Winston Churchill
Sir Winston Leonard Spencer-Churchill<ref>Der Name Spencer ist dem ursprünglichen Familiennamen seiner Vorfahren väterlicherseits entlehnt; den Vornamen Leonard erhielt er zu Ehren seines Großvaters mütterlicherseits, Leonard Jerome.</ref> (* 30. November 1874 in Woodstock (England); † 24. Januar 1965 in London) gilt als bedeutendster britischer Staatsmann des 20. Jahrhunderts. Er war von 1940 bis 1945 und von 1951 bis 1955 Premierminister und führte Großbritannien durch den Zweiten Weltkrieg. Zuvor hatte er bereits mehrere Regierungsämter bekleidet, unter anderem das des Ersten Lords der Admiralität, des Innen- und des Finanzministers. Darüber hinaus trat er als Autor politischer und historischer Werke hervor und erhielt 1953 den Nobelpreis für Literatur.
Inhaltsverzeichnis
- 1 Leben
- 2 Churchill im Urteil von Zeitgenossen und Nachwelt
- 3 Auszeichnungen, Ehrungen, Mitgliedschaften
- 4 Churchill im Film
- 5 Werke
- 6 Literatur
- 7 Weblinks
- 8 Anmerkungen
Leben
Herkunft, Schule, Militär
Winston Churchill kam in Blenheim Palace, dem Schloss seines Großvaters John Winston Spencer-Churchill, des 7. Herzogs von Marlborough, zur Welt. Seine Eltern waren der britische Politiker Lord Randolph Churchill und die amerikanische Millionärstochter Jennie Jerome. Der Vater gehörte zu den Mitbegründern der modernen Konservativen Partei, war deren Vorsitzender, bekleidete verschiedene Ministerämter und galt zeitweilig als aussichtsreicher Anwärter auf das Amt des Premierministers.
Churchills Großvater väterlicherseits gehörte als Duke of Marlborough dem britischen Hochadel an. Wie in England üblich, erbte nur der älteste Sohn des Herzogs diesen Titel, nicht aber dessen jüngerer Bruder, Churchills Vater Randolph. Winston Churchill galt demnach als Bürgerlicher. In den 1950er Jahren lehnte er die erbliche Peerswürde ab, er wurde jedoch 1953 zum Ritter des Hosenbandordens geschlagen und damit als „Sir Winston Churchill“ in den nicht-erblichen Adelsstand erhoben. Seine Herkunft aus der britischen Hocharistokratie sicherte ihm in seiner Jugend die Aufnahme in renommierte Internate und eine Laufbahn als Armeeoffizier, obwohl seine Leistungen als Schüler eher mangelhaft waren.
Von 1881 bis 1892 besuchte Churchill Eliteschulen in Ascot, Brighton und Harrow. Das autoritäre Erziehungssystem dort widerstrebte ihm und er blieb mehrfach sitzen. Nach der Schulzeit bewarb er sich beim Militär, fiel jedoch zweimal durch die Aufnahmeprüfung. 1893 aber kam er doch noch als Kadett nach Sandhurst und mit 21 Jahren als Kavallerie-Leutnant zum 4. Husarenregiment. Auf der Militärakademie und in der Armee fühlte sich Churchill zum ersten Mal am richtigen Platz. Ohne schulischen Druck erwarb er sich nun auch eine profunde literarische Bildung und begann kurz darauf, selbst zu schreiben. Bis zu seinem Lebensende sollte er als Journalist und Buchautor einen geschliffenen Stil pflegen, der ihm den Nobelpreis für Literatur einbrachte. Als seine größte Freude in Sandhurst bezeichnete Churchill in seiner 1930 erschienenen Autobiographie jedoch das Reiten.<ref>Winston Churchill: My Early Life. T. Butterworth, London 1930. S. 45</ref> Sportliche Betätigung war stets Teil seines Lebens, und für das ihm zugeschriebene Zitat No Sports gibt es keinen Beleg.<ref>Christoph Drösser: Stimmt’s? Sportlicher Premier. In: Die Zeit 25/2005 vom 16. Juni 2005.</ref>
Zwischen 1895 und 1901 nahm Churchill als aktiver Soldat und Kriegsberichterstatter an fünf verschiedenen Kolonialkriegen teil, unter anderem in Kuba auf Seiten der Spanier während des dortigen Unabhängigkeitskrieges und verschiedenen Teilen des Empire, etwa in Malakand in der Nordwestlichen Grenzprovinz Britisch-Indiens. 1898 nahm er als Leutnant freiwillig am Feldzug zur Niederschlagung des Mahdi-Aufstandes im Sudan teil.<ref>Winston S. Churchill: Kreuzzug gegen das Reich des Mahdi. (Original: The River War. A Historical Account of the Reconquest of the Soudan. London 1899.) Frankfurt 2008, ISBN 978-3-8218-6204-0, S. 7.</ref> Dabei ritt er in der Schlacht von Omdurman eine der letzten großen Kavallerieattacken der britischen Militärgeschichte mit.
