Sigma-Aldrich


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Sigma-Aldrich
200px
Rechtsform Corporation
Gründung 1934 Sigma, 1951 Aldrich, 1976 Fusion
Sitz St. Louis, Missouri, Vereinigte Staaten
Leitung Rakesh Sachdev, Präsident und CEO
Mitarbeiter >7900 (2012)
Umsatz 2,6 Mrd. USD (2012)<ref name="Jahresbericht_2012">Vorlage:Internetquelle/Wartung/Zugriffsdatum nicht im ISO-FormatSigma Aldrich Jahresbericht 2012. Abgerufen am 20. Februar 2013.</ref>
Branche Chemikalienhersteller, Forschungsantikörper, u.v.m.
Website www.sigmaaldrich.com

Die Firma Sigma-Aldrich ist ein weltweit führender Hersteller und Händler von chemischen, biochemischen und pharmazeutischen Forschungsmaterialien und eine Tochtergesellschaft der deutschen Merck KGaA.

Chronologie

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Die Firma Aldrich war 1951 vom österreichischen Chemiker Alfred Bader in den USA gegründet worden. Das Startkapital stammte aus seiner Tätigkeit als Forschungschemiker bei PPG. Er belieferte Universitäten und Forschungseinrichtungen mit (hochspezialisierten) Chemikalien und Glasapparaturen. Der Hauptsitz des Konzerns befindet sich in St. Louis, Vereinigte Staaten. In Deutschland wurde von seiner Zentrale in Steinheim der europäische Markt beliefert. Seit 1968 erscheint die kostenlose Fachzeitschrift Aldrichimica Acta, um auf neue Aldrich-Produkte und deren besondere Bedeutung in der chemischen Forschung hinzuweisen.

1962 gründete Alfred Bader mit der Fa. Metal Hydrides Inc. die anorganische Spezialitätenfirma Alfa Inorganics<ref>heute Alfa-Aesar</ref> als 50:50 joint-venture.

1975 fusionierte Aldrich mit der amerikanischen Fa. Sigma<ref> (nicht zu verwechseln mit dem japanischen Hersteller Sigma von Objektiven, Digitalkameras und Blitzgeräten)</ref>, einem bekannten Hersteller für biochemische Materialien mit einer deutschen Zentrale in Taufkirchen. Sigma-Aldrich behielt aus strategischen Gründen die Einzelfirmennamen bei.<ref>Historie Aldrich, Sigma</ref>

1989 übernahm Sigma-Aldrich den Schweizer Feinchemikalienhersteller FLUKA in Buchs (St. Gallen). FLUKA war 1950 von der Schweizer Pharmaindustrie Ciba, Geigy and Hoffmann-La Roche gegründet worden.<ref>Historie FLUKA</ref> (1988 hatte sich die Hoechst-Tochtergesellschaft Riedel-de Haen AG vergeblich um eine Übernahme von FLUKA bemüht).

1991 zog sich Alfred Bader von der Unternehmensleitung zurück. Gleichzeitig wurde ein von ihm persönlich betreuter kleiner Bereich „Alfred-Bader-Chemicals - Library of Rare Chemicals“ umbenannt in „Sigma-Aldrich - Library of Rare Chemicals“<ref>Alfred Bader Chemie, Glaube und Kunst - Fundamente meines Lebens (übersetzt von G. Botz)</ref>

1993 wurde die Fa. Supelco, ein Hersteller für analytische und chromatografische Materialien, übernommen. Ab diesem Zeitpunkt war die europäische Marktführerschaft von E. Merck Darmstadt gebrochen.

1997 wurde der Laborchemikalien-Bereich "Riedel-de Haen" von AlliedSignal Inc übernommen. (Bereits 1995 war Riedel-de Haen AG vom Hoechst-Konzern meistbietend als Ganzes ausgegliedert<ref>Als Käufer trat der US-Konzern General Electric als "AlliedSignal" auf, die den umsatzstarken Industriechemikalien-Bereich behielten und den kleinen Laborchemikalien-Bereich an Sigma-Aldrich übereigneten.</ref> worden). 1998 ergänzte Sigma-Aldrich den präparativen Bereich um die Firma Carbolabs (Phosgenierungen).

2000 erreichte Sigma-Aldrich erstmals weltweit 1 Mrd. US$ Umsatz mit 6000 Mitarbeitern.

2001 wurde die Firma Isotec, ein führender Isotopenhersteller, gekauft.

2004 – 2006 übernahm Sigma-Aldrich weltweit eine Vielzahl kleiner Spezialiätenfirmen: Ultrafine (2004), Tetrionics (2004), JRH Biosciences (2005), Proligo Group (2005), Beijing Superior Chemicals and Instruments Co. (2006), Iropharm (2006), Pharmorphix Ltd. (2006), Advanced Separation Technologies (2006), Epichem Group Ltd. (2006), Molecular Medicine BioServices (2006).

2007 überschritt Sigma-Aldrich die 2 Mrd. US$ Umsatzgrenze.

2012 Übernahme der Firma BioReliance

2013 Umsatz 2,7 Mrd. US$ mit 8000 Mitarbeitern in 40 Ländern

Am 22. September 2014 gab die Merck KGaA bekannt, Sigma-Aldrich für 17 Mrd. US$ (13,1 Mrd Euro) übernehmen zu wollen. Die Übernahme aller Aktien zum Kurs 140 US$ bedarf noch der Zustimmung der Aktionäre von Sigma-Aldrich und der relevanten Aufsichtsbehörden und wird für die Jahresmitte 2015 erwartet.<ref>Pressemitteilung vom 22. September 2014. - Merck.com</ref> Nach Zustimmung der Aktionäre und der Aufsichtsbehörden schloss Merck am 18. November 2015 die Übernahme ab.<ref>Handelsblatt.de: Darmstädter dürfen Sigma-Aldrich für 13,1 Milliarden Euro kaufen</ref><ref>http://www.emdmillipore.com/CA/en/20151117_174251?bd=1</ref>

Geschäftsbereiche

Sigma-Aldrich bedient heute alle Bereiche der chemischen Forschung und unterteilte daher seine Geschäftsfelder in

  • analytische Chemikalien und Chromatographie-Materialien
  • Biochemische Materialien
  • Laborchemikalien
  • Laborbedarf, wissenschaftliche Literatur und sonstiges Equipment
  • Bulk-Chemikalien und Auftragskleinproduktionen

Der Sigma-Katalog von 1998 enthielt den typischen Inhalt früherer Sigma-Kataloge, auf der Rückseite erschien der Hinweis auf die „Sigma-Aldrich-Firmengruppe“:

Das Unternehmen hat in Deutschland Verkaufsniederlassungen in Hamburg-Hausbruch, Schnelldorf, Hannover-Seelze, Steinheim am Albuch und Taufkirchen (bei München); in der Schweiz in Buchs und St. Gallen (Europazentrale) sowie in Wien in Österreich.

Aktien

Seit 1965 ist Sigma-Aldrich Corp. eine Aktiengesellschaft, deren Aktien seit 1990<ref>WKN: 863120 / ISIN: US8265521018 / SIAL</ref> weltweit gehandelt werden und im NASDAQ-100 Index notiert sind.

Weblinks

Einzelnachweise

<references/>