Welterbe in der Schweiz


aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Wechseln zu: Navigation, Suche
Datei:Welterbe.svg
Deutsche Version des Welterbe-Emblems
Datei:Eiger, Mönch und Jungfrau.jpg
Eiger, Mönch und Jungfrau zählen seit 2001 zum Weltnaturerbe

Das Welterbe in der Schweiz (französisch Patrimoine mondial, italienisch Patrimonio dell’umanità, rätoromanisch Patrimoni mundial) umfasst elf Kultur- und Naturgüter, die als Welterbestätten von der UNESCO anerkannt wurden. Die Schweiz hatte bereits 1975 die Welterbekonvention unterzeichnet. 1983 wurden mit der Berner Altstadt, dem Benediktinerinnenkloster St. Johann und der Fürstabtei St. Gallen die ersten drei Schweizer Welterbestätten ausgezeichnet. Erst Ende der 1990er Jahre reichte der Schweizer Bundesrat neue Nominierungen bei dem Auswahlkomitee ein. Im Jahr 2001 wurde mit der Region Schweizer Alpen Jungfrau-Aletsch erstmals eine Schweizer Weltnaturerbestätte in die Liste der UNESCO eingetragen.

Geschichte

Im November 1972 beschloss die Generalkonferenz der UNESCO in Paris das Übereinkommen zum Schutz des Kultur- und Naturgutes der Welt (Welterbekonvention). Das Übereinkommen hat das Ziel, Kultur- und Naturgüter, die einen «aussergewöhnlichen universellen Wert» besitzen, zu schützen und als Bestandteil des Welterbes der ganzen Menschheit zu erhalten.<ref>Deutsche Übersetzung der Welterbekonvention (PDF; 529 kB) in der Fassung von 15. August 2006.</ref> Die Schweizer Bundesversammlung ermächtigte im Juni 1975 den Bundesrat, das Übereinkommen zu ratifizieren.<ref>Bundesbeschluss über zwei Übereinkommen der UNESCO betreffend Schutz des Kultur- und Naturgutes und Erhaltung der Feuchtgebiete, SR 451.41 vom 19. Juni 1975.</ref> Die Welterbekonvention trat schliesslich für die Schweiz am 17. Dezember 1975 in Kraft.

1983 wurden drei Schweizer Kulturgüter in die Liste des UNESCO-Welterbes aufgenommen. Mit der Zähringerstadt Bern, dem karolingischen Kloster St. Johann in Müstair und der barocken Fürstabtei St. Gallen wurden unterschiedliche Bauformen und Verwendungszwecke sakraler und weltlicher Bauten berücksichtigt. Die schweizerische UNESCO-Kommission glaubte, damit die wichtigsten Beiträge der Schweiz zum kulturellen Welterbe erfasst zu haben. 1999 bestätigte das Schweizerische Nationalkomitee von ICOMOS diese Auffassung und sprach sich für ein Moratorium bei der Nominierung weiterer Stätten aus.<ref>Daniel Gutscher: Welterbe in der Schweiz. In: Welterbe-Manual: Handbuch zur Umsetzung der Welterbekonvention in Deutschland, Luxemburg, Österreich und der Schweiz. S. 170.</ref>

Dessen ungeachtet wurde im Jahr 2000 mit den drei Burgen von Bellinzona ein weiteres Kulturgut als UNESCO-Welterbe anerkannt. In den folgenden Jahren legte die Schweiz mit ihren Kandidaturen den Schwerpunkt auf Naturgüter und Kulturlandschaften. Sie folgte damit den Beschlüssen der 12. Generalversammlung der Vertragsstaaten des Welterbe-Übereinkommens, wonach eine «repräsentative, ausgewogene und glaubwürdige Welterbeliste» gefördert werden soll.<ref>Kurt Schlünkes: Die Globale Strategie für eine ausgewogene Welterbeliste. In: Welterbe-Manual: Handbuch zur Umsetzung der Welterbekonvention in Deutschland, Luxemburg, Österreich und der Schweiz. S. 105.</ref>

Im Jahr 2004 setzten das Bundesamt für Kultur und das Bundesamt für Umwelt, Wald und Landschaft eine Expertengruppe ein, die gemäss den Vorgaben der Welterbe-Kommission eine Tentativliste (liste indicative) über mögliche Kandidaten erstellte. Es wurden insgesamt fünf Stätten für eine Kandidatur empfohlen.<ref>UNESCO-Welterbe: liste indicative der Schweiz. Bericht der Expertengruppe. 1. Dezember 2013, abgerufen am 6. April 2014</ref> Die Vorschläge der Kommission wurden bis zum Jahr 2010 durch den Bundesrat umgesetzt, die Empfehlungen wurden, mit Ausnahme der Werke von Le Corbusier, in den darauffolgenden Jahren als Welterbe anerkannt.

