Gewalt


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25px Dieser Artikel behandelt den Gewaltbegriff in Soziologie, Politik und Recht – zu anderen Bedeutungen siehe Gewalt (Begriffsklärung).
Datei:Adriaen Brouwer, Bauernrauferei beim Kartenspiel (c. 1630–1640).jpg
Brawling Peasants („Prügelnde Bauern“, Gemälde von Adriaen Brouwer, 17. Jahrhundert)

Als Gewalt (von althochdeutsch waltan „stark sein, beherrschen“) werden Handlungen, Vorgänge und soziale Zusammenhänge bezeichnet, in denen oder durch die auf Menschen, Tiere oder Gegenstände beeinflussend, verändernd oder schädigend eingewirkt wird. Gemeint ist das Vermögen zur Durchführung einer Handlung, die den inneren oder wesentlichen Kern einer Angelegenheit oder Struktur (be)trifft.

Der Begriff der Gewalt und die Bewertung von Gewalt ändert sich im historischen und sozialen Kontext. Auch wird er je nach Zusammenhang (etwa Soziologie, Rechtswissenschaft, Politikwissenschaft) in unterschiedlicher Weise definiert und differenziert. Im soziologischen Sinn ist Gewalt eine Quelle der Macht. Im engeren Sinn wird darunter häufig eine illegitime Ausübung von Zwang verstanden. Im Sinne der Rechtsphilosophie ist Gewalt gleichbedeutend mit Macht (englisch power, lateinisch potentia) oder Herrschaft (potestas). Zivilrecht und Strafrecht basieren auf dem allgemeinen Gewaltverbot (siehe hierzu auch Gewaltmonopol des Staates).

Sprachlicher Zusammenhang

„Gewalt“ im Sinne von Walten findet sich wieder in Begriffen wie Staatsgewalt oder Verwaltung. Inhaltliche Anwendung findet der Begriff bei den wissenschaftlichen Disziplinen Staatstheorie, Soziologie und Rechtsphilosophie. Die Definition des Begriffs variiert stark in Abhängigkeit von dem jeweiligen Erkenntnisinteresse.

Eine ursprünglich positive Begrifflichkeit ist bei „gewaltige Wirkung“ oder „gewaltige Leistung“ erkennbar, wenn eine über das übliche Maß hinausgehende Leistung anerkennend beschrieben werden soll.

In Begriffen wie Gewaltmonopol des Staates oder Gewaltenteilung wird der Terminus Gewalt neutral verwendet.

Die im heutigen Sprachgebrauch verbreitete negative Belegung ist in Begriffen wie Gewalttat, Gewaltverbrechen, Gewaltverherrlichung, Vergewaltigung wie auch im Distanz schaffenden Begriff Gewaltlosigkeit enthalten.

Ein engerer Gewaltbegriff, auch als „materielle Gewalt“ bezeichnet, beschränkt sich auf die zielgerichtete physische Schädigung einer Person. Der weiter gefasste Gewaltbegriff bezeichnet zusätzlich die psychische Gewalt (etwa in Form von Deprivation, emotionaler Vernachlässigung, „Weißer Folter“, verbaler Gewalt, Emotionaler Gewalt) und in seinem weitesten Sinne die „strukturelle Gewalt“. Zudem fällt Vandalismus unter diesen Gewaltbegriff, wenngleich sich die Einwirkung nicht direkt gegen Personen richtet.

