Gravity (Film)
Filmdaten | |
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Deutscher Titel | Gravity |
Originaltitel | Gravity |
Produktionsland | Vereinigte Staaten, Vereinigtes Königreich<ref>Festival – Special Presentation. In: tiff.net. Abgerufen am 23. Oktober 2013 (englisch)</ref> |
Originalsprache | Englisch |
Erscheinungsjahr | 2013 |
Länge | 90 Minuten |
Altersfreigabe | FSK 12<ref name="FSK" /> JMK 12<ref name="JMK">Alterskennzeichnung für Gravity. Jugendmedienkommission.</ref> |
Stab | |
Regie | Alfonso Cuarón |
Drehbuch | Alfonso Cuarón, Jonás Cuarón, George Clooney |
Produktion | David Heyman, Alfonso Cuarón |
Musik | Steven Price |
Kamera | Emmanuel Lubezki |
Schnitt | Alfonso Cuarón, Mark Sanger |
Besetzung | |
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Gravity (deutsch Gravitation) ist ein US-amerikanisch-britischer 3D-Weltraum-Thriller aus dem Jahr 2013. Die Hauptrolle spielt Sandra Bullock, die über weite Strecken des Films als einzige Darstellerin zu sehen ist. Regie führte Alfonso Cuarón, der auch am Drehbuch und Schnitt mitarbeitete und den Film mitproduzierte.
Premiere war bei den Internationalen Filmfestspielen von Venedig 2013. Der Filmstart in den deutschsprachigen Kinos war am 3. Oktober 2013. Im Filmjahr 2013 gewann der Film zahlreiche Auszeichnungen, darunter sieben Oscars.
Inhaltsverzeichnis
Handlung
Der altgediente Astronaut Matt Kowalski und Missionsspezialistin Dr. Ryan Stone sind gemeinsam mit drei anderen Astronauten in einem Space Shuttle namens „Explorer“ mit der Missionsnummer STS-157 im Weltall. Es ist Matt Kowalskis letzter Einsatz vor seinem Ruhestand. Für die Biomedizinerin Dr. Ryan Stone hingegen ist es der allererste Flug im Space Shuttle und ihr erster Außeneinsatz im All. Die beiden Astronauten führen zusammen mit einem dritten Kollegen Reparaturarbeiten am Hubble-Weltraumteleskop durch und stehen in ständigem Kontakt mit der Bodenstation der NASA in Houston. So erfahren Stone und Kowalski, dass ein russischer Satellit im Orbit zerstört wurde und die Trümmerteile im Orbit treiben. Da sie sich aber auf einer anderen Umlaufbahn als die Astronauten befinden und somit laut Houston aktuell keine Gefahr bestehe, setzen die Astronauten ihre Arbeit zunächst fort.
Nach kurzer Zeit geht von Houston ein erneuter Funkspruch ein, weil die Trümmerteile des russischen Satelliten andere Satelliten getroffen haben, sich das Trümmerfeld dadurch erheblich vergrößert hat und nun Teile auf derselben Umlaufbahn auf die Astronauten zurasen. Weil nun doch eine ernste Gefahr für die Crew am Hubble-Teleskop besteht, soll der Außeneinsatz sofort abgebrochen werden. Kowalski und Stone versuchen, das Teleskop von der „Explorer“ zu lösen und zurück in das Shuttle zu gelangen. Doch die Trümmerteile schlagen kurz darauf mit voller Wucht am Ort des Geschehens ein und treffen den dritten Astronauten tödlich. Durch die zahlreichen Einschläge werden die „Explorer“ und das Hubble-Teleskop zerstört. Der Funkkontakt zur Bodenstation reißt ab, Kowalski und Stone werden durch umherfliegende Trümmer vom Schiff weggeschleudert. Stone wird hinaus ins offene Weltall gestoßen und dreht sich unkontrolliert um ihre eigene Achse. Trotzdem kann sie wieder Funkkontakt mit Kowalski aufnehmen, der sie zu beruhigen versucht, da die Sauerstoffvorräte ihres Raumanzuges einen kritisch niedrigen Wert erreicht haben. Er kann sie von ihrer Panik befreien, und kurz danach bewegt er sich mittels der Schubdüsen seines Düsenrucksacks zu ihrer Position. Er verbindet sich mit einem Gurt mit ihrem Raumanzug, damit sich beide zusammen auf den Weg zur „Explorer“ machen können, in der Hoffnung, dass diese noch ausreichend funktionsfähig ist und sie dort auf Rettung von der Erde warten können. Am Shuttle angelangt, finden sie aber nur noch die leblosen Körper der restlichen Crew vor, da die Trümmer der Satelliten das lebenserhaltende System sowie die Außenhülle zerstört haben. Kowalski gibt nun als neues Ziel die Internationale Raumstation ISS an, damit sie dort eine der vorhandenen Rettungskapseln für den Wiedereintritt in die Erdatmosphäre nutzen können. Sie machen sich mit Hilfe der Schubdüsen von Kowalskis Raumanzug auf den Weg dorthin.