Den Zweiten Burenkrieg erlebte er als Kriegsberichterstatter der Morning Post. Seinem Biographen Martin Gilbert zufolge war der Vertrag, den Churchill mit der Zeitung aushandelte, „wahrscheinlich der günstigste Vertrag, den überhaupt ein Kriegsberichterstatter bis dahin abgeschlossen hatte.“ Außerdem habe er „allgemein dazu Nie zuvor war die Menschheit in dieser Lage. Ohne eine wahrnehmbare Zunahme ihrer Tugenden und ohne den Vorteil einer weiseren Führung hält sie zum ersten Mal die Werkzeuge in Händen, die unfehlbar ihre eigene Vernichtung besiegeln können. eine Struktur zu geben, unter der sie in Frieden, Sicherheit und Freiheit leben kann. Wir müssen eine Art Vereinigte Staaten von Europa schaffen. Nur so können Hunderte Millionen von Werktätigen wieder einfache Freuden und Hoffnungen erlangen, die das Leben lebenswert machen.“
Begeistert von den Ideen des damaligen französischen Außenministers Aristide Briand, hatte er sich erstmals schon 1930 in der Saturday Evening Post zu dieser Konzeption geäußert. Jetzt sah er darin einen pragmatischen Weg, den Hass zwischen den europäischen Völkern abzubauen und den Kontinent zu befrieden. Damit verband er das Kalkül, das infolge zweier Weltkriege verringerte politische Gewicht der europäischen Staaten gegenüber den USA und der Sowjetunion zu stärken. Großbritannien sollte nach seiner Vorstellung jedoch nicht in die neu zu schaffenden europäischen Strukturen eingebunden sein: „Wir haben unsere eigenen Träume. Wir sind bei Europa, aber nicht von ihm. Wir sind verbunden, aber nicht eingeschlossen.“ Offenbar hoffte er, Großbritannien, das damals noch über ein ausgedehntes Kolonialreich verfügte, könne durch einen unabhängigen Kurs mit seinem atlantischen Partner USA auf Augenhöhe bleiben. Grundkonstante seiner Pläne blieb die Idee einer föderalen Union von Nationalstaaten, die in Freiheit und Wohlstand zusammenleben sollten.
Zweite Amtszeit und letzte Jahre
Mit Churchill als Spitzenkandidat errangen die Konservativen im Oktober 1951 einen knappen Wahlsieg, weil er diesmal die Wahlkampfthemen der Labour Party übernommen und den Briten eine Fortführung des staatlichen Wohnungsbauprogramms versprochen hatte. Innenpolitisch verlief seine zweite Amtszeit in 10 Downing Street weitgehend unspektakulär. In der Außen- und Kolonialpolitik dagegen musste er mit mehreren von der Vorgängerregierung geerbten Konfliktherden zurechtkommen. Er tat dies als weiterhin überzeugter Verfechter des Britischen Empire und des Kolonialismus.
In der Abadan-Krise beispielsweise forderte und unterstützte Churchill die Maßnahmen des amerikanischen Geheimdienstes CIA, die schließlich zum Sturz des demokratisch gewählten iranischen Premierministers Mohammad Mossadegh führten. Die Krise war entstanden, als das iranische Parlament auf Betreiben Mossadeghs Anfang 1951 die Verstaatlichung der Erdölindustrie des Landes beschloss, die unter britischer Kontrolle stand.
In Malaya war bereits 1948 eine Rebellion gegen die britische Herrschaft ausgebrochen. Auch in der Kolonie Kenia schwelten Unruhen, die 1952 im Mau-Mau-Krieg mündeten. In beiden Fällen trat Churchill dafür ein, die Aufstände militärisch niederzuschlagen. Anschließend versuchte er aber, für alle Seiten politisch tragbare Lösungen zu finden. Die von ihm initiierten Friedensgespräche mit den Aufständischen in Kenia scheiterten allerdings kurz nach seinem Ausscheiden aus dem Amt. Für die malayischen Sultanate im heutigen Malaysia und für Singapur ließ er 1953 Pläne für die Unabhängigkeit ausarbeiten, die 1957 realisiert wurden.
Nach dem Tod Stalins im März 1953 bot Churchill der Sowjetunion überraschend die Auflösung der Blöcke und Schaffung eines gesamteuropäischen Sicherheitssystems an.
Im selben Jahr erhielt er den Nobelpreis für Literatur für sein großes historisches Werk Der Zweite Weltkrieg. Die neue Königin Elisabeth II. schlug ihn wegen seiner Verdienste zum Ritter des Hosenbandordens. Den angebotenen Herzogstitel schlug Sir Winston in den Folgejahren mehrfach aus, um weiter für das Unterhaus kandidieren zu können.
Im Juni 1953 erlitt er zum wiederholten Mal einen Schlaganfall, der ihn zeitweilig amtsunfähig machte. Schließlich drängten seine Parteifreunde ihn 1955 zum vorzeitigen Amtsverzicht.<ref>Charles Williams: Harold Macmillan. Weidenfeld & Nicolson, London 2009. Seiten 222 und 223</ref> Churchill trat im April dieses Jahres zurück, und die Tory-Mehrheit im Unterhaus wählte Anthony Eden zu seinem Nachfolger. Churchill ließ sich 1955 und 1959 noch einmal ins Unterhaus wählen, dem er am Ende mehr als 60 Jahre angehörte. Er trat jedoch nicht mehr als Redner in Erscheinung.
