Sagorjewka
Siedlung
Sagorjewka/Kaukern
Загорьевка
| |||||||||||||||||||||||||||||||||||||
| |||||||||||||||||||||||||||||||||||||
| |||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Sagorjewka (russisch Загорьевка, deutsch Kaukern, litauisch Kaukarai) ist ein Ort in der russischen Oblast Kaliningrad (Gebiet Königsberg (Preußen)) und gehört zur Kaluschskoje selskoje posselenije (Landgemeinde Kaluschskoje (Grünheide)) im Rajon Tschernjachowsk (Kreis Insterburg).
Inhaltsverzeichnis
Geographische Lage
Sagorjekwa liegt 17 kilometer nordöstlich der Stadt Tschernjachowsk (Insterburg) zwischen Inster (russisch: Instrutsch) und einem – früher Eichwalder Forst genannten – ausgedehnten Waldgebiet. Vor 1945 war Kaukern Bahnstation (ab 1928 in Bärensprung umbenannt) an der Bahnstrecke Insterburg–Kraupischken der Insterburger Kleinbahnen.
Geschichte
Im Jahre 1564 wurde das damalige Kaukerkeimen<ref>D. Lange, Geographisches Ortsregister Ostpreußen (2005): Kaukern</ref> erstmals urkundlich erwähnt. Am 11. März 1874 wurde der Gutsort Amtsdorf und damit namensgebend für einen Amtsbezirk<ref>Rolf Jehke, Amtsbezirk Kaukern/Bärensprung</ref>, der bis 1945 – ab 1. Februar 1930 „Amtsbezirk Bärensprung“ genannt – zum Kreis Insterburg im Regierungsbezirk Gumbinnen der preußischen Provinz Ostpreußen gehörte. Im Jahre 1910 zählte der Gutsbezirk Kaukern 147 Einwohner<ref>Uli Schubert, Gemeindeverzeichnis, Landkreis Insterburg</ref>.
Am 30. September 1928 gab Kaukern seine Selbständigkeit auf und wurde in die Landgemeinde Wirszeningken (1936–1938: Wirscheningken) eingegliedert, die zum selben Datum in „Bärensprung“<ref>„Bärensprung“ war der Name eines Wohnplatzes innerhalb der Gemeinde, der nun Namensgeber für die ganze Gemeinde wurde</ref>(russisch: Surowo) umbenannt wurde.
Als 1945 das nördliche Ostpreußen der Sowjetunion zugeordnet wurde, erhielt das frühere Kaukern 1946 einen eigenen Namen mit der russischen Bezeichnung „Sagorjewka“ und wurde wieder eine eigenständige Ortschaft. Im Jahre 1945 „wechselte“ das Dorf vom Kreis Insterburg in den – anders formierten – Rajon Tschernjachowsk (Kreis Insterburg) und wurde gleichzeitig in den Sagorski selski sowjet (Dorfsowjet Sagorskoje (Pelleningken, 1938–1946 Strigengrund)) eingegliedert. Aufgrund einer Struktur- und Verwaltungsreform<ref>Nach dem Gesetz über die Zusammensetzung und Territorien der munizipalen Gebilde der Oblast Kaliningrad vom 25. Juni/1. Juli 2009, nebst Gesetz Nr. 262 vom 30. Juni 2008, präzisiert durch Gesetz Nr. 370 vom 1. Juli 2009</ref> ist Sagorjewka heute mit seinen derzeit 11 Einwohnern (Stand: 14. Oktober 2010<ref name="einwohner_aktuell"/>) eine als „Siedlung“ (russisch: possjolok) klassifizierte Ortschaft innerhalb der neu gebildeten Kaluschskoje selskoje posselenije (Landgemeinde Kaluschskoje (Grünheide)) mit Amtssitz in Sagorskoje (Pelleningken, 1938–1946 Strigengrund).