Als die ISS in Sichtweite gerät, müssen sie feststellen, dass auch diese von den Trümmern beschädigt wurde und dass bei der nach erfolgter Notfallevakuierung einzigen verbliebenen Sojus-Raumkapsel der Bremsfallschirm ausgelöst wurde. Zudem ist der Treibstoff für Kowalskis Steuerdüsen aufgebraucht, und so werden die beiden Astronauten mit hoher Geschwindigkeit gegen die Außenhülle der ISS geworfen und drohen wieder in den offenen Weltraum abzudriften. Der offene Bremsfallschirm der Rettungskapsel verhindert dies zunächst, da sich Stone in den Fallschirmleinen verfängt. Jedoch droht sich dieser Halt zu lösen, und Kowalski fasst den Entschluss, die Gurtverbindung mit Stone zu lösen, damit sich wenigstens Stone retten kann. Obwohl Stone dagegen protestiert, klinkt Kowalski sich aus und treibt unerreichbar für Stone in die Umlaufbahn der Erde. Stone rettet sich auf letzte Weisung von Kowalski in das Innere der ISS, da ihr Sauerstoffvorrat nun völlig aufgebraucht ist. Sie gelangt in eine Druckschleuse, wo sie die Sauerstoffzufuhr aktiviert und sich ihres Raumanzuges entledigt.
Die durch den Einschlag der Trümmer in die ISS verursachten Schäden haben ein zunächst kleines Feuer ausbrechen lassen, das sich jedoch schnell zum Großbrand entwickelt. Stone kann sich im letzten Moment in die noch verbliebene russische Raumkapsel retten. Beim Versuch, diese zu starten, muss sie allerdings feststellen, dass sich die Fallschirmleinen an der Raumstation verfangen haben und die Kapsel am Wegflug hindern. Als sie aussteigt, um die Leinen zu lösen, nähert sich wieder das Trümmerfeld, das nach 90 Minuten die Erde umrundet hat und mit heftigen Einschlägen die ISS zerstört. Stone schafft es daraufhin, in die nun befreite Kapsel zu gelangen und diese mit Hilfe der Steuerdüsen auf eine chinesische Raumstation auszurichten. Da das Haupttriebwerk jedoch nicht zündet, bleibt die Station unerreichbar. Stone treibt nun mit der Kapsel im Orbit und verzweifelt langsam an ihrer Situation. Durch ständige Funkversuche schafft sie es zwar, mit einem Menschen in Kontakt zu kommen, aber dieser stellt sich als grönländisch sprechender Fischer<ref name="Aningaaq">Aningaaq, Kurzfilm von Jonás Cuarón zum Hintergrund des Funkkontaktes</ref> heraus.
