Eggenfelden


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Wappen Deutschlandkarte
Wappen der Stadt Eggenfelden
48.40388888888912.764166666667416Koordinaten: 48° 24′ N, 12° 46′ O{{#coordinates:48,403888888889|12,764166666667|primary
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Basisdaten
Bundesland: Bayern
Regierungsbezirk: Niederbayern
Landkreis: Rottal-Inn
Höhe: 416 m ü. NHN
Fläche: 44,5 km²
Einwohner: 13.158 (31. Dez. 2014)<ref name="Metadaten Einwohnerzahl DE-BY">Bayerisches Landesamt für Statistik – Tabelle 12411-001: Fortschreibung des Bevölkerungsstandes: Bevölkerung: Gemeinden, Stichtage (letzten 6) vom Oktober 2015 (Einwohnerzahlen auf Grundlage des Zensus 2011) (Hilfe dazu).</ref>
Bevölkerungsdichte: 296 Einwohner je km²
Postleitzahl: 84307
Vorwahl: 08721
Kfz-Kennzeichen: PAN, EG, GRI, VIB
Gemeindeschlüssel: 09 2 77 116
Stadtgliederung: 119 Stadtteile
Adresse der
Stadtverwaltung:
Rathausplatz 1
84307 Eggenfelden
Webpräsenz: www.eggenfelden.de
Bürgermeister: Wolfgang Grubwinkler (UWG)
Lage der Stadt Eggenfelden im Landkreis Rottal-Inn

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Datei:Pfarrkirche Eggenfelden 5.jpg
Die Pfarrkirche Sankt Nikolaus und Sankt Stephanus über der Altstadt von Eggenfelden
Datei:Stadtplatz Eggenfelden-2.JPG
Der Stadtplatz von Eggenfelden
Datei:Pfarrkirche Eggenfelden.JPG
Der Turm der Stadtpfarrkirche
Datei:Rathaus Eggenfelden.JPG
Das alte Rathaus aus dem 17. Jh.
Datei:Spitalkirche Eggenfelden-2.JPG
Die Spitalkirche Hl. Geist

Eggenfelden ist einwohnerbezogen die größte Stadt im niederbayerischen Landkreis Rottal-Inn und eine von 13 leistungsfähigen kreisangehörigen Gemeinden in Bayern.

Geographische Lage

Die ehemalige Kreisstadt liegt im sanften Tal der Rott am Schnittpunkt der B 20 mit der B 388 und am Beginn der B 588. Die Stadt besitzt zwei Bahnstationen an der Bahnstrecke Passau–Neumarkt-Sankt Veit sowie einen Flugplatz (Flugplatz Eggenfelden). Eggenfelden liegt etwa 56 km südöstlich von Landshut, 60 km südlich von Straubing, 70 km südwestlich von Passau, 84 km nördlich von Salzburg und 110 km östlich von München.

Stadtgliederung

Eggenfelden hat 119 Stadtteile<ref>http://www.bayerische-landesbibliothek-online.de/orte/ortssuche_action.html?anzeige=voll&modus=automat&tempus=+20111129/222449&attr=OBJ&val=797</ref>:

Geschichte

Urkundlich erwähnt wurde Eggenfelden erstmals im Jahr 1120, als das Kloster Baumburg in der Nähe von Trostberg von Gräfin Adelheid von Sulzbach-Rosenberg ein Zinsgut namens „etinvelt“ geschenkt bekam.

Im Jahr 1259 übernahm das Haus Wittelsbach die Oberhoheit über diese Gegend und somit auch den Ort. Die Wittelsbacher bewirkten den Ausbau Eggenfeldens zu einem befestigten Wirtschaftsmarkt mit eigenen beschränkten Rechtsbefugnissen und der Ortsname wurde von „etinvelt“ in „Ecknfeld“ geändert. Seit dieser Zeit verwalten die Bürger den Markt in einer Ratsverfassung sowie einem äußeren und einem inneren Rat weitgehend selbst. Nach 1440 wird Eggenfelden dann Sitz des Pfleggerichts welches zum Beginn des 19. Jahrhunderts in ein Landgericht und 1862 in ein Bezirksamt (heute Landratsamt) umgewandelt wurde.

