Phoenix-See


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Phoenix-See
Phoenix-See mit Bebauung am Westufer, Stand Juni 2014
Geographische Lage Nordrhein-Westfalen
Städte am Ufer Dortmund
Daten
Koordinaten 7,51|primary dim=552 globe= name=Phoenix-See region=DE-NW type=waterbody
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Fläche 24 ha<ref name="lanaplan">Klaus van de Weyer, Georg Sümer, Heinz Hueppe, Andreas Petruck: Das Konzept PHOENIX See: Nachhaltiges Management von Makrophyten-Massenentwicklungen durch eine Kombination nährstoffarmer Standortbedingungen und Bepflanzung mit Armleuchteralgen (PDF), abgerufen am 20. Juni 2014.</ref>
Maximale Tiefe 4,6 mf10
Mittlere Tiefe 2,8 m<ref name="lanaplan" />

Der Phoenix-See ist ein künstlich angelegter See auf dem ehemaligen Stahlwerksareal Phoenix-Ost im Dortmunder Stadtteil Hörde.

Das Projekt

Datei:Phoenixsee-karte.jpg
Planskizze des Phoenix-Sees mit Umbauung, 2006

Der Phoenix-See ist mit dem umliegenden Areal ein Wohn- und Naherholungsgebiet mit Gastronomie und Gewerbebebauung. Verantwortlich für Planung und Bau sind die Phoenix-See-Entwicklungsgesellschaft, welche eine Tochtergesellschaft der Dortmunder Stadtwerke ist, die Emschergenossenschaft sowie die Stadt Dortmund. Standort ist das 96 ha große Gelände der ehemaligen Hermannshütte in Hörde (Hörder Bergwerks- und Hütten-Verein).

Das Stillgewässer hat eine Länge von 1230 Metern, eine maximale Breite von 310 Metern und eine maximale Tiefe von ca. 4,6 Metern. Die Fläche beträgt etwa 24 Hektar und das Fassungsvermögen etwa 600.000 m³.<ref>Stadt Dortmund, Der Phoenix See: http://www.dortmund.de/de/freizeit_und_kultur/phoenix_see_dortmund/der_phoenix_see/index.html</ref> Der See ist zudem ein Baustein bei der Renaturierung der Emscher. Seine Gestaltung als Regenwasserrückhaltebecken schützt die flussabwärts liegende Wohn- und Gewerbebebauung am Ufer der Emscher vor Hochwasser. Am Mönchsbauwerk im Hafenbecken kann es zurückgehalten und kontrolliert wieder in die Emscher eingeleitet werden.<ref>Unwetterfolgen: Emscher hat ihre Feuertaufe noch nicht hinter sich vom 22. August 2011 in den Ruhr Nachrichten, abgerufen am 20. Juni 2014.</ref> Bei Bedarf kann der See zusätzlich bis zu 360.000 m³ Regenwasser aufnehmen.<ref>Noch staubt's heftig auf dem See-Grund vom 31. Juli 2007 aus der WAZ, abgerufen am 20. Juni 2014.</ref> Zusammen mit dem rund zwei Kilometer westlich liegenden und 110 ha großen Technologiepark Phoenix-West und der nördlich gelegenen 60 ha großen Brachfläche (Phoenix-Park) verändert der See das ehemals von Schwerindustrie geprägte Bild Hördes.

An seinem Ufer wurde nach einer 150-jährigen industriellen Nutzungsgeschichte <ref>Fachberichte LUA NRW Nr.5, Hot-Spot-Untersuchungen abgerufen am 2. November 2014</ref> eine überwiegend eigenheimorientierte Wohnbebauung mit etwa 1200 Einheiten auf rund 26 Hektar realisiert. Gastronomie und Freizeiteinrichtungen sollen an einer 3,2 Kilometer langen Uferpromenade 5000 Arbeitsplätze schaffen.<ref>Lebenswert - der PHOENIX See für Dortmund auf phoenixdortmund.de, abgerufen am 20. Juni 2014</ref>

