Katholische Universität vom Heiligen Herzen
Università Cattolica del Sacro Cuore | |
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Logo | |
Motto | Nel cuore della realtà |
Gründung | 1921 |
Trägerschaft | kirchlich |
Ort | Mailand, Italien |
Rektor | Franco Anelli |
Studenten | 42.388 (2006/07) |
Professoren | 4.160 (2006/07) |
Website | www.unicattolica.it |
Die Katholische Universität vom Heiligen Herzen (Italienisch: Università Cattolica del Sacro Cuore; Latein: Universitas Catholica Sacri Cordis Jesu) ist mit ihren fünf Standorten – neben Mailand als Hauptsitz sind dies Brescia, Piacenza, Cremona, Rom und Campobasso – insgesamt 14 Fakultäten und ca. 42.000 immatrikulierten Studenten die größte private Universität Europas<ref>http://www.unicattolica.it/3282.html</ref> und die größte und eine der bedeutendsten Katholischen Universitäten weltweit.<ref>http://www.unicatt.it/inaugurazione/2003/pdf/D1Rettore.pdf</ref>
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Eine Gruppe kulturell und religiös gebildeter Persönlichkeiten in Italien unter Leitung von Pater Agostino Gemelli entwickelte 1919 den Gedanken, eine katholische Universität zu gründen, um die italienische Kultur und die religiöse Bildung zu bereichern. 1920 wurde aus dieser Initiative heraus zunächst das Istituto Giuseppe Toniolo di Studi Superiori gegründet, welches als Vorgängerin zur Universität betrachtet werden kann. Am 24. Juni 1921 wurde das Institut durch das italienische Ministerium für Bildung anerkannt und erhielt gleich darauf von Papst Benedikt XV. den kirchlichen Status einer Universität.
Zum ersten Rektor wurde Pater Agostino Gemelli berufen und die Vorlesungen begannen im Dezember 1921 mit 100 Studienanfängern der beiden Fakultäten für Sozialwissenschaften und Philosophie. Die staatliche Anerkennung als öffentliche Universität erhielt sie am 2. Oktober 1925, seit dieser Zeit heißt sie Università Cattolica del Sacro Cuore.
Mit einem Gottesdienst am 7. Dezember 1921 wurde die Universität ihrer Weihung und Bestimmung übergeben. Die Messe wurde vom Mailänder Erzbischof Kardinal Achille Ratti zelebriert, der drei Monate später zum Papst gewählt wurde und den Namen Pius XI. führte.
1924 erhielt die Universität vom italienischen Staat das Recht akademische Grade zu vergeben, dieses Recht wurde in den Statuten vom 2. Oktober 1924 mit einem königlichen Dekret bekräftigt. Hiernach erfolgte die Ausweitung der Studienangebote und die Gründung mehrerer Institute, der Ausbau und die Weiterentwicklung an mehreren Standorten, und die Schaffung neuer Studiengänge und Examina.
Am 4. August 1958 gab der Staat die Zustimmung zur Errichtung einer medizinischen Fakultät in Rom, 1959 begann die Errichtung zusätzlicher Institute und der Bau einer Poliklinik. Papst Johannes XXIII. vollzog 1961 die feierliche Grundsteinlegung zur Medizinischen Hochschule für Allgemeinmedizin und Zahnmedizin (die heutige Gemelli-Klinik), 1964 übergab Papst Paul VI. die Klinik ihrer Bestimmung und 1967 verließen die ersten graduierten Ärzte diese Hochschule.
Zwischenzeitlich wurden mehrere Erweiterungen zum Abschluss gebracht und regelmäßig Akademische Jahre gefeiert:
- 1956 Fakultät für Erziehungswissenschaften (Brescia)
- 1971 Fakultät für Mathematik, Physik und Naturwissenschaften in (Brescia)
- 1990 Fakultät für Wirtschaft und Finanzen sowie Versicherungswesen (Mailand)
- 1991 Fakultät für Fremdsprachen und Literatur (Mailand)
- 1997 Fakultät für Wirtschaftswissenschaften (Mailand; später Piacenza)
- 1999 Fakultät für Psychologie (Mailand)
- 2000 Fakultät für Rechtswissenschaften (Piacenza)
- Im Jahre 2000 war die Universität mit 13 kulturellen Zentren in ganz Italien präsent, diese verfügen über Satellitenverbindungen, mit denen Kurse organisiert werden und bei denen Fernstudien angeboten werden. Die Zentren fördern Ausbildungsinitiativen und stellen eine multi-mediale Verbindung zu den fünf Universitätsstandorten her.
- Am 13. April 2000 hielt Papst Johannes Paul II. eine Ansprache in der Universität
- Während des Akademischen Jahres 2001–2002 wurde in Mailand die Fakultät für Soziologie eröffnet.
- Papst Benedikt XVI. eröffnete das Akademische Jahr 2005–2006 mit einer Ansprache.