Neben der Welterbekonvention hat die Schweiz 2008 auch das Übereinkommen zur Erhaltung des immateriellen Kulturerbes ratifiziert. Ziel des Übereinkommens ist die Erhaltung des sogenannten Immateriellen Kulturerbes.<ref>Zwei wichtige UNESCO-Konventionen im Bereich der Kultur treten heute (16.10.2008) für die Schweiz in Kraft. Pressemitteilung der Schweizerischen UNESCO-Kommission, 16. Oktober 2008.</ref> Bisher hat die Schweiz aber noch keine Kandidaturen zu diesem Welterbeprogramm eingereicht.

An dem Welterbeprogramm Memory of the World ist die Schweiz offiziell noch nicht mit einem Nationalkomitee beteiligt. Allerdings wurden mit den Archiven der Internationalen Agentur für Kriegsgefangene des Internationalen Komitees vom Roten Kreuz<ref>Archives of the International Prisoners of War Agency, 1914-1923. Eintrag in dem Register Memory of the World der UNESCO.</ref> und den Archiven des Völkerbundes<ref>League of Nations Archives 1919-1946. Eintrag in dem Register Memory of the World der UNESCO.</ref> Dokumente zweier internationaler Organisationen aufgenommen, die ihren Sitz in Genf haben. Zusätzlich wurden im Frühjahr 2011 die Schriften Jean-Jacques Rousseaus in das Register des Weltdokumentenerbes aufgenommen. Diese Nominierung entstand unter der Federführung der Bibliothek von Genf.<ref>Tagesanzeiger: Jean-Jacques Rousseau ist nun Welterbe, 25. Mai 2011.</ref> 2013 wurde mit Audio- und Videomitschnitten des Montreux Jazz Festival aus dem Archiv von Claude Nobs ein zweiter Schweizer Beitrag als Weltdokumentenerbe anerkannt.<ref>Swissinfo: "Claude Nobs' Vermächtnis" in UNESCO-Dokumentenerbe aufgenommen, 19. Juni 2013.</ref>

Organisation

Gemäss den Richtlinien für die Durchführung des Übereinkommens zum Schutz des Kultur- und Naturerbes der Welt<ref>Deutsche Übersetzung der Richtlinien für die Durchführung des Welterbe-Übereinkommens (PDF; 720 kB) in der Fassung vom 2. Februar 2005.</ref> können nur die Vertragsstaaten Nominationen einreichen. Auf internationaler Ebene erfolgt somit die Übermittlung einer Nomination durch den Schweizer Bundesrat. Auf nationaler Ebene sind das Bundesamt für Kultur (BAK) und das Bundesamt für Umwelt (BAFU) für das Welterbe in der Schweiz zuständig. Die schweizerische UNESCO-Kommission berät zusätzlich den Bund in seinen Beziehungen zur UNESCO.

Grundsätzlich können Einzelpersonen, Gemeinden, Kantone oder Organisationen eine Kandidatur zum Welterbe anregen. Rechtliche Grundlage für die Anerkennung möglicher Welterbestätten ist das Bundesgesetz über den Natur- und Heimatschutz von 1966. Die Grundlage für den Schutz und die Erhaltung von Welterbestätten in der Schweiz bildet das Bundesgesetz über die Raumplanung von 1979. Sowohl die betreffenden Kantone als auch das zuständige Bundesamt müssen der Nomination zustimmen, erst danach entscheidet der Bundesrat endgültig über die Kandidatur. Der Bundesrat veranlasst auch die Erstellung der erforderlichen Kandidatendossiers beim zuständigen Bundesamt.<ref>Praktisches Vorgehen, um die Aufnahme eines Kultur- oder Naturgutes in die UNESCO-Welterbeliste zu beantragen, Website der Schweizerischen UNESCO-Kommission (abgerufen am 8. Juli 2010).</ref> Seit 2004 wurden nur noch Vorschläge bearbeitet, die auf die Tentativliste gesetzt wurden. Eine Überarbeitung dieser Liste wurde zuletzt im Jahr 2007 abgelehnt.<ref>Daniel Gutscher: Welterbe in der Schweiz. In: Welterbe-Manual: Handbuch zur Umsetzung der Welterbekonvention in Deutschland, Luxemburg, Österreich und der Schweiz. S. 173.</ref>