Finanzierung

Das Gesamtareal von 98 Hektar Größe kaufte die Stadt Dortmund der Thyssen Krupp Stahl AG für ca. 15 Mio. € ab. Für die Umgestaltung des Geländes wurden ursprünglich 186 Mio. € veranschlagt, schließlich wurden es aber 230 Mio. Euro.<ref>[1], abgerufen am 20. Dezember 2014</ref> Diese Summe finanziert sich knapp zur Hälfte über die Grundstückserlöse, über die Anteile der Emschergenossenschaft, über städtische Eigenanteile sowie über öffentliche Fördermittel. In das Projekt gingen insgesamt 70 Mio. € Fördergelder ein.<ref>Frank, S., Greiwe, U., „Phoenix aus der Asche – das ‚neue Dortmund‘ baut sich seine ‚erste Adresse‘“, Informationen zur Raumentwicklung 11/12 2012, http://www.bbsr.bund.de/BBSR/DE/Veroeffentlichungen/IzR/2012/11_12/Inhalt/DL_FrankGreiwe.pdf</ref> Davon waren 9,8 Mio. € Mittel für die Stadterneuerung und 4,5 Mio. € Mittel aus dem Ökologieprogramm im Emscher-Lippe-Raum (ÖPEL) des Landes Nordrhein-Westfalen und der EU. Die Stadterneuerungsmittel gingen in die an den See angrenzenden Wohnbauflächen, die öffentlichen Wege und Grünflächen sowie die Plätze und Straßen im Hafenquartier. Die ÖPEL-Mittel flossen in die Erstellung des Sees, seine Bepflanzung und die Errichtung des östlich angrenzenden Landschaftsbauwerks, des neuen "Kaiserbergs“ am Ostrand der Fläche.<ref>[2], abgerufen am 20. Dezember 2014</ref>

Sanierung des Bodens

Datei:Phoenixsee Bodenprofil.JPG
Phoenixsee Bodenprofil
Datei:Dortmund - PO-Kaiserberg 21 ies.jpg
Landschaftsbauwerk Kaiserberg, Element der Bodensanierung

Die frühere Stahlherstellung macht folgende Schadstoffe im Boden wahrscheinlich: Schwermetalle, Cyanid, aromatische Kohlenwasserstoffe (BTX, z.B. Benzol) und polycyclische aromatische Kohlenwasserstoffe (PAK, z.B. Naphthalin) sowie Phenole<ref>Liste industriespezifischer Schadstoffe, Bayerisches Landesamt für Umweltschutz, 03/2004 [3]</ref>. Dennoch wurden für Molybdän, Zinn und Vanadium sowie für Cyanid, BTX und Phenole keine Grenzwerte festgelegt (siehe Foto: Bodenaufbau und Schadstoff-Grenzwerte) und daher auch keine solchen Untersuchungen durchgeführt. Auf Basis der untersuchten Parameter wurde statt einer Bodensanierung nur die Verbringung in den Untergrund bzw. die interne oder externe Deponierung vorgeschrieben. Dass der ‚kontrollierte Wiedereinbau‘ die billigste Sicherungsmaßnahme ist, davon zeugt der künstlich geschaffene neue "Kaiserberg“ am Ostrand der Fläche (siehe Foto: Landschaftsbauwerk): Belastetes Bodenmaterial wurde im Untergrund verbaut, so dass die Bewohner im Normalfall nicht damit in Kontakt kommen. Aber bei der Hausgründung, Baumpflanzung usw. verpflichtet der Kaufvertrag den neuen Grundstückseigentümer in der sogenannten Bezugsurkunde, diesen Bodenaushub kostenpflichtig als LAGA-Z1-Material auf einer Deponie zu entsorgen (Länderarbeitsgemeinschaft Abfall, M20). Er darf nicht auf dem eigenen Gelände verteilt oder wieder eingebaut werden.<ref>Vermarktungsplattform : auf „Weiter“, auf ein beliebiges (nicht blaues) Grundstück klicken. Hinter dem grünen, abwärts gerichteten Pfeil finden sich bis zu 20 „vertiefende technische Informationen zum Baugrundstück“ bzw. ‚Technische Downloads‘: davon insbes. die Dokumente "Erläuterungen zur Grundstücksbeschaffenheit von Wohnbauflächen im Hinblick auf die weitere bauliche Nutzung", "Fachgutachterliche Bestätigung bzgl. Einhaltung der Vorgaben des Sanierungsplans hinsichtlich Geochemie", "Aufbereitung gemäß Sanierungsplan" [4]</ref>