Durch ein Drosseln des Sauerstoffs möchte Stone sich schließlich das Leben nehmen, als Kowalski in seinem Raumanzug an die Außenhülle der Kapsel klopft und in das Innere gelangt. Dieser geht nicht näher darauf ein, wie er zurück zu Stone gelangen konnte, und schlägt vor, mit Hilfe der Bremsraketen der Kapsel zur chinesischen Raumstation Tiangong zu gelangen. Er versucht, Stone Mut zu diesem Unterfangen zu machen, und hält sie so von ihrer Selbsttötung ab. Die Erscheinung Kowalskis stellt sich allerdings als Halluzination heraus und Stone wird klar, dass sie sich sein Auftauchen und die Unterhaltung zwischen ihnen beiden nur eingebildet hat. Doch Stone kann dadurch neuen Mut fassen und macht sich nun mit Hilfe der russischen Bedienungsanleitung daran, die Kapsel auszuklinken und die Bremsraketen zu aktivieren, damit sie der entstehende Schub zur (ebenfalls evakuierten) chinesischen Raumstation bringt. Dort angelangt, kann sie aus der russischen Kapsel aussteigen und sich mit Hilfe des Rückstoßes eines Feuerlöschers, den sie von der ISS mitnehmen konnte, zur Eintrittsluke der chinesischen Shenzhou-Rettungskapsel an der Raumstation manövrieren. Die Raumstation wurde allerdings ebenfalls von den Satellitentrümmern getroffen und befindet sich bereits im unkontrollierten Wiedereintritt in die Erdatmosphäre, der durch das erneute Eintreffen des Trümmerfelds verstärkt wird. Stone schafft es in letzter Sekunde, die chinesische Rettungskapsel von der Raumstation zu lösen und der Zerstörung durch den Wiedereintritt zu entgehen. Der Bremsfallschirm der Kapsel löst nach dem Überwinden der Erdatmosphäre vollständig aus, und die Kapsel landet sicher in einem großen See auf der Erde.
Durch den Wiedereintritt ist in der Kapsel ein Feuer ausgebrochen, so dass Stone so schnell wie möglich versucht, aus der Kapsel zu entkommen. Dabei öffnet sie die Austrittsluke der Kapsel, wodurch Wasser in die Kapsel strömt und sie zum Sinken bringt. Stone verlässt die Kapsel durch die Luke der nun vollgelaufenen Kapsel, ertrinkt aber beinahe durch das Gewicht des Raumanzuges, das sie am Auftauchen hindert. Schließlich gelingt es ihr, sich des Raumanzuges zu entledigen und an das rettende Seeufer zu schwimmen.
Am Ufer des Sees angelangt, ist sie zunächst überwältigt von ihrem sicheren Ankommen auf der Erde und kann auch aufgrund der nun wieder vorhandenen Schwerkraft nur mit Mühe aufrecht stehen. Amerikanische Funksprüche in der chinesischen Kapsel kündigten zuvor während der letzten Flugphase der Kapsel an, dass der Wiedereintritt Stones bemerkt wurde und sich Hilfe auf dem Weg befindet.
Kurzfilm Aningaaq
Parallel zum Hauptfilm erschien noch der Kurzfilm Aningaaq, gedreht von Jonás Cuarón, dem Sohn des Regisseurs Alfonso Cuarón. Der Kurzfilm beleuchtet den sonderbaren Empfänger der SOS-Funkrufe von Dr. Ryan Stone.
Synchronisation
Die deutsche Synchronbearbeitung fertigte die FFS Film- & Fernseh-Synchron, Berlin, an.<ref name="SK" />
Rolle | Darsteller | Synchronsprecher |
---|---|---|
Dr. Ryan Stone | Sandra Bullock | Bettina Weiß |
Matt Kowalski | George Clooney | Detlef Bierstedt |
Mission Control | Ed Harris | Holger Mahlich |
Space Station Captain | Basher Savage | Imtiaz Haque |
Kritiken
Erste Reaktionen nach der Premiere auf den 70. Filmfestspielen in Venedig, die der Film eröffnete, waren durchweg positiv. Regieführung, Darsteller und Effekte wurden gelobt.<ref>http://collider.com/gravity-reviews/</ref>
„Was Cuarón mit Gravity geschaffen hat, ist Kino für das 21. Jahrhundert. Während sich der Rest Hollywoods in infantilen Jungs-Phantasien suhlt und uns immer und immer wieder die Vernichtung amerikanischer Großstädte als ultimativen Blockbuster-Showdown verkaufen möchte, zeigt der Mexikaner, was man mit den Werkzeugen moderner digitaler Effekte wirklich anstellen kann, wenn man sie nur zu nutzen weiß.“
„Das grandiose Science-Fiction-Drama ist ein zutiefst sinnliches Erlebnis und ein Triumph für Regisseur und Co-Autor Alfonso Cuarón (Children of Men). Der zelebriert hier eine ursprüngliche Lust am Erzählen in bewegten Bildern, verbeugt sich nebenbei subtil und formvollendet vor Klassikern des Genres und präsentiert einen der spannendsten und emotional forderndsten Filme des Jahres.“
„Viereinhalb Jahre hat Cuarón gewartet, zusammen mit seinem Kameramann Emmanuel Lubezki […], bis die Technik so weit war, um seine Vision aus dem All auf die Leinwand zu bringen, mit jeder Menge Computertechnik und Postproduction, in 3D. Die Dreharbeiten waren die Hölle, strapaziös und chaotisch, völlig unberechenbar. Wie Shackleton, sagt Emmanuel Lubezki. Was dabei rauskam, ist pures Kino, ein Film ohne gesellschaftskritische Ambition und ohne ästhetischen Hyperdrive. Eine Meditation. Ein Mobile. L’art pour l’art.“
Science-Fiction-Film?
