24-Stunden-Rennen von Le Mans 1933
Das elfte 24-Stunden-Rennen von Le Mans, der 11e Grand Prix d’Endurance les 24 Heures du Mans, fand vom 17. bis 18. Juni 1933 auf dem Circuit des 24 Heures statt.
Inhaltsverzeichnis
Das Rennen
29 Fahrzeuge wurden am Samstagvormittag des 17. Juni zum Le-Mans-Start aufgestellt. Das Feld wurde von den Sportwagen der Marke Alfa Romeo dominiert. Die beiden Werks-8C hatten das kurze Chassis der Mille-Miglia-Version. Zu Vorjahressieger Raymond Sommer kam der italienische Spitzenfahrer Tazio Nuvolari ins Team. Luigi Chinetti, im Jahr davor noch Partner von Sommer, fuhr den zweiten Werkswagen, mit dem Franzosen Philippe de Gunsburg als Partner. In den privaten Alfas saßen unter anderem Louis Chiron, Franco Cortese und der junge Algerier Guy Moll.
Der hubraumstärkste Wagen war der 6,9-Liter-Duesenberg des rumänischen Prinzen Nikolaus. Jean Trévoux fuhr wieder den alten Birkin-Bentley, und die Marken Singer und Riley gaben ihr Le-Mans-Debüt.
In der ersten Phase des Rennens konnte sowohl der Bentley als auch der Duesenberg das schnelle Anfangstempo von Raymond Sommer mithalten. Aber die Fahrt von Trévoux endete in der Auslaufzone der Mulsanne, wo der Bentley nach einem Dreher stecken blieb. Und da der Duesenberg zu früh nachgetankt wurde, musste der rumänische Prinz disqualifiziert werden.
In der Nacht entwickelte sich ein Dreikampf zwischen der Sommer-, der Chinetti- und der Chiron-Mannschaft. Als Nuvolari 16 Minuten an der Box verlor, weil der Treibstofftank leck war, übernahm Cortese die Führung. Als Cortese knapp vor Schluss einen schweren Unfall hatte, entwickelte sich die letzte Stunde zu einer der spannendsten in der Le-Mans-Geschichte. Acht Minuten vor dem Ende musste der führende Nuvolari erneut an die Box, weil er schon wieder Treibstoff verlor, und Chinetti konnte ihn passieren. Nuvolari nahm die Verfolgung auf und in der letzten Runde wechselte die Führung dreimal. Als Chinetti knapp vor dem Ziel noch einmal überholen wollte, wurde er von einem langsameren Fahrzeug blockiert und verlor fast die Kontrolle über den Alfa Romeo. Nuvolari siegte mit 10 Sekunden Vorsprung. Chinetti war vor dem Rennen von einem Sponsor einer Siegerbonus von 60.000 Franc versprochen worden, den er ob seiner beherzten Fahrweise auch für den zweiten Gesamtrang erhielt.
Einen schweren Unfall hatte Odette Siko, die in der Arnage-Kurve die Herrschaft über ihren Alfa Romeo verlor. Der Wagen fällte mehrere Bäume, blieb auf dem Dach liegen und fing Feuer. Madame Siko kam mit einem gebrochenen Arm davon, ging aber nie mehr in Le Mans an den Start.<ref>Brian Laban: Le Mans 24 Hours MBI Publishing Company 2001, Seite 69</ref>
Ergebnisse
Piloten nach Nationen
Dritte Französische Republik 32 Franzosen | Vereinigtes Königreich 18 Briten | Königreich Italien (1861–1946) 4 Italiener | Algerien 1 Algerier |
Monaco 1 Monegasse | Polen 1 Pole | Rumänien 1 Rumäne |
- Ältester Fahrer: Vereinigtes Königreich Auguste Bertelli (53 Jahre)
- Jüngster Fahrer: Algerien Guy Moll (23 Jahre)
Schlussklassement
Nur in der Meldeliste
Hier finden sich Teams, Fahrer und Fahrzeuge die ursprünglich für das Rennen gemeldet waren, aber aus den unterschiedlichsten Gründen daran nicht teilnahmen.
Klassensieger
Klasse | Fahrer | Fahrer | Fahrzeug | Platzierung im Gesamtklassement |
---|---|---|---|---|
Index of Performance | Vereinigtes Königreich Alex van der Becke | Vereinigtes Königreich Kenneth Peacock | Riley Nine Brocklands | Rang 4 |
9. Biennial Cup | Dritte Französische Republik Raymond Sommer | Königreich Italien (1861–1946) Tazio Nuvolari | Alfa Romeo 8C 2300MM | Gesamtsieg |
2001–3000 cm³ | Dritte Französische Republik Raymond Sommer | Königreich Italien (1861–1946) Tazio Nuvolari | Alfa Romeo 8C 2300 LM | Gesamtsieg |
1501–2000 cm³ | Dritte Französische Republik André Rousseau | Dritte Französische Republik Francois Paco | Alfa Romeo 6C 1750GS Coupe | Rang 8 |
1101–1500 cm³ | Vereinigtes Königreich Pat Driscoll | Vereinigtes Königreich Clifton Penn-Hughes | Aston Martin 11⁄2 Le Mans | Rang 5 |
751–1000 cm³ | Vereinigtes Königreich Alex van der Becke | Vereinigtes Königreich Kenneth Peacock | Riley Nine Brocklands | Rang 4 |
Bis 750 cm³ | Vereinigtes Königreich John Ludovic Ford | Vereinigtes Königreich Maurice Baumer | MG J-Type 4 Midget | Rang 6 |
Renndaten
- Gemeldet: 42
- Gestartet: 29
- Gewertet: 13
- Rennklassen: 7
- Zuschauer: unbekannt
- Ehrenstarter des Rennens: unbekannt
- Wetter am Rennwochenende: warm und sonnig
- Streckenlänge: 13,492 km
- Fahrzeit des Siegerteams: 24:00:00,000 Stunden
- Gesamtrunden des Siegerteams: 233
- Gesamtdistanz des Siegerteams: 3144,038 km
- Siegerschnitt: 131,001 km/h
- Pole Position: unbekannt
- Schnellste Rennrunde: Raymond Sommer – Alfa Romeo 8C 2300MM (#11) – 5.31.400 = 146,386 km/h
- Rennserie: zählte zu keiner Rennserie
Literatur
- Christian Moity, Jean-Marc Teissèdre, Alain Bienvenu: 24 heures du Mans, 1923–1992. Éditions d’Art, Besançon 1992, ISBN 2-909-413-06-3.
- R. M. Clarke: Le Mans. The Bentley & Alfa Years 1923–1939. Brooklands Books, Cobham 1998, ISBN 1-85520-465-7.
Weblinks
Einzelnachweise
<references />
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