Malinowka (Kaliningrad, Gwardeisk)
Siedlung
Malinowka/Biothen,
auch: Podewitten Малиновка
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Malinowka (russisch Малиновка, deutsch Biothen und Podewitten, litauisch Bijotai und Padevyčiai) ist der gemeinsame Name zweier ehemals eigenständiger Orte in der russischen Oblast Kaliningrad (Gebiet Königsberg (Preußen)), die zur Slawinskoje selskoje posselenije im Rajon Gwardeisk (Kreis Tapiau) gehören.
Inhaltsverzeichnis
Geographische Lage
Malinowka liegt 23 Kilometer nordwestlich der Stadt Gwardeisk (Tapiau) unmittelbar an der Grenze der früheren Kreise Wehlau und Königsberg bzw. Samland. Durch den nördlichen Nord (Podewitten) verläuft eine Nebenstraße, die bei Worobjowo (Groß Hohenrade) von der alten Trasse der russischen Fernstraße A 229 (einstige deutsche Reichsstraße 1) abzweigt und über Roschtschino (Possindern) und Jablonowka (Bartenhof) nach Kalinkowo (Irglacken) und weiter bis nach Gwardeisk verläuft. Durch den südlichen Teil von Malinowka (Biothen) verläuft eine Nebenstraße, die bei Cholmy (Adlig Popelpken) von der neuen Trasse der A 229 abzweigt und dann im nördlichen Malinowka endet.
Bis 1945 war der damals Podewitten genannte Ortsteil Bahnstation an der Bahnstrecke Tapiau–Possindern (– Königsberg) (Gwardeisk–Roschtschino (– Kaliningrad)) der Wehlau–Friedländer Kreisbahnen, die aber nicht mehr betrieben wird.
Geschichte
Bis 1945
Malinowka/Biothen
Das bis 1946 Biothen<ref>D. Lange, Geographisches Ortsregister Ostpreußen (2005): Biothen</ref> genannte Dorf wurde im Jahre 1405 erstmals erwähnt. Im Jahre 1874 wurde das adlige Vorwerk mit mehreren Gehöften in den neu gebildeten Amtsbezirk Kremitten<ref>Rolf Jehke, Amtsbezirk Kremitten</ref> (heute russisch: Losowoje) eingegliedert, der bis 1945 zum Kreis Wehlau im Regierungsbezirk Königsberg in der preußischen Provinz Ostpreußen gehörte. 86 Einwohner zählte Biothen im Jahre 1910.<ref>Uli Schubert, Gemeindeverzeichnis, Landkreis Wehlau</ref>
Am 30. September 1928 vergrößerte sich die Landgemeinde Biothen um die Gutsbezirke Adlig Popelken (heute russisch: Cholmy), Kuxtern (Kurgan) und Podewitten (heute auch: Malinowka), die eingemeindet wurden. Die Gesamteinwohnerzahl stieg entsprechend bis 1933 auf 395 und belief sich 1939 auf 382.<ref>Michael Rademacher, Deutsch-österreichisches Ortsbuch, Landkreis Wehlau</ref>
In Kriegsfolge wurde Biothen 1945 mit dem nördlichen Ostpreußen der Sowjetunion zugeordnet und erhielt die russische Bezeichnung „Malinowka“.
Malinowka/Podewitten
Das einst Podewitten<ref>D. Lange, Geographisches Ortsregister Ostpreußen (2005): Podewitten</ref> genannte Gutsdorf kam 1875 zum neu gebildeten Amtsbezirk Pomedien<ref>Rolf Jehke, Amtsbezirk Pomedien</ref> (russisch: Pruschaly, nicht mehr existent). 1910 waren hier 119 Einwohner registriert<ref>Uli Schubert, Gemeindeverzeichnis, Landkreis Wehlau</ref>.
Am 30. September 1928 verlor Podewitten seine Eigenständigkeit und wurde in die Landgemeinde Biothen (heute ebenfalls russisch: Malinowka) eingemeindet. 1945 teilte es das Schicksal des Nachbarortes und kam zur Sowjetunion, nun auch mit dem russischen Namen „Malinowka“.
Seit 1946
Die seit 1946 unter dem Namen „Malinowka“ vereinten Orte wurden 1947 zum neu geschaffenen Rajon Gwardeisk (Kreis Tapiau) zugeordnet und gleichzeitig in den Borski selski sowjet (Dorfsowjet Borskoje (Schiewenau)) eingegliedert. Aufgrund einer umfassenden Struktur- und Verwaltungsreform<ref>Nach dem Gesetz über die Zusammensetzung und Territorien der munizipalen Gebilde der Oblast Kaliningrad vom 25. Juni/1. Juli 2009, nebst Gesetz Nr. 205 vom 24. Februar 2005, präzisiert durch Gesetz Nr. 370 vom 1. Juli 2009</ref> ist Malinowka heute mit seinen 253 Einwohnern (Stand: 14. Oktober 2010<ref name="einwohner_aktuell"/>) eine als „Siedlung“ (russisch: possjolok) eingestufte Ortschaft innerhalb der Slawinskoje selskoje posselenije (Landgemeinde Slawinsk (Goldbach)).
Kirche
Die Bevölkerung Biothens und Podewittens war bis 1945 fast ausnahmslos evangelischer Konfession und in das Kirchspiel der Kirche Kremitten (russisch: Losowoje) eingepfarrt. Es gehörte zum Kirchenkreis Wehlau (Snamensk) in der Kirchenprovinz Ostpreußen der Kirche der Altpreußischen Union. Heute liegt Malinowka im Einzugsbereich der in den 1990er Jahren neu entstandenen evangelisch-lutherischen Gemeinde in Gwardeisk (Tapiau), einer Filialgemeinde der Auferstehungskirche in Kaliningrad (Königsberg) in der Propstei Kaliningrad<ref>Evangelisch-lutherische Propstei Kaliningrad</ref> der Evangelisch-lutherischen Kirche Europäisches Russland.
Einzelnachweise
<references/>
Weblinks
- Malinowka bankgorodov.ru
- Malinowka bei prussia39.ru
- Kreisgemeinschaft Wehlau: Bildergalerie Biothen und Powitten vor 1945
- Ortslage Malinowkas bei Wikimapia
Amtssitz: Slawinsk
Siedlungen: Belowo (Perpolken) | Borskoje (Schiewenau) | Cholmy (Adlig Popelken) | Demidowo (Augstupöhnen (1938–46: Uderhöhe) und Groß Uderballen (1938–46 Großudertal)) | Jablonowka (Bartenhof) | Jarki (Karpau) | Jassenskoje (Groß Kuglack, 1928–46: Kuglack) | Kalinkowo (Irglacken) | Kruglowka (Neuendorf) | Kurgan (Kuxtern) | Losowoje (Kremitten und Podollen) | Malinowka (Biothen und Podewitten) | Ossinowka (Stampelken) | Poddubnoje (Groß Keylau) | Roschtschino (Possindern) | Sabarje (Moterau) | Slawinsk (Goldbach) | Sokolniki (Langendorf) | Swenjewoje (Popehnen) | Welikolukskoje (Wargienen)