Es ist unklar, ob der Film als Science-Fiction-Film bezeichnet werden kann. Science-Fiction-Filme beschäftigen sich mit fiktionalen Techniken sowie wissenschaftlichen Leistungen und deren möglichen Auswirkungen auf die Zukunft. In Gravity kommen keine fiktionalen Techniken vor und die Zukunft spielt kaum eine Rolle. So äußerte sich auch der Regisseur selbst explizit, dass es sich nicht um Science-Fiction handele.<ref>http://www.bbc.com/news/entertainment-arts-26381335</ref> Er betont hingegen die Drama-Anteile seiner Arbeit. So fassten es auch einige Kritiker auf:
„„Gravity“ mischt zwar souverän Science und Fiction, ist aber eigentlich kein Science-Fiction-Film – er gehört zu einem kleinen, faszinierenden Subgenre des Weltraumkinos, das hauptsächlich aus historischen Raumfahrtprogramm-Abenteuern wie „Apollo 13“ und „Der Stoff aus dem die Helden sind“ besteht.“
„Der Weltraum ist eine in Science-Fiction Filmen häufig auftauchende Kulisse. Ein Zwischenfall auf einem Raumschiff und der anschließende Überlebenskampf ein Grundbaustein von Science-Fiction Klassikern wie Alien oder Sunshine. Nur ist Gravity kein Science-Fiction Film und einer der wenigen Filme, die im Weltraum der Gegenwart spielen, d. h. es existiert die Technologie, die man im Film bewundern kann wirklich.“
„Kein Science-Fiction sondern Fiction-Fact: In «Gravity» wird im Orbit schwebender Weltraummüll zur Bedrohung, nicht irgendein schiesswütiger Alien.“
Andere Kritiker und Juroren bezeichnen den Film dennoch als Science-Fiction.<ref>David Kleingers: Weltall-Thriller "Gravity": Der nächste Science-Fiction-Klassiker. Spiegel Online. 30. September 2013. Abgerufen am 29. Oktober 2013.</ref><ref>imdb</ref><ref>film-zeit.de</ref> So weichen eine Reihe von Details von der Wirklichkeit ab, was für die wissenschaftliche Fiktion spricht.<ref>Holger Krag: Esoc-Mitarbeiter erklärt, wie realistisch der Film „Gravity“ ist. Darmstädter Echo online, 15. Oktober 2013, abgerufen am 26. Januar 2015. </ref>
Einspielergebnis
Bei Produktionskosten von rund 100 Millionen US-Dollar erreichte Gravity am Startwochenende in den Vereinigten Staaten ein Einspielergebnis von 55,7 Millionen US-Dollar (Platz 1 der Kinocharts). Bis zum 18. März 2014 konnte der Film weltweit 714,1 Millionen US-Dollar einspielen.<ref>Box Office Mojo: Gravity. Abgerufen am 19. März 2014 (english). </ref>
Im Jahr 2013 wurden bundesweit 1.296.052 Besucher an den deutschen Kinokassen gezählt, womit der Film den 24. Platz der meistbesuchten Filme des Jahres belegte.<ref>KINOaktuell: Was ihr wolltet: Münsters Kinojahr 2013, C. Lou Lloyd, Filminfo Nr. 4, 23. – 29. Januar 2014, S. 24f</ref>
Auszeichnungen (Auswahl)
Gravity eröffnete am 28. August 2013 die Internationalen Filmfestspiele von Venedig. Dort konnte der Film den Future Film Festival Digital Award gewinnen. Sandra Bullock wurde außerdem als Darstellerin des Jahres auf dem Hollywood Film Festival in Los Angeles ausgezeichnet.<ref>Gravity – Awards (englisch) In: Internet Movie Database. Abgerufen am 22. Oktober 2013.</ref>
Der Film führte sowohl bei den BAFTA Awards als auch bei den Academy Awards die Rangfolge der Nominierungen an und konnte in beiden Preisverleihungen die mit Abstand größte Zahl an Auszeichnungen auf sich vereinen (BAFTA Awards: 11 Nominierungen, 6 Auszeichnungen, Academy Awards: 10 Nominierungen, 7 Auszeichnungen).