Nach seinem Rücktritt lebte Churchill zurückgezogen noch weitere zehn Jahre. Er starb in seinem 91. Lebensjahr am 24. Januar 1965 – auf den Tag genau 70 Jahre nach dem Tod seines Vaters. Er wurde drei Tage lang in der Westminster Hall aufgebahrt und anschließend mit einem Staatsakt in der St Paul’s Cathedral geehrt. Beigesetzt wurde Churchill in der Grabstätte seiner Familie auf dem Saint Martin’s Churchyard in Bladon in der Nähe seines Geburtsorts Woodstock.
Churchill im Urteil von Zeitgenossen und Nachwelt
Sie stellt Churchill als „Luftikus“ unter den Kabinettsmitgliedern der Regierung Asquith dar und stützt das Urteil „brillant aber unsolide“, das über den Churchill der Vorkriegszeit weit verbreitet war.
Hitler wollte in seinem Gegenspieler nur „diesen Schwätzer und Trunkenbold Churchill“ entdecken, der ihn daran gehindert habe, „große Werke des Friedens“ zu vollbringen.<ref>zitiert nach Sebastian Haffner: Winston Churchill. Reinbek 1967. S. 175. Im gleichen Sinne auch: Henry Picker: Hitlers Tischgespräche im Führerhauptquartier. Stuttgart 1976. S. 128 (Gespräch vom 21. März 1942): „Es sei schade, dass man eines besoffenen Kerls (Churchills) wegen Krieg führen müsse, anstatt Friedenswerken, so der Kunst, zu dienen.“ Hitlers Auffassung von Churchill als einem notorischen Trinker zeigt sich auch in dem von Krockow betonten (Krockow: Churchill, S. 130) häufigen Gebrauch der Wendung von Churchill als dem „Whiskysäufer von der Themse“, die auch von Joseph Goebbels aufgegriffen wurde.</ref> Ein 1993 in Oxford erschienenes Werk mit Beiträgen von 29 Historikern und Politikern würdigt Churchill dagegen als „vielleicht die größte Gestalt im 20. Jahrhundert“.<ref>zitiert nach Robert Blake, Roger Louis (Hrsg.): Churchill. A major new Assessment of his Life in Peace and War. Oxford 1993</ref>
Seine schillernde Persönlichkeit irritierte bereits seine Zeitgenossen und entzieht sich jeder eindimensionalen Beurteilung. Churchill verkörperte in seinem politischen Dasein mal den radikalen Sozialreformer, mal den reaktionären Imperialisten. Einerseits war er der viel beschworene Krieger, der mit seiner Härte und Skrupellosigkeit eher ins 18. Jahrhundert Marlboroughs zu passen schien, andererseits der Politiker, der half, die UNO und Europäische Union mitzubegründen und mit seiner Idee der „Vereinigten Staaten von Europa“ den Weg ins 21. Jahrhundert wies.
Keiner Partei, schon gar keiner Parteidoktrin verpflichtet, wechselte er die politischen Lager, wann immer es ihm nötig und opportun erschien. Er war daher als unzuverlässig verschrien und wurde wegen seiner Ideen sogar von Freunden gefürchtet. Lloyd George beschrieb Churchills Verstand als eine „mächtige Maschine, doch […] wenn der Mechanismus versagte oder falsch lief, waren die Folgen verheerend.“<ref>David Lloyd George: Mein Anteil am Weltkrieg. 2 Bände. Berlin 1933/1934. Lord Birkenhead äußerte sich ähnlich: “When Winston is right he is superb. When he’s wrong, well, oh my God…”</ref>
In der britischen Öffentlichkeit galt Churchill laut Sebastian Haffner noch bis zum Zweiten Weltkrieg als „brillant aber unsolide“.<ref>Sebastian Haffner: Historische Variationen. Kapitel: Churchill. Ähnlich bei Klaus Jarres: Churchill’s Cold War. 2002, S. 31, der einen Bericht Schlesingers über den Churchill der 1930er zitierte: „By that time many of his countrymen generally regard him as unreliable, reactionary and reckless, a brilliant man who had thrown away what might have been a brilliant political career.“</ref> Seine Zeitgenossen sahen es als unseriös und gefährlich an, dass Churchill eine Neigung dazu hatte, sich persönlich in riskante Situationen zu begeben, wie bei der Belagerung der Sidney-Street 1911 oder bei der Antwerpen-Expedition 1914. Weit ausgreifende aber letztlich gescheiterte Vorhaben Churchills – wie der Dardanellen-Plan und die Intervention im nachrevolutionären Russland – schienen ihr Urteil zu bestätigen. Der Schriftsteller H. G. Wells sprach für viele, als er den frühen Churchill mit einem „schwer zu behandelnden kleinen Jungen“ verglich, „der es verdient, übers Knie gelegt zu werden“.<ref>Knut Hagberg: Winston Churchill. Stockholm 1945. S. 182.</ref> Wells dürfte der britischen Mehrheitsmeinung aber auch Jahrzehnte später Ausdruck verliehen haben, als er kurz vor dem Zweiten Weltkrieg seine Ansichten zu Churchill revidierte: „Ich wage zu behaupten, dass wir zu Churchill halten werden, der so viele Fehler gemacht hat, dass er keine weiteren mehr machen kann und der immerhin ziemlich gerissen ist.