Diageo

Diageo plc (englische Aussprache [daɪ̯'æd͡ʒəʊ̯] ) ist ein weltweit tätiger Hersteller alkoholischer Getränke. Der Name Diageo setzt sich aus dem lateinischen Wort für Tag (dies) und dem griechischen Wort für Welt (geo) zusammen. Das Unternehmen ist in mehr als 180 Ländern tätig und seine Aktien werden an der New York Stock Exchange und der London Stock Exchange gehandelt.

Die Hauptabsatzmärkte liegen in Europa (34 %) und Nordamerika (37 %). Mit umgerechnet ca. 18 Milliarden Euro Jahresumsatz und einer Verkaufsmenge von 960 Millionen Liter (Geschäftsjahr 2012) ist Diageo der weltweit größte Spirituosenhersteller.<ref>Die größten Spirituosenhersteller, Wirtschaftswoche online, Beitrag vom 31. Juli 2013, abgerufen am 27. Februar 2014.</ref> Im Jahr 2012 waren sieben Marken unter den nach Absatz Top 25 Premium-Spirituosenmarken der westlichen Welt vertreten.<ref name="LZ-Top-Spirits-2013">Top 25 Premium-Spirituosenmarken Welt 2013. In: Lebensmittelzeitung.net. Abgerufen am 17. Februar 2015. </ref>

Geschichte

Das Unternehmen entstand im Dezember 1997 durch den Zusammenschluss von Grand Metropolitan (mit Tochter International Distillers and Vintners (IDV)) und Guinness (mit Tochter United Distillers (UD)). Bis 2002 bildeten IDV und UD die Diageo-Tochter United Distillers and Vintners (UDV), die inzwischen wieder in Diageo aufgegangen ist.

Diageo ist die Nachfolgegesellschaft des britischen Contergan-Lizenznehmers Distillers Company (Biochemicals) Limited (DCBL).<ref>Spiegel: Medikamentenskandal: Contergan-Firma droht Forderung in Milliardenhöhe, 10. November 2007</ref> Contergan wurde in Deutschland von der Firma Grünenthal entwickelt und in England ab dem 14. April 1958 von DCBL unter dem Namen Distaval vertrieben.

Nach Einführung der Alcopop-Marke Smirnoff Ice stieg der Umsatz im Geschäftsjahr 2002/2003 um 675,5 Prozent.<ref>Süddeutsche: Drogenbeauftragte für Warnhinweise, 19. Mai 2010</ref>

2010 lehnte das Bundesverfassungsgericht eine Eilbeschwerde von Diageo gegen die 2004 eingeführte Sondersteuer auf Alcopops ab. Der Antrag des Unternehmens sei unzulässig und die vorgebrachten Gründe seien ohne Substanz.<ref>Süddeutsche: Eins zu Null für die Sondersteuer, 17. Mai 2010 </ref>

Ebenfalls 2010 entwickelte Diageo anlässlich eines Defizits von insgesamt 862 Millionen Pfund (umgerechnet 1,05 Milliarden Euro) in seinem britischen Pensionsfonds einen Zehn-Jahres-Plan, demzufolge – zusätzlich zu einer Zahlung von 197 Millionen Pfund in die betriebliche Altersversorgung – bis zu 2,5 Millionen Fässer Whisky als Anlagevermögen dienen sollten.<ref>Wirtschaftsblatt: Whisky rettet die Pension, 2. Juli 2010</ref>

Im vierten Quartal 2015 wurde der Großteil der britischen und US-amerikanischen Weinsparte von Diageo durch die australischen Treasury Wine Estates übernommen.<ref>http://www.smh.com.au/business/treasury-wine-estates-gets-us-regulator-nod-for-diageo-buy-20151103-gkq6d6.html</ref>

Diageo Deutschland und Österreich

Die Diageo Germany GmbH ist eine Marketing- und Vertriebsgesellschaft mit Sitz in Hamburg. Von hier aus wird auch die Ländergesellschaft Diageo Austria GmbH in Österreich (Wien) gesteuert. Geschäftsführerin beider Gesellschaften ist Veronika Rost.<ref>http://www.rundschau.de/galerierelaunch/single/article/veronika-rost-neue-geschaeftsfuehrerin-von-diageo.html</ref> Insgesamt beschäftigt Diageo in Deutschland und Österreich rund 180 Mitarbeiter.

Whisky

Diageo besitzt in Schottland 27 Whisky-Brennereien. Das Unternehmen vermarktet neben Dimple, J&B und Johnnie Walker auch Single-Malt-Whiskys. Seit 1987 werden Produkte von sechs ausgewählten Destillerien unter der Bezeichnung Classic Malts vertrieben. Ende 2005 kamen fünf weitere Destillerien hinzu. In den USA und Canada lässt Diageo mehrere Whisky-Mixgetränke herstellen. Wichtigste Marke dort ist Bulleit, für den 2016 eine eigene Brennerei in Kentucky eröffnet werden soll. 2015 erfolgte eine Beteiligung an dem dänischen Hersteller Stauning Whisky.

Marken

Diageo vertreibt mehr als 150 Marken. 2013 zählten sieben Produkte des Unternehmens zu den weltweit absatzstärksten 25 Spirituosenmarken.<ref>Lebensmittel Zeitung: Top 25 Premium-Spirituosenmarken Welt 2013, abgerufen am 4. März 2014</ref>

• Alcopop: Smirnoff Ice
• Bier: Guinness, Kilkenny; East African Breweries. Die Marke Desnoes & Geddes wurde 2015 an Heineken verkauft.<ref>http://www.foodholland.nl/nieuws/artikel.html?id=175289</ref>
• Calvados: Gilbert
• Gin: Tanqueray, Gordon’s Gin
• Likör: Pimm’s, Baileys, Grand Marnier
• Rum: Captain Morgan, Pampero, Ron Zacapa
• Tequila: José Cuervo, 1800 Cuervo, Don Julio (Anfang November 2014 gab Diageo eine Vereinbarung zur vollständigen Übernahme von Don Julio von der Brennerei Casa Cuervo bis Anfang 2015 bekannt.<ref>Pressemitteilung von Diageo, 3. November 2014</ref>)
• Whisk(e)y: Bulleit, Caol Ila, Cardhu, Clynelish, Cragganmore, Dalwhinnie, Glen Elgin, Glenkinchie, I.W. Harper, Knockando, Lagavulin, Oban, Royal Lochnagar, Talisker und The Singleton of Dufftown, Old Bushmills (Anfang November 2014 gab Diageo eine Vereinbarung zur Abgabe von Old Bushmills an Casa Cuervo im Gegenzug zur vollständigen Übernahme von Don Julio bis Anfang 2015 bekannt.<ref>Pressemitteilung von Diageo, 3. November 2014</ref>), Dimple, J&B, Johnnie Walker, u. a.
• Wodka: Smirnoff, Cîroc

Weblinks

• Offizielle Website von Diageo (englisch)

Einzelnachweise

<references />