Jeder Vertragsstaat kann pro Jahr maximal zwei Kandidaturen anmelden, über die das Welterbekomitee auf einer jährlichen Tagung entscheidet. Von 1978 bis 1985 war die Schweiz Mitglied des Welterbekomitees. Im Oktober 2009 wurde die Schweiz erneut für eine vierjährige Amtszeit in das Komitee gewählt.<ref>Schweiz ins UNESCO-Welterbekomitee gewählt. Pressemitteilung des Bundesamtes für Umwelt und des Bundesamtes für Kultur, 27. Oktober 2009.</ref>

Liste der Welterbestätten

<imagemap>-Fehler: Bild ist ungültig oder nicht vorhanden

Kloster St. Johann

<imagemap>-Fehler: Bild ist ungültig oder nicht vorhanden

St. Gallen

<imagemap>-Fehler: Bild ist ungültig oder nicht vorhanden

Bern

<imagemap>-Fehler: Bild ist ungültig oder nicht vorhanden

Bellinzona

<imagemap>-Fehler: Bild ist ungültig oder nicht vorhanden

Jungfrau-Aletsch

<imagemap>-Fehler: Bild ist ungültig oder nicht vorhanden

Monte San Giorgio

<imagemap>-Fehler: Bild ist ungültig oder nicht vorhanden

Lavaux

<imagemap>-Fehler: Bild ist ungültig oder nicht vorhanden

Tektonikarena Sardona

<imagemap>-Fehler: Bild ist ungültig oder nicht vorhanden

Rhätische Bahn

<imagemap>-Fehler: Bild ist ungültig oder nicht vorhanden

La Chaux-de-Fonds

<imagemap>-Fehler: Bild ist ungültig oder nicht vorhanden

Le Locle
Schweizer Welterbestätten (ohne die 56 Fundorte prähistorischer Pfahlbauten)

Legende:

  • Bild: Exemplarische Illustration zur Stätte
  • Jahr: Jahr der Eintragung in die Liste des UNESCO-Welterbes
  • Art: Kennzeichnung als Kulturerbe (K) oder Naturerbe (N)
  • Stätte: Bezeichnung der betreffenden Welterbestätte gemäss der schweizerischen UNESCO-Kommission
  • Kanton: Der Kanton, in dem die Welterbestätte liegt (befindet sich die Stätte in mehreren Kantonen, so sind diese alphabetisch sortiert)
  • Beschreibung: Die Beschreibung der Welterbestätten orientiert sich an den Angaben in der UNESCO-Welterbeliste bzw. an den Veröffentlichungen der schweizerischen UNESCO-Kommission.<ref>Welterbe in der Schweiz (PDF; 2,4 MB). Broschüre der Schweizerischen UNESCO-Kommission.</ref>


Bild Jahr Art Stätte Kanton Beschreibung
200px
Luftbild der Berner Altstadt
1983 K Altstadt von Bern Kanton BernKanton Bern Bern Der historische Stadtkern Berns umfasst Bauwerke aus mehreren Jahrhunderten, die zu einem Grossteil in ihrer originalen Substanz erhalten geblieben sind. Trotz der zunehmend komplexeren Funktionen, die Bern als Bundesstadt erfüllen musste, konnte die Altstadt ihre mittelalterliche Struktur beibehalten.
200px
Gesamtansicht des Klosters St. Johann
1983 K Kloster St. Johann in Müstair Kanton GraubündenKanton Graubünden Graubünden Das um 800 gegründete Kloster gilt als eine Stiftung Karls des Grossen. Seit dem 12. Jahrhundert ist es ein Benediktinerinnenkonvent. Hauptsehenswürdigkeit sind die Ende des 19. Jahrhunderts wiederentdeckten karolingischen Fresken, die einen Wandbildzyklus bilden.<ref>Walter Anderau: Kloster und Stiftung. In: Alfred Wyss (Hrsg.): Die mittelalterlichen Wandmalereien im Kloster Müstair: Grundlagen zu Konservierung und Pflege. vdf Hochschulverlag, Zürich 2002, S. 15.</ref>
200px
Das Innere der Stiftskirche St. Gallen
1983 K Fürstabtei St. Gallen Kanton St. GallenKanton St. Gallen St. Gallen Das 719 gegründete Benediktinerkloster war bis zur Säkularisierung im Jahr 1805 ein bedeutendes kulturelles Zentrum des Abendlandes. Stiftsbibliothek und Stiftsarchiv beherbergen eine wertvolle Sammlung frühmittelalterlicher Handschriften und bilden zusammen mit der Stiftskirche ein barockes Gebäudeensemble.
200px
Castello di Montebello
2000 K Drei Burgen von Bellinzona Kanton TessinKanton Tessin Tessin Die mittelalterlichen Wehranlagen der Stadt Bellinzona bestehen aus der zentralen Burg Castelgrande, den benachbarten Burgen Montebello und Sasso Corbaro sowie den verbindenden Festungsmauern.
200px
Aletschgletscher
2001 N Schweizer Alpen Jungfrau-Aletsch Kanton BernKanton Bern Bern