Die einzige "Sanierung" besteht in der Aufbringung von 0,5 m sauberem Oberboden (Klasse Z0 nach LAGA), die dem Käufer auferlegt wurde. Das gesamte Gelände wird weiterhin im Altlastenkataster der Stadt Dortmund geführt, was der Stadt weitgehende Eingriffsrechte garantiert und sämtliche Änderungen durch die Grundstückseigentümer genehmigungspflichtig macht – entgegen der Aussagen der Vermarktungsunterlagen, der Boden sei "sauber", "natürlich", "unbelastet" oder "restriktionsfrei".<ref>Vermarktungsplattform: s.o.</ref> Die nicht öffentlich zur Verfügung gestellten Gutachten können aufgrund des Transparenzgesetzes NRW eingesehen werden.<ref>Frag den Staat[5]</ref>

Die Ursache der Schadstoffe ist aus der industriellen Vorgeschichte nachvollziehbar: 1974 hatte das Stahlwerk zwar einen Elektrofilter zur Abluftreinigung und 1985 einen zweiten Filter erhalten, – nachdem der Spiegel berichtet hatte, dass „Dortmund-Hörde seine Produktion drosseln (muss, weil) … mehr Staub … auf Straßen, Wohnviertel und Gärten niedersinkt, als … erlaubt“<ref>Der Spiegel, „Wird schon gutgehen“, 4. Juni 1973 http://www.spiegel.de/spiegel/print/d-42645129.html </ref> –, aber noch 1992 beobachteten Anwohner „braune Rauchwolken aus den Hallen an der Weingartenstraße“, weil „etwa 14mal pro Tag die Elektrofilter automatisch abgeschaltet“ wurden.<ref>Fachberichte LUA NRW Nr.5, Hot-Spot-Untersuchungen, S.19: s.o.</ref> Und 2001 berichtete ein Sprecher der Bürgerinitiative Hörde „Die Emissionen von Phoenix Ost haben sich … wie ein Leichentuch über das gesamte Gebiet gelegt“.<ref>Die Welt, ‚‘In Dortmund geht die Ära der Stahlwerke zu Ende‘‘, 30. April 2001, http://www.welt.de/print-welt/article448127/In-Dortmund-geht-die-Aera-der-Stahlwerke-zu-Ende.html</ref> Dieser Staub wurde durch den Regen teilweise in den Boden eingewaschen (abbaubar sind Schwermetalle nicht). Dies wird auch durch die weiterhin fehlenden Pionierpflanzen wie z.B. Birken auf den Brachen deutlich (s.Foto Brachflächen), wobei einzelne Moosansammlungen als Bioindikator für die Akkumulation von Schwermetallen dienen können <ref>Lexikon der Geowissenschaften, Spektrum Verlag, Schwermetallpflanzen: [6]</ref>.

Risikoprognosen sind aufgrund des unterschiedlichen Verhaltens (Exposition) und der genetischen Varianz der Bevölkerung (Polymorphismus) schwierig. Rückblickend waren bei den Anwohnern des Stahlwerks aber Gesundheitsschäden nachweisbar: Untersuchungen von ca. 1000 Mutter-Kind-Paaren ergaben zwischen Ende Februar und Anfang Juni 2000 überdurchschnittlich häufig „Infektionen der oberen Atemwege (Mund, Nase, Nasennebenhöhlen, Rachen)“ und „allergische Erkrankungen" wie Dauerschnupfen, gerötete oder juckende Augen und Heuschnupfen. Auch Neurodermitis trat in Hörde bei Kindern, die eine sehr hohe Chromkonzentration im Urin aufwiesen, viermal häufiger auf als bei gering belasteten Kindern. Langfristuntersuchungen fanden nicht statt.<ref>Fachberichte LUA NRW Nr.5, Hot-Spot-Untersuchungen, S.14, 44 und 48: s.o.</ref>