Die benachbarte, mittlerweile eingemeindete alte Siedlung Gern wurde 1347 zur Hofmark erhoben. Der „Gerner“, ein traditioneller Jahrmarkt, wird jedes Jahr im April abgehalten. Seit dem Jahr 1393 war "vor der Stadt" ein mittelalterliches Leprosorium nachweisbar, das dem Heiligen Lazarus geweiht war.<ref>siehe Daten der Gesellschaft für Leprakunde über Leprosorien in Bayern unter http://www.muenster.org/lepramuseum/tab-bay.htm </ref> Von dem Leprosorium sind keine Reste oder Flurnamen erhalten.

Mit der Eröffnung der „Rotttalbahn“ von Neumarkt-Sankt Veit über Eggenfelden und Pfarrkirchen nach Pocking erhielt der Ort am 1. September 1879 Anschluss an das Eisenbahnnetz. Die Bahnverbindung (Mühldorf –) Neumarkt-Sankt Veit – Pocking (– Passau) wird heute durch die Südostbayernbahn (Infrastruktur und Personenverkehr, teilweise Güterverkehr) sowie durch DB Schenker Rail (Güterverkehr) betrieben.

Im Jahr 1902 wurde Eggenfelden zur Stadt erhoben.

Früher war Eggenfelden Kreisstadt des Landkreises Eggenfelden. Im Jahre 1972 verlor Eggenfelden diesen Status durch die Landkreisreform an Pfarrkirchen, die aus diesem Landkreis zusammen mit dem Landkreis Pfarrkirchen den neuen Landkreis Rottal-Inn bildeten.

Eingemeindungen

Am 1. Januar 1972 wurden die Gemeinden Gern I und Kirchberg nach Eggenfelden eingemeindet. Gebietsteile der ehemaligen Gemeinden Gern II und Taufkirchen kamen ebenfalls hinzu.<ref> Wilhelm Volkert (Hrsg.): Handbuch der bayerischen Ämter, Gemeinden und Gerichte 1799–1980. C. H. Beck’sche Verlagsbuchhandlung, München 1983, ISBN 3-406-09669-7, S. 455.</ref> Am 1. Mai 1978 wurden Teile der aufgelösten Gemeinden Hammersbach und Peterskirchen (bis zum 29. Januar 1952 mit dem Gemeindenamen Peterskirchen I) sowie Teile von Huldsessen in die Gemeinde Unterdietfurt eingegliedert.<ref> Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27. 5. 1970 bis 31. 12. 1982. W. Kohlhammer GmbH, Stuttgart/Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 629 und 630.</ref> Im Jahr 1983 wurde Huldsessen wieder nach Unterdietfurt ausgegliedert.

Politik

Stadtrat

Zusammensetzung des Stadtrates in der Legislaturperiode 2014–2020: <ref>Wahlenportal Stadt Eggenfelden</ref>

Partei / Liste CSU SPD FWG UWG Grüne
Sitze 8 5 5 4 2
Stimmenanteil 31,60 % 21,34 % 20,94 % 15,68 % 10,44 %

Bürgermeister

  • 1946–1948: Lorenz Fichtner, SPD
  • 1948–1960: Lorenz Bachmeier, CSU
  • 1960–1990: Hans Kreck, SPD
  • 1990–2002: Karl Riedler, SPD
  • 2002–2014: Werner Schießl, FWG
  • seit 1. Mai 2014: Wolfgang Grubwinkler, UWG (gewählt in einer Stichwahl am 30. März 2014 mit 54,86 %)

Städtepartnerschaften

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Theater

Eggenfelden verfügt mit seinem Theater an der Rott das einzige landkreiseigene Theater Deutschlands. Das Mehrspartenhaus wurde kürzlich mit dem bayerischen Theaterpreis ausgezeichnet.

Bauwerke

Geschmückt wird der historische Stadtplatz vom Marienbrunnen. Als einziges der ehemals vier Stadttore ist das Grabmeiertor erhalten. In dessen oberem Stockwerk befindet sich ein Restaurant, die Stadtwache. Die alten Gebäude der Schlossökonomie Gern werden zurzeit restauriert.