“<ref>Zitat nach Hagberg (s. o.): „Well, I dare say we will stick to Churchill, who has made so many mistakes that he can’t make any more and who is rather clever anyhow.“</ref> Ganz ähnlich wandelte sich das Churchill-Bild im Werk des Karikaturisten David Low: Verspottete er Churchill bis in die 1930er Jahre noch als „Reaktionär“ und „politischen Abenteurer“, so solidarisierte er sich ab Mai 1940 mit dem gerade ernannten Kriegspremier in dem Cartoon All Behind You Winston.<ref>Cartoon im Evening Standard vom 14. Mai 1940. In dem Cartoon lässt Low die gesamte britische Bevölkerung symbolisch hinter Churchill treten, während dieser seine Ärme hochkrempelt um die Herausforderungen des Krieges anzunehmen.</ref> Nach dem Sieg über Hitler 1945 zollte Low seinem einstigen Lieblingsfeind in der Karikatur The Two Churchills als „leader of humanity“ seinen Respekt.<ref>Karikatur im Evening Standard vom 31. Juli 1945.</ref> Churchill machte es Kritikern insofern leicht, da er höchst eitel sein konnte, stets auf seine Wirkung und den großen Auftritt bedacht. Aber er war auch fähig, eine große Rolle auszufüllen. So meinte General de Gaulle, der nicht zu seinen besten Freunden gehörte: „Churchill erschien mir (im Juni 1940) als ein Mann, der der gröbsten Arbeit gewachsen war – vorausgesetzt, sie war gleichzeitig grandios.“
In seiner Außenpolitik ließ Churchill sich, wie er selbst es formulierte, von dem Prinzip der „Weltverantwortlichkeit“ leiten. Aufgrund der Erfahrung des Ersten Weltkriegs sah er die westlichen Demokratien – vor allem Großbritannien und die USA – in der Pflicht, eine ähnliche Katastrophe in Zukunft zu verhindern. Als Hauptgegner des Weltfriedens sah er nach 1918 zunächst die Sowjetunion, seit Mitte der 1930er Jahre aber in zunehmendem und wegen seiner expansiven Politik gefährlicherem Maße Deutschland. Er bekämpfte die Appeasementpolitik seines Vorgängers Chamberlain, weil sie den Krieg, den sie vermeiden sollte, in seinen Augen nur umso wahrscheinlicher machte. Um das nationalsozialistische Deutschland zu schlagen, schreckte er auch nicht vor dem kriegsbedingten Bündnis mit Stalin zurück, das aus seiner Sicht das kleinere von zwei Übeln darstellte. Aber er betrachtete seine Arbeit 1945 erst als halb getan und gehörte zu den ersten, die eine Eindämmung der sowjetischen Expansionspolitik forderten.
Der britische Luftkrieg gegen deutsche Städte und die Zivilbevölkerung wird Churchill bis heute zum Vorwurf gemacht. Der deutsche Publizist Jörg Friedrich bezeichnete ihn deshalb als Massenmörder. Er kritisiert, dass im Rahmen des sogenannten morale bombing gezielt Wohngebiete angegriffen wurden, auch noch gegen Kriegsende, als dies keine militärische Bedeutung mehr gehabt habe. Der Historiker Frederick Taylor betont dagegen, dass Großbritannien nach dem Rückzug seiner Landstreitkräfte vom Kontinent Deutschland nur noch mit Hilfe der Royal Air Force angreifen konnte. Punktgenaue Angriffe auf rein militärische und industrielle Ziele seien zumindest in der Anfangsphase – zumal bei Nachtangriffen – technisch nicht möglich gewesen.
Worum man überhaupt kämpfe, wurde Churchill während des Zweiten Weltkrieges gefragt. Seine Antwort: „Wenn wir aufhörten zu kämpfen, würdet ihr es bald herausfinden.“<ref>Runfunkrede vom 30. März 1940. Im Original: “If we stopped fighting you would soon find out” (zitiert nach: Aberdeen University Review. University of Aberdeen, 1958. S. 403).</ref> Kurz und bündig befand Willy Bretscher, Chefredakteur der Neuen Zürcher Zeitung: „Churchill rettete im Sommer 1940 Europa.“<ref>Werner Vogt: Winston Churchill. Mahnung, Hoffnung und Vision. 1938–1946. Das Churchill-Bild in der Berichterstattung und Kommentierung der Neuen Zürcher Zeitung und die unternehmensgeschichtlichen Hintergründe. Zürich 1996. S. 10.</ref> Churchills Landsmann Alan Moorehead meinte, dass man Churchill aufgrund dieser Leistung als den „größten Briten seit Wellington“ ansehen müsse.<ref>Alan Moorehead: Churchill. S. 126.</ref> Diesen Standpunkt teilen heute britische wie deutsche Historiker und Biografen. Trotz der Toten des Bombenkriegs, für den der Premier mit verantwortlich war, sind laut Christian Graf von Krockow „dank Churchills Unbeugsamkeit Abermillionen von Menschen gerettet worden.“<ref>Christian Graf von Krockow: Churchill. S. 310.</ref> Arnold J. Toynbee urteilte Jahre nach dem Krieg: „Ohne Churchill läge die Welt heute in Ketten.“ Sein schwedischer Biograf Knut Hagberg äußerte sich bereits 1945 ähnlich: „Wenn es Winston Churchill nicht gelungen wäre, England zum Kampfe zu wecken, dann würde es bald kein freies Land mehr in Europa gegeben haben.“<ref>Knut Hagberg: Winston Churchill. Zürich 1945. S. 215.</ref> Und Peter de Mendelssohn schrieb: „Andere mochten und mussten die Zukunft bewältigen. Er hatte bewirkt, dass es überhaupt eine Gegenwart gab.'<ref>Peter de Mendelssohn: Winston Churchill. In: Kurt Fassmann (Hrsg.): Die Grossen der Weltgeschichte. Band 9. Kindler, Zürich 1971. S. 880–898, hier S. 898.</ref>