Bau und Nutzung des Sees

Datei:BodenprofilPhoeSee.JPG
Foto des Bodenaufbaus der nördlichen Wohngebiete.
Datei:PEA1.JPG
Phosphat-Eliminierungsanlage

Die Aushubarbeiten begannen im September 2006. Insgesamt wurden rund 2.500.000 m³ Boden ausgehoben und 1/5 davon über die Trasse der ehemaligen Eliasbahn nach Phoenix-West transportiert. Der Rest wurde vor Ort zum Aufbau der terrassierten Wohngebiete verwendet<ref>Drucksache Nr.06599-06, Aspekte des Bodenschutzes bei der Flächenentwicklung PHOENIX</ref>, wie anhand der stark geschichteten, vielfarbigen Baugrubenränder zu erkennen ist (siehe Foto des Bodenaufbaus der nördlichen Wohngebiete).

Die Flutung des Sees begann am 1. Oktober 2010 mit rund 600.000 m³ Trinkwasser.<ref>Trinkwasser im Phoenix-See, WAZ, 10. Dezember 2010 [7]</ref> Die Emscher läuft getrennt vom See: "Sonst würde das die Wasserqualität des Sees mindern", erklärt Helmut Herter, Projektleiter der Emscher Genossenschaft.<ref>"Emscher am Phoenixsee wird renaturiert: Ein Dreckfluss wird sauber", WDR, Katrin Schlusen, 23. Februar 2011 [8]</ref> Am 9. Mai 2011 wurde der Seeuferbereich für die Öffentlichkeit freigegeben. Die wassersportliche Nutzung für kleine Segelboote und motorlose Sportboote (außer Schlauchboote) begann am 1. April 2012. Baden ist nicht erlaubt.<ref>Seesatzung: http://www.dortmund.de/de/freizeit_und_kultur/phoenix_see_dortmund/seesatzung_1/index.html</ref> Betrieb und Unterhalt des Phoenixsees (Wasser- und Grünflächen) obliegen der Stadt Dortmund, unterstützt durch die Emschergenossenschaft<ref>EMSCHERGENOSSENSCHAFT (EG) und LIPPEVERBAND (LV), http://www.eglv.de/wasserportal/emscher-umbau/die-neue-emscher/emscher-impulse/phoenix-see.html</ref>: „Ausgaben von 4,8 Mio., um den See zu betreiben“, wurden 2010 dafür angesetzt.<ref>"Stadt kauft endgültig für 18 Mio. Euro Phoenix-See“, WAZ 25. Juni 2010, http://www.derwesten.de/staedte/dortmund/stadt-kauft-endgueltig-fuer-18-mio-euro-phoenix-see-id3157084.html</ref> Die Instandhaltung umfasst z.B.:

  • Überwachung und Korrektur des Regelfüllstands des Sees (93,5 m ü.NN) durch Steuerung der Grundwasserzufuhr,
  • Wartung der drei Grundwasserbrunnen (Schüruferstr.) und Leitungen <ref>[9]</ref>,
  • Überwachung des Phosphatgehalts des Wassers (fünf Analysen pro Monat),
  • Aufbringung von Sand auf die lehmige Seesohle (nährstoffarmes Substrat), Pflanzung und Überwachung von Armleuchteralgen durch Taucher, <ref> [10]</ref>
  • Kontrolle der Verbote, z.B. des Fütterungsverbots.

