Mehrzweckforschungsreaktor Karlsruhe
Mehrzweckforschungsreaktor Karlsruhe | ||||||
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Lage | ||||||
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Koordinaten | 8,4323388888889|primary | dim=1000 | globe= | name= | region=DE-BW | type=landmark
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Land: | Deutschland | |||||
Daten | ||||||
Projektbeginn: | 1961 | |||||
Kommerzieller Betrieb: | 29. September 1965 | |||||
Stilllegung: | 3. Mai 1984 | |||||
Stillgelegte Reaktoren (Brutto): |
1 (58 MW) | |||||
Eingespeiste Energie seit Inbetriebnahme: | 5000 GWh | |||||
Die Datenquelle der jeweiligen Einträge findet sich in der Dokumentation. |
Der Mehrzweckforschungsreaktor Karlsruhe (Abk. MZFR) war ein schwerwassergekühlter und -moderierter Druckwasserreaktor auf dem Gelände des Forschungszentrums Karlsruhe (heute Karlsruher Institut für Technologie).
Erbaut wurde die Anlage in den Jahren von 1961 bis 1965. Das Kraftwerk hatte eine elektrische Bruttoleistung von 58 Megawatt und wurde erstmals am 29. September 1965 kritisch.
Während des Betriebs wurden 46 meldepflichtige Ereignisse gezählt.<ref>Bundesamt für Strahlenschutz: Kernkraftwerke in Deutschland - Meldepflichtige Ereignisse seit Inbetriebnahme abgerufen am 17. Juli 2013</ref> Der Betrieb wurde in den 1960er Jahren durch Lecks behindert, aus denen schweres Wasser und radioaktive Substanzen austraten. Am 2. März 1967 wurden sechs Mitarbeiter aufgrund eines Störfalls kontaminiert. Ab den 1970er Jahren lief der Reaktor weitgehend störungsfrei.<ref>Joachim Radkau & Lothar Hahn: Aufstieg und Fall der deutschen Atomwirtschaft. oekom, München 2013, S. 141ff., 184f., 280</ref>
Bis zur Stilllegung des Reaktors am 3. Mai 1984 erzeugte der MZFR rund 5 Milliarden Kilowattstunden Strom für das öffentliche Stromnetz. Der Reaktor diente außerdem als Testanlage für die Erprobung zukünftiger Schwerwasserreaktor-Technologien.
Derzeit laufen die Demontagearbeiten für den Rückbau bis zur "Grünen Wiese". Nach den ursprünglichen Plänen hätte der MZFR bis Ende 2006 vollständig beseitigt sein sollen. Inzwischen ist geplant, 2017 mit dem Abbruch des Reaktorgebäudes zu beginnen. Ende 2019 sollen alle nuklear genutzten Gebäude abgebaut sein.<ref>Umweltministerium Baden-Württemberg: Mehrzweckforschungsreaktor (MZFR)</ref>
Die bei dem jahrelangen Betrieb durch Neutronenaktivierung radioaktiv gewordenen Reaktor-Materialien (insbesondere Metallteile) werden beim Abbau des Raktors gesondert gesammelt und auf dem Gelände der Wiederaufarbeitungsanlage Karlsruhe zwischengelagert.<ref>ka-news.de: Karlsruhe bekommt kein neues Zwischenlager für radioaktive Abfälle vom 7. Februar 2012</ref>
Daten des Reaktorblocks
Reaktorblock<ref>IAEO: PRIS - Country Statistics - Germany (englisch)</ref> | Reaktortyp | Netto- leistung |
Brutto- leistung |
Baubeginn | Netzsyn- chronisation |
Kommer- zieller Betrieb |
Abschal- tung |
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MZFR | Druckschwerwasserreaktor | 52 MW | 57 MW | 01.12.1961 | 09.03.1966 | 19.12.1966 | 03.05.1984 |
Einzelnachweise
<references />
Weblinks
- AtomkraftwerkePlag: MZFR Karlsruhe
- EWN Gruppe: Informationen der WAK zum Rückbau der Anlage
In Betrieb: Brokdorf | Emsland | Grohnde | Gundremmingen | Isar 2 | Neckarwestheim 2 | Philippsburg 2
Außer Betrieb: Biblis | Brunsbüttel | Grafenrheinfeld | Greifswald | THTR-300 Hamm-Uentrop | Isar 1 | AVR Jülich | KNK Karlsruhe | MZFR Karlsruhe | Krümmel | Lingen | Mülheim-Kärlich | Neckarwestheim 1 | Obrigheim | Philippsburg 1 | Rheinsberg | Stade | Unterweser | Würgassen
Abgebaut: Großwelzheim | Kahl | Niederaichbach