Siehe auch: Liste der Baudenkmäler in Eggenfelden

Kirchen

Sehenswert ist die aus dem 15. Jahrhundert stammende stattliche römisch-katholische Pfarrkirche Eggenfelden, die im gotischen Stil erbaut wurde. Hierbei handelt es sich um eine fünfschiffige Staffelkirche, bei der das Netzrippengewölbe besonders ausgeprägt ist.

In Kirchberg steht die St. Michaelskirche.

Die evangelische Reformations-Gedächtnis-Kirche ist aus einem umgebauten Wirtshaus von 1901 entstanden. Das Gebiet der Gemeinde erstreckt sich auch über die umliegenden Gemeinden und Märkte.

Regelmäßige Veranstaltungen

Der Stadtteil Gern bietet kulturelle Erlebnisse, wie Ausstellungen oder auch ein Freiluftkino im Schlosspark, die sogenannte Gerniale.

Gerner Dult: Bekannt als „Der Gerner“ ist eines der ersten Volksfeste des Jahres mit langer Tradition. Die Besitzer der Häuser im Ortsteil Gern besitzen seit Bestehen der Schlossbrauerei Gern ein sogenanntes „Hausschankrecht“, d.h. es darf während der Dult an jedem Haus Bier ausgeschenkt werden. Die Schlossbrauerei Gern ist nicht mehr existent, jedoch besteht das Schankrecht nach wie vor, sodass sich verschiedene Vorgärten während der Dultzeit in Biergärten verwandeln.

Öffentliche Infrastruktur

Freiwillige Feuerwehr Eggenfelden

Die Freiwillige Feuerwehr Eggenfelden wurde am 13. September 1865 – aus Anlass eines verheerenden Brandes auf dem Eggenfelder Marktplatz am 21. Juli desselben Jahres – gegründet. Ein Mitbegründer und deren Hauptmann für zehn Jahre war Georg Haberland. <ref>Haberland, Georg, Haus der Bayerischen Geschichte, abgerufen am 19. Dezember 2015</ref> <ref>Die Gründung der Freiwilligen Feuerwehr Eggenfelden, ff-eggenfelden.de, abgerufen am 20. Dezember 2015)</ref> – Heute ist sie mit insgesamt 15 Fahrzeugen und über 300 aktiven Mitgliedern die größte Feuerwehr im Landkreis Rottal-Inn. Sie ist in die Stadtfeuerwehr und in vier örtliche Feuerwehren aufgeteilt. Die Stadtfeuerwehr stellt Brandschutz und Unfallhilfe im Gemeindebereich Eggenfelden sicher und ist mit zahlreichen Sonderaufgaben wie z. B. Gefahrgut, örtliche Einsatzleitung und Atemschutzausbildung für den Landkreis Rottal-Inn betraut. Die Feuerwehren auf örtlicher Ebene sind für die schnelle Hilfe vor Ort und zur Unterstützung der Stadtfeuerwehr wie z. B. Wasserversorgung oder Bevölkerungswarnung ausgelegt.

Gliederung:

  • Feuerwehr Eggenfelden Stadt, acht Fahrzeuge und 92 aktive Mitglieder;
  • Feuerwehr Hofmark Gern, zwei Fahrzeuge und 45 aktive Mitglieder;
  • Feuerwehr Kirchberg, zwei Fahrzeuge;
  • Feuerwehr Peterskirchen, zwei Fahrzeuge;
  • Feuerwehr Hammersbach, ein Fahrzeug.

Technisches Hilfswerk (THW)

Der Ortsverband Eggenfelden des Technischen Hilfswerks ist dem Geschäftsführerbereich Mühldorf unterstellt und hat einen Technischen Zug mit den Fachgruppen „Räumen“ und „Sprengen“. Der Technische Zug besteht aus einem Zugtrupp, der 1. und 2. Bergungsgruppe und den Fachgruppen Räumen Sprengen, sowie dem OV Stab und der Jugendgruppe mit Fahrzeugen und Sonderausstattungen.

Der Ortsverband besteht aus etwa 70 aktiven Helfern und ist im Industriegebiet in der Lauterbachstraße untergebracht.