Da der See ein Stillgewässer (d. h. ohne Abfluss) ist, kann es durch den Eintrag von Nährstoffen, insbesondere Phosphat, leicht zur Eutrophierung (Veralgung, Verschlammung) kommen.<ref>http://www.geh-wasserchemie.de/index.php?article_id=78&clang=0</ref> Nährstoffe werden durch Flugstaub und Niederschläge, Laub sowie das Grundwasser, das den See speist, und durch Vögel und Hunde eingetragen. Ca. 184 kg Phosphat (mit einem Anteil von etwa 60 kg Phosphor) muss dem Wasser jährlich entzogen werden<ref>Ausschreibung der PEA: http://www.bauportal-deutschland.de/oeffentliche_ausschreibung_vobvol_details_44269_Dortmund_Phoenix_See_in_Dortmund-Hoerde_und_OEkologische_Verbesserung_des_Oberlaufs_der_Emsche_241313.html </ref>, damit ein Phosphatgehalt von max. 0,05 mg pro Liter sichergestellt ist.

Phosphat-Eliminierungsanlage (PEA)
Die Anlage wurde am Nordwestufer errichtet (s. Foto) und besteht aus Pumpen, Steuer- und Regeltechnik, Gewebefilter und drei großen schwarzen Adsorptionsbehältern, die stündlich bis zu 90 m³ Seewasser filtern können. Dazu wird es an zwei nahen Punkten angesaugt und über 30 Tonnen Eisenhydroxid-Granulat (GEH® 104) geleitet, das das Phosphat zu 65 % zurückhält. Anschließend wird es an der Hafentreppe in zwei Rinnen wieder zugeleitet.<ref>Wayss & Freytag (wf) Ingenieurbau AG, 40549 http://www.wf-ingbau.de/fileadmin/Userfiles/pdf/de/ueber-uns/mitte_neu/Phoenix_See_PEA.pdf</ref> Der regelmäßige Austausch des beladenen Eisenhydroxids trägt zu den laufenden Kosten bei.<ref>http://www.geh-wasserchemie.de/index.php?article_id=37&clang=0 </ref> Darüber hinaus ist die Wasserqualität gut: Bisher wurden keine erhöhten Werte an Schwermetallen oder anderen Rückständen der industriellen Vergangenheit festgestellt.

Bebauung

Wohngebiet

Datei:SchoeneAussicht2.JPG
Blick auf das Südufer

Der Verkauf der nördlichen Grundstücke begann im Jahr 2009 und diese konnten seit 2011 bebaut werden.<ref>Milliarden-Projekt: Das Bett der Emscher wurde geflutet vom 18. Dezember 2009 in den Ruhr Nachrichten, abgerufen am 20. Juni 2014 </ref> Südlich des Sees begann die Vergabe am 8. April 2013.<ref>WAZ, 5. April 2013, „Zweiter Anlauf Grundstücke am Phoenix-See werden nun doch vermarktet“, http://www.derwesten.de/staedte/dortmund/sued/grundstuecke-am-phoenix-see-werden-nun-doch-vermarktet-id7805234.html</ref>

Die Baugrundpreise stiegen von 300 €/m² am Nordufer auf 380 €/m² am Südufer. <ref>Vermarktungsplattform, s.o.: auf „Weiter“ und auf ein beliebiges (nicht blaues) Grundstück zeigen. </ref> Durchschnittlich kostete Baugrund für individuelles Wohneigentum 239 €/m² und für Geschosswohnungen 277 €/m² in Dortmund, bezeugt der Grundstücksmarktbericht 2013 der Stadt<ref>Grundstücksmarktbericht 2013 der Stadt Dortmund, Kap.2.1 abgerufen am 23. November 2014</ref>: Insgesamt sei „ein steigendes Bodenrichtwertniveau … zu beobachten, gebietsweise sogar deutlich. Der derzeit teuerste Quadratmeter für Ein- und Zweifamilienhäuser befindet sich am Phoenix-See-Nordufer“. Zu fertigem Wohneigentum heißt es weiter: „Ein durchschnittliches neu errichtetes Doppelhaus (in Dortmund) kostet … rund 2200 €/m² Wohnfläche ... Für eine neu errichtete Eigentumswohnung muss … über 2500 €/m² Wohnfläche kalkuliert werden“. Am Phoenixsee kostet eine Wohnung - laut der Angebote in Immobilienbörsen und der Preisliste eines Bauträgers - aber ca. 3000 €/m². „Dennoch sind Anzeichen für das Bestehen einer Immobilienblase und somit von einer Überbewertung von Immobilien zur Zeit nicht erkennbar", führt Christian Hecker, Geschäftsführer des Gutachterausschusses aus.“<ref>Grundstücksmarktbericht 2013, Homepage abgerufen am 23. November 2014</ref>