Zielsetzung
- „Die Katholische Universität ist eine akademische Einrichtung, sie dient der Entwicklung des besonderen Studiums, der wissenschaftliche Forschung und der Vorbereitung junger Erwachsenen für die Arbeit und dem Dienst in Forschung, Lehrberufe und soll zur Arbeit in den öffentlichen und privaten Lehrbereichen beitragen. Dieses Ziel soll mit einer vorbildlichen akademischen Ausbildung erlangt werden, welche mit den Grundzügen der Christlichkeit verbunden ist“. (aus: Statuten der Universität, Artikel 1)
Im katholischen Verständnis und mit der Treue zur katholischen Kirche widmet sich die Universität der Forschung, der Lehre und des Studiums in allen Fächern der Wissenschaften. Bei all diesen Bestrebungen soll der Mensch im Zentrum der gesellschaftlichen Ordnung seinen Platz haben. Es gelten die folgenden Prinzipien: Wissenschaftliche Forschung, Unterrichtung, gute Vorbereitung und eine Ausbildung, die im Wesentlichen der charakterlichen Entwicklung des Menschen entspricht.
Organisation
- 14 Fakultäten
- 72 drei-jährige Hauptstudiengänge
- 54 unterschiedliche Studiengänge mit Abschluss
- 47 Masterkurse
Rektoren
- Agostino Gemelli, Gründer der Universität
- Francesco Vito,
- Ezio Franceschini,
- Giuseppe Lazzati,
- Adriano Bausola,
- Sergio Zaninelli
- Lorenzo Ornaghi,
- Franco Anelli, seit 2012
Persönlichkeiten
- Armida Barelli (1882–1952), italienische Mitbegründerin der Università Cattolica del Sacro Cuore
- Giacomo Violardo (1898–1978), italienischer Kurienkardinal
- Sergio Pignedoli (1910–1980), italienischer Kurienkardinal
- Roberto Busa SJ (1913–2011), italienischer Geisteswissenschaftler und Linguist, Erfinder des Index Thomisticus
- Luigi Gui (1914–2010), italienischer Politiker
- Luigi Mengoni (1922–2001), italienischer Rechtswissenschaftler und Richter am italienischen Verfassungsgericht
- Elio Sgreccia (* 1928), Bioethiker und Kurienkardinal
- Emanuele Severino (* 1929), italienischer Philosoph
- Silvio Cesare Bonicelli (1932–2009), Bischof von Parma
- Jorge Brovetto (* 1933), uruguayischer Politiker
- Carlo Ghidelli (* 1934), Erzbischof von Lanciano-Ortona
- Francesco Conz (1935–2010), italienischer Verleger
- Alberto Quadrio-Curzio (* 1937), italienischer Politikwissenschaftler
- Luisa Muraro (* 1940), italienische Philosophin
- Giovanni Maria Flick (* 1940), italienischer Jurist und Politiker
- Ettore Gotti Tedeschi (1945), talienischer Bankmanager und 2009–2012 Präsident des Istituto per le Opere di Religione (IOR)
- Raffaello Martinelli (* 1948), italienischer Bischof von Frascati
- Lorenzo Ornaghi (* 1948), italienischer Politikwissenschaftler, Rektor der Università Cattolica del Sacro Cuore (seit 2006) und seit dem italienischer Minister für Kulturgüter (2011–2013)
- Ioan Petru Culianu (1950–1991), rumänischer Religionswissenschaftler, Kulturhistoriker, Philosoph und Essayist
- Enrico dal Covolo SDB (* 1950), italienischer Rektor der Päpstlichen Lateranuniversität
- Mario Toso SDB (* 1950), italienischer Kurienbischof und Sekretär des Päpstlichen Rates für Gerechtigkeit und Frieden
- Helga Thaler Ausserhofer (* 1952), italienische Politikerin
- Paul Dembinski (* 1955), polnisch-schweizerischer Ökonom
- Giovanni Marseguerra (* 1962), italienischer Ökonom
- Silvia Pellegrini (* 1965), italienische Theologin und Professorin für Biblische Theologie der Universität Vechta
- Michela Vittoria Brambilla (* 1967), italienische Unternehmerin und Politikerin sowie Ministerin
- Angelino Alfano (* 1970), italienischer Politiker, Justizminister (2008–10) und Innenminister (seit 2013)
- Lara Comi (* 1983), italienische Politikerin und Mitglied des Europäischen Parlaments
Siehe auch
Einzelnachweise
<references />
Weblinks
- Website UCSC (italienisch)
- Website UCSC (englisch)
- Universitätsstatuten (italienisch) (PDF-Datei; 668 kB)
- Ansprache von Benedikt XVI. beim Besuch in der Katholischen Universität vom Heiligen Herzen anlässlich der Eröffnung des akademischen Jahres 2005-2006
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