Kanton WallisKanton Wallis Wallis
Das 824 km² umfassende Gebiet mit den Bergen Eiger, Mönch und Jungfrau sowie dem Grossen Aletschgletscher stellt das grösste zusammenhängende vergletscherte Gebiet Eurasiens dar. Das Welterbe umfasste zuerst die Region Jungfrau-Aletsch-Bietschhorn und wurde 2007 auf die heutige Grösse erweitert.
200px
Luganersee mit Monte San Giorgio (links)
2003 N Monte San Giorgio Kanton TessinKanton Tessin Tessin Der zwischen den südlichen Armen des Luganersees gelegene 1097 m hohe Berg gilt als die bedeutendste Fundstätte für Fossilien aus der Mitteltrias. Wissenschaftliche Ausgrabungen haben seit 1924 zahlreiche Versteinerungen von Fischen, Reptilien, Krustentieren und Insekten freigelegt. 2010 wurde die Welterbestätte um den südlichen, zu Italien zählenden Teil erweitert.<ref>Zuwachs für Unesco-Welterbe Monte San Giorgo. swissinfo, 2. August 2010.</ref>
200px
Weinberge von Lavaux
2007 K Weinberg-Terrassen von Lavaux Kanton WaadtKanton Waadt Waadt Die steilen Abhänge zum Genfersee zwischen Lausanne und Vevey wurden bereits im 11. Jahrhundert von Mönchen zur Kultivierung von Weinreben genutzt. Die Weinberg-Terrassen erstrecken sich über 40 km und zeugen von der Entwicklung einer lebendigen Kulturlandschaft.
200px
Glarner Hauptüberschiebung am Piz Segnes
2008 N Tektonikarena Sardona Kanton GlarusKanton Glarus Glarus

Kanton GraubündenKanton Graubünden Graubünden

Kanton St. GallenKanton St. Gallen St. Gallen
In dem rund 300 km² grossen Gebiet um den Piz Sardona überlagern 250–300 Mio. Jahre alte Gesteinsschichten deutlich jüngere Gesteine. Die Überschiebung zeugt anschaulich von tektonischen Prozessen und trug zum Verständnis der Gebirgsbildung bei.
200px
Kreisviadukt von Brusio
2008 K Rhätische Bahn Kanton GraubündenKanton Graubünden Graubünden Die Albula- und die Berninalinie der Rhätischen Bahn verbinden Thusis mit der italienischen Stadt Tirano. Die Linien wurden 1904 und 1910 fertiggestellt und gelten als eine technische Meisterleistung aus der Pionierzeit der Eisenbahn. Die Kandidatur wurde gemeinsam mit Italien erstellt.
200px
Ansicht von La Chaux-de-Fonds
2009 K La Chaux-de-Fonds/Le Locle Kanton NeuenburgKanton Neuenburg Neuenburg Die Zwillingsstädte La Chaux-de-Fonds und Le Locle entwickelten sich im 18. Jahrhundert zu bedeutenden Zentren der schweizerischen Uhrenindustrie. Die enge Verbindung von Produktions- und Wohnstätten prägte das Bild der Städte; bereits Karl Marx hatte La Chaux-de-Fonds als «eine einzige Uhrenmanufaktur» beschrieben.<ref>zitiert in Verborgene Kunstschätze. Neue Zürcher Zeitung, 6. Mai 2004.</ref>
200px
Rekonstruierte Pfahlbausiedlung in Gletterens
2011 K Prähistorische Pfahlbauten um die Alpen in der Schweiz schweizweit 111 Pfahlbausiedlungen aus der Zeit zwischen 5000 und 500 vor Christus wurden in die Liste aufgenommen. 56 Fundstellen davon liegen in der Schweiz, die übrigen in Deutschland, Österreich, Frankreich, Slowenien und Italien. Die schweizerischen Pfahlbausiedlungen verteilen sich über 15 Kantone.<ref>Pfahlbauten neu elftes Schweizer Weltkulturerbe . SF Tagesschau, 27. Juni 2011.</ref>

