Wendeburg


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25px Dieser Artikel behandelt die Gemeinde Wendeburg; zu dem Ortsteil siehe Wendeburg (Ortsteil).
Wappen Deutschlandkarte
Wappen der Gemeinde Wendeburg
52.31666666666710.467Koordinaten: 52° 19′ N, 10° 24′ O{{#coordinates:52,316666666667|10,4|primary
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Basisdaten
Bundesland: Niedersachsen
Landkreis: Peine
Höhe: 67 m ü. NHN
Fläche: 59,98 km²
Einwohner: 10.198 (31. Dez. 2014)<ref name="Metadaten Einwohnerzahl DE-NI">Landesbetrieb für Statistik und Kommunikationstechnologie Niedersachsen, 100 Bevölkerungsfortschreibung – Basis Zensus 2011, Stand 31. Dezember 2014 (Hilfe dazu).</ref>
Bevölkerungsdichte: 170 Einwohner je km²
Postleitzahl: 38176
Vorwahlen: 05303, 05302 und 05171Vorlage:Infobox Gemeinde in Deutschland/Wartung/Vorwahl enthält Text
Kfz-Kennzeichen: PE
Gemeindeschlüssel: 03 1 57 008
Gemeindegliederung: 8 Ortschaften
Adresse der
Gemeindeverwaltung:
Am Anger 5
38176 Wendeburg
Webpräsenz: www.wendeburg.de
Bürgermeister: Gerd Albrecht (CDU)
Lage der Gemeinde Wendeburg im Landkreis Peine

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Wendeburg ist eine Gemeinde im Landkreis Peine in Niedersachsen.

Geografie

Geografische Lage

Wendeburg liegt unmittelbar am nordwestlichen Stadtrand von Braunschweig. Das Ortsbild ist von der Landwirtschaft geprägt. Es sind in den vergangenen Jahren in allen Ortsteilen Neubaugebiete entstanden. Gleichwohl blieben die traditionellen Strukturen erhalten, so dass von einer „Idylle im Grünen“ mit hoher Lebensqualität zu sprechen ist. In Wendeburg ist zudem ein Freibad, das Auebad, sowie ein großes Einkaufszentrum vorzufinden.

Die Aue und Erse durchfließt das Gemeindegebiet von Süd nach Nord, im Fuße des Gemeindewappens ist sie durch eine goldene Leiste symbolisiert.

Nachbargemeinden

Edemissen Samtgemeinde Papenteich
Peine Nachbargemeinden
Vechelde Braunschweig

Gemeindegliederung (Ortschaften)

Datei:Karte Wendeburg.png
Lage der Ortsteile in Wendeburg

(Einwohnerstand: Mai 2013)

Geschichte

Dort, wo früher die Heerstraße von Braunschweig nach Celle die Aue überquerte, wurde irgendwann im hohen Mittelalter (12. oder 13. Jahrhundert) eine Burg angelegt. Die ältesten Bezeichnungen lauten 1196–1197 Winetheburg und Wenedeburch. Es bietet sich an, dass eine Namensgebung vorliegt, die sich auf den Volksstamm der Wenden bezieht. Urkundliche oder archäologische Beweise für die Niederlassung von Wenden gibt es hier nicht. Der Ortsname mit der Silbe „Wende“ könnte auf die Wenden hinweisen, aber auch auf einen Personennamen Winetho, Wendo oder ähnlich oder mit dem Zeitwort „wenden“ oder mit einer Ecke (= Wendung) einer (Gau-)Grenze in Zusammenhang stehen – alles sind Meinungen. Naheliegendst ist jedoch – ausgehend „Winethe“ – die Deutung als „Weide“, was sich mit der Lage in der Aueniederung erklärt. Die „Burg“ mag an der Stelle der heutigen Marienkirche ihren Platz gehabt haben. Die Marienkirche, mit dem Kirchturm aus den Jahren 1250–1300, ist das älteste Gebäude des Ortes. Erhalten aus dem Mittelalter ist an der Westseite des Kirchturms eine Weihetafel, die nach einem wesentlichen Umbau und anschließender Neuweihe der Kirche in etwa 5 m Höhe am Kirchturm angebracht wurde. Dieser Stein zeigt den Gekreuzigten mit Maria und Johannes, ihnen zu Füßen das betende Stifterpaar. Darunter befindet sich ihr Adelswappen und die Jahreszahl 1439.