Für die Gestaltung der Häuser sind vielfältige Vorgaben zu beachten<ref>Bebauungsplan HÖ 252 (Teilfläche B / Nordufer): http://www.phoenixseedortmund.de/24941.html</ref><ref> „Gestaltleitlinien Gebäudetypologien Neubebauung Teilbereich B | Wohnquartier Nordufer“, 04/2009: http://dosys01.dokom.de/dosys/gremrech.nsf/c4c77f9eab073efdc12574ac0066b9fa/76c4e562712077ddc125759a002624f9/%24FILE/Anlagen_14630-09.pdf </ref>: Gebäudetiefe und Dachtraufe sind ebenso vorgegeben wie die Fläche des oberen Geschosses, dessen Fassade einen „Rücksprung“ von 3 m aufweisen muss. Die Breite des Hauses wird durch einen „freizuhaltenden Bereich“ von bis zu 5 m begrenzt (s. Foto: Baustil), wo auch ein Kfz-Stellplatz unzulässig ist und selbst die Bepflanzung nicht höher als 1,0 m sein darf. Die Vorgärten sind zu begrünen, etwaige Schnitthecken zur öffentlichen Verkehrsfläche auf max. 1,0 m zu stutzen. Die Fassade darf aus Putz, Holz, Ziegel oder Glas bestehen und zu max. einem Drittel aus Naturstein, Metall, Faserzement oder Sichtbeton. Die Dachform kann flach, pult-, sattel- oder zeltförmig (giebel- und traufständig) und matt grau, braun, rot eingedeckt oder begrünt sein. So wechselt weiß- oder rotgestrichener Putz mit betongrauen oder schieferverkleideten Blocks oder beigem Toskana- und Südstaaten-Baustil mit großen Fensterfronten oder vielen Sprossenfenstern und verschnörkelten Balkons (Tralje-Geländer) südseits. Die Nordseite ist oft fast fensterlos (s. Foto: Baustil). Dagegen wird auf der Südseite des Sees voraussichtlich die strenge Kubusform kennzeichnend sein.<ref>WAZ, 6. Oktober 2012, "Würfel-Häuser" sollen Südseite des Dortmunder Phoenix-Sees prägen‘, http://www.derwesten.de/staedte/dortmund/wuerfel-haeuser-sollen-suedseite-des-dortmunder-phoenix-sees-praegen-id7166716.html</ref>.

Hinsichtlich der Heiz- und Raumlufttechnik mussten die Bauherrn die Vorgaben mindestens des KfW-Effizienzhaus-Standard 70 (EnEV 2009) umsetzen. Die Hälfte der Grundstückseigentümer sollen sogar den KfW-Standard 55 einhalten. Die Kaltmiete beträgt ca. 11,7 €/m².

Gastronomie und Gewerbe

Im Westen des Phoenixsees befindet sich ein Gastronomie- und Geschäftsbereich

Daneben, an der Hafenpromenade 4, erfolgte am 16. November 2015 der erste Spatenstich für einen zwölfgeschossigen Wohnturm mit Pflegezentrum (88 Zimmer) inkl. Kapelle, 22 Wohneinheiten sowie Fitness / Wellness-Etage mit außenliegendem Pool und Dachterrasse als Atrium, aber auch weiteren Büros und Gastronomie namens ‚Hafen 12‘ (H12), der alle übrigen Gebäude leuchtturmartig überragen wird.<ref>Bauprojekt Ruhrgebiet: http://bauprojekte-ruhrgebiet.blogspot.de/2012/10/wohnturm-hafen-12-am-phoenix-see.html, Foto siehe Wohnturm am Hafen: Architekt und Investor, Wellies BAU art Planungsgesellschaft mbH: http://abload.de/img/hafen_1e8iq8.jpg</ref><ref>So diskutiert Hörde über das Hochhaus am Phoenix-See, WAZ vom 19.11.15, http://www.derwesten.de/staedte/dortmund/sued/so-diskutiert-hoerde-ueber-das-hochhaus-am-phoenix-see-id11304040.html</ref>