Aus diesen und vielen ähnlichen Äußerungen seiner Zeitgenossen geht hervor, was auch nach heutigem Forschungsstand als Churchills historische Lebensleistung gilt: dass er Hitlers Sieg verhindert hat. Er überzeugte die Briten in der scheinbar aussichtslosen Lage des Sommers 1940 davon, den Krieg noch nicht verloren zu geben, stärkte ihren Durchhaltewillen und legte die Grundlagen für die kommende Anti-Hitler-Koalition mit den USA und der UdSSR. Aus diesen Gründen sehen auch viele deutsche Churchill-Biografen wie Hans-Peter Schwarz, Christian Graf von Krockow<ref>Krockow: Churchill. Eine Biografie des 20. Jahrhunderts. Hoffmann und Campe Verlag, Hamburg 1999. S. 8</ref> und Sebastian Haffner<ref>Sebastian Haffner: Churchill. Reinbek bei Hamburg 1967. (2009 in 21. Auflage erschienen)</ref> in Churchill, nicht in Roosevelt oder Stalin, den entscheidenden Gegenspieler Hitlers.
Als Churchill geboren wurde, stand das britische Empire in seinem Zenit. Als er starb, war Großbritannien zu einer Macht zweiten Ranges geworden. Er selbst mag dies als Scheitern und als Tragödie empfunden haben.<ref>Krockow: Churchill. Eine Biografie des 20. Jahrhunderts. Hoffmann und Campe Verlag, Hamburg. S. 216</ref> Aber: „Merkmal der Größe kann nicht nur sein, was einer hienieden an Bedeutendem schafft“, schrieb sein Biograph Peter de Mendelssohn. „Vielmehr vermag echte Größe auch dem Weitblick, der Entschlossenheit und der unerschütterlichen Tatkraft innezuwohnen, mit denen einer sich der verderblichen Schöpfung in den Weg stellt und die Kräfte aufzurufen, zu versammeln und zu äußerster Leistung anzuspornen vermag, die dem Unheil die Straße versperren. Ein solcher war Winston Churchill.“<ref>Peter de Mendelssohn: Winston Churchill. In: Kurt Fassmann (Hrsg.): Die Grossen der Weltgeschichte. Band 9. Kindler, Zürich 1971. S. 881.</ref>
Auszeichnungen, Ehrungen, Mitgliedschaften
- 1901 wurde Winston Churchill in die Londoner Freimaurerloge „United Studholme Lodge No. 1591“ aufgenommen und 1902 in der „Rosemary Lodge No. 2851“ zum Meister erhoben.<ref>Jürgen Holtorf: Die Logen der Freimaurer. Nikol Verlags GmbH, Hamburg, ISBN 3-930656-58-2. S. 141.</ref> Nach Angaben des Großsekretärs der Großloge von England, Sir Sidney White, war er jedoch ein eher passives Mitglied, das viele Jahre lang nicht an den Logensitzungen teilnahm. 1908 trat er der Albion Lodge des Ancient Order of Druids bei.
- Darüber hinaus war Churchill Mitglied in mehreren renommierten Gentlemen’s Clubs: als Liberaler im Reform Club, als Konservativer seit 1924 im Carlton und im Athenaeum Club.
- Der ab 1940 gebaute schwere Sturmpanzer Churchill wurde nach ihm benannt.
- 1941 erhielt Churchill den Ehrentitel eines Lord Warden of the Cinque Ports.
- 1946 wurde Churchill in die American Academy of Arts and Sciences gewählt.<ref>Members of the American Academy. Listed by election year, 1900–1949 (PDF). Abgerufen am 11. Oktober 2015</ref>
- 1950 verlieh ihm die Universität Kopenhagen den Sonderpreis des Sonning-Preises.
- 1953 wurde Churchill in den Hosenbandorden aufgenommen, womit der Anspruch auf die Anrede „Sir“ verbunden war. Darüber hinaus war er Träger des Order of Merit, des Order of the Companions of Honour und der Territorial Decoration sowie Fellow der Royal Society.
- Gleichfalls 1953 erhielt er den Nobelpreis für Literatur „für seine Meisterschaft in der historischen und biographischen Darstellung sowie für die glänzende Redekunst, mit welcher er als Verteidiger von höchsten menschlichen Werten hervortritt“.
- 1956 verlieh ihm die Stadt Aachen den Karlspreis für 1955 als „Hüter menschlicher Freiheit – Mahner der europäischen Jugend“.
- 1958 erhielt das Churchill College, Cambridge, seinen Namen.
- 1963 wurde Churchill zum ersten Ehrenbürger der USA ernannt.
- 1965 erhielten die kanadischen Churchill Falls seinen Namen.
- 1966 wurden die Churchill Mountains in der Antarktis nach ihm benannt.
- 1968–1970 ließ die Royal Navy drei atombetriebene Jagd-U-Boote der Churchill-Klasse vom Stapel.
- 1969 erhielt er posthum die Goldene Ehrenmedaille des Kongresses der Vereinigten Staaten.
- 2001 stellte die United States Navy die USS Winston S. Churchill (DDG-81) in Dienst, das einzige aktive Kriegsschiff (Stand 2006), das den Namen eines ausländischen Staatsbürgers trägt und erst das vierte in der Geschichte der USA, das nach einem Briten benannt wurde.
- 2002 wurde Churchill in einer telefonischen Abstimmung der BBC zum bedeutendsten Briten aller Zeiten gewählt. Die Abstimmung war zwar nicht repräsentativ, jedoch hatten sich 450.000 Bewohner des Vereinigten Königreiches daran beteiligt.
- Seit 2003 wird der Churchill Cup, ein Rugbyturnier, ausgetragen.
Churchill im Film
Churchills Leben ist Gegenstand Hunderter von TV-Dokumentationen sowie Fernseh- und Kinofilmen. Dazu gehören u. a.:
- der für den Oscar nominierte Dokumentarfilm The Finest Hours von Peter Baylis (1964)
- der Kinofilm Der junge Löwe über Churchills Anfänge als Politiker von Simon Ward (1972)
- der Fernsehfilm Churchill – The Gathering Storm von Richard Loncraine (2002)
- die Fernsehserie Winston Churchill: The Wilderness Years von Ferdinand Fairfax (2005)
- Winston Churchill in der britischen Fernsehserie Doctor Who
Werke
- The Story of the Malakand Field Force: An Episode of Frontier War. 1898.
- The River War: An Historical Account of the Reconquest of the Sudan. 1899. (Project Gutenberg)
- Savrola. 1900. (Roman)
- From London To Ladysmith via Pretoria. 1900.
- Ian Hamiltons’s March. London 1900.
- Lord Randolph Churchill. 1906.
- My African Journey. 1908.
- The World Crisis. 4 Bände, 1923 bis 1929.
- My Early Life. 1930 (dt. Meine frühen Jahre, List Taschenbuch Nr. 293/294, Paul List Verlag, 4. Auflage, München 1965).
- Marlborough. His Life and Times. 1933 bis 1938, 4 Bände. (dt. Marlborough. 2 Bände. Zürich 1990)
- Great Contemporaries. 1937; (dt. Grosse Zeitgenossen, Fischer Bücherei, Frankfurt und Hamburg,1959), Sammlung von Zeitschriftenessays, u. A. über George B. Shaw, Alfons XIII., Georg V., Georges Clemenceau, Wilhelm II., Lawrence von Arabien
- The Second World War. 6 Bände, erschienen 1948 bis 1954, ISBN 3-502-19132-8.
- deutsche Version:
- Eduard Thorsch (Übersetzer): Der Zweite Weltkrieg: Mit einem Epilog über die Nachkriegsjahre. Fischer Tb, 4. Auflage, Frankfurt am Main 2003, ISBN 978-3-596-16113-3 (enthält den Epilog Der kalte „Friede“ und unsere Zukunft von 1957).
- A History of the English-Speaking Peoples, 1956 bis 1958, 4 Bände (dt. Geschichte der englischsprachigen Völker, 5 Bände, Augsburg 1990).
- Reden in Zeiten des Krieges, ausgewählt, eingeleitet und erläutert von Klaus Körner. Hamburg / Wien 2002.
Literatur
- Peter Alter: Winston Churchill (1874–1965). Stuttgart 2006, ISBN 3-17-018786-4. (neuere, gut lesbare Biographie).
- Robert Blake, Roger Louis (Hrsg.): Churchill. A major new Assessment of his Life in Peace and War. Oxford 1993, ISBN 0-19-820317-9. (Aufsatzsammlung der renommiertesten zeitgenössischen Churchill-Kenner)
- David Cannadine: Winston Churchill. Abenteurer, Monarchist, Staatsmann. Berenberg, Berlin 2005, ISBN 3-937834-05-2.
- John Charmley: Churchill. Das Ende einer Legende. Ullstein, Berlin 1997, ISBN 3-548-26502-2. (kritische Biografie)
- John Colville: Downing Street Tagebücher 1939–1945. Siedler, Berlin 1988, ISBN 3-88680-241-8. (Tagebuchaufzeichnungen eines der engsten Mitarbeiter Churchills während der Kriegsjahre)
- Virginia Cowles: Winston Churchill. Der Mann und seine Zeit. Wien 1954.
- Joachim Fest: Unzeitgemäßer Held seiner Zeit. Winston Churchill. In: Aufgehobene Vergangenheit. Portraits und Betrachtungen. München 1983. S. 215–238.
- Martin Gilbert, Randolph Churchill: Winston S. Churchill. 8 Bände mit Begleitbänden. Butterworth, London 1966/1988, ISBN 0-434-13017-6. (monumentale, englischsprachige Biografie)
- Walter Graebner: Churchill – der Mensch. Rainer Wunderlich, Tübingen 1965 (engl. Original My dear Mr. Churchill. In: W. Graebner: Literary Trust. 1965)
- Russell Grenfell: Churchill und die Deutschland-Politik. Lynx, Gauting 2002, ISBN 3-936169-04-7. (Kritische Betrachtung, erschien bereits 1954 unter dem Titel Bedingungsloser Haß?)