Im Jahre 1903 stellte Heinrich Büssing den ersten von ihm konstruierten Motorlastwagen der Öffentlichkeit vor. Kaum ein halbes Jahr später war der erste Motoromnibus mit 20 Sitzplätzen betriebsfertig. Nach vierteljähriger Erprobung richtete Heinrich Büssing am 5. Juni 1904 seine erste Omnibuslinie zwischen Wendeburg und Braunschweig ein. Die Buslinie, die auf die Initiative des damaligen Wendeburger Pastors Otto Hayder einging, gab ihm die Möglichkeit, seinen Omnibus weiter unter seiner ständigen Kontrolle zu erproben. Die Zuverlässigkeit und Pünktlichkeit veranlasste nur wenige Monate später die Kaiserliche Ober-Postdirektion Braunschweig, mit Büssing einen Vertrag über die Beförderung von Postsachen – ab 1. September 1904 – abzuschließen. Die Omnibuslinie Wendeburg–Braunschweig gilt daher als erste erfolgreiche Kraftpost-Omnibuslinie der Welt.

Ortsname

Der Ortsname ergibt sich aus dem Teil „Burg“ und dem offensichtlichen Bestimmungswort „Winethe“, die germanische Bildung „Win-ithi“, „winja“ bedeutet Weide, zusammen also Weideort, Weidestelle. Der Name kann aber auch auf einer wendischen Siedlung basieren.

Eingemeindungen

Am 1. Juli 1968 schlossen sich die Gemeinden Wendeburg, Wendezelle und Zweidorf freiwillig zu einer neuen Gemeinde Wendeburg zusammen, sie bestand bis zum 28. Februar 1974. Im Zuge der Gebietsreform in Niedersachsen wurden am 1. März 1974 die Gemeinden Bortfeld, Didderse, Harvesse, Meerdorf, Neubrück, Rüper, Sophiental, Wendeburg und Wense zur neugeschaffenen Einheitsgemeinde Wendeburg zusammengefasst.<ref>wendeburg.de: Geschichte der Ortschaften</ref><ref name=Gemeindeverzeichnis1970bis1982> Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27. 5. 1970 bis 31. 12. 1982. W. Kohlhammer GmbH, Stuttgart und Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 203 und 268.</ref>

Ausgliederung

Am 1. Mai 1981 wurde die Gemeinde Didderse durch Ausgliederung aus der Gemeinde Wendeburg neu gebildet und in den Landkreis Gifhorn eingegliedert.<ref name= Gemeindeverzeichnis1970bis1982/> Damit wurde von Seiten des Landes den Protesten der Bewohner Didderses Rechnung getragen. Die neue Gemeinde Didderse entspricht in ihrem Zuschnitt nicht genau der Ausdehnung der ehemaligen Gemeinde Didderse, ein Teil der Feldmark verblieb in der Gemeinde Wendeburg.

Religionen

Die Marienkirche ist die evangelisch-lutherische Kirche in der Ortschaft Wendeburg, in der heutigen äußeren Form im 18. Jahrhundert vollendet. Gegenüber der Kirche, an der Braunschweiger Straße, befindet sich ein evangelischer Kindergarten. Weitere evangelische Kirchen befinden sich in Bortfeld, Harvesse, Meerdorf, Rüper und Sophiental.

Die katholische St.-Elisabeth-Kirche wurde 1962/63 errichtet. Heute gehört die Kirche, die zwischen Pastor-Derks-Weg und Rothbergstraße gelegen ist, zur Pfarrgemeinde Heilig Geist in Braunschweig-Lehndorf.

Im Neubrücker Ortsteil Ersehof befindet sich eine neuapostolische Kirche.