Academy Awards 2014
- Nominierung in der Kategorie Bester Film
- Auszeichnung in der Kategorie Beste Regie für Alfonso Cuarón
- Nominierung in der Kategorie Beste Hauptdarstellerin für Sandra Bullock
- Nominierung in der Kategorie Bestes Szenenbild für Andy Nicholson, Rosie Goodwin und Joanne Woollard
- Auszeichnung in der Kategorie Beste Filmmusik für Steven Price
- Auszeichnung in der Kategorie Beste Kamera für Emmanuel Lubezki
- Auszeichnung in der Kategorie Bester Schnitt für Alfonso Cuarón und Mark Sanger
- Auszeichnung in der Kategorie Bester Ton für Skip Lievsay, Niv Adiri, Christopher Benstead und Chris Munro
- Auszeichnung in der Kategorie Bester Tonschnitt für Glenn Freemantle
- Auszeichnung in der Kategorie Beste visuelle Effekte für Tim Webber, Chris Lawrence, Dave Shirk und Neil Corbould
British Academy Film Awards 2014
- Auszeichnung in der Kategorie Bester britischer Film
- Nominierung in der Kategorie Bester Film
- Auszeichnung in der Kategorie Beste Regie
- Nominierung in der Kategorie Bestes Original-Drehbuch
- Nominierung Sandra Bullocks in der Kategorie Beste Hauptdarstellerin
- Auszeichnung in der Kategorie Beste Filmmusik
- Auszeichnung in der Kategorie Beste Kamera
- Auszeichnung in der Kategorie Bester Ton
- Nominierung in der Kategorie Bestes Szenenbild
- Nominierung in der Kategorie Bester Schnitt
- Auszeichnung in der Kategorie Beste visuelle Effekte
Golden Globe Awards 2014
- Nominierung in der Kategorie Bester Film – Drama
- Auszeichnung in der Kategorie Beste Regie für Alfonso Cuarón
- Nominierung in der Kategorie Beste Hauptdarstellerin – Drama für Sandra Bullock
- Nominierung in der Kategorie Beste Filmmusik für Steven Price
Critics’ Choice Movie Awards 2014
- Nominierung in der Kategorie Bester Film
- Nominierung in der Kategorie Beste Hauptdarstellerin für Sandra Bullock
- Auszeichnung in der Kategorie Beste Regie für Alfonso Cuarón
- Auszeichnung in der Kategorie Beste Kamera für Emmanuel Lubezki
- Nominierung in der Kategorie Bestes Szenenbild für Andy Nicholson & Rosie Goodwin
- Auszeichnung in der Kategorie Bester Schnitt für Alfonso Cuarón & Mark Sanger
- Auszeichnung in der Kategorie Beste visuelle Effekte
- Auszeichnung in der Kategorie Beste Schauspielerin in einem Actionfilm für Sandra Bullock
- Auszeichnung in der Kategorie Bester Sci-Fi-/Horrorfilm
- Auszeichnung in der Kategorie Bester Komponist für Steven Price
Wissenschaftliche Genauigkeit
Cuarón erklärte, dass der Film nicht immer wissenschaftlich korrekt sei, da aus narrativen Gründen einige Freiheiten nötig waren.<ref>Gravity (englisch) In: Space.com. Abgerufen am 17. Oktober 2013.</ref> Der Film ist für den Realismus der Bauten im All und die Einhaltung physikalischer Prinzipien gelobt worden, trotz einer Reihe von Ungenauigkeiten und Übertreibungen.<ref>What’s behind the science of 'Gravity'? (englisch) In: CNN. 28. September 2013. Abgerufen am 2. Oktober 2013.</ref><ref name="UCLA">How realistic is 'Gravity'? (englisch) In: UCLA. 28. September 2013. Abgerufen am 8. Oktober 2013.</ref><ref>Die seltsame Physik Hollywoods. In: Sueddeutsche.de. 18. Oktober 2013, abgerufen am 19. Oktober 2013. Patrick Illinger: </ref> Der NASA-Astronaut Michael J. Massimino, der an den zwei Hubble-Missionen STS-109 und STS-125 teilnahm, lobte die Detailtreue bis hin zur Nutzung einzelner Werkzeuge.<ref name="spacesafetymagazine.com">Gravity: Ripped from the Headlines? (englisch) In: Space Safety Magazine. 3. Oktober 2013. Abgerufen am 3. Oktober 2013.</ref> Der Astrophysiker Neil deGrasse Tyson bemerkte einige Ungenauigkeiten.<ref>Astrophysicist Neil deGrasse Tyson Fact-Checks Gravity on Twitter (englisch) In: Wired. 7. Oktober 2013. Abgerufen am 8. Oktober 2013.</ref>
Beispiele von Übereinstimmungen und Ungenauigkeiten:
- Die letzte reale Mission war STS-135 im Jahr 2011, im Film ist es STS-157, das Shuttle-Programm wurde im Film also nicht eingestellt.
