Bundesministerium für Bildung und Frauen
Das Ministerium ist eines der ältesten Österreichs, es wurde schon im Kaisertum 1848 (Revolution) als allgemeines Kultusministerium begründet, und war ab 1867 (Ausgleich) für Cisleithanien zuständig. 1919–1923, am Beginn der Ersten Republik, war es mit dem Innenministerium verbunden. Seit 1970 (Gründung eines Wissenschaftsministeriums für den Hochschulbereich) ist es speziell für Schulwesen (daher „Unterrichtsministerium“) verantwortlich, nur 2000–2007 gab es wieder ein Gesamt-Bildungsministerium zusammen mit kulturellen Angelegenheiten.
Inhaltsverzeichnis
Bundesminister
In der derzeitig amtierenden Bundesregierung Faymann II ist Gabriele Heinisch-Hosek (SPÖ) Bundesministerin für Unterricht und Frauen. Ihre Angelobung erfolgte am 15. Dezember 2013.
- Bundesminister für Unterricht
→ Hauptartikel: Unterrichtsminister der Republik Österreich
- Unterrichtsminister der Zweiten Republik waren u.a. Heinrich Drimmel (1954 bis 1964), Alois Mock (1969 bis 1970), Fred Sinowatz (1971 bis 1983), Helmut Zilk (1983 bis 1984), Erhard Busek (1994 bis 1995), Elisabeth Gehrer (1995 bis 2007) und Claudia Schmied (2007 bis 2013).
- Bundesminister für Frauen
→ Hauptartikel: Frauenminister der Republik Österreich
Kompetenzen
Das BMUKK ist zuständig für<ref>Die Organisation des BMBF</ref>:
- Schulwesen / Bereich Bildung
- Schulerhaltung, Schulerrichtung und Schulauflassung mit Ausnahme der Schulerhaltung
- Aus- und Weiterbildung sowie Dienstprüfung der Lehrer; Pädagogische Hochschulen (früher Pädagogische Akademien).
- Mitwirkung des Bundes in Angelegenheiten des Dienstrechts und der Erstellung der Stellenpläne für Landeslehrer (soweit sie nicht in den Wirkungsbereich des Bundesministeriums für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft fällt)
- Kindergarten- und Hortwesen (soweit sie nicht in die Zuständigkeit des Bundesministerium für Soziales fallen)
- Erwachsenenbildung
- Bildungsforschung
- Gleichstellung / Bereich Frauen
- Gleichstellung der Geschlechter (ökonomisch und sozial)
- Koordination von Gender-Mainstreaming-Initiativen
- Gewaltschutz und -prävention
- Kontakt zu Fraueninitiativen und Frauenprojekten
Für akademische Bildung ist in Österreich das Bundesministerium für Wissenschaft und Forschung zuständig.
