Tetraiodmethan


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Strukturformel
Strukturformel von Tetraiodmethan
Allgemeines
Name Tetraiodmethan
Andere Namen

Tetraiodkohlenstoff

Summenformel CI4
CAS-Nummer 507-25-5
PubChem 10487
Kurzbeschreibung

dunkelroter Feststoff<ref name=alfa/>

Eigenschaften
Molare Masse 519,63 g·mol−1
Aggregatzustand

fest

Dichte

4,32 g·cm−3 (20 °C)<ref name="römpp">Eintrag zu Tetraiodmethan. In: Römpp Online. Georg Thieme Verlag, abgerufen am 25. Dezember 2014.</ref>

Schmelzpunkt

171 °C (Zersetzung)<ref name="römpp"/>

Löslichkeit

reagiert mit Wasser<ref name=alfa>Datenblatt Tetraiodmethan bei AlfaAesar, abgerufen am 11. Februar 2010 (JavaScript erforderlich)..</ref>

Sicherheitshinweise
GHS-Gefahrstoffkennzeichnung <ref name="sigma">Datenblatt Tetraiodomethane bei Sigma-Aldrich, abgerufen am 24. April 2011 (PDF).</ref>
07 – Achtung

Achtung

H- und P-Sätze H: 315​‐​319​‐​335
P: 261​‐​305+351+338 <ref name="sigma" />
EU-Gefahrstoffkennzeichnung <ref>Für Stoffe ist seit dem 1. Dezember 2012, für Gemische seit dem 1. Juni 2015 nur noch die GHS-Gefahrstoffkennzeichnung gültig. Die EU-Gefahrstoffkennzeichnung ist daher nur noch auf Gebinden zulässig, welche vor diesen Daten in Verkehr gebracht wurden.</ref><ref name=alfa/>
Gesundheitsschädlich
Gesundheits-
schädlich
(Xn)
R- und S-Sätze R: 20/21/22​‐​36/37/38
S: 9​‐​26​‐​36/37
Toxikologische Daten

178 mg·kg−1 (LD50Mausi.v.)<ref name="sigma" />

Thermodynamische Eigenschaften
ΔHf0

392,9 ± 8,2 kJ·mol−1<ref>A. S. Carson, P. G. Laye, J. B. Pedley, Alison M. Welsby: The enthalpies of formation of iodomethane, diiodomethane, triiodomethane, and tetraiodomethane by rotating combustion calorimetry, in: The Journal of Chemical Thermodynamics, 1993, 25 (2), S. 261–269; doi:10.1006/jcht.1993.1025.</ref>

Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet. Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen.

Tetraiodmethan (auch Tetraiodkohlenstoff) ist eine chemische Verbindung aus der Reihe der Iodkohlenwasserstoffe, in der alle Wasserstoffatome des Methans durch Iodatome substituiert sind. Beide Bezeichnungen sind nach der IUPAC-Nomenklatur korrekt – je nachdem, ob die Verbindung als organische (Tetraiodmethan) oder anorganische (Tetraiodkohlenstoff) Verbindung angesehen wird.

Darstellung

Die Synthese von CI4 gelingt am besten über den Aluminiumchlorid-katalysierten Halogenaustausch bei Raumtemperatur.<ref>R. E. McArthur, J. H. Simons: Carbon Tetraiodide, in: Inorganic Syntheses, Vol. III, 1950, S. 37–39.</ref>

<math>\mathrm{CCl_4 + 4 \ C_2H_5I \longrightarrow CI_4 + 4 \ C_2H_5Cl}</math>

Das Reaktionsprodukt kristallisiert aus der Reaktionslösung aus. CI4 sollte kühl (2 bis 8 °C) gelagert werden.

Eigenschaften

Physikalische Eigenschaften

Das kräftig rote Tetraiodmethan ist zusammen mit Iodoform die einzige farbige organische Verbindung ohne ungesättigte Funktion.<ref>FIESER/FIESER: Organische Chemie, 2. Aufl., Verlag Chemie, Weinheim 1979, S. 404–405.</ref>

Der Gewichtsanteil des Kohlenstoffs in CI4 beträgt lediglich 2 %. Die Bindungslänge Kohlenstoff–Iod beträgt in dem tetraedrisch aufgebauten Molekül 0,212 ± 0,002 nm.<ref>C. Finbak, O. Hassel: Kristallstruktur und Molekülbau von CI4 und CBr4, in: Zeitschrift für Physikalische Chemie, 1937, 36, S. 301–308.</ref> Das Molekül ist mit Iod–Iod-Abständen von 0,3459 ± 0,003 nm ausgesprochen dicht und eng gepackt. Sehr wahrscheinlich ist die Verbindung aus diesem Grund thermisch und photochemisch wenig stabil. Hexaiodethan ist, vermutlich aus dem gleichen Grund, als Molekül bisher unbekannt.

Tetraiodmethan kristallisiert im tetragonalen Kristallsystem in der Raumgruppe I42m (Raumgruppen-Nr. 121) mit den Gitterparametern a = 641 und c = 956 pm sowie zwei Formeleinheiten pro Elementarzelle.<ref>S. Pohl: Die Kristallstruktur von CI4, in: Zeitschrift für Kristallographie, 1982, 159, S. 211–216.</ref> Durch den hochsymmetrischen tetraedrischen Aufbau der CI4-Moleküle besitzt die Verbindung kein Dipolmoment.

Chemische Eigenschaften

CI4 ist in Wasser nahezu unlöslich, reagiert mit ihm aber langsam unter Bildung von Iodoform und Iod. In organischen unpolaren Lösungsmitteln ist es gut löslich. Thermisch und photochemisch zersetzt es sich zu Tetraiodethen (I2C=CI2).

Verwendung

CI4 wird als Reagenz für Iodierungsreaktionen eingesetzt.<ref>P. R. Schreiner, A. A. Fokin: Carbon Tetraiodide, in: Encyclopedia of Reagents for Organic Synthesis, 2005, John Wiley & Sons, Ltd.</ref> Alkohole können beispielsweise in einer Reaktion, die ähnlich der Appel-Reaktion verläuft, in Alkyliodide überführt werden.

Einzelnachweise

<references/>

Literatur

Weblinks

Commons Commons: Tetraiodmethan – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien