Hulst


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Gemeinde Hulst
Flagge der Gemeinde Hulst
Flagge
Wappen der Gemeinde Hulst
Wappen
Provinz Zeeland Zeeland
Bürgermeister Jan-Frans Mulder
Sitz der Gemeinde Hulst
Fläche
 – Land
 – Wasser
251,01 km²
201,48 km²
49,53 km²
CBS-Code 0677
Einwohner 27.373 (1. Jan. 2014<ref>12.04.2014Centraal Bureau voor de Statistiek, Niederlande</ref>)
Bevölkerungsdichte 109 Einwohner/km²
Koordinaten 4,0333333333333|primary dim= globe= name= region=NL-ZE type=adm2nd
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Vorwahl 0114
Postleitzahlen 4561
Website www.gemeentehulst.nl
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Hulst (12px anhören?/i) ist eine niederländische Gemeinde der Provinz Zeeland und hatte am 1. Januar 2014 laut Angabe des CBS 27.373 Einwohner.

Lage und Wirtschaft

Die Gemeinde bestreicht den östlichen Teil der Region Zeeuws Vlaanderen nahe der belgischen Grenze; die belgische Stadt Antwerpen ist nur 22 km entfernt. Hulst bezeichnet sich selbst als die „flämischste Stadt der Niederlande“.

Die Straße N60, vom neuen Westerscheldetunnel zur N49 in Belgien (Antwerpen - Zelzate - Brügge) und weiter nach Sint-Niklaas führt im Kreis um die Stadt Hulst herum.

In Hulst blüht der Handel. Versandhäuser wie Neckermann Versand haben dort eine Filiale. Auch die Landwirtschaft und der Tourismus sind von Bedeutung.

Orte

Zur Stadt Hulst gehören neben der Kernstadt mit ihren 10.650 Einwohnern noch folgende Orte (in Klammern die ungefähre Einwohnerzahl):

  • Clinge, an der belgischen Grenze (2550)
  • Heikant (1150)
  • Kloosterzande (3300)
  • Nieuw Namen, ebenfalls ein Grenzdorf (1100)
  • Sint Jansteen (3200)
  • Vogelwaarde (1950).

Orte mit weniger als 1000 Einwohnern sind: Graauw, Paal, Zandberg, Kruispolder, Hengstdijk, Kapellebrug, Kuitaart, Lamswaarde, Ossenisse, Terhole und Walsoorden.

Geschichte

Hulst erhielt 1180 Stadtrechte von flämischen Grafen Philipp von Elsass. Die Bevölkerung der Region beschäftigte sich im Mittelalter mit der Salzgewinnung: es wurde Torf ausgegraben, welcher durch die Meeresnähe salzhaltig war; als der Torf verbrannt war, blieb das Salz zurück. Auch Flachs wurde, unter anderem beim heutigen Dorf Heikant, damals wie heute angebaut. Hulst entwickelte sich zu einer bedeutenden Festungs- und Hafenstadt, wo unter anderem mit Laken gehandelt wurde.

Inzwischen war auf einer kleinen Düne, im Mundart „kling“, das Dorf Clinge entstanden. Im Spätmittelalter gab es oft Streitigkeiten zwischen den Grafen von Flandern und den großen dortigen Städten wie Gent. Die Hulster standen zumeist auf der Seite des Grafen. Das führte Ende des 15. Jahrhunderts dazu, dass Truppen der Stadt Gent anrückten und Hulst besetzten.

Hulst <ref>Illustration von Frans Hogenberg von 1591: Landt Van Waest. Von Arnhem kombt ins landt von Waeß, Graff Moritz der ohn einigen staß, Die hauptstat Hulst erobert hat, ... (Digitalisat)</ref> lag im Achtzigjährigen Krieg zunächst (mit einer kurzen Unterbrechung 1591–1595) im Gebiet der Katholiken <ref>Illustration von Frans Hogenberg von 1596: Ein starke stat so in Brabant [auf der Platte korrigiert:]in Flanderlant, Gelegen ist und Hulst genannt ... (Digitalisat); Illustration von Frans Hogenberg von 1596: Der Cardinal vor Hulst kommt an, Den 10 July mit manchem man, ... (Digitalisat)

</ref>. Die spanischen Erzherzogen Albrecht und Isabella versahen es zwischen 1615 und 1621 mit Festungsanlagen. Der holländische Feldherr Friedrich Heinrich eroberte es jedoch 1645. Das hatte die Einkreisung und Blockierung der Schelde und Antwerpens zur Folge. Die wirtschaftliche Entwicklung von Hulst wurde, da es stark auf Flandern gerichtet war, stark beeinträchtigt. Als 1795 der Hafen geschlossen wurde (der Wasserlauf zur Schelde war so versandet, dass keine Schiffe mehr hindurchfahren konnten), trat Armut ein. Erst als im 20. Jahrhundert bessere Straßen gebaut wurden und nach 1950 der Tourismus sich entwickelte, kehrte der Wohlstand wieder zurück.

Das Dorf St. Jansteen hieß im Mittelalter Sint-Jan ter Steene. Dort stand ein Steen (ein Steinbau, vielleicht ein Schloss oder Turm), und das Dorf war bis 1795 eine Herrlichkeit, von einem Freiherrn verwaltet.

Die ganze Region war bis zum 16. Jahrhundert besät mit Refugien und „uithoven“ (Ausweichhäuser beziehungsweise Bauernhöfe) der großen Klöster Flanderns, unter anderem Ter Doest. Auch in Hulst selbst bauten die Mönche derartige Häuser.

Sehenswürdigkeiten

  • Die 3 km langen Stadtmauern stammen aus der Zeit des Achtzigjährigen Krieges. Man kann über die Festungswälle rund um die Stadt spazieren.
  • Zu den Sehenswürdigkeiten der Stadt gehört ebenfalls die St. Willibrordus Basilika, die in den Jahren 1200 bis 1534 gebaut wurde. Der Turm der Kirche wurde nach einem Brand im Jahr 1562 wiederaufgebaut, desgleichen nach einem Brand im Jahr 1663, wiederum nach dem Jahr 1724 wegen seiner Baufälligkeit und erneut im Jahr 1957 nach der kriegsbedingten Zerstörung aus dem Jahr 1944. Den Titel einer Basilika erhielt die Kirche im Jahr 1935.
  • Hulst hat ein interessantes Heimatmuseum (De 4 Ambachten) in einem alten „refugiehuis“ (Refugium, klösterlichen Ausweichhaus).<ref>für eine Beschreibung der Sammlung (nur auf Niederländisch abrufbar): siehe die Webseite der Gemeinde → Cultuur → Musea</ref>
  • In Hulst kann man im lebhaften Stadtzentrum gut Einkäufe machen.
  • Im Zusammenhang mit der Erinnerung an Reineke Fuchs werden im Sommer viele kulturelle Veranstaltungen durchgeführt.
  • Im Norden der Gemeinde gibt es die Watten des „ertrunkenen Landes von Saeftinghe“, ein Naturgebiet am Scheldeufer.
  • In Clinge werden noch Holzschuhe hergestellt.

Bilder

Trivia

Das Märchen vom Reinecke Fuchs hat vermutlich seinen Ursprung in Hulst. Es wurde Ende des 12. Jahrhunderts unter dem Titel „Van den vos Reynaerde“ geschrieben.

Töchter und Söhne der Gemeinde

Städtepartnerschaft

Weblinks

Commons Commons: Hulst – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

<references />