Die Pachtpreise für Gastronomieflächen von 3500 bis 4000 m² sind mit 20 bis 25 €/m² nahe denen guter Innenstadt-Lagen mit ständiger Laufkundschaft. Betriebe von 900 m² und mehr dürften daher eine ziemliche finanzielle Verantwortung spüren.<ref>WAZ, 25. Mai 2012, ‚‘Chance und Risiko für Gastronomen am Phoenix-See in Dortmund‘‘ http://www.derwesten.de/staedte/dortmund/chance-und-risiko-fuer-gastronomen-am-phoenix-see-in-dortmund-id6691497.html abgerufen am 28. November 2014</ref>

Gentrifizierung

Kritische Stimmen warnen vor der Verdrängung niedrigerer ökonomischer Schichten aus einem Stadtviertel durch steigende Mieten und Grundstückspreise (Gentrifizierung) im traditionellen Arbeiterort Hörde (s. Fotos Neu- und Altbauten und Clarenberg). Die Hörder Bevölkerung beinhaltete Ende 2013 ca. 19 % Arbeitslose und 22 % SGB-II-Leistungsempfänger bei einem Bevölkerungswechsel von ca. 5 % (1360 Zuzüge, 1037 Fortzüge bei ca. 23.000 Einwohnern).<ref>Stadt Dortmund, Dortmunder Systemhaus - Bereich Statistik, ‘‘Dortmunder Bevölkerung - Jahresbericht 2014‘‘, Abbildung 43-46, http://www.dortmund.de/de/leben_in_dortmund/stadtportraet/statistik/veroeffentlichungen_1/jahresberichte/index.html, abgerufen am 30. November 2014</ref> "Gewinner und Verlierer des Strukturwandels treffen unmittelbar aufeinander", erklärte z. B. Prof. Dr. Susanne Frank von der Universität Dortmund am 5. Dezember 2012 bei einer Diskussionsveranstaltung.<ref>Ruhr Nachrichten, „Gentrifizierung am Phoenix-See - Lebhafte Debatte über den „ambivalenten See“, http://www.ruhrnachrichten.de/staedte/dortmund/Gentrifizierung-am-Phoenix-See-Lebhafte-Debatte-ueber-den-ambivalenten-See;art2575,1847738 </ref> Ein Sicherheitsdienst lief bereits 2011 tagsüber in zwei Einzelstreifen, nachts und am Wochenende in zwei Doppelstreifen am Phoenixsee. <ref>WAZ, 9. August 2011. „Sicherheit - Diebe und Vandalen am Phoenixsee und Hohenbuschei in Dortmund“, http://www.derwesten.de/staedte/dortmund/diebe-und-vandalen-am-phoenixsee-und-hohenbuschei-in-dortmund-id4945315.html </ref> Anwohner klagten über fehlende Nachtruhe durch Betrunkene, weshalb Polizei und ein privater Sicherheitsdienst im Sommer 2013 im Dauereinsatz gewesen seien. Aber die Fördergelder zur Reaktivierung der Fläche sind an die öffentliche Zugänglichkeit des Sees gebunden. Ulla Greiwe vom Institut für Raumplanung der TU Dortmund kritisierte, das Projekt sei als „Insel“ behandelt worden. „Dass sich dort jetzt Konflikte abzeichnen, ist nicht erstaunlich“.<ref>Ruhr Nachrichten, 24. August 2013, „Freizeit-Lärm: Nicht nur am Dortmunder Phoenix-See ist es laut“, http://www.ruhrnachrichten.de/nachrichten/vermischtes/aktuelles_berichte/Freizeit-Laerm-Nicht-nur-am-Dortmunder-Phoenix-See-ist-es-laut;art29854,2102840</ref>

