Sabarje
Siedlung
Sabarje/Moterau
Забарье
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Sabarje (russisch Забарье, deutsch Moterau, litauisch Motaras) ist ein Ort in der russischen Oblast Kaliningrad (Gebiet Königsberg (Preußen)) und gehört zur Slawinskoje selskoje posselenije (Landgemeinde Slawinsk (Goldbach)) im Rajon Gwardeisk (Kreis Tapiau).
Inhaltsverzeichnis
Geographische Lage
Sabarje liegt am westlichen Ufer der Deime (russisch: Deima), vier Kilometer nördlich der Rajonshauptstadt Gwardeisk (Tapiau) und 13 Kilometer nordwestlich der einstigen Kreisstadt Snamensk (Wehlau). Durch den Ort verläuft die russische Fernstraße R 512, die die beiden Rajonshauptstädte Polessk (Labiau) und Gwardeisk verbindet. Die nächste Bahnstation ist Gwardeisk an der Bahnstrecke Kaliningrad–Nesterow (Königsberg–Stallupönen/Ebenrode), einem Teilstück der einstigen Preußischen Ostbahn. Bis 1945 war der damals noch Moterau genannte Ort selbst Haltepunkt an der Bahnstrecke Tapiau–Labiau der Wehlau–Friedländer Kreisbahnen, die heute nicht mehr existiert.
Geschichte
Das bis 1946 Moterau<ref>D. Lange, Geographisches Ortsregister Ostpreußen (2005): Moterau</ref> genannte Dorf fand im Jahre 1361 seine erste urkundliche Erwähnung.
Im Jahre 1874 wurde es in den neu gebildeten Amtsbezirk Pomauden<ref>Rolf Jehke, Amtsbezirk Pomauden</ref> (russisch: Luschki, nicht mehr existent) eingegliedert, der bis 1945 bestand und zum Kreis Wehlau im Regierungsbezirk Königsberg der preußischen Provinz Ostpreußen gehörte. Im Jahre 1910 zählte Moterau 252 Einwohner<ref>Uli Schubert, Gemeindeverzeichnis, Landkreis Wehlau</ref>.
Am 30. September 1928 vergrößerte sich die Landgemeinde Moterau um den Gutsbezirk Groß Schleuse (nicht mehr existent), der mit dem Wohnplatz Heinrichshof (russisch: Plodowoje, existiert auch nicht mehr) eingemeindet wurde. Die Einwohnerzahl stieg bis 1933 auf 269 und betrug 1939 bereits 399<ref>Michael Rademacher, Deutsch-österreichisches Ortsbuch, Landkreis Wehlau</ref>.
In Kriegsfolge kam Moterau 1945 mit dem nördlichen Ostpreußen zur Sowjetunion und erhielt 1946 die russische Bezeichnung „Sabarje“. 1947 kam der Ort in den neu geschaffenen Rajon Gwardeisk (Kreis Tapiau) und wurde in den Slawinski selski sowjet (Dorfsowjet Slawinsk (Goldbach)) integriert<ref>Dorfsowjet Slawinsk bei genealogy.net</ref>. Heute ist Sabarje<ref>Aufgrund einer Struktur- und Verwaltungsreform entsprechend dem Gesetz über die Zusammensetzung und Territorien der munizipalen Gebilde der Oblast Kaliningrad vom 25. Juni/1. Juli 2009, nebst Gesetz Nr. 502 vom 24. Februar 2005, präzisiert durch Gesetz Nr. 370 vom 1. Juli 2009</ref> mit seinen derzeit 94 Einwohnern (Stand: 14. Oktober 2010<ref name="einwohner_aktuell"/>) eine als „Siedlung“ (russisch: possjolok) bezeichnete Ortschaft innerhalb der neu formierten Slawinskoje selskoje posselenije (Landgemeinde Slawinsk).
Kirche
Mit seiner vorwiegend evangelischen Bevölkerung war Moterau vor 1945 in das Kirchspiel der Kirche Goldbach (Ostpreußen) eingepfarrt. Es gehörte zum Kirchenkreis Wehlau in der Kirchenprovinz Ostpreußen der Kirche der Altpreußischen Union. Letzter deutscher Geistlicher war Pfarrer Ernst Struwe. Heute liegt Sabarje im Einzugsbereich der in den 1990er Jahren neu entstandenen evangelisch-lutherischen Gemeinde in Gwardeisk (Tapiau), einer Filialgemeinde der Auferstehungskirche in Kaliningrad (Königsberg) in der Propstei Kaliningrad<ref>Evangelisch-lutherische Propstei Kaliningrad</ref> der Evangelisch-lutherischen Kirche Europäisches Russland.
Einzelnachweise
<references/>
Weblinks
Amtssitz: Slawinsk
Siedlungen: Belowo (Perpolken) | Borskoje (Schiewenau) | Cholmy (Adlig Popelken) | Demidowo (Augstupöhnen (1938–46: Uderhöhe) und Groß Uderballen (1938–46 Großudertal)) | Jablonowka (Bartenhof) | Jarki (Karpau) | Jassenskoje (Groß Kuglack, 1928–46: Kuglack) | Kalinkowo (Irglacken) | Kruglowka (Neuendorf) | Kurgan (Kuxtern) | Losowoje (Kremitten und Podollen) | Malinowka (Biothen und Podewitten) | Ossinowka (Stampelken) | Poddubnoje (Groß Keylau) | Roschtschino (Possindern) | Sabarje (Moterau) | Slawinsk (Goldbach) | Sokolniki (Langendorf) | Swenjewoje (Popehnen) | Welikolukskoje (Wargienen)