Gewalt in verschiedenen Zusammenhängen

Interdisziplinär

Gewalt wird in den verschiedenen Wissenschaften, aber auch in allgemeineren Diskussionen, oft in Zusammenhang mit Aggression gebracht oder manchmal sogar damit gleichgesetzt. Um beides unter Berücksichtigung der interdisziplinären Forschung systematisch aufeinander zu beziehen, hat Klaus Wahl folgende Unterscheidung vorgeschlagen: Als Aggression bezeichnet er ein Ensemble von der Evolution entstammenden biopsychosozialen Mechanismen zur Ressourcengewinnung und -verteidigung (auch für Verwandte und eine Eigengruppe) – als ultimaten Ursachen (evolutionsbiologischer Vorteil). Diese Mechanismen werden bei Menschen durch Aspekte der individuellen Persönlichkeit, sozioökonomische, kulturelle und situative Umstände und Auslöser aktiviert oder gehemmt sowie durch Emotionen (Furcht, Frustration, Stressgefühl, Schmerz, Wut, Dominanz, Lust) motiviert – als proximaten Ursachen. Aggression erfolgt absichtlich als Drohung mit oder Anwendung von schädigenden Mitteln. Als pathologisch gilt Aggression, die übertrieben, andauernd oder dem Kontext nicht adäquat ist. Mit Aggressivität bezeichnet Wahl das Potential für Aggression. Dagegen bezeichnet Wahl Gewalt als die durch Gesellschaft und Staat historisch und kulturell variabel normierte Teilmenge von Aggression, die je nach Kontext gefordert, gewünscht, geduldet, geächtet oder bestraft wird (wie etwa beim Boxer vs. Mörder; Verteidigungs- vs. Angriffskrieg). Oft ist Gewalt in Hierarchien (Machtstrukturen) eingebettet (z. B. väterliche, staatliche Gewalt).<ref>Klaus Wahl, Melanie Rh. Wahl: Biotische, psychische und soziale Bedingungen für Aggression und Gewalt. In: Birgit Enzmann (Hrsg.): Handbuch Politische Gewalt. Formen – Ursachen – Legitimation – Begrenzung. Springer VS, Wiesbaden 2013, ISBN 978-3-531-18081-6, S. 15–42, S. 16f.</ref><ref>Klaus Wahl: Aggression und Gewalt. Ein biologischer, psychologischer und sozialwissenschaftlicher Überblick. Spektrum Akademischer Verlag, Heidelberg 2012, ISBN 978-3-8274-3120-2.</ref>

Soziologie

Grundlegendes

Im soziologischen Sinn ist Gewalt eine Quelle der Macht (und damit von gesellschaftlicher Machtlosigkeit wie sozialer Ohnmacht zugleich). Im engeren Sinn wird darunter häufig eine illegitime Ausübung von Zwang verstanden: Der Wille dessen, über den Gewalt ausgeübt wird, wird missachtet oder gebrochen (englisch force, lateinisch vis oder violentia). Hier geht es um körperliche (physische) und/oder seelische (psychische) Schädigung eines Anderen oder von Anderen oder/und deren Androhung(en). Gewalt wird hier als letzte Funktionswirksamkeit machtbezogener Kommunikation als Interaktion zwischen Menschen verstanden.

Auf Grund der anthropologisch gegebenen und unhintergehbaren Verletzungsmächtigkeit und Verletzungsoffenheit des Menschen als Gattungswesen entschlüsselt sich Gewalt als fundamentales Moment jeder Vergesellschaftung. Darauf hat vor allem der Soziologe Heinrich Popitz hingewiesen. Für Popitz ist Gewalt eine Machtaktion, „ ich glaube, daß es für unterdrückte und überwältigte Minderheiten ein ,Naturrecht‘ auf Widerstand gibt, außergesetzliche Mittel anzuwenden, sobald die gesetzlichen sich als unzulänglich herausgestellt haben. Gesetz und Ordnung sind überall und immer Gesetz und Ordnung derjenigen, welche die etablierte Hierarchie schützen; es ist unsinnig, an die absolute Autorität dieses Gesetzes und dieser Ordnung denen gegenüber zu appellieren, die unter ihr leiden und gegen sie kämpfen – nicht für persönlichen Vorteil und aus persönlicher Rache, sondern weil sie Menschen sein wollen. Es gibt keinen anderen Richter über ihnen außer den eingesetzten Behörden, der Polizei und ihrem eigenen Gewissen. Wenn sie Gewalt anwenden, beginnen sie keine neue Kette von Gewalttaten, sondern zerbrechen die etablierte.“<ref>Herbert Marcuse: Repressive Toleranz. In: Robert Paul Wolff, Barrington Moore, Herbert Marcuse: Kritik der reinen Toleranz. (= edition suhrkamp 181). Frankfurt 1966, S. 127.</ref>

In der Diskussion der 68er-Bewegung unterschied man Gewalt als „Diktatur der Gewalt“ (Staat, Kapitalismus, strukturelle Gewalt, vgl. Rudi Dutschke) von Notwehr, Selbstverteidigung, Entmonopolisierung der Gewalt und drittens von „revolutionärer Gewalt“ (Generalstreik, bewaffnetem Befreiungskampf in Teilen der so genannten „Dritten Welt“). Ob Gewalt legitim für die jeweilige politische Aktion war, knüpfte sich an die Unterscheidung von „Gewalt gegen Sachen“ (juristisch gilt diese als Schädigung oder auch Landfriedensbruch, wenn ein Polizeifahrzeug beschädigt wird), mit der einem Protest oder einer Forderung Nachdruck verliehen werden soll, und „Gewalt gegen Personen“, die, abgesehen von Teilen der späteren Stadtguerilla und der RAF, allgemein abgelehnt wurde.

