Eva Menasse
Eva Menasse (* 11. Mai 1970 in Wien) ist eine österreichische Journalistin und Schriftstellerin. Die Halbschwester von Robert Menasse und Tochter von Hans Menasse ist mit Michael Kumpfmüller verheiratet.
Inhaltsverzeichnis
Leben
Nach dem Studium der Germanistik und Geschichte arbeitete sie zunächst als Redakteurin u. a. für das Wiener Nachrichtenmagazin Profil, später für das Feuilleton der Frankfurter Allgemeinen Zeitung. Ihre erste Buchveröffentlichung Der Holocaust vor Gericht erschien 2000 im Siedler-Verlag. Der Band versammelt ihre Reportagen über den im April 2000 in London abgeschlossenen Prozess um den Holocaust-Leugner David Irving.
2005 erschien Menasses erster Roman Vienna bei Kiepenheuer & Witsch. In zahlreichen Anekdoten, die manche an Friedrich Torbergs Tante Jolesch erinnern, erzählt sie die fiktionalisierte Geschichte ihrer teils katholischen, teils jüdischen Verwandtschaft. Der damals in der Frankfurter Allgemeinen Zeitung vorabgedruckte Roman wurde von den einschlägigen deutschen Medien überwiegend positiv, von den österreichischen eher kritisch rezensiert. Im Herbst 2005 stand er in Deutschland und in Österreich auf den Bestseller-Listen. Im April 2005 rangierte das Buch auf Platz 1 der ORF-Bestenliste. Eva Menasse erhielt für Vienna, das bereits in niederländischer, englischer, italienischer, hebräischer, slowenischer und tschechischer Übersetzung erschienen ist, den Rolf-Heyne-Debütpreis 2005. In sieben weiteren Sprachen sind Ausgaben geplant.
In dem 2005 geführten deutschen Bundestagswahlkampf schloss sie sich der von Günter Grass initiierten Wahlinitiative zugunsten der damaligen rot-grünen Regierung an. 2010 hielt sie bei der Verleihung des Hölderlin-Preises die Laudatio auf Georg Kreisler. 2015 lebt sie als Stipendiatin der Villa Massimo in Rom.<ref>Autorenprofil bei Literaturport, abgerufen 9. September 2015</ref>
Sie ist Mitglied des PEN-Zentrums Deutschland.
Eva Menasse lebt seit 2003 in Berlin-Schöneberg.
Werke
- Die letzte Märchenprinzessin (zusammen mit Elisabeth und Robert Menasse, Illustrator Gerhard Haderer). Suhrkamp, Frankfurt am Main 1997, ISBN 978-3-518-40950-3
- Der mächtigste Mann (zusammen mit Elisabeth und Robert Menasse, Illustrator Rudi Klein). Deuticke Verlag, Wien 1998, ISBN 978-3-216-30461-2
- Der Holocaust vor Gericht. Der Prozess um David Irving. Siedler Verlag, Berlin 2000 ISBN 978-3-886-80713-0
- Vienna, Kiepenheuer & Witsch, Köln 2005, ISBN 978-3-462-03465-3
- Lässliche Todsünden. Erzählungen. Kiepenheuer & Witsch, Köln 2009, ISBN 978-3-462-04127-9
- Wien. Küss die Hand, Moderne. Corso, Hamburg 2011, ISBN 978-3-86260-018-2
- Quasikristalle, Roman. Kiepenheuer & Witsch, Köln 2013, ISBN 978-3-462-04513-0
- Lieber aufgeregt als abgeklärt,<ref>Plädoyer für die politische Moral, Rezension von Helmut Böttiger im Deutschlandradio Kultur vom 12. Februar 2015</ref> Essays. Kiepenheuer & Witsch, Köln 2015, ISBN 978-3-462-04729-5.
Eva Menasses Werke wurden unter anderem ins Englische, Französische, Italienische, Niederländische und Hebräische übersetzt.
Preise und Auszeichnungen
- 2005 Rolf Heyne Debütpreis
- 2013 Gerty-Spies-Literaturpreis
- 2013 Heinrich-Böll-Preis<ref name="Böll">Rundschau Online: Kölner Böll-Preis an Eva Menasse, 27. Juni 2013, abgerufen am 27. Juni 2013</ref>
- 2014 Literaturpreis Alpha<ref>derStandard.at - Eva Menasse gewinnt Literaturpreis Alpha. Artikel vom 11. November 2014, abgerufen am 11. November 2014.</ref>
Weblinks
- Commons Commons: Eva Menasse – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
- Literatur von und über Eva Menasse im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Kurzbiographie und Angaben zum Werk von Eva Menasse bei Literaturport
- 2006: DIE ZEIT: Im Bann der Sternzeichen von Eva Menasse
- Eva Menasse: Keine Gnade
Einzelnachweise
<references />
Personendaten | |
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NAME | Menasse, Eva |
KURZBESCHREIBUNG | österreichische Journalistin und Schriftstellerin |
GEBURTSDATUM | 11. Mai 1970 |
GEBURTSORT | Wien |