Petrosawodsk
Stadt
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Liste der Städte in Russland |
Petrosawodsk (russisch Петрозаво́дск, finnisch und karelisch Petroskoi, schwedisch Petroskoj oder alt Onegaborg) ist die Hauptstadt der Republik Karelien, Russland, mit 261.987 Einwohnern (Stand 14. Oktober 2010).<ref name="einwohner_aktuell" /> Sie liegt am Onegasee rund 400 km nordöstlich von Sankt Petersburg.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Archäologische Funde auf dem Stadtgebiet beweisen, dass es bereits vor etwa 7000 Jahren eine Ansiedlung an der Stelle von Petrosawodsk gegeben hat. Die heutige Stadt ging jedoch aus den Dörfern hervor, die sich seit dem Mittelalter am hiesigen Ufer des Onegasees befanden.
Der Stadtteil Solomennoje wurde bereits im 16. Jahrhundert erwähnt. Die Stadt Petrosawodsk selbst wurde jedoch erst 1703 mit dem Bau des Eisen- und Kanonenwerkes (petrosawod = "das Peter-Werk") am Flüsschen Lossossinka gegründet. Dort wurde Kriegsmaterial für die Nordischen Kriege produziert. Um das Werk herum wuchs die Siedlung, in der die Arbeiter wohnten.
Am 21. März 1777 erhielt Petrosawodsk die Stadtrechte. Daraufhin wurde die Stadt 1781 zum Zentrum der Provinz Olonez ernannt. In der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts wurde Petrosawodsk zum Bischofssitz. Im Laufe des Jahrhunderts entwickelte es sich außerdem zum Verbannungsort für politische Gegner des russischen Zaren.
Nach der Oktoberrevolution 1917 wurde in Petrosawodsk im Januar 1918 die Sowjetmacht errichtet. 1920 wurde die Stadt zur Hauptstadt der Karelischen Arbeiterkommune, 1923 zur Hauptstadt der neu gegründeten Karelischen ASSR, 1940–1956 der Karelo-Finnischen SSR.
Während des Fortsetzungskrieges zwischen der Sowjetunion und Finnland war Petrosawodsk von Oktober 1941 bis Juni 1944 von finnischen Truppen besetzt und trug in diesen Jahren den Namen Äänislinna. In der Stadt bestand das Kriegsgefangenenlager Nr. 120 für deutsche Kriegsgefangene des Zweiten Weltkriegs.<ref>Maschke, Erich (Hrsg.): Zur Geschichte der deutschen Kriegsgefangenen des zweiten Weltkrieges. Verlag Ernst und Werner Gieseking, Bielefeld 1962-1977.</ref> Schwer Erkrankte wurden im Kriegsgefangenenhospital Nr. 5879 versorgt.
Seit 1991 ist Petrosawodsk Hauptstadt der Republik Karelien.
Bevölkerungsentwicklung
Jahr | Einwohner |
---|---|
1897 | 12.522 |
1926 | 26.000 |
1939 | 69.723 |
1959 | 135.256 |
1970 | 184.481 |
1979 | 234.103 |
1989 | 269.485 |
2002 | 266.160 |
2010 | 261.987 |
Anmerkung: Volkszählungsdaten (1926 gerundet)
Wirtschaft und Kultur
Petrosawodsk ist der Sitz einer Universität sowie verschiedener kultureller Einrichtungen, u. a. eines Konservatoriums. Außerdem befinden sich holzverarbeitende Industrie, Möbelindustrie, Fischverarbeitung und Werftenindustrie vor Ort. Durch Petrosawodsk verläuft die Murmanbahn von Sankt Petersburg nach Murmansk.
Ein nicht unerheblicher Teil der Einwohner der Stadt gehört dem Volk der Wepsen an. Seit 1993 wird in Petrosawodsk in wepsischer Sprache die Zeitschrift Kodima herausgegeben, das wichtigste Sprachrohr der Wepsen.
Partnerstädte
- Weißrussland Brest (Weißrussland)
- Vereinigte Staaten Duluth (Minnesota, Vereinigte Staaten)
- Frankreich La Rochelle (Frankreich)
- Deutschland Tübingen (Deutschland)
- Deutschland Neubrandenburg (Deutschland)
- Norwegen Rana (Norwegen)
- Schweden Umeå (Schweden)
- Finnland Varkaus (Finnland)
- Finnland Joensuu (Finnland)
- Litauen Alytus (Litauen)
- Italien Portomaggiore (Italien)
Söhne und Töchter der Stadt
- Nikolai Solowjow (1846–1916), Komponist und Musikpädagoge
- Michail Perchin (1860–1903), Goldschmied und Werkstattleiter in der Manufaktur von Carl Peter Fabergé
- Alexei Markuschewitsch (1908–1979), Mathematiker
- Tamara Manina (* 1934), Turnerin und Autorin
- Sergei Katanandow (* 1955), Oberhaupt (1998–2010) der Republik Karelien
- Wladimir Dratschow (* 1966), Biathlet
- Wadim Saschurin (* 1970), weißrussischer Biathlet
- Witali Tschernyschew (* 1981), weißrussischer Biathlet
- Artjom Woroschilo (* 1988), Eishockeyspieler
Klimatabelle
Petrosawodsk | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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Klimadiagramm | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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Monatliche Durchschnittstemperaturen und -niederschläge für Petrosawodsk
Quelle: Roshydromet
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Einzelnachweise
<references/>
Weblinks
- http://www.petrozavodsk.ru (nur russisch)
- http://www.ptz.karelia.ru/ (nur russisch)
- http://300.ptz.ru/ (nur russisch)
- http://www.ticrk.ru/en/ (englisch)
- http://www.petrozavodsk.de/ (deutsch)
Stadtkreise: Petrosawodsk | Kostomukscha
Rajons: Belomorski | Kalewalski | Kemski | Kondoposchski | Lachdenpochski | Louchski | Medweschjegorski | Mujeserski | Olonezki | Pitkjarantski | Prioneschski | Prjaschinski | Pudoschski | Segeschski | Sortawalski | Suojarwski
Verwaltungszentrum: Petrosawodsk
Städte | <div/>
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Flagge der Republik Karelien |
Siedlungen städtischen Typs | <div/>
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Anmerkungen: S – Sitz eines Stadtkreises, R – Verwaltungszentrum eines Rajons