Philosophie

Walter Benjamin: Zur Kritik der Gewalt

Walter Benjamin verfasste 1921 mit der Schrift Zur Kritik der Gewalt, in der er sich auf Georges Sorels Réflexions sur la violence (dt. Über die Gewalt) bezieht, einen philosophischen Grundlagentext für die moderne Gewaltkritik. Spätere Theoretiker wie Theodor W. Adorno, Hannah Arendt, Jacques Derrida, Enzo Traverso und Giorgio Agamben wurden in ihrer Analyse davon beeinflusst und beziehen sich auf die kritische Theorie Benjamins.

Nach Benjamin entsteht Gewalt dann, wenn eine wirksame Ursache in Verhältnisse eingreift, die als sittlich verstanden und die durch Begriffe wie Recht und Gerechtigkeit markiert werden kann.

In einer Rechtsordnung diene Gewalt zuerst als Mittel und nicht als Zweck. Ist Gewalt lediglich das Mittel in einer Rechtsordnung, so lassen sich Kriterien für diese Gewalt finden. Gefragt werden kann, ob Gewalt ein Mittel zu gerechten oder zu ungerechten Zwecken darstellt.

Benjamin kritisiert das Naturrecht, nach dessen Anschauung Gewalt „ein Naturprodukt, gleichsam ein Rohstoff [sei], dessen Verwendung keiner Problematik unterliegt, es sei denn, daß man die Gewalt zu ungerechten Zwecken mißbrauche.“<ref>Walter Benjamin: Sprache und Geschichte - Philosophische Essays. hrsg. v. Rolf Tiedemann, Reclam 1992, S. 105.</ref> An diesem Punkt verweist er auf die Nähe zwischen rechtsphilosophischen Dogmen, die aus den natürlichen Zwecken als Maß die Rechtmäßigkeit der Gewalt ableiten, und naturgeschichtlichen Dogmen des Darwinismus, der neben der „natürlichen Zuchtauswahl die Gewalt als ursprüngliches und allen vitalen Zwecken der Natur allein angemessenes Mittel ansieht.“ Anknüpfend an die naturrechtliche Gewaltvorstellung kritisiert Benjamin ebenfalls die gegenläufigen Thesen des Rechtspositivismus, denen zufolge die Gewalt aufgrund geschichtlicher Prozesse von Ablehnung und Zustimmung (Sanktionierung) in ihrer Rechtmäßigkeit beurteilt werden müsse.

Geschichte der Darstellung von Gewalt

Gewaltdarstellungen gab es bereits in der Kunst des Alten Ägypten. So sind z. B. Reliefs überliefert, auf denen der Pharao unterworfene Gegner erschlägt. Auch auf Vasen der griechischen Antike oder auf Münzen der Römischen Republik und der römischen Kaiserzeit wurden zum Teil sehr drastische Gewaltszenen abgebildet.<ref>Hermann Junghans: Die Entwicklung der Darstellung von Gewalt auf Münzen der Römischen Republik. In: Geldgeschichtliche Nachrichten. März 2011.</ref> Zumindest bei Münzen handelt es sich auf Grund ihrer hoheitlichen Funktion um offizielle Staatskunst.

Die Verbreitung des Christentums änderte auch die Darstellung von Gewalt in der Kunst. Die Auswirkung auf die Opfer von Gewalt wird seltener und zurückhaltender gezeigt. Mit der Gotik nimmt die Darstellung Jesu als Toter oder am Kreuz Leidender zu.

Mit Beginn der Neuzeit wurde das Schlachtengemälde ein wichtiges Genre der Malerei, die im Dreißigjährigen Krieg einen ersten Höhepunkt erlebte.<ref>Matthias Pfaffenbichler: Das Schlachtenbild im ausgehenden 16. und 17. Jahrhundert. Dissertation. Universität Wien, 1987.</ref>

