark (* 1921)
∞ 1947
Britische St.-Edwards-Krone
Königin Elisabeth II. (* 1926)

Krone des Prince of Wales
Charles, Prince of Wales (* 1948)

Trivia

Werke

  • 1990: HRH The Prince of Wales: Die Zukunft unserer Städte – Eine ganz persönliche Auseinandersetzung mit der modernen Architektur, Heyne Verlag, München 1990, ISBN 3-453-04365-0
  • 1993: Charles, Prinz von Wales: Der alte Mann von Lochnagar, Olaf Hille Buchverlag, Hamburg 1993, ISBN 3-929174-11-1
  • 1995: HRH The Prince of Wales: Prince Charles · Aquarelle, Eulen Verlag, Freiburg 1995, ISBN 3-89102-309-X
  • 2010: The Prince of Wales mit Tony Juniper und Ian Skelly: Harmonie – Eine neue Sicht unserer Welt, Riemann Verlag, München 2010, ISBN 978-3-570-50129-0

Verfilmungen

Literatur

  • Catherine Mayer: Charles. Mit dem Herzen eines Königs. Die Biografie. Wilhelm Heyne, München 2015, ISBN 978-3-453-20097-5. (Die englische Originalausgabe erschien 2015 bei WH Allen in London, ISBN 978-0-75355593-4)

Weblinks

Commons Commons: Charles, Prince of Wales – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Fußnoten

<references />