- Die Raumfähre im Film trägt den Namen „Explorer“. Ein echtes Space Shuttle mit diesem Namen wurde nie im All verwendet. Unter dem Namen „Explorer“ wurde lediglich ein Shuttle-Nachbau hergestellt, dieses reine Ausstellungsstück wurde inzwischen in „Independence“ umbenannt.
- Die im Film gezeigte chinesische Raumstation ist ein fiktiver Nachfolger von Tiangong 1. Der Aufbau einer wie im Film dargestellten mehrmoduligen Raumstation ist in der Realität erst mit Tiangong 3 vorgesehen, die sich zum Filmstart noch in Planung befindet.
- Das Hubble-Teleskop, das am Anfang des Films repariert wird, hat eine Umlaufbahn in etwa 559 km Höhe. Die ISS hat eine leicht elliptische Umlaufbahn in ca. 420 km Höhe und eine andere Bahnebene. Es wäre daher nicht möglich, dass Astronauten von Hubble zur ISS mit einer wie im Film gezeigten Manned Maneuvering Unit gelangen.<ref>Poking holes in the Gravity trailer with NASA’s help (englisch) In: arstechnica. 3. Oktober 2013. Abgerufen am 6. Oktober 2013.</ref>
- Bei einer notwendigen Evakuierung der ISS bleibt keine Raumkapsel an der Station zurück. Es sind stets nur so viele Sojus-Kapseln (mit Raumfahrer-Plätzen) angedockt, dass gerade die Stationsmannschaft damit evakuiert werden kann (derzeit jeweils 2).
- Stones Tränen fliegen aus ihrem Gesicht. Ohne ausreichende Beschleunigung würden die Tränen auf ihrem Gesicht aufgrund der Oberflächenspannung kleben bleiben.<ref name=ScottParazynski />
- Die sphärische Bewegung von Flüssigkeitstropfen in ihrem Mikrogravitationsbereich wird realistisch dargestellt.<ref name="UCLA" />
- Stone erwähnt, dass sie nur sechs Monate Ausbildung vor dem Flug hatte und wegen ihrer besonderen Ausbildung ausgewählt wurde. Solche Personen werden als „payload specialist“ (Nutzlast-Spezialist) und nicht als „mission specialist“ bezeichnet. Sie würden nicht trainiert werden, einen Weltraumspaziergang zu machen oder ein Raumschiff zu landen.<ref name="ScottParazynski">Gwynne Watkins: An Astronaut Fact-checks Gravity (englisch) Vulture. 8. Oktober 2013. Abgerufen am 12. Oktober 2013.</ref>
- Das Zusammenprallen von Weltraumschrott und Raumstationen bzw. Hubble ist wegen des Fehlens einer Atmosphäre im Weltraum nicht zu hören. Im Film ist die Übertragung von Geräuschen bzw. deren Fehlen realistischer als sonst in SF-Filmen üblich dargestellt. Meist handelt es sich realistischerweise um Körperschall.
