Ralf Fücks


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Ralf Fücks (* 3. August 1951 in Edenkoben) ist ein deutscher Politiker (Die Grünen). Er war Bremer Senator für Stadtentwicklung und Umweltschutz, Bürgermeister und ist seit 2001 Vorstandsmitglied des zweiköpfigen Vorstands <ref>http://www.boell.de/de/navigation/struktur-2223.html</ref> der Heinrich-Böll-Stiftung. Seit dem 17. Februar 2006 ist er mit seiner langjährigen Lebensgefährtin, der Grünen-Politikerin Marieluise Beck, verheiratet, mit der er zwei Töchter hat.

Biografie

Ausbildung und Beruf

Fücks studierte Sozialwissenschaften, Ökonomie und Geschichte. Er engagierte sich in der Studentenbewegung in Heidelberg und in Bremen und gehörte in den 1970er Jahren dem Kommunistischen Bund Westdeutschland an. 1973 wurde er als einer von drei Rädelsführern bei der Rektoratsbesetzung im Frühjahr 1972 von der Universität Heidelberg relegiert. Nach dem Studium arbeitete er zunächst als Lehrbeauftragter an der Universität Bremen und als Dozent in der Erwachsenenbildung.

Politik

Fücks war in den 1970er Jahren ein führendes Mitglied des Kommunistischen Bundes Westdeutschland (KBW) und danach in den Komitees für Demokratie und Sozialismus aktiv. 1982 schloss er sich den Grünen an. Von 1985 bis 1989 sammelte er erste parlamentarische Erfahrungen als Mitglied der Bremischen Bürgerschaft. 1989 wurde er zum Sprecher des Bundesvorstandes der Grünen gewählt. Er setzte sich dafür ein, die Grünen zu einer reformerischen Partei zu machen, die gemeinsam mit der SPD eine neue politische Mehrheit bilden sollte.

1991 kehrte er in die Bremer Politik zurück und wurde Bremer Senator für Stadtentwicklung und Umweltschutz sowie von 1993 bis 1995 Bremer Bürgermeister in der Ampelkoalition unter Klaus Wedemeier (SPD), die 1995 am Konflikt mit der FDP über die Stadtentwicklungs- und Flächenpolitik zerbrach. Ursächlich hierfür war die sog. Piepmatzaffäre, bei der das Umweltressort, ohne Beteiligung der politischen Gremien, das Gewerbegebiet Hemelinger Marsch zum Vogelschutzgebiet bei der EU anmeldete, obgleich eine intensive gewerbswirtschaftliche Nutzung des Areals vorgesehen war.

Er war Mitglied der Grundsatzprogrammkommission von Bündnis 90/Die Grünen und Mitautor des Parteiprogramms 2002. Im Sommer des Jahres 2000 wurde Ralf Fücks von Innenminister Otto Schily in die Unabhängige Kommission Zuwanderung berufen, die ihren Abschlussbericht im Juli 2001 präsentierte.

Heinrich-Böll-Stiftung

Seit 1996 amtiert Ralf Fücks als Vorstand der neuen Heinrich-Böll-Stiftung. Die Schwerpunkte seiner Arbeit liegen auf den Themen Nachhaltige Entwicklung, Migration, Zukunft Europas und Internationale Politik. Er ist verantwortlich für Strategie und Programmentwicklung in den Bereichen Politische Bildung Inland, Europa und Nordamerika, für die Grüne Akademie, das Studienwerk der Heinrich-Böll-Stiftung sowie für das Archiv Grünes Gedächtnis.

Mitgliedschaften

Schriften

Literatur

  • Munzinger-Archiv Internationales Biographisches Archiv 21/2001 vom 14. Mai 2001 (ne)

Siehe auch

Weblinks

Commons Commons: Ralf Fücks – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

<references />