Auf Drängen der Bezirksvertretung Hörde überließ die Phoenix-See-Entwicklungsgesellschaft dem sozialen Wohnungsbau Ende Januar 2013 ein Grundstück von 3700 m² etwa 500 m südöstlich des Sees (Schüruferstraße) zu günstigeren Konditionen von 220 €/m².<ref>WAZ 31. Januar 2013, „Kehrtwende - Nun doch Platz für Sozialwohnungen am Phoenix-See“ [12]</ref><ref>RuhrNachrichten 3. August 2015, "Langes Warten auf günstige Wohnungen Darum stockt der soziale Wohnungsbau am Phoenix-See - Langes Warten auf günstige Wohnungen: Darum stockt der soziale Wohnungsbau am Phoenix-See"[13]</ref> Die Kaltmiete wird 5,10 €/m² für die 29 Zwei-, Drei- und Vierraumwohnungen betragen - 25 für Senioren, vier für Familien mit Kindern.<ref>Stadt Dortmund, 16. Dezember 2013, Neuer Wohnungsbau am Phoenixsee“, http://www.dortmund.de/de/leben_in_dortmund/nachrichtenportal/nachricht.jsp?nid=278672 </ref> Nebenan soll die Mietobergrenze 7,50 €/m² betragen, wozu die Fläche für 260 €/m² dem frei finanzierten Wohnungsbau überlassen wurde.<ref>WAZ, 5. April 2013, „Zweiter Anlauf Grundstücke am Phoenix-See werden nun doch vermarktet“, http://www.derwesten.de/staedte/dortmund/sued/grundstuecke-am-phoenix-see-werden-nun-doch-vermarktet-id7805234.html</ref>

Luftverkehr über dem See

Der Flughafen Dortmund befindet sich 6,5 km nordöstlich des Phoenixsee (Flughafenring 2). ‚Beim Landeanflug haben die Flugzeuge über dem See eine Flughöhe von etwa 370 m.‘

„In 2013 fanden … ca. 18.400 Flugbewegungen westlich des Flughafens statt“ (ca. 32 Starts und 19 Landungen pro Tag).[44] <ref>Vermarktungsplattform, Technischer Download zu einem Grundstück, Informationen zum Fluglärm, Stand 31. Dezember 2013, abgerufen am 23. November 2014</ref>. Dies entsprach einer Auslastung von ca. 78 % hinsichtlich der Passagierzahlen (1,9 Mio / 2,5 Mio) und der Starts und Landungen im Vergleich zu 2007 (31.000 / 40.000). <ref>Dortmund Airport, Geschäftsbericht 2013, http://www.dortmund-airport.de/45. geschaeftsbericht0.html</ref>. Die Lärmpegel können tagesaktuell auf der Internetseite des ‚Deutscher Fluglärmdienst e.V.‘ (DFDL) eingesehen werden. Am 11. September 2015 betrugen sie z.B. 21 mal >70 dB (max. 78 dB, 8:40 Uhr).<ref> Deutscher Fluglärmdienst e.V. (DFDL), Messstelle Benninghofen-Hörde, http://www.dfld.de/Mess014.html (s.a. „Lärmgraph“)</ref>

Panorama

Fast 360° Panorama des fertigen Sees vom Südufer aus gesehen, Mai 2011

Film, Dokumentation

  • Göttliche Lage, Dokumentarfilm, Deutschland 2014, 104 Min, Regie: Ulrike Franke, Michael Loeken; der Film dokumentiert die Entwicklung des Sees; wurde u. a. gezeigt bei: Kirchliches Filmfestival Recklinghausen, 5. März 2015; im gleichen Jahr auf CD publiziert; u. a. unterstützt vom WDR, ARTE


Panoramablick auf den zukünftigen Phoenix-See von der Aussichtsplattform des Infopoints, April 2009

Siehe auch

Weblinks

Commons Commons: Phoenix-See – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

<references />