Rettungsdienst

Die Rettungswache des BRK (Bayerisches Rotes Kreuz) in Eggenfelden ist die meist beschäftigte Rettungswache des Landkreises Rottal Inn. Hier sind 7 Fahrzeuge des Rettungsdienstes, der Unterstützungsgruppe Rettungsdienst und der Schnelleinsatzgruppe (SEG) SanEL stationiert:

1 Notarzteinsatzfahrzeug (NEF); 4 Rettungswagen (RTW); 1 Krankentransportwagen (KTW); 1 Einsatzleitwagen (ELW - SEG SanEL)

Rettungsassistenten der Rettungswache Eggenfelden übernehmen zusätzlich die Aufgabe des Einsatzleiters Rettungsdienst. Die Mitarbeiter der Rettungswache Eggenfelden besetzen zudem unter der Woche den Rettungswagen Stellplatz im Markt Gangkofen, der eine Außenstelle der Wache Eggenfelden ist.

Nahverkehr

Netz

Eggenfelden liegt zentral an der Bahnstrecke Passau–Neumarkt-Sankt Veit (Rottalbahn) über Pfarrkirchen. Auf der Rottalbahn fahren im Personenverkehr Triebwagen der Baureihe 628 der Südostbayernbahn und samstags ein RE mit Baureihe 218, der von Passau als IC von und nach Hamburg fährt. Im Güterverkehr wurden die Baureihen 213 und 217 eingesetzt, heute nur noch die Baureihe 294.

Bahnhöfe

  • Eggenfelden, (alter Bahnhof), ca.1890 erweitert
  • Eggenfelden-Mitte, besteht seit Dezember 2007; im Gegenzug dazu wurde die bisherige Haltestelle Gern-Altenburg aufgegeben.

Straßen

Eggenfelden ist Kreuzungspunkt der

  • Bundesstraßen B20, B388, B588 und der
  • Kreisstraße PAN32

Der innerstädtische Verkehr (eine Stadtbuslinie)<ref>Infos zur Stadtbuslinie ab 1. August 2011.</ref> wird von verschiedenen Taxiunternehmen geleistet, nachdem der Linienbusverkehr nach kurzer Testphase aufgrund Finanzierungsschwierigkeiten seinen Dienst einstellen musste.

Flugplatz Eggenfelden

Der Flugplatz Eggenfelden ist der südöstlichste Flugplatz Deutschlands.

Öffentliche Einrichtungen

Nachtleben

Die Stadt ist ein bedeutendes Zentrum des Nachtlebens der gesamten Region. Das liegt nicht zuletzt an ihren Großraumdiskotheken, mehreren Clubs, den vielen Bars, dem großen Kino, dem Theater an der Rott, dem Kulturstadtteil Hofmark Gern (mit Schlossökonomie) und den diversen regelmäßigen Veranstaltungen z. B. das weit über die Grenzen der Region bekannte Pubfestival. Zudem findet in Eggenfelden jährlich im April eines der großen Volksfeste Niederbayerns, die Gerner Dult, statt.

Bildung

Eggenfelden ist Schulstandort des Landkreises. Es kann neben der Grundbildung, auch jeder weiterbildende Abschluss erworben werden, ohne den Ort zu verlassen. Darüber hinaus befinden sich hier mehrere Berufsschulen. Eine FOS/BOS befindet sich in der nahen Nachbarstadt Pfarrkirchen. Die nächsten Universitätsstandorte in der Region sind Passau und Landshut.

Persönlichkeiten

Ehrenbürger

Die Ernennung von Ehrenbürgern erfolgte seit 1887.

Söhne und Töchter der Stadt

Weitere Personen mit Bezug zu Eggenfelden

Einzelnachweise

<references />

Literatur

  • Eggenfelden. In: Historischer Atlas von Bayern. Altbayern Reihe I Heft 28: Das Landgericht Eggenfelden. In: Digitale Bibliothek der Bayerischen Staatsbibliothek
  • Josef Haushofer: Geschichte von Eggenfelden. Dritte verbesserte und erheblich erweiterte Auflage 2002. Jordan Druckwerbung, Eggenfelden

Weblinks

Commons Commons: Eggenfelden – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien