Hiller UH-12


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Hiller UH-12
HTE-2 der US Navy
HTE-2 der United States Navy
Typ: Leichter Schulungs- und Beobachtungshubschrauber
Entwurfsland: Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Vereinigte Staaten
Hersteller: Hiller Aircraft Company
Indienststellung: 1948
Stückzahl: über 2.000

Die Hiller UH-12<ref group="A">Die nachfolgend verwendete zivile Bezeichnung „UH-12“ steht für United Helicopters; unter diesem Namen firmierte die Hiller Aircraft Corporation in den 1950er Jahren. Sie ist nicht zu verwechseln mit der von der US Army vergebenen militärischen Bezeichnung UH (Utility Helicopter = Mehrzweckhubschrauber, z.B. Bell UH-1), welche ohnehin erst 1962 eingeführt wurde (vormals HU). Die korrekte militärische Bezeichnung der UH-12 lautete H-23 und OH-23 (US Army) bzw. HTE-1 und HTE-2 (US Navy). Somit ist umgekehrt auch die verbreitete Meinung, H-23 stände für "Hiller Modell 23", falsch, da die Armee das H (für Helicopter) und die Kennziffer 23 vergeben hatte. Der H-23 war also bei seiner Einführung das "United Helicopters Modell 12"; nach der Umbenennung von "United Helicopters" in "Hiller Aircraft Corporation" wurden die folgenden Modelle als "Hiller 12" bezeichnet.</ref> war ein 2-4-sitziger leichter Beobachtungs- und Schulhubschrauber, der in beinahe allen Versionen auch bei der United States Army eingesetzt wurde, u.a. im Koreakrieg. Die Gesamtproduktion belief sich auf über 2.000 Einheiten, was ihn zum kommerziell erfolgreichsten Hubschrauber von Hiller vor der Übernahme durch Fairchild machte. Bauweise, Einsatzgebiete und Leistungsspektrum lassen sich mit dem der Bell 47 vergleichen.

Geschichte

1946 entwickelte man bei Hiller den leichten Hiller 360, mit dem 1949 der erste kommerzielle Transkontinentalflug eines Hubschraubers über die USA gelang. Der eigentlich zu schwache 131-kW-Franklin-Motor wurde dann 1950 durch ein 147-kW-Triebwerk ersetzt, gleichzeitig wurden neue Rotorblätter verwendet. Dieses Modell wurde von Hiller (mittlerweile United Helicopters) nun mit UH-12A bezeichnet. Es kamen schnell Aufträge vom US-Militär zustande: Bei der US Army wurde die UH-12A als H-23A Raven eingesetzt, bei der Navy als Schulhubschrauber HTE-1.
Hiller trieb die Entwicklung rasch voran und baute den Franklin 6V4-200-C33-Motor mit 147 oder 154,4 kW ein. Die daraus resultierende Version UH-12B war optional mit Kufenlandegestell oder Schwimmkörpern erhältlich. Die US Army orderte mehr als die Hälfte der Produktion; nachdem die UH-12A bei der Navy erfolgreich als Schulhubschrauber eingesetzt wurde, sollte nun die UH-12B bei der Army den gleichen Zweck erfüllen. Insgesamt 216 H-23B gingen zur Primary Helicopter School in Fort Wolters. Auch die Navy orderte das neue Modell: Sie wurde als HTE-2 bezeichnet und bekam statt der Kufen bzw. Schwimmkörper ein Vierrad-Fahrgestell.
Umfassende Änderungen erfuhr das 1955 erschienene Modell UH-12C. Der Franklin-Motor wurde zwar beibehalten, aber der Hauptrotor wurde praktisch neu konstruiert und der Helikopter bekam die bekannte Plexiglas-Kabine, die aufgrund ihrer bauchigen Form scherzhaft „Goldfischglas“ genannt wurde, aber eine hervorragende Rundumsicht bot. Ab 1956 gingen insgesamt 145 Einheiten als H-23C an die Army.
Bereits am 3. April 1956 flog der Prototyp der neuen UH-12-Generation, die "D". Diese Version war speziell für das Militär entwickelt worden. Der Franklin-Motor musste dem deutlich stärkeren Lycoming-VO-435-Triebwerk mit 250 PS weichen und das Getriebe wurde verstärkt. 483 Stück dieser Version gingen an die Army (H-23D).

Bei der Army hatte man eigene Versionen entwickelt; daher war die UH-12E hier die OH-23G. Dieses Modell hatte eine noch stärkere Maschine als die UH-12D (Lycoming VO-540 mit 305 PS) und war die meistgebaute Ausführung der UH-12-Modellreihe. Sowohl bei der Army als auch bei Hiller änderten sich nun die Bezeichnungen: Die Army hatte die Kennbuchstaben OH für „Observation Helicopter“ (Beobachtungshubschrauber) eingeführt und Hiller, die von "United Helicopters" zu "Hiller Aircraft Corporation" umfirmiert hatten, ersetzten UH durch das ganze Wort Hiller.

1960 erschien die letzte militärisch genutzte Variante: Die Hiller 12E4. Die Kabine war um 64 cm verlängert worden und der Hubschrauber konnte nun 4 Personen aufnehmen. Die Army nutzte sie für geodätische Vermessungsarbeiten und besaß 22 Exemplare, die sie als OH-23F bezeichnete.

Die letzte Stufe der Evolution in der UH-12-Reihe war ab 1963 die Hiller 12LE, eine zivile Ausführung. Produziert und verkauft wurde diese Variante und auch noch einige der älteren Modelle bis Ende der 1960er Jahre. Es wurden Versuche unternommen, eine Pratt & Whitney Canada PT6-Turbine als Antrieb der 12LE zu nutzen, allerdings wurde dieses Projekt aufgegeben.

Militärische Nutzer

AgyptenÄgypten Ägypten
ArgentinienArgentinien Argentinien
BiafraBiafra Biafra
BolivienBolivien Bolivien
ChileChile Chile
DeutschlandDeutschland Deutschland
Dominikanische RepublikDominikanische Republik Dominikanische Republik
FrankreichFrankreich Frankreich
GuatemalaGuatemala Guatemala
IndonesienIndonesien Indonesien
SchweizSchweiz Schweiz
IsraelIsrael Israel
Datei:Hiller OH23 IDF Air Force1952.jpg
Israelischer OH-23, Jerusalem 1952
JapanJapan Japan
KanadaKanada Kanada
KolumbienKolumbien Kolumbien
MarokkoMarokko Marokko
MexikoMexiko Mexiko
NiederlandeNiederlande Niederlande
ParaguayParaguay Paraguay
PeruPeru Peru
Sri LankaSri Lanka Sri Lanka
ThailandThailand Thailand
UruguayUruguay Uruguay
Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Vereinigtes Königreich
Royal Navy
Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Vereinigte Staaten

Technische Daten

Kenngröße H-23D Raven
Baujahr 1956
Hersteller Hiller Aircraft Corporation
(noch United Helicopters)
Rotordurchmesser 10,80 m
Rumpflänge 8,53 m
Länge über alles 12,40 m
Höhe 2,98 m
Rüstmasse 807 kg
Startmasse 1.270 kg
Besatzung 1-3
Höchstgeschwindigkeit 154 km/h
Max. Schwebeflughöhe
mit Bodeneffekt
3.290 m
Dienstgipfelhöhe 4.940 m
Reichweite 360 km
Triebwerk 1 × Lycoming VO-540-1B
mit 235,3 kW (320 PS)

Siehe auch

Weblinks

Commons Commons: H-23 Raven – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien

Anmerkungen

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