Literatur

Definitionen

  • Klaus Wahl, Melanie Rh. Wahl: Biotische, psychische und soziale Bedingungen für Aggression und Gewalt. In: Birgit Enzmann (Hrsg.): Handbuch Politische Gewalt. Formen – Ursachen – Legitimation – Begrenzung. Springer VS, Wiesbaden 2013, ISBN 978-3-531-18081-6, S. 15–42.
  • Klaus Wahl: Aggression und Gewalt. Ein biologischer, psychologischer und sozialwissenschaftlicher Überblick. Spektrum Akademischer Verlag, Heidelberg 2012, S. 6–13.
  • Volker Krey: Zum Gewaltbegriff im Strafrecht. In: Bundeskriminalamt (BKA) (Hrsg.): Was ist Gewalt? Auseinandersetzungen mit einem Begriff. Wiesbaden 1986, S. 11–103.
  • Joachim Schneider: Kriminologie der Gewalt. Stuttgart/Leipzig 1994, ISBN 3-7776-0608-1.
  • Heinz Müller-Dietz: Zur Entwicklung des strafrechtlichen Gewaltbegriffs. In: Goltdammer's Archiv für Strafrecht 121. 1974, S. 33–51.
  • Axel Montenbruck: Zivilisation. Eine Rechtsanthropologie. Staat und Mensch, Gewalt und Recht, Kultur und Natur. 2. Auflage. 2010, S. 143–224 (2. Hauptteil: „Gewalt und Recht“). Universitätsbibliothek der Freien Universität Berlin. (open access)

Interdisziplinäre Ansätze

  • Klaus Wahl: Aggression und Gewalt. Ein biologischer, psychologischer und sozialwissenschaftlicher Überblick. Spektrum Akademischer Verlag, Heidelberg 2012, ISBN 978-3-8274-3120-2.
  • Klaus Wahl, Melanie Rh. Wahl: Biotische, psychische und soziale Bedingungen für Aggression und Gewalt. In: Birgit Enzmann (Hrsg.): Handbuch Politische Gewalt. Formen – Ursachen – Legitimation – Begrenzung. Springer VS, Wiesbaden 2013, ISBN 978-3-531-18081-6, S. 15–42.

Historische Ansätze

  • Jörg Baberowski: Gewalt verstehen, in: Zeithistorische Forschungen/Studies in Contemporary History 5 (2008), S. 5-17.
  • Michel Foucault: Überwachen und Strafen. Frankfurt am Main 1995, ISBN 3-518-27784-7.
  • Thomas Lindenberger, Alf Lüdtke (Hrsg.): Physische Gewalt. Studien zur Geschichte der Neuzeit. Frankfurt am Main 1995, ISBN 3-518-28790-7.
  • Manuel Braun, Cornelia Herberichs: Gewalt im Mittelalter. Realitäten – Imaginationen. Paderborn/München 2005, ISBN 3-7705-3881-1.
  • Peter Imbusch: Moderne und Gewalt. Zivilisationstheoretische Perspektiven auf das 20. Jahrhundert. Wiesbaden 2005, ISBN 3-8100-3753-2.
  • Dirk Schumann: Politische Gewalt in der Weimarer Republik 1918–1933. Kampf um die Straße und Furcht vor dem Bürgerkrieg. Essen 2001, ISBN 3-88474-915-3.
  • Hermann Junghans: Die Entwicklung der Darstellung von Gewalt auf Münzen der Römischen Republik. Geldgeschichtliche Nachrichten. März 2011, S. 69–73.

Soziologische Ansätze

  • Zygmunt Bauman: Gewalt? Modern und postmodern. In: Max Miller, Hans-Georg Soeffner (Hrsg.): Modernität und Barbarei. Soziologische Zeitdiagnose am Ende des 20. Jahrhunderts. Frankfurt am Main 1996, ISBN 3-518-28843-1, S. 36–67.
  • Peter Brückner: Über die Gewalt. 6 Aufsätze zur Rolle der Gewalt in der Entstehung und Zerstörung sozialer Systeme. Berlin 1979, ISBN 3-8031-1085-8.
  • Regina-Maria Dackweiler, Reinhild Schäfer: Gewalt-Verhältnisse. Feministische Perspektiven auf Geschlecht und Gewalt. Frankfurt am Main 2002, ISBN 3-593-37116-2.
  • Wilhelm Heitmeyer, Hans-Georg Soeffner (Hrsg.): Gewalt. Entwicklungen, Strukturen, Analyseprobleme. Suhrkamp, Frankfurt am Main 2004.
  • Wilhelm Heitmeyer: Gewalt. Beschreibungen, Analysen, Prävention. Hrsg. von Wilhelm Heitmeyer, Monika Schröttle. Bonn 2006, ISBN 3-89331-697-3.
  • Antje Hilbig (Hrsg.): Frauen und Gewalt: interdisziplinäre Untersuchungen zu geschlechtsgebundener Gewalt in Theorie und Praxis. Würzburg 2003, ISBN 3-8260-2362-5.
  • Ronald Hitzler: Gewalt als Tätigkeit. Vorschläge zu einer handlungstypologischen Begriffserklärung. In: Sighard Neckel, Michael Schwab-Trapp (Hrsg.): Ordnungen der Gewalt. Beiträge zu einer politischen Soziologie der Gewalt und des Krieges. Opladen 1999, S. 9–19.
  • Frauke Koher, Katharina Pühl: Gewalt und Geschlecht. Konstruktionen, Positionen, Praxen. Opladen 2003, ISBN 3-8100-3626-9.
  • Teresa Koloma Beck, Klaus Schlichte: Theorien der Gewalt zur Einführung. Hamburg 2014, ISBN 978-3-88506-080-2.
  • Siegfried Lamnek, Manuela Boatca: Geschlecht – Gewalt – Gesellschaft. 2003.
  • Friedhelm Neidhardt: Gewalt. Soziale Bedeutungen und sozialwissenschaftliche Bestimmungen des Begriffs. In: Bundeskriminalamt (Hrsg.): Was ist Gewalt? Wiesbaden 1986, S. 109–147.
  • Heinrich Popitz: Gewalt. In: Ders.: Phänomene der Macht. 2., stark erw. Auflage. Tübingen 1992, S. 43–78.
  • Trutz von Trotha (Hrsg.): Soziologie der Gewalt. Opladen 1997.