- Stone verfängt sich mit ihrem Schuh im Fallschirm der Sojus und hält Kowalski an einem Gurt fest. Der Astrophysiker Neil deGrasse Tyson kritisiert an der Szene, dass Kowalski nach dem Lösen des Gurts von der Sojus wegtreibt. Es bedürfe nur eines kleinen Rucks, um Kowalski in Richtung der Sojus zu ziehen.<ref>Everything Wrong With Gravity - With Neil deGrasse Tyson (ab 0:02:48) auf YouTube. Ursprünglicher Kommentar von Tyson auf Twitter, 6. Oktober 2013.</ref> Der NASA-Ausbilder Robert Frost erklärt, Kowalski treibe weg, weil seine Bewegung noch nicht gestoppt sei. Kowalski löse den Gurt in der Annahme, die Fallschirmleinen können nicht genügend kinetische Energie aufnehmen, um beide Personen abzubremsen.<ref>Caitlin Dewey: Here’s what ‘Gravity’ gets right and wrong about space. In: Wonkblog bei der Onlineausgabe der Washington Post, 21. Oktober 2013. Abgerufen am 16. September 2014.</ref>
- Für die Idee der Kollision mit Weltraumschrott folgte Cuarón der Theorie des Kessler-Syndroms, einem von dem NASA-Berater Donald J. Kessler entworfenen Modell, nach dem eine Potenzierung des Weltraumschrotts die bemannte Raumfahrt im erdnahen Orbit für Jahrzehnte unmöglich machen wird. Diese Kettenreaktion wird nicht – wie im Film<ref>Im Weltall hört dich niemand schreien fluter, abgerufen am 13. Februar 2014.</ref> – ausgelöst durch die Havarie eines Satelliten, sondern läuft bereits sehr langsam ab.
- Verschiedene Quellen berichten,<ref>http://www.vulture.com/2013/10/astronaut-fact-checks-gravity.html Scott Parazynski talks about Gravity</ref><ref>http://science.time.com/2013/10/01/what-gravity-gets-right-and-wrong-about-space/ Faktencheck von Gravity</ref><ref>http://www.buzzfeed.com/daves4/the-one-mistake-in-gravity-that-is-truly-unforgivable Übersicht über Reaktionen über die Tatsache, dass Sandra Bullock in Gravity keine Erwachsenenwindeln trägt</ref> dass Astronauten auf Weltraumspaziergängen Erwachsenenwindeln oder eine Form von flüssigkeitsgekühltem Körperanzug tragen. Im Film trägt Sandra Bullock nur normale, hautenge Unterwäsche.
- Im Film wird die Steuerung einer MMU mit schnelleren Richtungswechseln und höheren Geschwindigkeiten dargestellt, als es in der Realität unter Berücksichtigung der Massenträgheit und des verwendeten Vorschubs möglich ist. Es ist äußerst schwierig, eine MMU zu steuern<ref>Artikel "The Manned Maneuvering Unit in Space" der NASA, abgerufen am 2. März 2014</ref> und gezielte Anflüge sind langwierig. Im Film dagegen kreist Kowalski zügig und scheinbar spielend leicht zwischen den Außenelementen von Space Shuttle und Satelliten umher.
Trivia
Nachdem die Indian Space Research Organisation (ISRO) am 30. Juni 2014 erfolgreich die PSLV-CA C23 gestartet hat, äußerte sich Premierminister Narendra Modi über die Kosten der Mars Orbiter Mission im Verhältnis zu Gravity: Diese Raumfahrt-Mission zum Mars sei günstiger als der Film.<ref>'Our Mars Mission Cheaper Than The Movie Gravity': PM Modi After PSLV C-23 Launch, ndtv.com, 30. Juni 2014. Abgerufen am 3. Juli 2014.</ref>
Weblinks
- Gravity in der Internet Movie Database (englisch)
- Gravity Seite zum Film bei Warner Bros. Entertainment
- Gutachten der Deutschen Film- und Medienbewertung
- Deutsche Kritiken auf film-zeit.de
- Sammlung von Kritiken zu Gravity bei Rotten Tomatoes (englisch)
Einzelnachweise
<references>
<ref name="SK">Gravity in der Deutschen Synchronkartei </ref>
<ref name="FSK">Freigabebescheinigung. Gravity. Freiwillige Selbstkontrolle der Filmwirtschaft, 10. September 2013, abgerufen am 31. Dezember 2014 (PDF; 34 kB, Prüf-Nr. 140 747 K): „Freigegeben ab 12 (zwölf) Jahren“ </ref>
<ref name="SZ 2013-10-02">Fritz Göttler: Völlig losgelöst. Süddeutsche Zeitung, 2. Oktober 2013, abgerufen am 2. Oktober 2013. </ref>
</references>