Kernkraftwerk Niederaichbach
Kernkraftwerk Niederaichbach | ||||||
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Lage | ||||||
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Koordinaten | 12,303986111111|primary | dim=1000 | globe= | name= | region=DE-BY | type=landmark
}} |
Land: | Deutschland | |||||
Daten | ||||||
Eigentümer: | Bayernwerk AG | |||||
Betreiber: | Kernkraftwerk Niederaichbach GmbH<ref name="IAEO"/> | |||||
Projektbeginn: | 1966 | |||||
Kommerzieller Betrieb: | 1. Jan. 1973 | |||||
Stilllegung: | 21. Juli 1974 | |||||
Stillgelegte Reaktoren (Brutto): |
1 (106 MW) | |||||
Eingespeiste Energie seit Inbetriebnahme: | 15 GWh | |||||
Stand: | 11. Aug. 2007 | |||||
Die Datenquelle der jeweiligen Einträge findet sich in der Dokumentation. |
Das Kernkraftwerk Niederaichbach (KKN, nicht zu verwechseln mit dem ebenso abgekürzten Kernkraftwerk Niederamt in der Schweiz) war ein Druckröhrenreaktor und lag auf dem Gebiet der Gemeinde Niederaichbach in der Nähe von Landshut (Niederbayern). Das Kraftwerk war von 1973 bis 1974 in Betrieb.
Inhaltsverzeichnis
Technische Daten und Betrieb
Die elektrische Bruttoleistung des Kernkraftwerks betrug 106 MW, die elektrische Nettoleistung lag bei 100 MW.
Der als Versuchskraftwerk geplante Druckröhrenreaktor sollte den Betrieb mit nicht angereichertem Uran (Natururan) ermöglichen. Er war mit Kohlendioxid (CO2) gekühlt und mit schwerem Wasser (D2O) moderiert.<ref name= "Aufstieg und Fall">Joachim Radkau & Lothar Hahn: Aufstieg und Fall der deutschen Atomwirtschaft. oekom, München 2013. S. 331.</ref>
Mit dem Bau des Kernkraftwerks wurde 1966 begonnen. Obwohl schon ein Jahr später absehbar war, dass das Konzept des Schwerwasserreaktors gegenüber dem Leichtwasserreaktor relevante Nachteile aufwies, wurde der Reaktor dennoch fertiggestellt. Die Baukosten lagen bei 230 Millionen DM.
Eineinhalb Jahre nach der Inbetriebnahme musste der Reaktor bereits 1974 aufgrund technischer Probleme mit den Dampferzeugern wieder vom Netz genommen werden. Die in dieser Zeit bereitgestellte Energie entsprach nur rund 18 Tagen Volllast. Nach Abschaltung des Reaktors Niederaichbach wurde die Linie der Schwerwasserreaktoren nicht mehr fortgeführt.<ref name= "Aufstieg und Fall"/><ref>DER SPIEGEL 41/1979: Eventuell Radi vom 8. Oktober 1979</ref>
Demontage des Reaktors
Der Reaktor wurde zunächst in den sicheren Einschluss überführt, die Brennelemente wurden entfernt.<ref>Strahlenschutzkommission: Demontage und Beseitigung des Kernkraftwerkes Niederaichbach vom 18. April 1986</ref>
1987 bis 1995 erfolgten die Demontage und Beseitigung; dies war der europaweit erste vollständige Rückbau eines Kernkraftwerks bis hin zur „grünen Wiese“. Er kostete 280 Millionen Mark (entspricht heute 192 Mio. Euro). Während die kontaminierten Stahlteile der Anlage zunächst zum Kernforschungszentrum Karlsruhe und im Februar 2011 in das Zwischenlager Nord bei Lubmin überführt wurden, lagern die Brennstäbe immer noch vor Ort.<ref>BR.de: Wie schaltet man ein AKW ab? vom 6. Juni 2011</ref>
Das Gelände ist aktuell Teil des Standortes des Kernkraftwerks Isar, welches später errichtet wurde.
Daten des Reaktorblocks
Das Kernkraftwerk Niederaichbach hatte einen Kraftwerksblock:
Reaktorblock<ref name="IAEO">IAEO PRIS Niederaichbach (KKN) abgerufen am 4. Januar 2013</ref> | Reaktortyp | Netto- leistung |
Brutto- leistung |
Baubeginn | Netzsyn- chronisation |
Kommer- zieller Betrieb |
Abschal- tung |
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Niederaichbach (KKN) | Druckröhrenreaktor | 100 MW | 106 MW | 1966-06-01 | 1973-01-01 | 1973-01-01 | 1974-07-21 |
Siehe auch
Einzelnachweise
<references />
Weblinks
- AtomkraftwerkePlag: AKW Niederaichbach (Bayern)
- Deutscher Bundestag: Erfahrungen aus dem Abriß des KKW Niederaichbach (KKN) für die Entsorgung stillgelegter Kernkraftwerke. Antwort der Bundesregierung auf eine kleine Anfrage. Drucksache 13/721 vom 9. März 1995
In Betrieb: Brokdorf | Emsland | Grohnde | Gundremmingen | Isar 2 | Neckarwestheim 2 | Philippsburg 2
Außer Betrieb: Biblis | Brunsbüttel | Grafenrheinfeld | Greifswald | THTR-300 Hamm-Uentrop | Isar 1 | AVR Jülich | KNK Karlsruhe | MZFR Karlsruhe | Krümmel | Lingen | Mülheim-Kärlich | Neckarwestheim 1 | Obrigheim | Philippsburg 1 | Rheinsberg | Stade | Unterweser | Würgassen
Abgebaut: Großwelzheim | Kahl | Niederaichbach