Ethnologie/Europäische Ethnologie

  • Başar Alabay: Kulturelle Aspekte der Sozialisation – Junge türkische Männer in der Bundesrepublik Deutschland. Springer VS, 2012, ISBN 978-3-531-19609-1.

Politikwissenschaftliche Ansätze

  • Hannah Arendt: Macht und Gewalt. 15. Auflage. München 2003, ISBN 3-492-20001-X. (Original: On Violence. New York/London 1970.)
  • Manuel Eisner: Individuelle Gewalt und Modernisierung in Europa, 1200–2000. In: Günter Albrecht, Otto Backes, Wolfgang Kühnel (Hrsg.): Gewaltkriminalität zwischen Mythos und Realität. Frankfurt am Main 2001, S. 71–100.
  • Johan Galtung: Gewalt, Frieden und Friedensforschung. In: Dieter Senghaas (Hrsg.): Kritische Friedensforschung. Frankfurt am Main 1977.
  • Johan Galtung: Strukturelle Gewalt. Beiträge zur Friedens- und Konfliktforschung. Reinbek bei Hamburg 1975.
  • Heide Gerstenberger: Die subjektlose Gewalt. Theorie der Entstehung bürgerlicher Staatsgewalt. 2., überarb. Auflage. Münster 2006, ISBN 3-89691-116-3.
  • Hedda Herwig: «Sanft und verschleiert ist die Gewalt…». Ausbeutungsstrategien in unserer Gesellschaft. Reinbek bei Hamburg 1992, ISBN 3-498-02913-4.
  • Werner Ruf (Hrsg.): Politische Ökonomie der Gewalt. Staatszerfall und die Privatisierung von Gewalt und Krieg. Opladen 2003, ISBN 3-8100-3747-8.
  • Dierk Spreen: Krieg und Gesellschaft. Die Konstitutionsfunktion des Krieges für moderne Gesellschaften. Duncker & Humblot, Berlin 2008, ISBN 3-428-12561-4, S. 30–75.

Philosophische Ansätze

Kulturanthropologie

  • Joachim Bauer: Schmerzgrenze – Vom Ursprung alltäglicher und globaler Gewalt. Blessing, München 2011.
  • René Girard: Das Heilige und die Gewalt. (1972,) 2006, S. 480.
  • Konrad Thomas: René Girard: Ein anderes Verständnis von Gewalt. In: Stephan Moebius, Dirk Quadflieg (Hrsg.): Kultur. Theorien der Gegenwart. VS- Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden 2006, ISBN 3-531-14519-3, S. 325–338.
  • Andreas Hetzel: Opfer und Gewalt. René Girards Kulturanthropologie des Sündenbocks. In: Wilhelm Gräb, Martin Laube (Hrsg.): Der menschliche Makel. Zur sprachlosen Wiederkehr der Sünde. Loccumer Protokolle 11/2008.
  • Axel Montenbruck: Zivilisation. Eine Rechtsanthropologie. Staat und Mensch, Gewalt und Recht, Kultur und Natur. 2. Auflage. 2010, Universitätsbibliothek der Freien Universität Berlin, S. 172 ff („Heilige Gewalt“). (open access)

