Silbercyanid


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Strukturformel
Silberion   Cyanidion
Allgemeines
Name Silbercyanid
Summenformel AgCN
CAS-Nummer 506-64-9
PubChem 10475
Kurzbeschreibung

weiße, geruch- und geschmacklose hexagonal-rhomboedrische Kristalle<ref name=Roempp>Eintrag zu Silbercyanid. In: Römpp Online. Georg Thieme Verlag, abgerufen am 13. Juni 2014.</ref>

Eigenschaften
Molare Masse 133,89 g·mol−1
Aggregatzustand

fest

Dichte

3,95 g·cm−3 (20 °C)<ref name="GESTIS">Eintrag zu Silbercyanid in der GESTIS-Stoffdatenbank des IFA, abgerufen am 2. September 2007 (JavaScript erforderlich)</ref>

Schmelzpunkt

320 °C (Zersetzung)<ref name="GESTIS" />

Löslichkeit

2,2·10−5 % (Wasser, 20 °C)<ref>D'Ans-Lax: Taschenbuch für Chemiker und Physiker. 4. Auflage. Band 3, Springer Verlag, 1998, ISBN 3-540-60035-3.</ref>

Sicherheitshinweise
GHS-Gefahrstoffkennzeichnung aus EU-Verordnung (EG) 1272/2008 (CLP) <ref> Nicht explizit in EU-Verordnung (EG) 1272/2008 (CLP) gelistet, fällt aber dort mit der angegebenen Kennzeichnung unter den Sammelbegriff „Blausäuresalze“; Eintrag aus der CLP-Verordnung zu Blausäuresalze in der GESTIS-Stoffdatenbank des IFA, abgerufen am 8. April 2012 (JavaScript erforderlich).</ref>
H- und P-Sätze H: 300​‐​310​‐​330​‐​410
EUH: 032
P: 260​‐​301+310​‐​320​‐​361​‐​405​‐​501Vorlage:P-Sätze/Wartung/mehr als 5 Sätze <ref name="GESTIS" />
EU-Gefahrstoffkennzeichnung <ref>Für Stoffe ist seit dem 1. Dezember 2012, für Gemische seit dem 1. Juni 2015 nur noch die GHS-Gefahrstoffkennzeichnung gültig. Die EU-Gefahrstoffkennzeichnung ist daher nur noch auf Gebinden zulässig, welche vor diesen Daten in Verkehr gebracht wurden.</ref> aus EU-Verordnung (EG) 1272/2008 (CLP) <ref> Nicht explizit in EU-Verordnung (EG) 1272/2008 (CLP) gelistet, fällt aber dort mit der angegebenen Kennzeichnung unter den Sammelbegriff „Blausäuresalze“; Eintrag aus der CLP-Verordnung zu Blausäuresalze in der GESTIS-Stoffdatenbank des IFA, abgerufen am 30. März 2009 (JavaScript erforderlich).</ref>
R- und S-Sätze R: 26/27/28​‐​32​‐​50/53
S: (1/2)​‐​7​‐​28​‐​29​‐​45​‐​60Vorlage:S-Sätze/Wartung/mehr als 5 Sätze​‐​61
MAK

2 mg·m−3<ref name="GESTIS" />

Thermodynamische Eigenschaften
ΔHf0

146,0 kJ/mol<ref name="CRC90_5_18">David R. Lide (Hrsg.): CRC Handbook of Chemistry and Physics. 90. Auflage. (Internet-Version: 2010), CRC Press/Taylor and Francis, Boca Raton, FL, Standard Thermodynamic Properties of Chemical Substances, S. 5-18.</ref>

Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet. Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen.

Silbercyanid ist das Cyanidsalz des Silbers. Es besitzt die Formel AgCN.

Darstellung

Silbercyanid kann durch Reaktion einer Silbernitratlösung mit einer Kaliumcyanidlösung gewonnen werden.<ref name="brauer"> Georg Brauer: Handbuch der Präparativen Anorganischen Chemie. 3., umgearb. Auflage. Band I, Enke, Stuttgart 1975, ISBN 3-432-02328-6, S. 629.</ref>

<math>\mathrm{AgNO_3 + KCN \longrightarrow AgCN + KNO_3}</math>

Eigenschaften

Silbercyanid ist ein farbloses, geruchloses Salz das sich bei Erwärmung auf 320 °C zersetzt. Die Zersetzung von Silbercyanid an der Luft liefert Cyanwasserstoff und nitrose Gase als flüchtige Produkte. Kohlenstoffdioxid setzt in Gegenwart von Feuchtigkeit, wie für Cyanide typisch, aus ihnen Blausäure frei.<ref name="GESTIS" /> Wie viele Cyanide ist Silbercyanid hochgiftig.

Verwendung

Silbercyanid entsteht bei der Gewinnung von Silber aus Silbererzen. Das Erz wird dabei mit einer wässrigen Natriumcyanidlösung und Luftsauerstoff behandelt, wobei das Silber in Silbercyanid überführt wird, das sich mit weiterem Cyanid zum löslichen Komplex Dicyanoargentat [NC-Ag-CN] verbindet. Diesen Prozess nennt man Cyanidlaugerei.<ref name=Roempp /> Verwendet wird Silbercyanid unter anderem bei der Galvanisierung (Versilberung) sowie bei der Herstellung von Isonitrilen.

Einzelnachweise

<references />