Politik

Kommunalwahl 2011
Wahlbeteiligung: 64,29 % (+5,37 Pp.)
 %
50
40
30
20
10
0
47,47 %
33,52 %
17,42 %
1,57 %
Gewinne und Verluste
im Vergleich zu 2006
 %p
 12
 10
   8
   6
   4
   2
   0
  -2
  -4
  -6
-4,43 %p
-3,60 %p
+10,14 %p
-2,11 %p
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Gemeinderat

Der Gemeinderat der Gemeinde Wendeburg besteht aus 26 Ratsfrauen und Ratsherren. Dies ist die festgelegte Anzahl für eine Gemeinde mit einer Einwohnerzahl zwischen 10.001 und 11.000 Einwohnern.<ref>Niedersächsisches Kommunalverfassungsgesetz (NKomVG) in der Fassung vom 17. Dezember 2010; § 46 – Zahl der Abgeordneten, abgerufen am 26. Dezember 2014</ref> Die 24 Ratsmitglieder werden durch eine Kommunalwahl für jeweils fünf Jahre gewählt. Die aktuelle Amtszeit begann am 1. November 2011 und endet am 31. Oktober 2016.

Stimmberechtigt im Rat der Gemeinde ist außerdem der hauptamtliche Bürgermeister Gerd Albrecht (CDU).

Die letzte Kommunalwahl vom 11. September 2011 ergab das folgende Ergebnis:

CDU SPD GRÜNE Gesamt
12 9 5 26 Sitze

Bürgermeister

Hauptamtlicher Bürgermeister der Gemeinde Wendeburg ist Gerd Albrecht (CDU). Bei der letzten Bürgermeisterwahl am 10. September 2011 wurde er mit 63,1 % der Stimmen gewählt. Sein Gegenkandidat Julian von Frisch (Grüne) erhielt 36,9 %. Die Wahlbeteiligung lag bei 64,3 %.<ref>Einzelergebnisse der Direktwahlen 2011 in Niedersachsen, abgerufen am 26. Dezember 2014</ref> Albrecht trat sein Amt am 1. November 2011 an.

Wappen

Das Wappen der Gemeinde Wendeburg zeigt in Gold über einem blauen mit einer goldenen Leiste belegten Zinnenkranz einen blauen rotbezungten Wolfskopf, begleitet von je einer blauen Ähre.<ref>Hauptsatzung der Gemeinde Wendeburg, abgerufen am 26. Dezember 2014</ref>

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Datei:Kirche Wendeburg 1.jpg
Marienkirche Wendeburg
Datei:Wendeburg Kirche kath.jpg
Kath. Kirche Wendeburg

Sehenswürdigkeiten

  • Zweidorfer Mühle
  • Marienkirche
  • Weidenkirche zu Wendeburg
    In den Monaten Februar bis Mai 2006 wurde in Wendeburg eine Weidenkirche von etwa 100 Menschen aller Altersgruppen errichtet. Dabei wurden in vielen Stunden ehrenamtlicher Tätigkeit u. a. 16 Bögen geflochten, die aus weit über 1000 Weidenruten bestehen und mit fast 1000 Meter Hanfseil zusammengebunden.

Museen

  • Bauernhausmuseum Bortfeld

Wirtschaft und Infrastruktur

Wendeburg ist Hauptsitz der Volksbank Vechelde-Wendeburg.

Öffentliche Einrichtungen

Im Zweidorfer Holz (einem Wald zwischen Peine und Wendeburg) ist mit Hilfe der Wendeburger Aueschule, der Gemeindejugendpflege, der Revierförsterei Meerdorf und des Niedersächsischen Forstamtes Braunschweig ein Walderlebnispfad entstanden.

Bildung

Verkehr

Die Trasse der Bahnstrecke Celle–Braunschweig führt durch die Gemeinde. Früher befanden sich Bahnhöfe in den Ortsteilen Wendezelle, Harvesse und Wense, die derzeit alle stillgelegt sind. Der südliche Teil der Strecke wird für die Anbindung eines neu errichteten Logistikzentrums von Volkswagen derzeit reaktiviert.


Persönlichkeiten

Persönlichkeiten der Gemeinde

Persönlichkeiten, die mit der Gemeinde in Verbindung stehen

Literatur

Weblinks

Commons Commons: Wendeburg – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

<references />