Phosphorpentachlorid


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Strukturformel
Struktur von Phosphorpentachlorid
Allgemeines
Name Phosphorpentachlorid
Andere Namen

Phosphor(V)-chlorid

Summenformel PCl5
CAS-Nummer 10026-13-8
PubChem 24819
Kurzbeschreibung

farbloser bis gelblicher Feststoff mit stechendem Geruch<ref name="GESTIS" />

Eigenschaften
Molare Masse 208,24 g·mol−1
Aggregatzustand

fest

Dichte

2,1 g·cm−3<ref name="GESTIS">Eintrag zu CAS-Nr. 10026-13-8 in der GESTIS-Stoffdatenbank des IFA, abgerufen am 25. Juli 2011 (JavaScript erforderlich).</ref>

Schmelzpunkt
  • 148 °C (unter Druck)<ref name="GESTIS" />
  • Der Stoff hat keinen Schmelzpunkt bei Normaldruck.<ref name="GESTIS" />
Sublimationspunkt

100 °C<ref name="GESTIS"/>

Dampfdruck

20 Pa (20 °C)<ref name="GESTIS" />

Löslichkeit

heftige Zersetzung in Wasser<ref name="GESTIS" />

Sicherheitshinweise
GHS-Gefahrstoffkennzeichnung aus EU-Verordnung (EG) 1272/2008 (CLP) <ref> Eintrag aus der CLP-Verordnung zu CAS-Nr. 10026-13-8 in der GESTIS-Stoffdatenbank des IFA (JavaScript erforderlich).</ref>
H- und P-Sätze H: 330​‐​302​‐​373​‐​314
EUH: 014​‐​029
P: 280​‐​304+340​‐​301+330+331​‐​305+351+338​‐​309+310 <ref name="GESTIS" />
EU-Gefahrstoffkennzeichnung <ref>Für Stoffe ist seit dem 1. Dezember 2012, für Gemische seit dem 1. Juni 2015 nur noch die GHS-Gefahrstoffkennzeichnung gültig. Die EU-Gefahrstoffkennzeichnung ist daher nur noch auf Gebinden zulässig, welche vor diesen Daten in Verkehr gebracht wurden.</ref> aus EU-Verordnung (EG) 1272/2008 (CLP) <ref> Eintrag aus der CLP-Verordnung zu CAS-Nr. 10026-13-8 in der GESTIS-Stoffdatenbank des IFA (JavaScript erforderlich).</ref>
R- und S-Sätze R: 14​‐​22​‐​26​‐​34​‐​48/20
S: (1/2)​‐​7/8​‐​26​‐​36/37/39​‐​45
MAK
Toxikologische Daten

660 mg·kg−1 (LD50Ratteoral)<ref>Datenblatt Phosphorpentachlorid (PDF) bei Merck, abgerufen am 5. April 2007.</ref>

Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet. Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen.

Phosphorpentachlorid ist eine farblose, hygroskopische kristalline Masse von ätzendem Geruch. Es ist durch teilweisen Zerfall in Phosphortrichlorid und Chlor meist gelblich oder grünlich gefärbt.<ref name=howi101>A. F. Holleman, E. Wiberg, N. Wiberg: Lehrbuch der Anorganischen Chemie. 101. Auflage. de Gruyter, Berlin 1995, ISBN 3-11-012641-9, S. 757–758 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).</ref>

Gewinnung und Darstellung

Die technische Darstellung von Phosphorpentachlorid erfolgt durch Chlorierung von Phosphortrichlorid in einer Gleichgewichtsreaktion:

<math>\mathrm{PCl_3 \ + Cl_2 \ \rightleftharpoons \ PCl_5}</math>

Dabei werden die Edukte in mit Blei ausgekleideten Türmen im Gegenstromverfahren zur Reaktion gebracht.<ref name=howi101/>

Eigenschaften und Verwendung

Mit Wasser zersetzt sich der Stoff zu Phosphorsäure und Chlorwasserstoff:

<math>\mathrm{ \ PCl_5 \ + \ 4 \ H_2O \ \longrightarrow \ \ H_3PO_4 \ + \ 5 \ HCl}</math>

Schon bei Normaltemperatur dissoziiert das Pentachlorid zum Phosphortrichlorid unter Abgabe von Chlor. Bei Normaldruck schmilzt Phosphorpentachlorid nicht, sondern sublimiert ab etwa 100 °C. In einer geschlossenen Apparatur schmilzt es unter Überdruck bei 148–160,5 °C.<ref name="GESTIS" /><ref name=howi101/>

Generell dient Phosphorpentachlorid als Chlorierungsmittel, da es sehr leicht Chlor abgibt. Es werden z.B. Carbonsäuren zum entsprechenden Säurechlorid umgesetzt.

Sicherheitshinweise

Phosphorpentachlorid ist sehr giftig, reagiert heftig mit Wasser, Metalloxiden, Metallpulvern und organischen Stoffen unter Hitzeentwicklung und Abspaltung giftiger Gase wie Phosphorylchlorid, Chlorwasserstoff und Chlorgas.<ref name="GESTIS"/> Des Weiteren reagiert Phosphorpentachlorid mit vielen Säuren und deren Salzen zu den entsprechenden Säurechloriden. So bildet sich aus Carbonaten und Phosphorpentachlorid das äußerst giftige Phosgen.

Einzelnachweise

<references />