Amtsbezirk Kaukern (1874–1930)
Zum neu errichteten Amtsbezirk Kaukern gehörten 1874 elf Landgemeinden (LG) und ein Gutsbezirk (GB)<ref>Rolf Jehke, Amtsbezirk Kaukern/Bärensprung (wie oben)</ref>:
Name | Namensänderung (1938–1946) |
Russischer Name | Bemerkungen |
---|---|---|---|
Antschögstupönen (LG) | 1929 in die LG Saugwethen eingegliedert | ||
Bednohren (LG) | Bednoren | Schtschegly | 1929 in die LG Saugwethen eingegliedert |
Groß Niebudszen (LG) 1936–1938: Groß Niebudschen |
Steinsee (Ostpr.) | Sadowoje | |
Kaukern (GB) | Sagorjewka | 1928 in die LG Wirszeningken eingegliedert | |
Klein Niebudszen (LG) 1936–1938: Klein Niebudschen |
Bärengraben | Seljonaja Dolina | 1939 in die LG Steinsee (Ostpr.) eingegliedert |
Pillupönen (LG) | Kuttenhöh | Sosnjaki | |
Saugwethelen (LG) | vor 1908 in die LG Saugwethen eingegliedert | ||
Saugwethen (LG) | Saugehnen | Schtschegly | |
Sauskeppen (LG) | Sausen | Koslowka | |
Skardupönen (LG), Kirchspiel Pelleningken |
1929 in die LG Saugwethen eingegliedert | ||
Stablacken (LG), Kirchspiel Pelleningken |
Priosjornoje | ||
Wirszeningken (LG) 1936–1938: Wirscheningken |
seit 1928: Bärensprung |
Surowo |
Am 1. Februar 1930 wurde der Amtsbezirk Kaukern aufgelöst und in „Amtsbezirk Bärensprung“ umbenannt. Ihm gehörten bis 1945 lediglich noch sechs Gemeinden an: Bärensprung, Kuttenhöh, Saugehnen, Sausen, Stablacken und Steinsee.
Kirche
Die mehrheitlich evangelische Bevölkerung Kaukerns war bis 1945 in das Kirchspiel Pelleningken (1938–1946: Strigengrund, heute russisch: Sagorskoje) eingepfarrt, das zum Kirchenkreis Insterburg in der Kirchenprovinz Ostpreußen der Kirche der Altpreußischen Union gehörte. Heute liegt Sagorjewka im Einzugsbereich der neu entstandenen evangelisch-lutherischen Gemeinde in Schtschegly (Saugwethen, 1938–1946 Saugehnen), die der Kirchenregion Tschernjachowsk (Insterburg) in der Propstei Kaliningrad<ref>Evangelisch-lutherische Propstei Kaliningrad</ref> der Evangelisch-lutherischen Kirche Europäisches Russland zugeordnet ist.
Verweise
Weblinks
Einzelnachweise
<references/>
Amtssitz: Sagorskoje
Siedlungen:
Buchowo (Buchhof) |
Datschnoje (Alt Lappönen) |
Jablotschnoje (Eichhorn) |
Jasnopolskoje (Auxkallen, Ksp. Pelleningken, 1938–1946 Hoheninster) |
Kalinowka (Aulowönen, 1938–1946 Aulenbach) |
Kaluschskoje (Grünheide) |
Koschelewo (Kaschelen, 1938–1946 Kasseln und Patilszen/Patilschen, 1938–1946 Tilsen) |
Koslowka (Sauskeppen, 1938–1946 Sausen) |
Krugloje (Roßthal) |
Lipowka (Guttawutschen und Szacken/Schacken, 1938–1946 Schackenau) |
Michailowka (Moulienen, 1938–1946: Moulinen) |
Mostowoje (Kallwischken, 1938–1946 Hengstenberg) |
Nagornoje (Geswethen, 1938–1946 Landwehr) |
Nismennoje (Pleinlauken, 1938–1946 Rosenthal) |
Osjornoje (Neu Lappönen) |
Owraschnoje (Blumental) |
Perelesnoje (Pagelienen) |
Pokrowskoje (Buttkuhnen, 1938–1946 Tilsental und Krebschen, 1938–1946 Eichbaum) |
Pridoroschnoje (Seßlacken) |
Priosjornoje (Stablacken, Ksp. Pelleningken) |
Priretschnoje (Gillischken, 1938–1946 Insterblick) |
Priwolnoje (Neunischken, 1938–1946 Neunassau) |
Rjabinowka (Kerstupönen, 1938–1946 Kersten) |
Sadowoje (Groß Niebudszen/Groß Niebudschen, 1938–1946 Steinsee) |
Sagorjewka (Kaukern) |
Sagorskoje (Pelleningken, 1938–1946 Strigengrund) |
Schtschegly (Saugwethen, 1938–1946 Saugehnen) |
Seljonaja Dolina (Klein Niebudszen/Klein Niedbudschen, 1938–1946 Bärengraben) |
Smorodinowo (Bindszohnen/Bindschohnen, 1938–1946 Binden) |
Stepnoje (Gaiden) |
Udarnoje (Ackmenischken, Ksp. Aulowönen, 1938–1946 Steinacker) |
Wischnjowoje (Dejehnen, 1938–1946 Dehnen, Medukallen, Ksp. Grünheide, 1938–1946 Honigberg, Paballen, 1938–1946 Werfen und Uszelxnen/Uschelxnen, 1938–1946 Erlenbruch) |
Worotynowka (Errehlen, 1938–1946 Rehlen, Sakalehnen, 1938–1946 Falkenort und Szierandszen/Schierandschen, 1938–1946 Schierheide) |
Woswyschenka (Groß Kummeln, 1938–1946 Großkummen)