- Sebastian Haffner: Winston Churchill. Kindler Verlag, Berlin 2001, ISBN 3-463-40413-3. (kurze, leicht zu lesende Biographie)
- Knut Hagberg: Winston Churchill. Stockholm 1945. (Populärwissenschaftliches Werk eines schwedischen Autors)
- Roy Jenkins: Churchill. Macmillan, London/Basingstoke/Oxford 2001, ISBN 0-333-78290-9. (englischsprachige Biografie)
- Christian Graf von Krockow: Churchill. Eine Biographie des 20. Jahrhunderts. Hoffmann und Campe, Hamburg 1999, ISBN 3-455-11270-6.
- John Keegan: Churchill. Weidenfeld & Nicolsen, 2002, ISBN 0-297-60776-6. (englischsprachige Biographie)
- Thomas Kielinger: Winston Churchill. Der späte Held. Eine Biographie. C. H. Beck, München 2014, ISBN 978-3-406-66889-0.
- Franz Lehnhoff: Winston Churchill. Engländer und Europäer. Köln 1949. (Biografie durch einen Schweizer Autor)
- Elizabeth Longford: Winston Churchill. London 1974.
- John Lukacs: Fünf Tage in London. England und Deutschland im Mai 1940. Siedler, Berlin 2000, ISBN 3-88680-707-X. (Darstellung der entscheidenden Tage, in denen Churchill in seinem Kabinett die Fortführung des Kriegs gegen Deutschland durchsetzte)
- William Raymond Manchester: Winston Churchill. 2 Bände. Bertelsmann 1989, 1990.
- Peter de Mendelssohn: Churchill. Sein Weg und seine Welt. Band 1: Erbe und Abenteuer. Die Jugend Winston Churchills 1874–1914. Lemm, Freiburg 1957.
- Alan Moorehead: Churchill. Eine Bildbiographie. München 1961.
- Robert Payne: The Great Man. A Portrait of Winston Churchill. New York 1974.
- John Ramsden: Man of the Century. Winston Churchill and his Legend Since 1945. London 2003.
- Andrew Roberts: Churchill und seine Zeit. München, DTV 1998, ISBN 3-423-24132-2. (kritische Biografie)
- David Stafford: Churchill & Secret Service. Abacus, London 1997, ISBN 0-349-11279-7.
- Vladimir G. Truchanovskij: Churchill. Eine Biographie. Berlin 1973. (Biografie aus Sicht der Sowjetunion)
- Ben Tucker: Winston Churchill. Sein Leben in Bildern. H. R. Hugi, Bern 1946.
Weblinks
- Literatur von und über Winston Churchill im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek (wegen Tippfehler im OPAC zusätzlich unter: Churchill, Winston Spencer suchen: das wichtige Werk World Crisis auf deutsch, insges. 4 Bände, hier nur 2 Bände aufgeführt)
- Werke von und über Winston Churchill in der Deutschen Digitalen Bibliothek
- Winston Churchill. Tabellarischer Lebenslauf im LeMO (DHM und HdG)
- Winston Churchill
- Informationen der Nobelstiftung zur Preisverleihung 1953 an Winston Churchill (englisch)
- Churchill and the Great Republic / Ausstellung zu Churchill Interactive exhibition of Library of Congress
- Winston Churchill and the Bombing of Dresden
- Rede von Winston Churchill über die Vereinigten Staaten Europas (Zürich 1946) CVCE
- Winston Churchill – der Mann des Jahrhunderts Sendung des BR am 6. April 2015, ca. 23 Min, mp3
Anmerkungen
<references />
Walpole | Wilmington | Pelham | Newcastle | Devonshire | Newcastle | Bute | Grenville | Rockingham | Pitt | Grafton | North | Rockingham | Shelburne | Portland | Pitt der Jüngere | Addington | Pitt der Jüngere | Grenville | Portland | Perceval | Liverpool | Canning | Goderich | Wellington | Grey | Melbourne | Wellington | Peel | Melbourne | Peel | Russell | Derby | Aberdeen | Palmerston | Derby | Palmerston | Russell | Derby | Disraeli | Gladstone | Beaconsfield | Gladstone | Salisbury | Gladstone | Salisbury | Gladstone | Rosebery | Salisbury | Balfour | Campbell-Bannerman | Asquith | Lloyd George | Bonar Law | Baldwin | MacDonald | Baldwin | MacDonald | Baldwin | Chamberlain | Churchill | Attlee | Churchill | Eden | Macmillan | Douglas-Home | Wilson | Heath | Wilson | Callaghan | Thatcher | Major | Blair | Brown | Cameron
Minister of Defence (1940–1964): Winston Churchill | Clement Attlee | Albert Victor Alexander | Emanuel Shinwell | Winston Churchill (2. Amtszeit) | Harold Alexander | Harold Macmillan | Selwyn Lloyd | Walter Monckton | Antony Head | Duncan Sandys | Harold Watkinson | Peter Thorneycroft