Laufende Kandidatur

Im Dezember 2004 wurden vier auf dem Gebiet der Schweiz gelegene Bauten des Architekten Le Corbusier in die Tentativliste der UNESCO eingetragen: die Villa Jeanneret-Perret (Maison blanche) und die Villa Schwob (Villa Turque) in La Chaux-de-Fonds, die Villa Le Lac (Petite maison au bord du lac Léman) in Corseaux sowie der Immeuble Clarté in Genf.<ref>Œuvre urbaine et architecturale de Le Corbusier. Eintrag in der Tentativliste der UNESCO auf deren Website, abgerufen am 7. April 2014 (französisch)</ref>

Im Januar 2008 wurden auf Initiative Frankreichs diese vier und zunächst 19 weitere Werke Le Corbusiers als Kandidaten für die Aufnahme zum Weltkulturerbe nominiert. Die unter dem Titel «Das urbanistische und architektonische Werk von Le Corbusier» (Œuvre urbaine et architecturale de Le Corbusier) geführte Liste umfasste Bauwerke und Anlagen aus Argentinien, Belgien, Deutschland, Frankreich, Indien, Japan und der Schweiz.<ref>UNESCO-Dossier Le Corbusier in Paris unterzeichnet. Pressemitteilung des Schweizerischen Bundesamts für Kultur, 30. Januar 2008, abgerufen am 7. April 2014</ref> Schon bald schied der indische Beitrag Chandigarh wieder aus.<ref>Joseph Hanimann: Ganz oder gar nicht Süddeutsche Zeitung, 29. Juni 2011, abgerufen am 7. April 2014</ref> Im Jahr 2009 entschied das Welterbekomitee, die Einschreibung zu verschieben. Die internationale Kandidatur wurde positiv bewertet, das Komitee empfahl aber eine Überarbeitung bis 2012.<ref>Amber Sayah: Teilerfolg mit Le Corbusier. Stuttgarter Zeitung, 30. Juni 2009 (Memento vom 10. Februar 2010 im Internet Archive)</ref> Im Januar 2011 wurde ein überarbeitetes Kandidatendossier eingereicht, das nur noch 19 Bauwerke umfasste.<ref>Le Corbusier fait son chemin vers l’Unesco. Libération, 12. Februar 2011.</ref> Zu den gestrichenen drei Objekten gehörte mit der Villa Schwob auch eines aus der Schweiz. Auch diese Kandidatur wurde zurückgewiesen, eine weitere Überarbeitung sei nach Ansicht des Welterbekomitees notwendig.<ref>Corbusier-Werk wird nicht UNESCO-Welterbe. Blick.ch, 28. Juni 2011.</ref>

Sieht man von der aus der gemeinsamen Bewerbung herausgefallenen, aber nach wie vor auf der Liste geführten Villa Schwob ab, so ist «Das architektonische Werk Le Corbusiers» der letzte verbleibende Vorschlag der 2004 veröffentlichten Tentativliste der Schweiz. Eine Überarbeitung und allfällige Ergänzung ist bis zum Jahre 2017 vorgesehen.<ref>Liste indicative auf der Website des Bundesamtes für Kultur, Stand 1. Dezember 2013, abgerufen am 7. April 2014</ref>

Literatur

  • Schweizerische UNESCO-Kommission (Hrsg.): Welterbe in der Schweiz. Bern 2012, ISBN 978-3-905782-73-8.
  • Dieter Offenhäußer (Hrsg.): Welterbe-Manual: Handbuch zur Umsetzung der Welterbekonvention in Deutschland, Luxemburg, Österreich und der Schweiz. Deutsche UNESCO-Kommission, Bonn 2009, ISBN 978-3-940785-05-3.
  • Üsé Meyer, Reto Westermann: Schönste Schweiz! Unterwegs zu den Schweizer UNESCO-Welterbestätten. Beobachter-Edition, Zürich 2015, ISBN 978-3-85569-896-7.

Weblinks

Commons Commons: Welterbestätten in der Schweiz – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

<references />

24px Diese Seite wurde am 21. Februar 2011 in dieser Version in die Auswahl der informativen Listen und Portale aufgenommen.