Bis 2014 war das Ministerium auch für folgende Bereiche zuständig, die nun beim Kanzleramtsminister liegen:
- Kunst; Bundestheater
- Filmförderung
- Museen (soweit sie nicht in den Wirkungsbereich des Bundesministeriums für Inneres oder des Bundesministeriums für Landesverteidigung fallen)
- Denkmalschutz, Österreichische Nationalbibliothek, Österreichische Phonothek, Hofmusikkapelle
- Kultus
- Schulische, kulturelle und kirchliche Stiftungen und Fonds
Organisation
Das BMUKK, ist in Sektionen, Abteilungen und Referate gegliedert:
- Bundesministerin
- Präsidialsektion: Organisationsangelegenheiten der Zentralstelle; Budget, Raum, Öffentlichkeitsarbeit; Approbation von Unterrichtsmitteln; zentrale Förderkoordination
- Sektion I: Allgemein bildendes Schulwesen; allgemeine pädagogische Angelegenheiten und Bildungsplanung; internationale Angelegenheiten, Pädagogische Hochschulen
- Sektion II: Berufsbildendes Schulwesen, Erwachsenenbildung und Schulsport
- Sektion III: Personal- und Schulmanagement; Recht und Legistik
- Sektion IV: Kultur
- Sektion V: Kunstangelegenheiten
- Zentralausschüsse
Historische Entwicklung
Zeitraum | Unterrichtsministerium | Wissenschaftsministerium |
---|---|---|
1848 | Ministerium des öffentlichen Unterrichts<ref name="politischebildung">Forum Politische Bildung (hrsg.): Wendepunkte und Kontinuitäten. Zäsuren der demokratischen Entwicklung in der österreichischen Geschichte. Sonderband der Informationen zur Politischen Bildung;, Innsbruck/Wien, 1998, Kapitel 1848: Einrichtung des Unterrichtsministeriums, S. 22–41 (Kapitel, pdf, politischebildung.com). Schreibweise Ministerium für Kultus und Unterricht ab ca. der Jahrhundertwende üblicher </ref> || rowspan=7 | | |
1849 | Ministerium für Cultus und Unterricht<ref name="politischebildung"/> | |
1861–1867 | sistiert<ref name="politischebildung"/> | |
1867–1918 | Ministerium für Kultus und Unterricht<ref name="politischebildung"/> | |
1918–1920 | Staatsamt für Inneres und Unterricht | |
1919–1923 | Bundesministerium für Inneres und Unterricht | |
1923–1938 1945–1971 |
Bundesministerium für Unterricht Innenpolitik dem Bundeskanzleramt eingegliedert | |
1971–1984 | Bundesministerium für Unterricht und Kunst Kunstangelegenheiten in Abgrenzung zum neuen Wissenschaftsministerium betont |
Bundesministerium für Wissenschaft und Forschung von Kreisky neu begründet |
1985–1991 | Bundesministerium für Unterricht, Kunst und Sport Sportressort von Sinowatz betont<ref>439. Bundesgesetz: Änderung des Bundesministeriengesetzes 1973 und des ÖIG-Gesetzes sowie Erlassung damit zusammenhängender Bestimmungen über den Wirkungsbereich einzelner Bundesministerien BGBl. Nr. 439/1984, Stück 183, ausgegeben am 16. November 1984, in Kraft getreten 1. Jänner 1985 (ris.bka, link auf Webdokument und pdf)</ref> | |
1991–1994 | Bundesministerium für Unterricht und Kunst Sportressort in das neue Bundesministerium für Gesundheit, Sport und Konsumentenschutz eingegliedert | |
1994–1996 | Bundesministerium für Unterricht und kulturelle Angelegenheiten (BMUK) | Bundesministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst Kunstangelegenheiten vom Unterrichtsministerium |
1996–1997 | Bundesministerium für Wissenschaft, Verkehr und Kunst Verkehrspolitik vom aufgelösten Bundesministerium für öffentliche Wirtschaft und Verkehr | |
1997–2000 | Bundesministerium für Wissenschaft und Verkehr Die Kunstagenden wurden 1997 an das Bundeskanzleramt übergeben. | |
2000–2007 | x16px Bundesministerium für Bildung, Wissenschaft und Kultur (bm:bwk) In der Regierung Schüssel I wurden die Wissenschaftsagenden in das bisherige Bundesministerium für Unterricht und kulturelle Angelegenheiten eingegliedert; die Verkehrsagenden wurden dem neu geschaffenen Bundesministerium für Verkehr, Innovation und Technologie zugeteilt. | |
2007 | x16px Bundesministerium für Unterricht, Kunst und Kultur (bm:ukk) |
x16px Bundesministerium für Wissenschaft und Forschung |
2014 | Bundesministerium für Bildung und Frauen (BMBF) | Bundesministerium für Wissenschaft, Forschung und Wirtschaft |
Weblinks
Einzelnachweise
- Eintrag zu Unterrichtsministerium in: Austria-Forum, dem österreichischen Wissensnetz – online (in AEIOU Österreich-Lexikon)
<references />
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