Psychologische Ansätze

  • Hans W. Bierhoff, Ulrich Wagner: Aggression und Gewalt. Phänomene, Ursachen und Interventionen. Stuttgart/Berlin/Köln 1997, ISBN 3-17-013044-7.
  • Heidrun Bründel: Tatort Schule. Gewaltprävention und Krisenmanagement an Schulen. LinkLuchterhand, Köln 2009, ISBN 978-3-472-07612-4.
  • Heidrun Bründel: Sexuelle Gewalt in schulischen Institutionen. Hintergrund, Analysen, Prävention. Verlag für Polizeiwissenschaft, Frankfurt am Main 2011, ISBN 978-3-86676-172-8.
  • Heidrun Bründel, Klaus Hurrelmann: Gewalt macht Schule. Wie gehen wir mit aggressiven Kindern um? Droemer Knaur, München 1994, ISBN 3-426-26812-4.
  • Rosa Logar (Hrsg.): Gewalttätige Männer ändern sich. Rahmenbedingungen und Handbuch für ein soziales Trainingsprogramm. Bern/Stuttgart/Wien 2002, ISBN 3-258-06395-8. (Siehe auch Zeitung der Plattform gegen die Gewalt von 2006. Online verfügbar: PDF.)
  • Peter Gay: Kult der Gewalt. Aggression im bürgerlichen Zeitalter. Aus dem Englischen von Ulrich Enderwitz. München 2000, ISBN 3-442-75554-9.
  • Anita Heiliger, Constance Engelfried: Sexuelle Gewalt. Männliche Sozialisation und potentielle Täterschaft. Frankfurt am Main/New York 1995, ISBN 3-593-35395-4.
  • Klaus Hurrelmann, Heidrun Bründel: Gewalt an Schulen. Pädagogische Antworten auf eine soziale Krise. Beltz, Weinheim/Basel 2007, ISBN 978-3-407-22184-1.
  • Susanne Kappeler: Der Wille zur Gewalt. Politik des persönlichen Verhaltens. Frauenoffensive, München 1994, ISBN 3-88104-254-7.
  • Joachim Lempert (Hrsg.): Handbuch der Gewaltberatung. 2. Auflage. Hamburg 2006, ISBN 3-9807120-1-X.
  • Bernhard Mann: Gewalt und Gesundheit. Epidemiologische Daten, Erklärungsmodelle und public-health-orientierte Handlungsempfehlungen der Weltgesundheitsorganisation (WHO). In: Sozialwissenschaften und Berufspraxis. Jg. 29 (1/2006), S. 81–91.
  • Jan Philipp Reemtsma: Vertrauen und Gewalt. Versuch über eine besondere Konstellation der Moderne. Hamburger Edition HIS, Hamburg 2008, ISBN 978-3-936096-89-7.
  • Dirk Richter: Effekte von Trainingsprogrammen zum Aggressionsmanagement in Gesundheitswesen und Behindertenhilfe: Systematische Literaturübersicht. Westfälische Klinik, Münster 2005. (PDF)
  • Cesar Rodriguez Rabanal: Elend und Gewalt. Eine psychoanalytische Studie aus Peru. Fischer TB, Frankfurt am Main 1995, ISBN 3-596-12660-6.
  • Silke Wiegand-Grefe, Michaela Schumacher: Strukturelle Gewalt in der psychoanalytischen Ausbildung: eine empirische Studie zu Hierarchie, Macht und Abhängigkeit. Gießen 2006, ISBN 3-89806-418-2.
  • Frauke Koher: Gewalt, Aggression und Weiblichkeit. Eine psychoanalytische Auseinandersetzung unter Einbeziehung biographischer Interviews mit gewalttätigen Mädchen. Hamburg 2007, ISBN 978-3-8300-2703-4.
  • Volker Caysa, Rolf Haubl: Hass und Gewaltbereitschaft. Göttingen 2007, ISBN 978-3-525-45172-4.

Linguistische Ansätze

Kommunikationswissenschaftliche Ansätze

  • Julia Döring: Gewalt und Kommunikation. Essener Studien zur Semiotik und Kommunikationsforschung. Band 29. Shaker, Aachen 2009, ISBN 978-3-8322-8661-3.

Friedensforschung

Weblinks

Commons Commons: Gewalt (violence) – Sammlung von Bildern und Mediendateien
Wiktionary Wiktionary: Gewalt – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen

Einzelnachweise

<references />