Secretary of State of Defence (seit 1964): Peter Thorneycroft | Denis Healey | Peter Carington | Ian Gilmour | Roy Mason | Frederick Mulley | Francis Pym | John Nott | Michael Heseltine | George Younger | Tom King | Malcolm Rifkind | Michael Portillo | George Robertson | Geoff Hoon | John Reid | Des Browne | John Hutton | Bob Ainsworth | Liam Fox | Philip Hammond | Michael Fallon
Prudhomme (1901) | Mommsen (1902) | Bjørnson (1903) | F. Mistral/Echegaray (1904) | Sienkiewicz (1905) | Carducci (1906) | Kipling (1907) | Eucken (1908) | Lagerlöf (1909) | Heyse (1910) | Maeterlinck (1911) | Hauptmann (1912) | Thakur (1913) | nicht verliehen (1914) | Rolland (1915) | Heidenstam (1916) | Gjellerup/Pontoppidan (1917) | nicht verliehen (1918) | Spitteler (1919) | Hamsun (1920) | France (1921) | Benavente (1922) | Yeats (1923) | Reymont (1924) | Shaw (1925) | Deledda (1926) | Bergson (1927) | Undset (1928) | Mann (1929) | Lewis (1930) | Karlfeldt (1931) | Galsworthy (1932) | Bunin (1933) | Pirandello (1934) | nicht verliehen (1935) | O’Neill (1936) | Martin du Gard (1937) | Buck (1938) | Sillanpää (1939) | nicht verliehen (1940–1943) | Jensen (1944) | G. Mistral (1945) | Hesse (1946) | Gide (1947) | Eliot (1948) | Faulkner (1949) | Russell (1950) | Lagerkvist (1951) | Mauriac (1952) | Churchill (1953) | Hemingway (1954) | Laxness (1955) | Jiménez (1956) | Camus (1957) | Pasternak (1958) | Quasimodo (1959) | Perse (1960) | Andrić (1961) | Steinbeck (1962) | Seferis (1963) | Sartre (1964) | Scholochow (1965) | Agnon/Sachs (1966) | Asturias (1967) | Kawabata (1968) | Beckett (1969) | Solschenizyn (1970) | Neruda (1971) | Böll (1972) | White (1973) | Johnson/Martinson (1974) | Montale (1975) | Bellow (1976) | Aleixandre (1977) | Singer (1978) | Elytis (1979) | Miłosz (1980) | Canetti (1981) | García Márquez (1982) | Golding (1983) | Seifert (1984) | Simon (1985) | Soyinka (1986) | Brodsky (1987) | Mahfuz (1988) | Cela (1989) | Paz (1990) | Gordimer (1991) | Walcott (1992) | Morrison (1993) | Ōe (1994) | Heaney (1995) | Szymborska (1996) | Fo (1997) | Saramago (1998) | Grass (1999) | Gao (2000) | Naipaul (2001) | Kertész (2002) | Coetzee (2003) | Jelinek (2004) | Pinter (2005) | Pamuk (2006) | Lessing (2007) | Le Clézio (2008) | Müller (2009) | Vargas Llosa (2010) | Tranströmer (2011) | Mo (2012) | Munro (2013) | Modiano (2014) | Alexijewitsch (2015)
1950: Coudenhove-Kalergi | 1951: Brugmans | 1952: De Gasperi | 1953: Monnet | 1954: Adenauer | 1956: Churchill | 1957: Spaak | 1958: Schuman | 1959: Marshall | 1960: Bech | 1961: Hallstein | 1963: Heath | 1964: Segni | 1966: Krag | 1967: Luns | 1969: Kommission der europäischen Gemeinschaften | 1970: Seydoux de Clausonne | 1972: Jenkins | 1973: Madariaga | 1976: Tindemans | 1977: Scheel | 1978: Karamanlis | 1979: Colombo | 1981: Veil | 1982: Juan Carlos I. | 1984: Carstens | 1986: Das Volk von Luxemburg | 1987: Kissinger | 1988: Mitterrand und Kohl | 1989: Frère Roger | 1990: Horn | 1991: Havel | 1992: Delors | 1993: González | 1994: Brundtland | 1995: Vranitzky | 1996: Beatrix | 1997: Herzog | 1998: Geremek | 1999: Blair | 2000: Clinton | 2001: Konrád | 2002: Euro | 2003: Giscard d’Estaing | 2004: Cox | 2005: Ciampi | 2006: Juncker | 2007: Solana | 2008: Merkel | 2009: Riccardi | 2010: Tusk | 2011: Trichet | 2012: Schäuble | 2013: Grybauskaitė | 2014: Van Rompuy | 2015: Schulz | 2016: Papst Franziskus
Außerordentlicher Karlspreis: 2004: Johannes Paul II.
Personendaten | |
---|---|
NAME | Churchill, Winston |
ALTERNATIVNAMEN | Spencer-Churchill, Winston Leonard (vollständiger Name) |
KURZBESCHREIBUNG | britischer Politiker, Mitglied des House of Commons und Premierminister während des Zweiten Weltkriegs und Nobelpreisträger für Literatur |
GEBURTSDATUM | 30. November 1874 |
GEBURTSORT | Blenheim Palace bei Woodstock (Oxfordshire) |
STERBEDATUM | 24. Januar 1965 |
STERBEORT | London |